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Veröffentlicht am 07.06.2022

So wunderschön! Auch dieser Sherlock-Holmes-Band hat mich völlig verzaubern können

Sherlock Holmes Bd. 3
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Da bereits die ersten beiden Sherlock Holmes-Schmuckausgaben aus dem Coppenrath Verlag bei mir einziehen durften und ich von beiden Büchern total begeistert war, musste ich mir natürlich auch den dritten ...

Da bereits die ersten beiden Sherlock Holmes-Schmuckausgaben aus dem Coppenrath Verlag bei mir einziehen durften und ich von beiden Büchern total begeistert war, musste ich mir natürlich auch den dritten Band unbedingt zulegen. Auf „Sherlock Holmes – Die Memoiren“ habe ich mich riesig gefreut!

Als mein Exemplar bei mir eintraf und ich den bildhübschen Einband endlich in natura bewundern durfte, war es sofort um mich geschehen. Ich muss zwar sagen, dass mir die Cover der zwei Vorgänger ein kleines bisschen besser gefallen, aber auch das äußere Gewand vom dritten Band schaut einfach nur umwerfend aus und ist ein echter Blickfang im Regal, vor allem gemeinsam mit den anderen beiden Bänden. Die drei Bücher sehen einfach nur toll zusammen aus.
Das, was zwischen den Buchdeckeln schlummert, ist aber auch einfach nur ein Traum. Sämtliche Erzählungen werden von zahlreichen wunderschönen Illustrationen begleitet, die stets perfekt mit dem Geschehen im Text harmonieren und die jeweiligen Stimmungen der Geschichten hervorragend einfangen.
Die unterschiedlichen Extras, die dieser Band enthält, wurden ebenfalls wieder absolut passend gewählt. Wir kommen erneut in den Genuss von insgesamt 11 zeitgenössischen Beilagen, die zwischen den Seiten versteckt sind und die das Lesen zu einem einzigartigen Erlebnis und richtigem Abenteuer machen. So gibt es zum Beispiel eine Karte von Europa, Postkarten oder Flyer. Dieses Buch ist einfach mit so viel Liebe zum Detail gestaltet – es darf sich wahrlich zurecht als eine Schmuckausgabe bezeichnen.

Auch die verschiedenen Kriminalfälle haben mich in helle Begeisterung versetzen können. „Sherlock Holmes – Die Memoiren“ beinhaltet insgesamt elf Kurzgeschichten, wie beispielsweise „Das gelbe Gesicht“, „Die Junker von Reigate“ und „Das letzte Problem“, und da sie mit zu den bekanntesten Sherlock Holmes-Erzählungen gehören, waren sie mir, als jahrelanger Fan des weltberühmtesten Meisterdetektivs, natürlich bereits bekannt. Dies hat allerdings in keinster Weise meine Lesefreude beeinträchtigt. Mir hat es mal wieder wahnsinnig viel Spaß gemacht, Sherlock Holmes und seinen treuen Freund und Assistenten Dr. Watson auf ihren aufregenden Ermittlungsarbeiten zu begleiten, gemeinsam mit ihnen lauter rätselhafte Morde und knifflige Fälle lösen und mich auf eine abenteuerliche Verfolgungsjagd quer durch Europa mitnehmen zu lassen. Langeweile kam für mich beim Lesen definitiv an keiner Stelle auf. Die Geschichten sind so schön verschiedenen und da sie allesamt voller Spannung und Unvorhersehbarkeiten stecken und man ständig auf eine falsche Fährte gelockt wird, gerät man als Leser*in ordentlich ins Mitfiebern und Miträtseln.

Neben dem detektivischen Mitrate-Vergnügen kamen für mich auch die amüsanten Momente nicht zu kurz. Ich liebe einfach das einmalige Zusammenspiel unseres Ermittler-Duos und auch über die Eigenheiten unseres Meisterdetektivs musste ich des öfteren wieder schmunzeln. Mit Sherlock Holmes hat Arthur zweifellos einen großartigen und unvergleichbaren Charakter erschaffen, der zwar schon äußerst speziell ist, den man aber gerade wegen seiner vielen Macken lieben muss. Ich jedenfalls finde Sherlock genial und bewundere ihn jedes Mal aufs Neue für seine brillante Beobachtungsgabe und seinen analytischen Verstand.
Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch, dass uns dieser Band sehr interessante Einblicke in Sherlocks Privatleben gibt, sodass wir ihn noch besser kennenlernen können. So erfahren wir zum Beispiel mehr über seine Kokainsucht und dürfen die Bekanntschaft mit seinem älteren Bruder Mycroft machen.

Den Schreibstil mochte ich ebenfalls wieder richtig gerne. Er ist mitreißend und unterhaltsam und in keinster Weise schwülstig oder so. Arthur Conan Doyle hat die Kurzgeschichten zwar im 19. Jahrhundert geschrieben, sodass die Sprache natürlich etwas ungewohnt und anspruchsvoller ist, aber sie lässt sich dennoch sehr leicht lesen. Mir zumindest hat die Erzählweise auch dieses Mal keinerlei Probleme bereitet, für mich hat sich das Buch ganz wunderbar lesen lassen.

Fazit: Mit dem dritten Sherlock-Holmes-Band ist dem Coppenrath Verlag ein weiteres echtes Schmuckstück gelungen, welches seinen beiden Vorgängern in nichts nachsteht und in das Regal eines jeden Sherlock Holmes- und Schmuckausgaben-Fans gehört. Ich kann diese wundervolle Ausgabe jedem nur ans Herz legen, ich liebe sie. Mir hat es unheimlich viel Freude bereitet, gemeinsam mit dem wohl berühmtesten Ermittler-Duo der Weltliteratur elf spannende Fälle aufzuklären und mich dabei von der viktorianischen Kulisse und der traumhaft schönen Gestaltung verzaubern zu lassen. Auf den vierten Band, der im August erscheinen wird, freue ich mich schon sehr. „Sherlock-Holmes – Die Memoiren“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Ein herrlicher Lesespaß voller Fantasie, Humor und Abenteuer!

Peanut Jones und die Stadt der Bilder
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Die 12-jährige Pernilla, genannt Peanut, hat es nicht leicht. Ihr Vater ist spurlos verschwunden, ihre Mutter ist nur noch gestresst und ständig wütend und ihre neue Schule kann sie überhaupt nicht leiden. ...

Die 12-jährige Pernilla, genannt Peanut, hat es nicht leicht. Ihr Vater ist spurlos verschwunden, ihre Mutter ist nur noch gestresst und ständig wütend und ihre neue Schule kann sie überhaupt nicht leiden. Trost findet sie nur noch in der Kunst. Peanut zeichnet für ihr Leben gerne, genauso wie ihr Vater, der ebenfalls Künstler war und der seiner Tochter früher jeden Tag kleine gezeichnete Notizen hinterlassen hat.
Als Peanut eines Tages einen sonderbaren Bleistift findet, wird sich ihr Leben schlagartig ändern. Der Bleistift besitzt außergewöhnliche Kräfte, mit denen man in die magische Stadt Chroma gelangt. Gemeinsam mit ihrem Klassenkamerad Rockwell und ihrer kleinen Schwester Little-Bit landet Peanut in einer Welt voller Farben und wunderlicher Geschöpfe. In Chroma lauern allerdings auch viele Gefahren. Der böse Mr. White bedroht die Stadt und möchte die Kreativität aller Menschen zerstören. Werden Peanut und ihre Gefährten Chroma retten können? Wird ihre Suche nach ihrem Vater erfolgreich sein? Ein unglaubliches Abenteuer beginnt…

Dies war mein erstes Werk aus der Feder von Rob Biddulph und es wird garantiert nicht mein letztes gewesen sein! Mein Riecher hat mich mal wieder nicht im Stich gelassen: Mich hat zwischen den Buchdeckeln genau das erwartet, was ich mir erhofft habe: Eine spannende, herzerwärmende und genial illustrierte Abenteuergeschichte ab 9 Jahren, die voller Witz, Action und Inspiration steckt, viele wichtige Themen und Werte vermittelt und ein wahres Feuerwerk an fantasievollen Ideen enthält.

Ich wusste bereits nach den ersten paar Zeilen, dass dieses Buch ein echtes Highlight für mich werden wird. Schon das erste Kapitel ist so schön schräg und außergewöhnlich und unsere aufgeweckte 12-jährige Hauptprotagonistin Peanut, aus deren Sicht alles in der dritten Person geschildert wird, war mir auf Anhieb sympathisch. Mit ihr hat Rob Biddulph eine bezaubernde Heldin erschaffen, die man als Leserin einfach sofort ins Herz schließen muss und mit der sich die Zielgruppe ganz bestimmt prima identifizieren wird. Mir, als Erwachsene, ist es aber auch mühelos geglückt, mich in Peanut hineinzuversetzen. Bezüglich ihrer großen Leidenschaft fürs Malen habe ich mich zwar nun nicht so in ihr wiederfinden können – ich selbst bin zeichnerisch völlig unbegabt, räusper – aber ihre Empfindungen und Gedanken habe ich jederzeit nachvollziehen können. Ich habe stellenweise sehr mit ihr mitgefühlt – wie zum Beispiel ganz zu Beginn, der verdeutlicht wie unwohl sich Peanut an ihrer neuen Schule fühlt und wie sehr sie ihren Dad vermisst. Gerade letzteres hat mich großes Mitleid empfinden lassen. Als Leserin wird einem sehr schnell klar, was für eine innige Vater-Tochter-Beziehung die beiden hatten. Dass der Vater die Familie einfach so, ohne Abschiedsworte, verlassen hat, schmerzt Peanut daher verständlicherweise sehr. Peanuts Trauer wird aber sehr einfühlsam und sanft veranschaulicht und da die Handlung voll gepackt ist mit einem erstklassigen Humor, wird die Stimmung niemals zu bedrückend oder traurig. Mir hat dieser Mix aus ernst und unterhaltsam überaus gut gefallen, in meinen Augen ist er rundum gelungen.

Auch mit den zahlreichen weiteren Charakteren hat mich Rob Biddulph gänzlich überzeugen können. Ob die vielen liebenswerten Gestalten oder die Bösewichte – alle wurden sie fabelhaft ausgearbeitet und machen das Lesen mit ihren verschiedenen Persönlichkeiten und Besonderheiten zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Figuren in diesem Buch habe ich richtig geliebt, sie besitzen teils so herrlich skurrile Eigenarten und sind einfach nur einzigartig.
Da hätten wir beispielsweise Peanuts gleichaltrigen Klassenkameraden Rockwell, der ein absoluter Naturwissenschaft-Nerd und ziemlicher Außenseiter in der Schule ist. Ich mochte Rockwell vom ersten Moment an, mit seiner liebenswürdigen und etwas ängstlichen Art hat er sich sofort in mein Herz geschlichen.
Mein persönlicher Star war allerdings Little-Bit, Peanuts extrem kluge und superniedliche jüngere Schwester. Für ihre gerade mal fünf Jahre ist die Kleine wirklich bemerkenswert schlau und intelligent. Ich fand es beeindruckend zu sehen, was sie schon alles weiß und über ihre kindliche Neugierde und Begeisterung musste ich ständig breit schmunzeln.

Peanut, Rockwell und Little-Bit – gemeinsam mit den drei verschiedenen Kindern (und dem knuffigen Hund Klecks) begibt man sich als Leser*in auf die abenteuerliche und gefahrvolle Suche nach dem verschwundenen Vater der beiden Schwestern und taucht dafür tief in die magische Bilderstadt Chroma ein.
Mit Chroma, der Welthauptstadt der Kreativität, hat Rob Biddulph ein einmaliges Setting kreiert, ich habe es vom ersten Moment an geliebt. Mir hat es umheimlich viel Spaß gemacht gemeinsam mit Peanut und Co. in diese faszinierende Welt zu reisen und an viele wundersame Orte mitgenommen zu werden. Besonders gut gefallen hat mir, dass die unterschiedlichen Stadtteile lauter berühmten Künstlern gewidmet sind wie Van Gogh oder Dalí. All die namhaften Maler aus der realen Welt waren schon einmal in Chroma, sind dort durch den Regenbogensee geschwommen, um sich inspirieren zu lassen und später daheim große Kunstwerke zu erschaffen. Diese Idee fand ich echt klasse, ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass sie in so manchem die Neugier auf Kunst wecken wird und vielleicht auch dazu animieren wird, selbst mal zum Zeichenstift zu greifen.

Ganz begeistert bin ich auch davon, wie viele wertvolle Themen und Botschaften die Erzählung einem näherbringt. Freundschaft, Familie, Mut und Zusammenhalt, Unterschiede und Gemeinsamkeiten, der Glaube an sich selbst – von all diesen Dingen handelt die Geschichte unter anderem. Ich fand es so schön mitzuerleben, wie sich Peanut und Rockwell immer mehr anfreunden werden, wie die Kinder zueinanderhalten, sich mit ihren verschiedenen besonderen Talenten ergänzen und auf ihrer Reise über sich selbst hinauswachsen werden. Das Buch führt uns wirklich wunderbar vor Augen, dass man zusammen viel schaffen und erreichen kann und dass Freunde etwas ganz Tolles und Wichtiges sind.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 9 Jahren und dem schließe ich mich an. Für Kinder ab diesem Alter ist das Buch ideal zum Selberlesen geeignet, vor allem für Lesemuffel ist es die perfekte Lektüre. Der Schreibstil ist lebendig, leicht und flüssig, die Kapitel sind sehr kurz und da es eine Menge Illustrationen gibt, befindet sich auf den Seiten oft nur wenig Text.

Von der Innengestaltung könnte ich euch ohne Ende etwas vorschwärmen. Das Buch ist wirklich richtig cool aufgemacht. Wir kommen insgesamt in den Genuss von zahlreichen unterschiedlich großen zweifarbigen Bildern, die allesamt unglaublich kreativ sind, eine ganz besondere Atmosphäre schaffen und einfach nur perfekt mit dem Geschehen im Text harmonieren.

Das Ende ist recht offen, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Leider werden wir uns da nur noch ein Weilchen gedulden müssen. Die englische Ausgabe von Band 2 soll zwar voraussichtlich bereits im September erscheinen, aber die deutsche Übersetzung wird es vermutlich erst im nächsten Jahr geben. Also für mich steht definitiv fest, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde, ich bin so gespannt was wir wohl als nächstes Aufregendes mit Peanut Jones und Co. erleben werden!

Fazit: Ein fantastisches Abenteuer voller Spannung, Spaß und Magie!
Mit „Peanut Jones und die Stadt der Bilder“ ist dem britischen Illustrator und Autor Rob Biddulph ein wundervoller Kinderoman geglückt, den ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Die Geschichte ist eine Hommage an die Kunst und Kreativität und beflügelt die Fantasie, sie lädt von Anfang bis Ende zum Mitfiebern ein und ist warmherzig, witzig und lehrreich zugleich. Mir hat es tierisch viel Freude bereitet Peanut Jones in die Bilderstadt Chroma zu begleiten und mich von den vielen großartigen Illustrationen und Ideen verzaubern zu lassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Ein großartiges und zutiefst bewegendes Buch! Unbedingt lesen!

Als die Welt uns gehörte
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Liz Kessler gehört für mich schon seit langem zu den Autorinnen, von denen ich mir jedes neue Werk blind zulege. So stand für mich natürlich sofort fest, dass ich auch ihren neuen Jugendroman „Als die ...

Liz Kessler gehört für mich schon seit langem zu den Autorinnen, von denen ich mir jedes neue Werk blind zulege. So stand für mich natürlich sofort fest, dass ich auch ihren neuen Jugendroman „Als die Welt uns gehörte“ unbedingt lesen muss.

Wien, 1936. Leo, Elsa und Max sind die allerbesten Freunde und werden gemeinsam an Leos neuntem Geburtstag den schönsten Tag ihres Lebens erleben. Dieser besondere und glückliche Moment auf dem Riesenrad des Praters, an dem sie dachten, dass die ganze Stadt, nein, die ganze Welt ihnen gehört, wird den Freunden für immer in Erinnerung bleiben. Zu dem Zeitpunkt ahnen sie noch nichts davon, dass ihre heile Welt schon kurz darauf zusammenbrechen wird.

Dass dieses Buch keine leichte Kost ist, ist mir damals, als ich mir den Klappentext durchlas, sofort klar gewesen. Ich habe mich daher auf sehr intensive und aufwühlende Lesestunden eingestellt. Diese habe ich auch bekommen, allerdings mit deutlich mehr Wucht als erwartet. Vielleicht lag es an der Altersangabe oder an dem recht unscheinbar wirkenden Cover, keine Ahnung, aber ich hätte wirklich nicht damit gerechnet, dass mir die Story so dermaßen nahe gehen würde. Liz Kessler ist mit „Als die Welt uns gehörte“ ein herzergreifendes und hervorragend geschriebenes Werk über eine ganz wichtige Thematik gelungen, das aufrüttelt, schockiert, sensibilisiert und mitreißt und einen nicht mehr loslässt. Bei diesem Buch hoffe ich wirklich sehr, dass es die Aufmerksamkeit erhalten wird, die es verdient, ich finde es großartig.
Mich hat Liz Kessler mit ihrem neuen und bisher persönlichsten Roman auf ganzer Linie überzeugen können. Ich glaube, ich habe noch keine erzählende Geschichte über den Zweiten Weltkrieg und Holocaust gelesen, das mich so beeindruckt, gepackt und emotional mitgenommen hat wie es hier der Fall war. Bereits das Vorwort der Autorin, in welchem sie uns verrät, dass sie in dem Buch einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte verarbeitet hat, hat mich sehr berührt. Vermutlich hat auch dieser Aspekt dazu beigetragen, dass mich dieser Roman so sehr mitgerissen hat.

Starten tut die Erzählung an einem Tag im Jahr 1936, an dem die Welt noch Ordnung war und den unsere drei Hauptfiguren Elsa, Leo und Max als einen der schönsten und glücklichsten Momente ihres Lebens in Erinnerung behalten werden. Zu dem Zeitpunkt sind unsere Protagonisten die allerbesten Freunde und führen ein sorgenfreies Leben in Wien. Kurz danach beginnt jedoch der Krieg und die drei werden getrennt.

Als Leser
innen begleiten wir Elsa, Leo und Max von ihrer Kindheit an durch die Jahre und verfolgen mit, wie sie auseinander gerissen werden, völlig verschiedene Wege gehen und sich getrennt voneinander entwickeln. Da die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven der drei geschildert wird, erleben wir ihre Veränderungen hautnah mit und bekommen gnadenlos vor Augen geführt, was sie während des Krieges alles durchmachen müssen.

Den stärksten Eindruck hinterlassen haben bei mir Elsas Kapitel. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung wird sie mit ihrer Familie aus Wien flüchten und schließlich in einem KZ landen. Mitzuerleben was sie in dieser Zeit alles Schreckliches und Unmenschliches erleiden muss, hat mich richtig erschüttert und entsetzt. Ich habe furchtbar mit ihr mitgelitten und hätte sie zu nur zu gerne in den Arm genommen, gleichzeitig habe ich sie aber auch sehr für ihre Stärke und Ausdauer und ihre unbeugsame Zuversicht bewundert. Dass, was Elsas alles leisten wird, hätte ich nie geschafft, da bin ich mir ziemlich sicher, ich wäre schon viel früher innerlich zerbrochen.
Max‘ Geschichte hat mich allerdings auch fassungslos gemacht. Zu sehen, wie er von seinem Vater indoktriniert und beeinflusst wird, wie er sich verändert und zu einem ganz anderen Menschen wird, ist einfach nur schockierend. Max' drastische Wandlung wird hervorragend dargestellt, sehr anschaulich und – meiner Ansicht nach – völlig glaubwürdig und realistisch.
Leo, der ebenfalls Jude ist und aus Wien flüchten wird, ergeht es im Vergleich zu Elsa noch recht gut, aber auch er wird natürlich viel Schlimmes durchmachen und auch mit ihm leidet man als Leser*in richtig mit.

Da die Schicksale der drei so unterschiedlich sind und Liz Kessler alles sehr eindringlich und lebendig in kurzen Kapiteln erzählt, ist das Leseerlebnis ein ungemein abwechslungsreiches und spannendes, sodass man aus dem Buch gar nicht mehr auftauchen mag. Stellenweise muss man es aber einfach für eine Weile beiseite legen, um das Gelesene sacken zu lassen. Mir zumindest erging es so. Mich hat die Handlung durchweg fesseln können, aber da mir die Ereignisse – diese ganze Verzweiflung und Grausamkeit, die viele Gewalt und Ungerechtigkeit – sehr nahe gegangen sind, musste ich öfters mal kleine Pausen einlegen. Vor allem eine Szene am Ende fand ich ziemlich heftig. Aufgrund dieser hadere ich auch etwas mit der Altersempfehlung. Vielleicht unterschätze ich die Zielgruppe auch, aber da diese Passage wirklich nicht ohne ist, würde ich persönlich das Buch eher ab 14 Jahren empfehlen.

Fazit: Intensiv, fesselnd, schonungslos ehrlich. Ein tief bewegender und herausragender Roman, der unter die Haut geht und lange nachwirkt.
„Als die Welt uns gehörte“ ist so ein Buch, das mir garantiert sehr lange im Gedächtnis bleiben wird. Die englische Autorin Liz Kessler hat mit „Als die Welt uns gehörte“ einen ganz wichtigen Roman geschrieben, der – trotz der schweren und belastenden Thematik – unbedingt gelesen werden sollte. Ich kann jedem wirklich nur ans Herz legen, es mir gleichzutun und die berührenden Geschichten von Elsa, Max und Leo kennenzulernen. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung sowie 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Ein herrliches und zimtig-süßes Lesevergnügen!

Zimt – Auf den ersten Sprung verliebt
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Was war meine Freude groß als ich hörte, dass es dieses Jahr mit der Zimt-Serie weitergehen wird! Ich liebe diese Reihe, für mich waren bisher alle Bände echte Highlights. Dem Erscheinen von Band 1 der ...

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass es dieses Jahr mit der Zimt-Serie weitergehen wird! Ich liebe diese Reihe, für mich waren bisher alle Bände echte Highlights. Dem Erscheinen von Band 1 der neuen Staffel habe ich daher ganz ungeduldig entgegen gefiebert.

Vickys Leben könnte gerade so schön sein. Sie hat den besten Freund der Welt, eine tolle beste Freundin, ihre Eltern sind wieder ein glückliches Paar und in eine Parallelwelt ist sie schon seit längerer Zeit nicht mehr gesprungen. Doch dann passiert eines Tages wieder: Vicky wechselt in ein Paralleluniversum und mit dem ruhigen und perfekten Leben ist es auf einen Schlag vorbei. Was für ein Glück, dass ihr Freund Konstantin mittlerweile auch die Gabe hat in Parallelwelt zu reisen und stets mit ihr gemeinsam springt. Zusammen lässt sich dieses magische Chaos definitiv viel leichter ertragen als alleine. Dieses Mal haben es die Sprünge aber wahrlich in sich. In dem Paralleluniversum, in dem die beiden nun ständig landen, treibt jemand sein Unwesen, der nichts Gutes im Schilde führt. Ein neues spannendes und gefährliches Abenteuer beginnt...

Endlich habe ich mich auf meinen sehnsüchtig erwarteten Auftaktband der neuen Zimt-Trilogie stürzen können und tja, was soll ich sagen, ich liebe ihn. Meine – äußerst hohen – Erwartungen konnten definitiv komplett erfüllt werden, mich hat Dagmar Bach mit dem Start der zweiten Staffel wunschlos glücklich machen können. Ich habe mich von Beginn an pudelwohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt und genau das zu lesen bekommen, was ich mir erhofft habe: Ein neues zimtig-tolles Abenteuer, das genauso zuckersüß und wundervoll ist wie die vorherigen Bände, voller Spannung, Überraschungen und lustig-chaotischer Momente steckt und einfach nur tierisch viel Spaß macht. Ich habe auch dieses Werk aus der Feder von Dagmar Bach regelrecht verschlungen und für meinen Geschmack viel zu schnell beendet.

Ehe ich euch weiter von dem Buch was vorschwärme, kurze Info an alle Neueinsteiger: Ich persönlich rate sehr, mit der ersten Staffel zu beginnen. Man kann dem Geschehen im neuen Zimt-Band meinem Empfinden nach zwar auch ohne die Kenntnisse aus den Vorgängern problemlos folgen, allerdings ist die Lesefreude um einiges höher, wenn man die chronologische Reihenfolge der Bände einhält.

Für mich, als Fan der ersten Stunde, hat sich das Eintauchen in das Zimt-Universum richtig wie nach Hause kommen angefühlt. Mich hat es so gefreut auf lauter liebgewonnene Gesichter zu treffen und an mir viele wohlvertraute Orte mitgenommen zu werden. Es sind zahlreiche alte Bekannte aus der ersten Staffel erneut mit von der Partie wie Vicky (logisch), Konstantin, Pauline, Nikolas und Vickys liebenswert-verrückte Familie und hach, es war wirklich total schön, endlich mal wieder Zeit mit diesem einmaligen Haufen verbringen zu dürfen. Die neu eingeführten Figuren haben mir aber auch wahnsinnig gut gefallen. Sie sind ebenfalls lebensecht und einzigartig und haben ihre Eigenschaften und Besonderheiten, mit denen sie uns Leserinnen verzaubern und erheitern. Für das Erschaffen von hinreißenden und schrägen Charakteren, die man so schnell nicht vergisst, hat die Dagmar Bach zweifellos ein echtes Händchen.

Besonders fest in mein Herz geschlossen habe ich unsere 15-jährige Hauptprotagonistin Vicky, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird. Mit ihr hat die Autorin eine Romanheldin erschaffen, die man sofort gernhaben muss. Vicky ist liebenswürdig und so schön authentisch, ich finde sie einfach bezaubernd und habe mich wieder spielend leicht in sie hineinversetzen und ihr Denken und Fühlen nachvollziehen können. So hatte ich vollstes Verständnis dafür, dass sie die ständigen Sprünge in Paralleluniversen ziemlich mitnehmen und nerven. Für uns Leser
innen ist es natürlich höchst unterhaltsam ihre Weltenspringerei mitzuerleben und vermutlich würde so mancher von uns das Ganze auch gerne mal ausprobieren, denn cool ist es ja irgendwie schon. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass so gut wie jeder schnell genug davon haben wird. Diese magische Fähigkeit kostet echt Kraft und Nerven, man kann Vicky für ihre Stärke und ihr Durchhaltevermögen daher nur bewundern.

Auch Vickys Freund Konstantin, der seit kurzem ebenfalls die Gabe hat in Parallelwelten zu wechseln, hat sich schon längst einen Platz in meinem Herzen gesichert. Er ist ein supersympathischer Typ und ergibt mit Vicky ein total niedliches Paar. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden wird zauberhaft dargestellt, ein bisschen kitschig vielleicht, aber das gehört bei einem Teenieroman dieser Art in meinen Augen auch einfach dazu. Also ich mochte die Lovestory unheimlich gerne.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich haben die Geschehnisse von Anfang bis Ende an die Seiten fesseln können, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Längen sucht man hier wahrhaft vergebens, es passiert einfach ständig etwas neues Aufregendes und Überraschendes – so sorgen vor allem die zahlreichen Parallelweltsprünge von Vicky und Konstantin für jede Menge Spannung. Die Zwei werden es dieses Mal mit einer ziemlich unangenehmen Person zu tun bekommen, so viel sei schon mal gesagt, aber um wen es sich dabei handelt und welche fiese Absichten dieser Jemand verfolgt, werde ich euch nicht erzählen, ich möchte schließlich auf gar keinen Fall zu viel verraten.
Neben dem eifrigen Mitfiebern bin ich auch aus dem Schmunzeln stellenweise kaum mehr herausgekommen. Wie ich es von den Büchern von Dagmar Bach gewohnt bin, enthält auch dieses Werk von ihr lauter amüsante Szenen und witzige Dialoge, die uns Leser*innen ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Hinzu kommt natürlich noch die humorvolle Erzählweise, die ebenfalls der reinste Gute-Laune-Macher ist. Also ich bin unterhaltungstechnisch mal wieder ganz auf meine Kosten gekommen, ich liebe einfach den Humor von der Dagmar Bach und ihren spritzigen, jugendlichen Schreibstil.

Mit dem Setting hat das Buch ebenfalls gänzlich bei mir punkten können. Die Kleinstadt, in der die Zimt-Bücher spielen, verströmt so etwas wohlig Heimeliges, ich habe meinen Aufenthalt in diesem beschaulichen Städtchen erneut zutiefst genossen und mir dank der bildhaften Beschreibungen alles ganz genau vorstellen können. Zudem hatte ich irgendwie ständig das Gefühl, den Geruch von Zimtschnecken in der Nase zu haben. Diesbezüglich sollte ich vielleicht lieber mal vorwarnen: Diese Reihe macht total Appetit auf Zimtschnecken. Mein Tipp daher: Deckt euch vor dem Lesen besser mit gut diesen köstlichen Gebäckteilchen ein. ;)

Da uns das Buch mit einem leichten Cliffhanger zurücklässt und uns die Autorin im Anschluss an die Geschichte überdies schon einen kleinen Sneak Peek darauf gibt, was uns im zweiten Teil unter anderem erwarten wird, möchte man am liebsten sofort weiterlesen. Leider werden wir uns da nur noch ein kleines bisschen gedulden müssen, denn der nächste Band wird voraussichtlich erst im November erscheinen. Auf „Zimt – Zwischen den Welten geküsst“ freue ich mich schon riesig!

Fazit: Spannend, witzig und romantisch. Ein herrlicher Lesegenuss voller zimtig-süßem Zauber und wunderbarer Wohlfühlmomente!
Auf den Auftaktband der zweiten Zimt-Staffel habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Dagmar Bach hat es mal wieder geschafft und mir ein absolutes Highlight bescheren können. Ich habe mich von den ersten Zeilen an in die Geschichte verliebt und mal wieder eine großartige (und leider viel zu kurze) Zeit mit Vicky, Konstantin und Co. verbracht. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung und nur zu gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Ein herrlicher Lesespaß!

Luis und Lena - Die Scherze des Schreckens
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Da die ersten beiden Bände der Luis und Lena-Reihe echte Highlights für mich waren, habe ich dem Erscheinen von Band 3 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf das neue Abenteuer von Luis, Lena und Co. ...

Da die ersten beiden Bände der Luis und Lena-Reihe echte Highlights für mich waren, habe ich dem Erscheinen von Band 3 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf das neue Abenteuer von Luis, Lena und Co. war ich super gespannt.

In dem kleinen bayerischen Dorf von Luis und Lena ereignen sich seit kurzer Zeit wieder ziemlich merkwürdige Dinge. Den Bewohnern werden immer fiesere Streiche gespielt und da Scherzo, ein Bandenmitglied der Wildschweine, bekannt ist für seine unlustigen Pranks, fällt der Verdacht aller sofort auf ihn. Aber steckt wirklich er dahinter? Die Streiche sind teilweise wirklich ziemlich gemein. Luis und Lena haben irgendwie so ihre Zweifel. Wer aber ist dann für diesen Scherze-Horror verantwortlich? Als die beiden schließlich herausfinden, dass eine Horde magischer Scherzbolde die Übeltäter sind, setzen die zwei sofort alles daran, um diese Plagegeister wieder loszuwerden.

Obwohl es bei mir inzwischen wieder ein Weilchen her ist, dass ich die ersten beiden Bände gelesen habe, habe ich mich an die Ereignisse noch sehr gut erinnern können. Ich habe daher erneut mühelos in das Lena und Luis-Universum zurückgefunden und meine Zeit darin in vollen Zügen genießen können. Es wäre allerdings auch kein Problem gewesen, wenn mir die Handlungen nicht mehr so präsent gewesen wären. Die Bücher bauen zwar aufeinander auf, erzählen jedoch in sich abgeschlossene Geschichten, sodass man sie meinem Empfinden nach ohne Schwierigkeiten unabhängig voneinander lesen kann. Ich kann allen Neueinsteigern aber dennoch nur raten, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Die Lesefreude ist dann einfach um einiges höher.

Was mein Schmökererlebnis anbelangt, kann ich nur sagen, dass meine große Vorfreude völlig gerechtfertigt war. Thomas Winkler hat mich auch mit dem dritten Teil seiner Luis und Lena-Serie wunschlos glücklich machen können; meine – ziemlich hohen – Erwartungen konnten definitiv komplett erfüllt werden. Ich habe auch diesen Band regelrecht verschlungen und für meinen Geschmack leider viel zu schnell beendet.

Geschildert wird wieder alles aus der Sicht des 12-jährigen Luis in der Ich-Perspektive. Luis habe ich schon längst fest in mein Herz geschlossen. Mit ihm hat Thomas Winkler einen absoluten Sympathieträger erschaffen, den man als Leserin sofort gernhaben muss und mit dem sich die Zielgruppe, sprich Kinder ab 10 Jahren, garantiert prima identifizieren wird. Luis ist einfach so schön authentisch und besitzt eine hinreißend komische und selbstironische Art uns von den Geschehnissen zu berichten. Die Erzählweise habe ich wieder total geliebt, von dieser war ich schon in den ersten beiden Teilen vollkommen begeistert. Luis spricht uns Leserinnen auch dieses Mal immer wieder direkt an und gibt einem damit richtig das Gefühl, selbst Teil der Geschichte zu sein.

Mit den weiteren Figuren hat Thomas Winkler ebenfalls lauter sympathische und einmalige Gestalten kreiert, die sich mit ihren verschiedenen und teils äußerst schrulligen Eigenschaften auf Anhieb in die Herzen von uns Leser*innen schleichen und für jede Menge Heiterkeit sorgen. Zu meiner großen Freude sind erneut viele bekannte Gesichter mit von der Partie wie Lena und die Wildschweine selbstverständlich, oder Luis‘ Mutter. Auch der Vater unseres Romanhelden ist wieder per WhatApps dabei und versorgt seinen Sohn mit rätselhaften Ratschlägen.
Lena, unsere zweite Hauptprotagonistin, die gemeinsam mit Luis stets im Mittelpunkt steht, hat mir wieder ganz besonders gut gefallen, ich mag ihre pfiffige und selbstbewusste Art unheimlich gerne. Über mein Wiedersehen mit den Wildschweinen habe ich mich aber natürlich auch tierisch gefreut, ich liebe diesen schrägen Haufen einfach und amüsiere jedes Mal prächtig über deren liebenswert-verrückten Eigenarten. So auch über Scherzo, der diesmal, neben Luis und Lena, ebenfalls eine große Rolle in der Erzählung einnimmt. Seine Leidenschaft fürs Streiche spielen und sein abgedrehtes Mua-Ha-Ha – Gelächter hat mich immerzu vergnügt grinsen lassen.

Bestens unterhalten haben mich auch die Scherzbolde – eine extrem freche und sehr ulkig sprechende Truppe an kleinen Kerlchen. Nach der durchgeknallten Zahnfee und einem muffeligen Taschenriesen aus den Vorgängern bekommen wir es in diesem Band also mit neuen magischen Wesen zu tun und auch was diese angeht, hat Thomas Winkler seiner Fantasie mal wieder ihren freien Lauf gelassen und sich lauter geniale und lustige Dinge ausgedacht. Generell sprüht die Geschichte einfach nur so vor kreativen Ideen, Humor und Wortwitzen. Zahlreiche lauter Lacher und viele breite Schmunzler sind hier garantiert!
Neben dem hohen Unterhaltungsfaktor kommt natürlich auch die Spannung nicht zu kurz, sodass man ordentlich ins Mitfiebern gerät und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Wie aber schon in den zwei vorherigen Bänden, so ist auch die Story in Band 3 nicht nur spannend und amüsant – sie vermittelt auch viele wichtige Themen und Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Vertrauen. Auch die ernstere Thematik Arbeitslosigkeit und Armut wird mit Scherzo leicht angesprochen und uns sehr sensibel und kindgerecht nähergebracht.

Ein echter Genuss sind dann auch wieder die schwarz-weiß Bilder von Daniel Stieglitz. Seine zahlreichen humorvollen Illustrationen harmonieren erneut einfach nur grandios zu den Vorkommnissen im Text und unterstreichen perfekt die skurrilen Szenen.
Richtig klasse fand ich auch, dass die Abstimmungstabellen unserer Freunde ebenfalls abgebildet wurden und, genauso wie die Story und die Zeichnungen, für ein sehr spaßiges Leseereignis sorgen. Was es mit diesen Tabellen auf sich hat, werde ich euch hier jedoch nicht erzählen und auch sonst möchte ich eigentlich gar nicht mehr groß was verraten. Wenn ihr gerne wissen möchtet, was eine Tasse Straßenbelag ist, welche Sprache die Scherzbolde sprechen oder ob es den Wildschweinen gelingen wird, die streicheliebenden Bolde aus ihrer Stadt wieder zu vertreiben, müsst ihr das Buch schon selbst lesen.

Die Geschichte endet abgeschlossen, allerdings machen die letzten Sätze große Hoffnung darauf, dass es weitergehen wird. Hoffentlich wird dem so sein! Ich würde mich riesig über einen vierten Band freuen.

Fazit: Ein herrliches Lesevergnügen mit jeder Menge Gute-Laune-Garantie!
Thomas Winkler hat auch mit „Die Scherze des Schreckens“ einen rundum gelungenen Folgeband aufs Papier gezaubert, der genauso toll und superwitzig ist wie beiden Vorgänger, voller wunderbarer Situationskomik und einzigartiger Charaktere steckt und großartig von Daniel Stieglitz illustriert ist. Ich hatte wahnsinnig viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit den Wildschweinen. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung sowie 5 von 5 Sternen!

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