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Veröffentlicht am 20.06.2022

Ein besonderer Ermittler

Der Zoom-Killer (Tom-Bachmann-Serie 2)
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Auch in der" Zoom Killer" bringt Chris Meyer Tom Bachmann wieder auf die Spur eines äußerst brutalen Serienmörders. Die Handlung ist logisch aufgebaut und der Schreibstil ist rasant, bisweilen sehr blutig, ...

Auch in der" Zoom Killer" bringt Chris Meyer Tom Bachmann wieder auf die Spur eines äußerst brutalen Serienmörders. Die Handlung ist logisch aufgebaut und der Schreibstil ist rasant, bisweilen sehr blutig, aber immer spannend. Die Ermittler bedienen sich vieler Erkenntnisse aus dem Darknet, das ist in der sprachlichen Darstellung oft ein wenig technisch und daher nimmt es ein wenig die Spannung, da man als Leser da nicht selber Mitermitteln kann. Tom ist nach wie vor ein Mensch mit sehr vielen Ecken, Kanten und einigen speziellen Charaktereigenschaften. In diesem Teil wird ein wenig mehr über Toms traumatische Vergangenheit publik, was ihn ein wenig nahbarer macht. Trotzdem bleiben die Nebencharaktere im Vergleich zu ihm recht blass und bekommen zu wenig Raum. Einzig die Nebencharaktere des persönlichen Handlungsstranges werden hier noch stärker als vorher in den Vordergrund gerückt. Das fand ich manchmal ein wenig zu viel des Blutes und der Rachegedanken. Wobei es dem Buch dadurch natürlich auch einen einzigartigen Handlungsstrang verleiht. Es bleibt präsent im Kopf und macht neugierig auf die Fortsetzung.

Das Ende war für mich viel zu wenig ausgearbeitet und ein wenig zu unspektakulär. Mehr als ein müdes Gähnen und ein „ach so“, blieb bei mir da nicht hängen. Eventuell hätten einige Einschübe aus der Vergangenheit des Täters die Spannung da ein wenig erhöhen können.

Das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert, für Leser, die gerne harte Thriller lesen und starke Nerven haben. Die Figuren passen gut zueinander und die verschiedenen Konterparts sind gut austariert, sodass sich das Buch in einem Rutsch lesen lässt und wohligen Grusel hinterlässt.
Vier wundervolle , blutrünstige Sterne, weil ich das Ende absolut zu schnell und sprachlich zu unvorbereitet fand.

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Veröffentlicht am 12.06.2022

sprachlich ziemlich schwach

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Du darfst nicht alles glauben, was du denkst. Ja, so oder ähnlich sage ich mir das auch manchmal. Denkschleifen bis zum Morgengrauen - ja , kenne ich auch. Also an dieser Stelle schon mal einen Dankesgruß ...

Du darfst nicht alles glauben, was du denkst. Ja, so oder ähnlich sage ich mir das auch manchmal. Denkschleifen bis zum Morgengrauen - ja , kenne ich auch. Also an dieser Stelle schon mal einen Dankesgruß an den Autor. Schön zu wissen, dass man damit nicht alleine ist, dass es anderen auch so geht. Und egal , wo und wie oft man sich in diesem Buch selber wiederfindet, damit alleine hat der Autor sein Ziel schon mal erreicht. Ein passender Titel wäre vielleicht auch" Du bist nicht allein". Ich fand es gut, dass er nur erzählt, keinerlei Hilfestellungen oder Tipps gibt, denn dafür braucht man tatsächlich einen Profi.
Und gefährlich finde ich dieses Buch auch – für den Autor. Er gibt sich tatsächlich schutzlos preis, in den anonymen Weiten der heutigen globalen Sternchen und gefällt mir Bewertungswelt. Meine Hochachtung dafür. Den Schreibstil fand ich manchmal ein wenig zu flapsig , was zur Folge hatte , dass sich viele Aussagen von selber relativiert oder gar negiert haben. Gerade in Bezug auf das Thema : Weinen. Da hätte ein Punkt statt eines Kommas oft schon viel geholfen, um Gefühle besser zu beschreiben und darzustellen. Auch hatte ich den Eindruck , dass der Autor, trotz aller Beteuerungen perfekt zwischen sich selber und seinem Alter Ego Kurt trennen zu können, dies im Buch oft nicht geschafft hat. Gerade auch sprachlich. Dadurch geht dem Buch eine Menge an emotionaler Tiefe und Vielfalt verloren.
Und ich als Leser habe mich oft gefragt: Und was ist jetzt mit dem vorherigen Thema . Mir war das alles ein wenig zu oberflächlich beschrieben. Ich denke hier hätte der Autor gerne noch ein paar wenige , aber gezielte Anhaltspunkte geben können. Da reichen ja minimale Sätze, wie zum Beispiel:" Ein großer Stressfaktor war für mich immer: ........" so blieben mir die wirklichen Hintergründe ein wenig zu larifari oberflächlich. Und für ein " Betroffenenbuch" doch ein wenig zu angezogen. Also im Sinne von nackig machen. Ich fand es ehrlich gesagt ein wenig unglaubwürdig, dass der Autor mal eben 10 Tage zu Hause keinen Alkohol angerührt hat, und dann für immer sorgenfrei clean sein soll. Es war auch im Buch nie wieder Thema, dass den Autor dieses Thema schmerzhaft berührt hätte, auf Feiern z. B.:
Sprachlich hat mich dieses Buch eher genervt als berührt, weil für mich die Zusammenhänge völlig falsch rübergekommen sind. z. B. wird im gesamten Buch von " alleinerziehender" Kinderbetreuung gesprochen, und doch stellt sich in Nebensätzen immer wieder heraus: Alle Mamis der Kinder helfen mit, die Mama des Autors wohnt mit im Haus , es gibt ein Kindermädchen.... okay, Thema verfehlt. Nicht lustig für alle, die tatsächlich alleinerziehend sind.Und nicht in eine Klinik gehen können , weil sie schlichtweg niemanden zur Kinderbetreuung haben. Da hätte ich mir tatsächlich vorab sprachliche Aufklärung gewünscht.

Fazit: Fünf Sterne, für den Mut dieses Promis, mit seinem Leben - und Krankheitsweg schonungslos an die Öffentlichkeit zu gehen, um anderen Mut zu machen und sie für dieses Thema zu sensibilisieren. Ein Punkt Abzug für einen Schreibstil , der durch seine Unstrukturiertheit in Bezug auf Nebenprotagonisten den Autor ein wenig unschmeichelhaft dastehen lässt.

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Wege des Lebens

Ein unendlich kurzer Sommer
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Ein "unendlich kurzer Sommer", ist ein Buch über Selbstfindung, und worüber man sich definiert. Über familiäre Bande, Gene, Handicaps oder Launen.
Oder über sich selbst, sein Inneres , seine Träume und ...

Ein "unendlich kurzer Sommer", ist ein Buch über Selbstfindung, und worüber man sich definiert. Über familiäre Bande, Gene, Handicaps oder Launen.
Oder über sich selbst, sein Inneres , seine Träume und Ziele.
Lale strandet nach einem großen Verlust auf einem einsamen Campingplatz. Der Besitzer Gustav schleicht sich mit seiner schrulligen Art in ihr Herz und langsam erkennt sie ihren Weg.
Gustav ist seinen Weg schon gegangen, leider hat er einige Abzweigungen falsch genommen und trauert dieser Sehnsucht nach dem richtigen Weg hinterher, zumal er auch keine Möglichkeit mehr hat, anzuhalten und umzukehren, die richtige Abzweigung doch noch zu nehmen. Christophes Weg zum Campingplatz führte um die halbe Welt, und hier findet er den Weg, den seine Gene für ihn vorherbestimmt haben.
Lukas wird nie so weit gehen können, wie andere. Er hat ein Handicap, und muss seinen Weg im Leben mit Bedacht wählen.
Den roten Faden dieses Buches über Wege des Lebens und des Herzens fand ich zauberhaft und wundervoll. Der Schreibstil ist zwar unaufgeregt, aber bildlich und emotional. Bedauerlicherweise bin ich mit der Protagonistin überhaupt nicht warm geworden. Null. Sie hätte von mir aus gerne weiter in der Grube liegen und schlafen können, ich hätte das Buch lieber nur mit den restlichen Protagonisten fertig gelesen.
Kalt und abweisend kommt sie rüber, die Lale und genau hier liegt mein Problem mit ihr. Diese Kälte und die Mauern um sie herum zogen sich durch das gesamte Buch, sodass sie überhaupt nicht zum Rest des Settings gepasst hat. Natürlich kann man als Leser ihre Ängste, Sorgen und ihre Trauer nachvollziehen, allerdings blieb bei mir durch die sehr kalte und beschreibende Charakterisierung keinerlei Empathie über.
Ich musste das Buch zwischendurch immer ein wenig zur Seite legen, und meinen Unmut über die Protagonistin verrauchen lassen , bevor ich mit Christophe, Günther, James und Lukas wieder auf den Campingplatz zurückkehren konnte.

Fazit: Ein wunderschönes Buch über Selbstfindung , leider mit einer Protagonistin mit der ich nicht warm geworden bin. Vier sommerliche Sterne

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Veröffentlicht am 13.05.2022

ein wenig zu vorhersehbar

Stürmisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 8)
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Auch in diesem Buch, dem achten Fall für Isabelle und Leon, lernt man wieder die Schönheiten der Provence kennen. Die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen wechseln sich mit den Ermittlungen ab und geben ...

Auch in diesem Buch, dem achten Fall für Isabelle und Leon, lernt man wieder die Schönheiten der Provence kennen. Die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen wechseln sich mit den Ermittlungen ab und geben dem Buch einen runden Lesegenuss. Isabelle und Leon sind als Ermittlerpaar ein wenig unkonventionell und gehen gerne auch mal eigene Wege, die sie aber meist auf die richtige Fährte führen.
Gut fand ich, dass das Privatleben der Ermittler genauso einen roten Faden hat , wie der Kriminalfall an sich. Das macht das Buch insgesamt sehr stimmig und die Protagonisten erlebbar und sympathisch.
Leider fand ich auch hier die Nebenprotagonisten wieder ein wenig zu überspitzt dargestellt, gerade in Bezug auf die Kollegen von der Polizei. Bei den Zivilisten mag das erheiternd sein und zu einem farbigen Lokalkolorit beitragen, im Rahmen der Polizeiarbeit konnte ich die Nebenfiguren ungünstigerweise nicht mehr ernst nehmen, als es ernst wurde. Das hat mir ein wenig die Spannung zerstört. Die Spannung im Buch ist durchweg hoch, wenn auch oft unterbrochen durch die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, was dem Leser aber Zeit zum Verschnaufen gibt.
Den Fall fand ich grandios, gruselig und zum Nägelkauen spannend. Enttäuschenderweise hat die Autorin in diesem Buch ein Stilmittel benutzt, welches mich sehr früh den Mörder erraten ließ. Auch fand ich das Ende ein wenig zu hektisch und zu kurz geraten. Für ein Finale, auf welches man das ganze Buch lang hingefiebert hat, war es zu wenig Input. Ich hätte mir zum Beispiel noch gewünscht, dass der Prolog (der ja vom Täter handelt) mit einem Epilog abgerundet wird, um diese Taten verständlicher darzustellen. So blieb der Täter letztendlich total blass und die Auflösung hinterließ bei mir viele Fragezeichen, weil die Vergangenheit des Täters in keinster Weise erwähnt wurde. So fehlt mir die große Frage eines jeden stimmigen Krimis ....WARUM.... hat der Täter dies getan.?

Fazit : Ein schöner Provence Krimi mit tollen Ermittlern, die einen hohen Wiedererkennungswert haben. Leider fehlten mir wichtige Charakterisierungen und Bezüge zur Tat. Satt-sonnengelbe-sommerliche vier Sterne für dieses Buch

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Veröffentlicht am 30.04.2022

virtuelle Leichen :)

Digitale Forensik. Die Zukunft der Verbrechensaufklärung
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In diesem Buch zeigt der Autor Dirk Labudde einen kleinen Ausschnitt aus seiner Arbeit als Digitaler Forensiker. Anders als analoge Forensiker läuft hier alles über den PC, spezielle Software und viele ...

In diesem Buch zeigt der Autor Dirk Labudde einen kleinen Ausschnitt aus seiner Arbeit als Digitaler Forensiker. Anders als analoge Forensiker läuft hier alles über den PC, spezielle Software und viele andere tolle digitale Innovationen.
Die Fälle, anhand derer er seine Wissenschaft zeigt, sind gut ausgesucht und zeigen dem Leser sowohl Nutzen als auch Probleme mit diesen Verfahren.
Selbst mit diesen Spezialtechniken ist es nicht immer möglich, einen Fall restlos aufzuklären. Und wo es Zweifler gibt, da gibt es Neider.
Außerdem fürchte ich, ist die Technik viel zu weit für die digitale Servicewüste Deutschland. Ich erlebe es heutzutage noch sehr oft, dass ich gebeten werde, ein Formular auszudrucken und zurückzufaxen.
Kein Wunder, dass die Ermittler da meilenweit hinter den Verbrechern hinterherhinken.

Das Thema ist recht speziell und eine kleine Randnische des großen" allgemeinen Forensikthemas", wobei ich dieses Buch in einem Rutsch durchgelesen habe, weil ich alles sehr interessant und spannend fand. Der Schreibstil ist gut und die Fälle logisch aufbereitet. Man merkt als Leser deutlich, dass der Autor seinen Beruf (eigentlich ist es ja sein Nebenjob, wenn ich das richtig verstanden habe, gibt er ja hauptberuflich Vorlesungen an der Uni) sehr liebt und dafür brennt ,einiges an Ermittlungsarbeit revolutionieren zu dürfen. Diese Leidenschaft liest man in jeder Zeile des Buches.
Einen Kritikpunkt habe ich dennoch. Na, eher zwei. Zum einen hätte ich mir Bilder oder Fotos in diesem Buch gewünscht, zum anderen ist der Schreibstil zwar gut, aber doch leider durch die Bank weg sehr wissenschaftlich angehaucht. Dies hatte zur Folge, dass ich mir viele der vorgestellten Verfahren überhaupt nicht vorstellen konnte. Spannend war es trotzdem, aber es hat der allerletzte Kick zu einem richtig, richtig guten Buch gefehlt. Wobei ich natürlich auch gut nachvollziehen kann, dass man das Thema PC , virtuelle Welten und Co. fast nicht unwissenschaftlich beschreiben kann. (Das weiß ich so genau, weil ich einen Diplom-Informatiker geehelicht habe und nach dem dritten Raidfünfmitusb10fürswitch oft den Anschluss verliere.)

Deshalb denke ich, hätten einige Bilder oder Skizzen sehr helfen können, die Zusammenhänge in eher unwissenschaftlichen Fachtermini zu beschreiben.
Vier digitale Sterne für ein sehr interessantes Buch, mit einem Thema, von welchem ich noch nie zuvor gehört habe.

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