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Veröffentlicht am 22.06.2022

Ein Mädchen, das den Weg aus dem Elend sucht

So reich wie der König
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So reich wie der König
Sarah ist eine Französin, die mit ihrer Mutter in einem Elendsviertel in Casablanca lebt. Sie geht noch zur Schule, hat jedoch als einziges Ziel, diesem Elend zu entfliehen. Hierzu ...

So reich wie der König
Sarah ist eine Französin, die mit ihrer Mutter in einem Elendsviertel in Casablanca lebt. Sie geht noch zur Schule, hat jedoch als einziges Ziel, diesem Elend zu entfliehen. Hierzu fällt sie den Plan sich einen reichen Mann zu suchen und ihn zu heiraten. Ihr gutes Aussehen ermöglicht es ihr daher sehr leicht junge Männer kennenzulernen und sie weiß sehr früh ihren Körper für ihre Zwecke einzusetzen, um ihre Ziele zu erreichen. Als ihr ein Freund sagt, Driss, der Sohn eines Fabrikbesitzers sei „so reich wie der König“, fasst sie daher den Entschluss, ihn zu heiraten, um ein sorgenfreies Leben führen zu können.
Auch wenn Sarah sehr abgebrüht, manchmal auch naiv, wirkt und ich mich erst ein wenig in die Geschichte einlesen musste, wurde sie mir zum Ende hin immer sympathischer. Man erfuhr immer mehr von ihrem Leben und erlebte im Laufe des Romans eine Wandlung. Sie ist sicher für ihr Alter eine starke Persönlichkeit und sehr selbstbewusst. Vor allem versucht sie für ihre Ziele zu kämpfen, wenn auch mit merkwürdigen Mitteln, und möchte vor allem raus aus dem Elendsviertel, in dem sie mit ihrer Mutter lebt.
Auch wenn ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen musste, passte er sehr gut zu den Protagonisten. Ich konnte mir Sarahs Wohnung ebenso gut vorstellen, wie die mondänen Häuser Casablancas. Es wird viel über das Leben der Reichen und Armen im Casablanca der 90er Jahre erzählt und die Stimmung dieser Zeit und der Gegensätze der Stadt eingefangen.
„So reich wie der König“ ist ein Roman, auf den man sich einlassen muss. Mir hat er sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Vier Schwestern und eine exzentrische Mutter

Sommerschwestern
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Die vier Schwestern Doro, Yella, Amelie und Helen folgen der Einladung ihrer Mutter Henriette nach Bergen an der holländischen Küste, wo sie früher gemeinsam ihre Sommerferien verbrachten. Früher ...

Die vier Schwestern Doro, Yella, Amelie und Helen folgen der Einladung ihrer Mutter Henriette nach Bergen an der holländischen Küste, wo sie früher gemeinsam ihre Sommerferien verbrachten. Früher bedeutet in diesem Fall während ihrer Kindheit und Jugend und bevor ihr Vater an ebendiesem Urlaubsort tödlich verunglückte. Daraufhin war keine der Schwestern mehr dort. Die Schwestern treffen mit Freude, aber auch ihren Problemen, seien es berufliche, private oder eben auch mit ihren Problemen untereinander und mit ihrer Mutter, in Bergen ein, wo ihre Mutter mit einer besonderen Überraschung auf sie wartet.

Die Geschichte wird aus der Sicht der Schwestern erzählt, wobei jede aus ihrem jetzigen Leben, aber auch aus ihrer Vergangenheit und der Erinnerung an ihre Eltern und die gemeinsamen Urlaube in Bergen berichtet. Hierbei steht insbesondere Yella im Mittelpunkt, die mit ihrem Mann und ihrer Mutter und deren Verhältnis zueinander einige unausgesprochene Probleme hat.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und die Schwestern waren mir alle sehr sympathisch. Die Mutter mochte ich jedoch nicht so gerne, da sie einerseits ihre Liebe zu ihren Töchtern bekundete, jedoch nur um sie kurze Zeit später wieder zu kritisieren. Insbesondere Yella hatte sehr darunter zu leiden. Im Verlauf des Romans konnte ich die Mutter zwar ein wenig besser verstehen, viel Sympathie konnte sie bei mir jedoch aufgrund ihres exzentrischen Verhaltens nicht erhalten. In dem Roman werden sowohl die eigenen Probleme der Schwestern als auch die untereinander erzählt, jedoch geschieht dies auf eine leichte und unterhaltsame Art, wodurch auch ernste Themen nie dramatisiert werden. Auch der Flair Hollands mit der rauen Nordsee und den vielen Delikatessen kommt hierbei nicht zu kurz. Zuletzt haben die Schwestern jede auf ihre Art etwas aus der Reise für sich, ihre Gegenwart und ihre Zukunft gelernt.

Fazit: Ein Sommer-Wohlfühlroman mit Tiefgang.

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Ein neues Ermittlerteam stellt sich vor

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
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Als Fentje Jacobsen, Anwältin mit eigener Kanzlei auf dem Hof der Großeltern, einen bewusstlosen, verletzten Mann auf einer ihrer Schafweiden vorfindet, kann dieser sich nicht daran erinnern, wie er auf ...

Als Fentje Jacobsen, Anwältin mit eigener Kanzlei auf dem Hof der Großeltern, einen bewusstlosen, verletzten Mann auf einer ihrer Schafweiden vorfindet, kann dieser sich nicht daran erinnern, wie er auf die Weide gekommen ist. Nachdem sie sich um dessen Kopfverletzung gekümmert hat, bringt sie ihn zu seinem Wagen, der noch immer vor dem Haus seiner Freundin, einer Lehrerin des Nordseeinternats, steht. Als die beiden an dem Haus ankommen, finden sie einen schockierten Paketboten vor, der die Leiche einer Frau, die an einem Baum hängt, gefunden hat. Nachdem sie die Polizei gerufen haben, wird der Mann festgenommen und kurze Zeit später übernimmt Fentje seine Verteidigung. Bei den Ermittlungen lernt Fentje zufällig den Journalisten Niklas John, der einen Bericht über den Vorfall schreibt, kennen. Als auch noch zwei Mädchen aus dem Nordseeinternat, in dem auch die Lehrerin gearbeitet hat, verschwinden, beginnen Fentje Jacobsen und Niklas John gemeinsam zu ermitteln. Dass dies nicht immer zu ihrer beider Zufriedenheit gelingt, versteht sich aufgrund ihrer Unterschiede von selbst. Hierdurch kommt jedoch auch viel Abwechslung in den immer spannender werdenden Kriminalfall.
Das neue Ermittlerduo von Eva Almstädt hat mir sehr gut gefallen. Obwohl die beiden sehr unterschiedlich sind: Fentje die bodenständige Anwältin, die auf dem Hof ihrer Großeltern mitarbeitet und Niklas John, der teilweise arrogante und snobistische Journalist, der gelegentlich zu unkonventionellen Ermittlungsmethoden greift, ergänzen sie sich bei den Ermittlungstätigkeiten sehr gut und finden sich auch zunehmend sympathisch. Der Kriminalfall steigert sich von Seite zu Seite und wird immer spannender, zumal immer weitere Fakten aus dem Leben der Lehrerin und der beiden vermissten Schülerinnen dazukommen. Den beiden gelingt es durch sehr genaue Recherche und einigen Kontakten Niklas Johns, die Teile nach und nach zusammenzusetzen, was zu einem spannenden Finale führt.
Fazit:
Der Beginn einer neuen Nordsee-Krimi-Reihe der mit einem spannenden Fall und sympathischen Protagonisten punktet.

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Veröffentlicht am 11.06.2022

Zwei sehr unterschiedliche Ermittler

Schwarzlicht
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Eine Frau, die in eine Kiste gesperrt und mit mehreren Schwertern durchbohrt wurde, erinnert an einen Zaubertrick. In diesem Fall wurde die Frau in der Kiste jedoch ermordet. Daher nimmt die ...

Eine Frau, die in eine Kiste gesperrt und mit mehreren Schwertern durchbohrt wurde, erinnert an einen Zaubertrick. In diesem Fall wurde die Frau in der Kiste jedoch ermordet. Daher nimmt die Stockholmer Kommissarin Mina Dabiri Kontakt zu dem Profiler Vincent Walder auf, der selbst als Mentalist arbeitet. Hier treffen zwei sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander: Mina, die eine ausgezeichnete Ermittlerin ist, allerdings krankhafte Angst vor Keimen hat und Vincent, der Mentalist und Experte für die Geheimnisse des menschlichen Geistes ist und an einer Autismus-Spektrum-Störung leidet. Gemeinsam funktionieren beide während der Ermittlungen jedoch genial und sind sich trotz ihrer „Störungen“ auch sehr sympathisch. Leider nimmt die zuweilen sehr detaillierte Beschreibungen der Protagonisten einen großen Raum ein, was manchmal zu langatmig wird. Der Kriminalfall ist jedoch trotz allem sehr interessant und bei dem einen Mord bleibt es auch nicht. Leider rückt der Fall oftmals durch die ausführlichen Beschreibungen der Charaktere in den Hintergrund. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Geschichte sehr spannend, obwohl die Beschreibungen der Opfer ziemlich grausam sind, passt dies jedoch sehr gut zu der Handlung und der Szenerie, was zuweilen eine unheimliche Atmosphäre erzeugt. Die Konstruktion und der Aufbau des Kriminalfalls gefielen mir sehr gut und die Auflösung war am Ende sehr überraschend, jedoch durchaus nachvollziehbar. Besonders die Beschreibung der mentalen Zauberei und der Illusionen machen die Geschichte besonders und lockern sie auch auf. Sehr gut haben mir auch die Rückblenden in die Vergangenheit von Mina und Vincent gefallen, wodurch man die beiden besser kennenlernt und sie nahbarer werden. Für mich war dies der spannende Beginn einer Trilogie, bei der ich auf die nächsten Teile sehr gespannt bin.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Ein bisschen Magie und viel Atmopshäre

Der vergessene Geschmack von Glück
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Die Geschichte handelt von Leif Söderberg, der in einem alten Hotel als Koch anheuert und von Anna-Greta Olsson, die sich hundert Jahre zuvor von einer Klippe in den Tod stürzt. Wie diese beiden Geschichten ...

Die Geschichte handelt von Leif Söderberg, der in einem alten Hotel als Koch anheuert und von Anna-Greta Olsson, die sich hundert Jahre zuvor von einer Klippe in den Tod stürzt. Wie diese beiden Geschichten zusammenhängen, erzählt Lars Simon in seiner bildhaften und atmosphärischen Sprache mit einem sehr flüssigen und detailverliebten Schreibstil.
Die beiden Erzählstränge haben mir sehr gut gefallen. In einem guten Wechsel wird Anna-Greta Olssons Geschichte mit ein wenig Magie, mit der von Lars Simon verwoben. Zudem erhält man hierbei einen Einblick in das Leben auf Fjärranö vor hundert Jahren und erfährt, warum sie sich damals das Leben nahm. Sehr gut haben mir auch die Beschreibungen gefallen, wie Leif mit viel Hingebung und Leidenschaft seine Gerichte zubereitet. Zum Ende hin sieht man die Entwicklung des Protagonisten, der hierbei lernt, was wichtig im Leben ist.

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