Cover-Bild Queergestreift
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Sachbilderbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 16.05.2022
  • ISBN: 9783446272583
Kathrin Köller, Irmela Schautz

Queergestreift

Alles über LGBTIQA+
Bi, cis oder non-binär? Ein Buch über Liebe, Identität und Sex, das für Respekt und Offenheit wirbt – rundum künstlerisch gestaltet und zeitgemäß illustriert. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2023, Kategorie Sachbuch

Kaum erblicken wir das Licht der Welt, landen wir in einer Schublade: Es ist ein Junge! Oder: ein Mädchen! Warum eigentlich? Und wie fühlen sich all jene, die sich mit dem Geschlecht auf ihrer Geburtsurkunde nicht identifizieren können? Wie reagieren, wenn der Schwarm der besten Freundin nicht männlich, sondern weiblich ist? Dieses Buch klärt auf über LGBTIQA+ und die Menschen hinter diesen Buchstaben. Es setzt sich mit gesellschaftlichen, gesundheitlichen und rechtlichen Fragen auseinander, lässt Betroffene zu Wort kommen und stellt Organisationen vor, die sich für Geschlechtervielfalt engagieren. Ein aktivistisches, ein empowerndes Buch, respektvoll, zeitgemäß und künstlerisch illustriert und gestaltet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2022

Ein Musst-Have für jedes Bücherregal

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Ein wundervolles Buch, welches ich gerne schon in meiner Jugend gehabt hätte.



Zunächst einmal finde ich das Cover sehr ansprechend und auffallend gestaltet. Man kann einfach nicht daran vorbei gehen. ...

Ein wundervolles Buch, welches ich gerne schon in meiner Jugend gehabt hätte.



Zunächst einmal finde ich das Cover sehr ansprechend und auffallend gestaltet. Man kann einfach nicht daran vorbei gehen. Selbst der Buchschnitt ist bunt gestaltet. Einziges Manko empfinde ich die Instabilität des Buches. Das Cover ist bereits beim Auspacken leicht beschädigt, Ecken also abgestoßen! Schade, aber der Inhalt des Buches wird dadurch keinesfalls gemindert.



Das Buch ist aufklärend, erklärend, gespickt mit Vorbildern und einfach auf den Punkt gebracht. Die Texte sind für alle verständlich, kurz und informativ gehalten und mit liebevollen und wundervoll gestalteten Illustrationen einfach das absolute Herzstück des Buches.



Es wird aufge- und erklärt ohne zu werten. Auch lobens- und erwähnenswert finde ich die Verweise auf Netzwerke, Anlaufstellen und Selbsthilfegruppen.



Dieses Buch sollte jeder Jugendliche lesen (müssen), um sich selbst zu finden, reflektieren und den Mensch einfach Mensch werden lassen.

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Veröffentlicht am 29.09.2022

✎ Kathrin Köller & Irmela Schautz - Queergestreift

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Dieses Buch habe ich gefühlt ewig gelesen.
Es enthält eine Masse an Informationen - und dennoch fehlen sie mir an manchen Stellen.

Bei fast jedem Buchstaben werden Anlaufstellen in Deutschland, Österreich ...

Dieses Buch habe ich gefühlt ewig gelesen.
Es enthält eine Masse an Informationen - und dennoch fehlen sie mir an manchen Stellen.

Bei fast jedem Buchstaben werden Anlaufstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz genannt. Leider sind manche bereits nicht mehr aktuell, aber dafür können die Autorinnen ja nichts.
Doch was mich wirklich stört, ist die Tatsache, dass die meisten Anlaufstellen für Jugendliche und junge Erwachsene (bis maximal 30 Jahre) sind - oder für Eltern von betroffenen Kindern / Jugendlichen. Was ist mit den Älteren (Betroffenen) unter uns, die erst jetzt die Möglichkeit haben, sich zu informieren und zu vernetzen? Die werden in dieser Lektüre leider außen vor gelassen. Dabei ist es für sie ebenso wichtig, im Leben anzukommen.

An manchen Stellen gibt es Checklisten für Familie und Freunde/Freundinnen. Wenn man sich also nicht bereits in der LGBTQIAP+ Community bewegt, sondern gerade erst anfängt, sich dafür zu interessieren und merkt, dass man an sich selbst arbeiten möchte, können diese hilfreich sein.

Der Schreibstil ist ehrlich und schonungslos. Sprachlich ist es vorwiegend für junge Leute geschrieben, denn die Autorinnen verwenden die Alltags- / Umgangssprache und viele englische Begriffe. Das war teilweise etwas nervig, da nicht alle (englischen) Begriffe erklärt werden und ich somit oft das Telefon in der Hand hatte, um nachzuschauen.
Andere Erklärungen hingegen werden unnötig oft wiederholt.

Ich hätte daher ein Vokabular am Ende, in dem alle wichtigen Begriffe nochmal gebündelt kurz erklärt werden, als hilfreich empfunden - ohne erst ewig nochmals durchs Buch blättern zu müssen.

Außerdem fände ich einen Kalender, in dem alle "Feiertage" dieser Community verzeichnet sind, toll.

Vor kurzem habe ich in einem Hörbuch gehört, dass manche mittlerweile LGBTQIAP+ sagen. Im Buch werden Bi & Pan weiterhin zusammen vorgestellt. Daran merkt man einfach, dass alles noch im Wandel ist. Nichts ist in Stein gemeißelt. Alles kann, nichts muss.

Und genauso ist es mit der Identitätsfindung. Kinder, Jugendliche, Erwachsene müssen sich weder heute, noch morgen, noch nächstes Jahr festlegen, wer sie sein möchten.

»Aber unsere Gesellschaft ist besessen davon, Menschen als Allererstes in die eine oder die andere Schublade zu packen. Die Arzthelferin ist nicht allein mit der Irritation, die entsteht, wenn die Schublade plötzlich klemmt, Arme und Beine raushängen oder die Person einem gleich aus beiden Schubladen entgegenlächelt. Aber diese Irritation, dass ich einfach nur einen Menschen vor mir habe und ihn nicht sofort einordnen kann, ist absolut aushaltbar und verschwindet, wenn man seine Schubladen in offene Regalflächen umbaut.« (S. 158)

Von mir gibt es trotz genannter Kritikpunkte eine Leseempfehlung an alle Interessierten. Außerdem bin ich der Meinung, dass dies eine Lektüre für die Schulbibliothek sein sollte.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 06.06.2022

informativ, vielseitig, bunt

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Sind wir wer wir sein wollen oder sind wir wer wir sein sollen? Direkt nach der Geburt bekommen wir unser erstes „Label“ aufgedrückt: männlich oder weiblich. Zumindest in den allermeisten Fällen. Aber ...

Sind wir wer wir sein wollen oder sind wir wer wir sein sollen? Direkt nach der Geburt bekommen wir unser erstes „Label“ aufgedrückt: männlich oder weiblich. Zumindest in den allermeisten Fällen. Aber was ist, wenn sich im Laufe der Zeit herausstellt, dass das Geschlecht, das wir zugeordnet bekommen haben, nicht dem entspricht, wie wir uns fühlen? Und was ist, wenn auch das andere nicht so recht zu einem passen will? In einer heteronormativ geprägten Welt scheint es nicht so leicht zu sein, seinen Platz zu finden und frei zu äußern, wen man liebt oder wie man sich fühlt, wenn man in diese scheinbare Norm nicht passen will. Wie schlimm, verstörend und irritierend das für Betroffene sein kann und wie vielfältig die Welt hinter dieser „Norm“ ist, das zeigt „Queergestreift“. Es sensibilisiert und klärt auf, gibt Einblicke in die Gedanken und Gefühle von Betroffenen und baut hoffentlich auch ein paar Vorurteile ab, die möglicherweise nur durch Unwissenheit entstanden sind.

Obwohl wir inzwischen 2022 schreiben, ist es leider alles andere als selbstverständlich, dass Menschen lieben dürfen, wen sie wollen und dass sie sich fühlen dürfen, wie sie sich nun mal fühlen. Es muss nach wie vor viel für Rechte, Gleichstellung, Akzeptanz und Toleranz gekämpft werden, auch wenn sich in den vergangenen Jahren einiges getan hat. Eigentlich absolut unverständlich, wieso es so schwierig zu sein scheint, schließlich wäre es doch für alle einfacher, wenn man offen, sensibel und tolerant gegenüber allen Arten von Liebe, Identitätsausdrücken und solchen Dingen wäre. Damit meine ich jetzt nicht toxische oder gewaltbehaftete Beziehungen und Bindungen, sondern all die anderen vielfältigen Wege sich zu verlieben oder es eben zu lassen bzw. sich selbst zu definieren. Es wäre weniger Stress, weniger Ärger, weniger Konflikte, mehr Zufriedenheit, mehr Akzeptanz, mehr Ruhe für alle – klingt doch traumhaft oder? Die Realität ist nun leider nicht so, aber vielleicht kommen wir irgendwann dahin, dass wir nicht mehr meinen über alles urteilen zu wollen, was andere so tun, wie sie denken und sich fühlen.

Queergestreift beleuchtet nach und nach die einzelnen Buchstaben in „LGBTQIA+“, so dass man eine gute Gliederung innerhalb des Buches hat und entweder von vorn durchgeht oder sich eben den Buchstaben raussucht, der einen am meisten interessiert. Die Bereiche sind klar unterteilt und auch innerhalb jedes Kapitels gibt es eine gute Gliederung, die es übersichtlich macht. Durch zahlreiche Illustrationen wird das Buch noch abwechslungsreicher bei der Betrachtung und sehr bunt. Mir manchmal etwas zu bunt, aber das liegt einfach daran, dass ich nicht so sehr auf quietschbunt stehe, das ist ja absolute Geschmackssache und tut dem Inhalt nun keinen Abbruch. Da die Welt und eben auch Sexualität und Identität sehr bunt und vielfältig sind, passen die farbenfrohen Bilder aber auf jeden Fall zum Thema. Zusätzlich wirkt der Text auch nicht so erschlagend, da es durch die Illustrationen etwas aufgebrochen wird.
Wörter oder Abkürzungen, die innerhalb der Texte vorkommen und einer Erklärung oder Definition bedürfen, sind am Seitenrand erläutert. So hat man alles direkt beisammen und muss nicht ewig blättern, um eine Antwort zu erhalten, sollte man die Begriffe nicht kennen.

Ein wenig gestört hat mich, dass der Text teilweise gewollt „hipp“ wirkte, zumindest auf mich. Englische Ausdrücke, die wie selbstverständlich eingeflochten werden, es zumindest in meinem Sprachgebrauch aber nicht sind, haben mich teilweise etwas aus dem Lesefluss gerissen. Je nachdem, wer das Buch zur Hand nimmt, ist dann vielleicht sogar ein Nachschlagen der Begriffe notwendig, um die es eigentlich innerhalb des Buches ja aber gar nicht gehen sollte. Ich fand das etwas schade, weil man auch einfach im Deutschen hätte bleiben können und alle würden gleich verstehen, was gemeint ist. Für eine junge Leserschaft wirkt es aber möglicherweise auch mitnehmend und sie fühlen sich sprachlich gut abgeholt.
Insgesamt sind die Texte informativ und vielseitig angelegt. Innerhalb der Kapitel gibt es sowohl Erklärungen als auch Erfahrungsberichte und auch Anlaufstellen, falls man Beratung oder einfach Vernetzung möchte. Das hat mir gut gefallen, weil Menschen, die vielleicht nicht so viel Akzeptanz in ihrem Umfeld bekommen, so ein Netzwerk finden, dass sie auffangen und aufbauen kann, ohne dass sie ewig suchen müssen. Außerdem kann es auch dabei helfen, wenn man selbst vielleicht noch nicht genau weiß, in welche der „Schubladen“ man passt. Wobei wir ja eigentlich genau davon wegwollen: vom Schubladendenken.
Auch die Unterschiede, die es innerhalb eines Buchstabens gibt, werden jeweils mit aufgegriffen. Das „L“ steht ja zum Beispiel für lesbian/lesbisch. Da könnte man platt sagen, okay eine Frau liebt/begehrt eine Frau und das stimmt an sich natürlich auch, aber es ist eben doch vielfältiger, weil zum Beispiel auch ein Teil der trans Personen oder non-binäre darunter fallen. Insgesamt ist das Thema einfach viel komplexer, als man es sich so vorstellt, wenn man sich noch nicht so viel damit beschäftigt hat.
Je nachdem wie viele Einblicke man im LGBTIQA+ Spektrum so hat, je unterschiedlicher wir es auch sein, wie viel innerhalb des Buches für einen neu ist und wie erschlagend vielleicht auch all die vielseitigen Informationen, die zwischen den Buchdeckeln stecken. Für mich gab es auf jeden Fall Abschnitte, in denen ich noch einiges erfahren habe, was mir bisher unbekannt oder einfach nicht so bewusst war, wie auch einige der geschichtlichen Rückblicke. Besonders gut gefallen hat mir einfach auch die Mischung an Themen. Es wird nicht beschönigt, es gibt Diskriminierung, zu viel, es gibt Missstände, es ist nicht immer einfach und doch ist es für Betroffene so wichtig zu sich stehen können zu dürfen, von ihrer Umwelt akzeptiert und unterstützt zu werden bei ihrem Weg, bei der Selbstfindung, beim Glücklichsein. Und wer nicht unterstützen möchte, der soll eben einfach tolerant sein, schließlich möchte man selbst ja auch sein und leben, wie man es für richtig empfindet. Manchmal liegen Vorurteile oder schiefe Blicke vielleicht auch einfach daran, dass man zu wenig weiß, umso wichtiger ist es, dass offen über LGBTIQA+ gesprochen wird und man sich vom heteronormativen Gesellschaftsbild löst.
Ein wenig störend empfand ich persönlich es, dass sehr viel auf Labels rumgeritten wird. Ich verstehe total, dass es für Betroffene wichtig ist, selbst entschieden zu können, wie sie „bezeichnet“ werden wollen, weil einige Begriffe für sie vielleicht verletzend sind, andere abwertend, mit anderen identifizieren sie sich schlicht vielleicht einfach nicht. Natürlich sollte jede Person das für sich selbst entscheiden können und die Umwelt sollte sich daran halten – macht es auch wieder für alle einfacher.
Bei der Flut an Begrifflichkeiten, Unterschieden und Abstufungen kann es für Menschen, die sich neu in das Thema „einarbeiten“ oder informieren wollen, aber schon erschlagend sein und man kann das Gefühl bekommen, man hat gerade halbwegs aufgenommen, wie vielfältig die Menschen sind, die unter einem gewissen „Buchstaben zusammengefasst“ werden (das meine ich nicht abwertend, aber im Buch geht man eben die einzelnen Buchstaben durch und was sich eben dahinter versteckt) und dann wird es wieder ein wenig umgestoßen, wenn es heißt „fragt jeden selbst, wie er genannt/bezeichnet werden will“. Wie gesagt, ich verstehe den Sinn dahinter und auch dass es in jedem Kapitel erneut steht, falls jemand nicht alles liest. Insgesamt wirkte es für mich aber trotzdem ein wenig, als würde ständig wieder darauf herumgeritten werden. Hin und wieder empfand ich auch die Erklärungen/Definitionen am Rand als nicht sehr hilfreich. Insgesamt war das Buch aber wirklich schön aufgebaut und gut gegliedert, vielseitig und informativ. Gut fand ich auch, dass es Abschnitte gab, die sich eher an die richten, die selbst queer sind oder sich gerade versuchen zu finden und andere Passagen eher auf die Lesenden eingehen, die sich informieren wollen, um zum Beispiel Hilfestellung für den richtigen Umgang zu erhalten oder einfach ihr Wissen zu erweitern.
Fazit

Ein Sachbuch, das das LGBTIQA+ Spektrum beleuchtet und sehr vielseitige Einblicke in verschiedene Bereiche gibt. Dabei gibt es Erklärungen und Definitionen von Begrifflichkeiten, ebenso wie Erfahrungsberichte verschiedener Personen, Anlaufstellen und Informationen zu Netzwerken, kleine Fragebögen/Checklisten, die dabei helfen können, für unterschiedliche Dinge zu sensibilisieren oder eigene Ansichten zu hinterfragen. Wie viel neues Wissen die Lesenden mitnehmen werden, wird davon abhängen, was sie vorher schon wussten und kannten. Mir hat die Struktur, Gliederung und Unterteilung auf jeden Fall gut gefallen und die farbenfrohen Illustrationen unterstützen die Texte zusätzlich.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Locker und informativ

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Weil ich persönlich bisher nur wenige Berührpunkte mit der LGBTIQA+ Community hatte/habe, fand ich dieses Buch total interessant und wichtig, um mich besser in die Menschen hineinversetzen zu können und ...

Weil ich persönlich bisher nur wenige Berührpunkte mit der LGBTIQA+ Community hatte/habe, fand ich dieses Buch total interessant und wichtig, um mich besser in die Menschen hineinversetzen zu können und mir auch mehr Klarheit über verschiedene Themen zu verschaffen. Ich finde, das ist mit dem Buch sehr gut gelungen. Die Einleitung der Kapitel nach den Großbuchstaben und quasi "Themen" fand ich gut gewählt und übersichtlich und man hatte beim Lesen trotzdem nei das Gefühl, einfach Themen abzuarbeiten, sondern war immer nah an den Menschen dran, bekam durch Interviews und Zitate viele persönliche Eindrücke und gleichzeitig auch einfach die neutralen Informationen (auch wenn ich sagen muss, dass ich die Formulierungen und Aussagen manchmal doch etwas zu dramatisiert und fast reißerisch fand, aber das ist vielleicht auch nur mein subjektiver Eindruck). Die Gestaltung des Buches hat mir total gut gefallen, es war schön bunt, nicht überladen mit Texten, sondern durch Zeichnungen und abgesetzte Infoblöcke total aufgelockert und dadurch auch sehr angenehm und entspannt zu lesen. Bei Sachbüchern finde ich es immer blöd, wenn man einfach vom Text erschlagen wird und gar keine gestalterischen Anhaltspunkte hat, die die Ausführungen auflockern. Aber da gibt eben auch jedes Thema etwas anderes her. Was mir leider nicht so gut gefallen hat war die im Buch verwendete Sprache, die ich selbst für Jugendsprache doch sehr übertrieben fand. Es kamen mir zu viele englische Begriffe vor, alles war zu gewollt "cool" und was mich insbesondere am Anfang gestört hat war, dass vor jedes zweite Adjektiv ein "super" gesetzt wurde. Das waren dann z.B. innerhalb weniger Sätze "superbefreiend", "superliebenswert", "superwichtig" und "superviele". Ist klar, danke! Ungefähr das meinte ich oben auch mit überdramatisiert Ein weiterer, zwar nicht inhaltlicher, aber für mich dennoch sehr enttäuschender Punkt ist die Qualität des Buches. Für 22€ erwarte ich ein Hardcover oder zumindest mal einen vernünftigen Pappumschlag. Das Buch kam bereits mit abgestoßenen Ecken durch den super dünnen Einband an und obwohl ich es dann wirklich sehr vorsichtig gelesen habe, sah es nach dem Lesen nochmal schlimmer aus. Für den Preis geht das echt gar nicht.

Letztendlich fand ich das Buch aber echt total hilfreich und ich muss zugeben, dass mir dann doch noch mehr unklar war, als ich dachte und ich bin froh, dass ich das Buch jetzt gelesen habe und mit dem neuen Wissen einfach einen besseren Umgang entwickeln kann und auch mein Wording entsprechend ändern kann. Ich finde es toll, dass das Buch so viele Menschen anspricht, dass es für jedes Kapitel, also jede "Zielgruppe" abschließend weitere Kontaktadressen gibt und das Buch sich aber gleichzeitig auch ausdrücklich an Personen außerhalb der LGBTIQA+-Community richtet.

Veröffentlicht am 15.05.2022

LGBTIQA+

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Die Autorin Kathrin Köller hat zusammen mit der Illustratorin Irmela Schautz eine Art Handbuch zum Thema Queerness herausgebracht, welches sich sowohl für bisher noch unerfahrene Personen eignet, sowie ...

Die Autorin Kathrin Köller hat zusammen mit der Illustratorin Irmela Schautz eine Art Handbuch zum Thema Queerness herausgebracht, welches sich sowohl für bisher noch unerfahrene Personen eignet, sowie für mit dem Thema vertraute und sich damit identifizierbare Personen. Passend zum Titel "Queer gestreift - Alles über LGBTIQA+" ist das, in Wellenformen regenbogenfarben gestaltete Cover gewählt.
Dieses Buch dient als Hilfestellung und Ratgeber sowie als Einführung in dieses vielfältige Themengebiet in welchem man sich aufgrund der vielen verschiedenen Definitionen schnell verirren und durcheinander kommen kann. Zudem werden hier die verschiedenen Sexualtypen in Beziehung gesetzt und voneinander deutlich abgegrenzt. Generell ist das Werk für jeden zu empfehlen, der sich gerne mehr mit dem Thema Queerness beschäftigen und auseinandersetzen möchte.