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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2022

Witziges Abenteuer

Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen
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Während eines Fastnachtsballs in Frankfurt im Jahre 1830 wird Millicent Wohl Zeugin eines Diebstahls im Museum. Eine dunkle Gestalt eilt an ihr vorüber und verschwindet ganz schnell. Es wird festgestellt, ...

Während eines Fastnachtsballs in Frankfurt im Jahre 1830 wird Millicent Wohl Zeugin eines Diebstahls im Museum. Eine dunkle Gestalt eilt an ihr vorüber und verschwindet ganz schnell. Es wird festgestellt, dass der Schädel des Dichters Friedrich Schiller gestohlen wurde. Zusammen mit Goethe, der inkognito in Frankfurt ist, und seinem Helfer Abaris begibt sich Milli auf eine abenteuerliche Reise, um den gestohlenen Schatz zurückzubringen.

Der Schreibstil ist großartig! So oft musste ich beim Lesen schmunzeln. Die Spannung wird relativ schnell aufgebaut und bis auf ein paar Stellen konstant gehalten. Ich kenne Frankfurt und war von der Darstellung der Stadt in diesem Roman überrascht - mysteriös und geheimnisvoll sind die Straßen Frankfurts und im Schatten lauern dunkle Gestalten.

Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Ihre Dialoge waren oft witzig und leicht bissig, was die Atmosphäre aufgelockert hat. Man folgt der Truppe auf Schritt und Tritt und verpasst keine Sekunde dieses Abenteuers. Die fantastischen Elementen sind gut ausgearbeitet und geschickt in die Geschichte eingefädelt, ohne dass alles zu unrealistisch wird. Der sprechende Schädel mit seinen frechen Kommentaren hat das Ganze abgerundet und ich habe diese Geschichte wirklich sehr genossen.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Etwas schwächer als Band 1

Flesh and Fire – Liebe kennt keine Grenzen
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Für Poppy ist die Welt, so wie sie sie kennt, zusammengebrochen. Der Mann, der sich als ihr Wächter ausgegeben hat, ist der Dunkle Prinz. Poppy hat liebe Menschen verloren, wurde angelogen und weiß nicht ...

Für Poppy ist die Welt, so wie sie sie kennt, zusammengebrochen. Der Mann, der sich als ihr Wächter ausgegeben hat, ist der Dunkle Prinz. Poppy hat liebe Menschen verloren, wurde angelogen und weiß nicht mehr, was ihre Mission ist. Ein ganzes Leben lang wurde sie in einem Käfig gefangen gehalten, denn sie ist die Auserwählte. Die Jungfräuliche. Eigentlich muss sie Casteel hassen, aber ihr Herz spielt verrückt. Das wichtigste Ziel für Poppy ist, ihren Bruder Ian endlich wiederzusehen und von den Aufgestiegenen zu befreien. Doch dafür muss sie mit Casteel kooperieren. Ob sie es dabei schaffen wird, sich selbst nicht zu verlieren...

Dieser Band war etwas schwächer als "Blood and ash". Man verfolgt relativ detailliert Poppys Gefühlschaos und manchmal ist es eben zu detailliert gewesen. Dank dem guten Schreibstil und dem vielen Humor hat die Geschichte aber auch sehr interessante und spannende Phasen gehabt, in denen das Buch mir viel Freude bereitet hat. Es gab auch viele emotionale Momente, die mir gut gefallen haben.

Das Problem waren wirklich die ewigen Dialogen. Kaum wurde es spannend und die Protagonisten haben sich totgeredet. Einer hat in diesem Band besonders geglänzt - Kieran. Ich fand ihn unglaublich witzig und habe ihn sehr gemocht. Ohne ihn hätte die Geschichte sehr viel an Charme verloren. Das Buch hätte aber auch 200 kürzer sein können und trotzdem hätte man nichts ungesagt gelassen. Trotzdem habe ich es aber gerne gelesen und freue mich auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Eine magische Welt

Die Chroniken von Amazonia
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Murissa hat es nicht leicht. Die von ihrer eigenen Mutter verstoßenen und von Wächtern verachteten Straßendiebin versucht zu überleben. Ihre flinken Fingern und die große Fantasie bringen sie aber oft ...

Murissa hat es nicht leicht. Die von ihrer eigenen Mutter verstoßenen und von Wächtern verachteten Straßendiebin versucht zu überleben. Ihre flinken Fingern und die große Fantasie bringen sie aber oft in Schwierigkeiten. Eines Tages trifft sie auf Turris, einen Seeprinzen. Sie gibt sich als Meerjungfrau aus und begibt sich auf ein Abenteuer mit Turris und seiner Gefolgschaft. Doch wie lange kann sie sich mit Lügen retten?

Ganz anders ist das Schicksal der Amazonenkönigin Penthesilea. Sie hat eine sehr wichtige Aufgabe - ihren zehnten rituellen Kriegszug gegen das Meeresvolk der Selchen führen. Für eine erfolgreiche Kriegerin ist es auf dem ersten Blick kein Problem, doch einige Komplikationen könnten Penthesileas Plan verändern. Wird die Königin es schaffen zu siegen oder schickt sie ihr Heer ins Verderben?

"Die Chroniken von Amazonia" ist der Auftakt einer spannenden Geschichte in einer magischen Welt. Das Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben - Murissa und Penthesilea. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch liest sich sehr flüssig und Anke Unger hat nicht an Spannung, Magie und interessanten Charakteren gespart. Sie schafft es durch ihren detaillierten und realistischen Beschreibungen, einen direkt ins Geschehen zu teleportieren.

Die beiden Protagonistinnen könnten nicht unterschiedlicher sein. Murissa ist ein armes Mädchen, das wirklich nicht viel Schönes in ihrem Leben gesehen hat. Ihre Mutter bevorzugt den neuen Mann und die Tochter muss sich auf der Straße herumtreiben und sich etwas zum Essen klauen. Ich habe viel Mitleid mit Murissa gehabt und fand ihr Schicksal furchtbar. Das Mädchen hat wirklich eine große Fantasie! Ich war oft von ihren Erzählungen fasziniert. Auf der anderen Seite fand ich es aber schade, dass die arme Murissa andauernd Lügen erzählen muss, um ihre eigene Haut zu retten. Turris ist für sie natürlich sehr aufregend und seine Mission at Murissa sehr neugierig gemacht. Natürlich stürzt sie sich ins Abenteuer, denn sie hat nichts zu verlieren und wird endlich Teil einer magischen Geschichte. Wie in ihren Fantasien! Ich war Turris stets skeptisch gegenüber und konnte ihn nicht durchschauen. Wie es mit Abenteuer im nächsten Band weitergeht, ist auf jeden Fall spannend.

Penthesilea lebt nicht auf der Straße und hat auf mich ganz am Anfang wie eine sehr kühle Person gewirkt. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie die Amazonenkönigin ist und man Autoritätspersonen etwas anders wahrnimmt als Mädchen, die auf der Straße leben. Penthesilea wurde mir aber immer sympathischer. Ja, sie mag alles haben, aber sie hat ebenfalls eine schwere Last mit sich zu tragen. Sie trägt ihrem Heer Verantwortung gegenüber und ist zu allem bereit, um zu siegen. Sie macht wirklich den Eindruck, eine sehr gute Kriegerin zu sein, die über viele verschiedenen Möglichkeiten nachdenkt und stets das Ziel vor Augen hat. Man hat aber auch eine ganz andere Seite von ihr kennengelernt. Die Seite einer liebevollen und fürsorglichen Mutter. Die Vorbereitungen für den Kriegszug empfand ich als sehr spannend. Es wurde viel geplant, viel ausprobiert und gleichzeitig hat man den Zeitdruck gemerkt, unter dem die Kriegerinnen stehen. Das Tempo war anfangs etwas langsamer und hat sich gegen Ende des Bandes gesteigert.

Das Ende kam leider etwas abrupt. Für meinen Geschmack hat etwas Kleines gefehlt, ich kann aber nicht beschreiben, was es genau war. Ich war sehr tief in der Geschichte und wurde mit dem letzten Satz einfach meinen Gedanken entrissen. Was ich aber sehr gut fand, war, dass das Ende einem die Möglichkeit gibt, über die Fortsetzung zu spekulieren. Das gefällt mir wirklich gut. Jetzt muss ich mich aber zunächst in Geduld üben, bis ich in den nächsten Band eintauchen kann. Ich freue mich schon darauf! :)

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Ich töte was, was du nicht siehst

Schreib oder stirb
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David Dolla arbeitet als Literaturagent und lebt glücklich mit seiner schwangeren Freundin Isolde. Doch eines Tages erhält er ein diabolisches Angebot. Carl Vorlau, der sich in eine psychiatrische Privatklinik ...

David Dolla arbeitet als Literaturagent und lebt glücklich mit seiner schwangeren Freundin Isolde. Doch eines Tages erhält er ein diabolisches Angebot. Carl Vorlau, der sich in eine psychiatrische Privatklinik einweisen ließ, behauptet, die kleine Pia entführt zu haben. Um ihr Leben zu retten, soll David ein Buch über den Fall schreiben und Carl einen Verlagsvorschuss von einer Million Euro verschaffen. Sonst wird Davids Leben zur Hölle. Eine schwere Wahl muss David treffen - Risiko oder Held sein?

Ich bin ja ein großer Fitzek-Fan und habe mich auf dieses etwas andere Buch total gefreut. Eine Kombination aus Spannung und Humor? Das musste ich einfach lesen! Der Schreibstil war vertraut und doch ungewöhnlich. Das war erfrischend. Es gab viele Stellen, die ich unglaublich witzig fand. Plötzlich wurde es ernst. Und dann wieder lustig. Und wieder spannend. Das war ein verrücktes Hin und Her. Am Anfang war der Humorteil für meinen Geschmack etwas zu viel. Vieles war irgendwie erzwungen und auch nicht wirklich witzig. Später wurde es aber deutlich besser, als die Spannung etwas mehr in den Vordergrund gerückt ist und der Humor dezenter zum Vorschein kam.

David musste einiges erleben. Das kenne ich aber von Fitzek nicht anders. Es gab eine oder zwei Sachen, die ich nicht gebraucht hätte. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass nicht mehr viel passieren wird. Ich sah quasi das Ende schon vor meinen Augen. Und dann - BAMM! Eine Wendung nach der anderen, ich war geschockt, verwirrt, überrascht. Mit dem Ende habe ich wirklich nicht gerechnet und ah... das war so schön!

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Typisches Buch von Ragnar Jonasson

Schneeblind
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Ari bekommt einen Ausbildungsplatz bei der Polizei in einem Fischerdörfchen im Norden Islands. Wenn man denkt, dass hier nichts passiert, irrt man sich. Im Schnee wird eine Frauenleiche gefunden und kurz ...

Ari bekommt einen Ausbildungsplatz bei der Polizei in einem Fischerdörfchen im Norden Islands. Wenn man denkt, dass hier nichts passiert, irrt man sich. Im Schnee wird eine Frauenleiche gefunden und kurz danach stirbt ein Schriftsteller nach einem Sturz im Theater. Für Ari ist die Lösung der Fälle schwierig, denn keiner im Dorf möchte ihm helfen. Und er kann niemandem trauen.

Man muss gar nicht lesen, wer der Autor von diesem Buch ist. Nach ein paar Seiten schon erkennt man Ragnars Stil. Ich mag diese ruhige und etwas bedrückende Atmosphäre. Das Tempo ist eher langsam, aber trotzdem ist das Buch total spannend.

Ich konnte mich in Aris Lage sehr gut versetzen. Ich empfand, dass ein enormer Druck auf ihn ausgeübt wurde. Das deprimierende Wetter, die verwirrende Gefühle, der seltsame Fall und die Einheimischen, die ihn nicht ernst nehmen und sich nicht als kooperativ zeigen - das zieht einen total runter. Er war für mich als Protagonist etwas blass und konnte sich nicht durchsetzen - weder im Beruf noch im privaten Leben. Da das der Auftakt einer neuen Reihe ist, kann es natürlich sein, dass sich Ari mit der Zeit weiterentwickeln wird. Darauf würde ich mich freuen.

Bis zum Ende tappte ich im Dunkeln und wusste nicht, wer der Täter ist. Die Auflösung war schlüssig. Das offene Ende war passend und macht Lust auf den nächsten Band.

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