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Veröffentlicht am 18.08.2022

Vielversprechender Auftakt

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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MEINE MEINUNG
„Fräulein vom Amt - Die Nachricht des Mörders“ ist der äußerst gelungene Auftakt einer neuen vielversprechenden historischen Roman-Serie aus der Feder des unter dem Pseudonym Charlotte Blum ...

MEINE MEINUNG
„Fräulein vom Amt - Die Nachricht des Mörders“ ist der äußerst gelungene Auftakt einer neuen vielversprechenden historischen Roman-Serie aus der Feder des unter dem Pseudonym Charlotte Blum schreibenden Autorinnen-Duos Regine Bott und Dorothea Böhme.
Im Mittelpunkt steht mit der jungen Alma Täuber eine bemerkenswert selbstbewusste Protagonistin, die als „Fräulein vom Amt“ in einer Telefonvermittlung arbeitet. In der mondänen quirligen Kurstadt Baden-Baden genießt sie gemeinsam mit ihrer unkonventionellen, quirligen Freundin Emmi die sich für junge Frauen bietenden Freiheiten der neuen Zeit in vollen Zügen.
Eher zufällig wird Alma bei einer Telefonschaltung „Ohren“-Zeugin eines mutmaßlichen Verbrechens und stellt auf eigene Faust Nachforschungen an. So wird sie schließlich in die Ermittlungen zu einem brutalen Mordfall einbezogen, die von dem jungen Kriminalkommissar-Anwärter Schiller geleitet werden.
Diese abwechslungsreiche Geschichte sorgt mit ihrer gelungenen Mischung aus fesselndem Kriminalfall, zarter Liebesgeschichte und faszinierenden historischen Einblicken in die kleine Kur-Stadt Baden-Baden für beste Unterhaltung.
Mit ihrem leichten, sehr lebendigen Erzählstil versteht das Autorinnenduo es hervorragend, uns von Beginn an in Almas spannende Ermittlungen hinein zu ziehen, die sie nicht nur zu illustren Kurgästen, sondern auch zu dubiosen Figuren im Milieu von illegalem Glücksspiel und Prostitution führen.
Rasch tauchen wir an ihrer Seite ab in die farbenprächtige historische Vergangenheit der Goldenen Zwanziger und lernen mit Baden-Baden die damalige quirlige Sommerhauptstadt Europas kennen, die jährlich ein internationales Publikum, Politiker und Künstler in das Oostal am westlichen Rand des Nordschwarzwalds lockte. Sehr anschaulich und authentisch beschwören die Autorinnen das unvergleichliche Flair aber auch die Schattenseiten jener Zeit herauf und so hat es mit viel Spaß bereitet, mich gemeinsam mit den sympathischen Protagonisten auf die Jagd nach dem gerissenen Kolonnaden-Mörder zu mondänen Bäderhotels, dem Getümmel der Rennbahn und illegalen Casinos zu begeben und auch einmal einen Blick in die herausfordernde Arbeit der „Fräuleins vom Amt“ zu erhaschen. Der packende Fall nimmt so manche unerwartete Wendung, lädt zum Miträtseln ein und konnte mich mit der stimmigen Auflösung sogar sehr überraschen.
Die Autorinnen haben ihre verschiedenen Charaktere sehr lebendig und mit viel Liebe ausgearbeitet, so dass sie äußerst lebensnah wirken. Sie verstehen es, ihre verschiedenen Figuren zum Leben zu erwecken und uns die Gedankenwelt ihrer Charaktere näher zu bringen, so dass uns viele insbesondere natürlich die überaus sympathische, lebensfrohe Hauptfigur Alma und ihre quirlige Freundin Emmi rasch ans Herz wachsen und man die Fortsetzung der Geschichte im 2. Band kaum erwarten kann.
Zum Hörbuch:
Die Sprecherin Dagmar Bittner ist mit ihrer jungen vielseitigen und facettenreichen Stimme eine hervorragende Wahl für dieses ungekürzte Hörbuch. Sie liest den Roman sehr mitreißend und abwechslungsreich, so dass das Kopfkino mühelos anlaufen kann und man rasch ins fesselnde Geschehen hineingezogen wird. Ihre angenehm frische Stimmlage passt perfekt zu den aufgeweckten, selbstbewussten Protagonistinnen Alma und Emmi, deren Charakterzüge und Emotionen sie glaubhaft und gefühlvoll herausarbeitet. Gekonnt lässt sie die verschiedenen Figuren lebendig werden und setzt für jede Figur eine wiedererkennbare Stimmlage ein. Ein überzeugendes, bemerkenswert gut gesprochenes Hörbuch!

FAZIT
Ein vielversprechender Auftakt einer sehr unterhaltsamen historischen Krimi-Saga um das Fräulein vom Amt Alma Täuber. Mit sympathischen Charakteren, tollem historischen Flair und spannenden Ermittlungen!
Ein empfehlenswertes Hörbuch für alle Fans von eher kurzweiligen, historischen Krimis!

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Originelles Kochbuch

Wenn ich das kann, kannst du das auch!
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MEINE MEINUNG
Vielen geht es so wie der sympathischen Autorin, Moderatorin und ehemaligen Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis, zu deren Lieblingsbeschäftigungen gutes Essen gehört, mit Kochen hatte sie ...

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Vielen geht es so wie der sympathischen Autorin, Moderatorin und ehemaligen Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis, zu deren Lieblingsbeschäftigungen gutes Essen gehört, mit Kochen hatte sie sich bislang noch nicht großartig beschäftigt. Ihr ehrliches Fazit lautete daher bis vor Kurzem: »Ich kann vieles, außer Kochen«.
Und da es einfach toll ist, wenn man bei gemütlichen Treffen von Familie oder Freunden auch etwas leckeres Selbstgekochtes auf den Tisch bringen kann, beschloss sie kurzerhand, dies zu ändern.
In dem sehr ansprechend aufgemachten und sehr unterhaltsamen Kochbuch mit dem herausfordernden Titel „Wenn ich das kann, kannst du das auch!“, das Linda Zervakis gemeinsam mit ihrer besten Freundin Eli Patrikiou als Co-Autorin und Fotografin herausgegeben hat, finden wir eine sehr persönliche Rezeptsammlung, die eine Auswahl ihrer bislang besten Rezepte umfasst.
Die beiden Autorinnen haben sich wirklich ein originelles Konzept für ihr inspirierendes Buch einfallen lassen, das so viel mehr als ein reines Kochbuch ist. Neben der Entstehungsgeschichte zum Buch erhalten wir auch sehr persönliche Einblicke in Lindas Privatleben, erfahren ein wenig über ihre familiären Wurzeln und ihre Vorlieben und lernen zudem einige ihrer teilweise prominenten Freunde und Bekannten kennen, die ihr mit Inspirationen aber auch mit Rat und Tat bei der Entwicklung und Umsetzung der hier präsentierten Rezeptideen zur Seite standen.
Besonders gut gefallen hat mir ihre Botschaft, dass Kochen können keine Kunst, sondern ganz easy ist und vor allem mit jeder Menge Spaß verbunden sein kann.
Dieses Buch richtet sich insbesondere an alle, die eher wenig Zeit haben, es schnell und unkompliziert lieben oder gerade erst mit dem Kochen von einfachen Rezepten für jeden Tag starten wollen – doch gibt es durchaus auch anspruchsvollere, raffinierte Gerichte zu entdecken. Ein Blick ins übersichtliche Inhaltsverzeichnis zeigt eine thematische Unterteilung des Rezeptteils in die vier Hauptkapitel „Greek style meets HH“, „Griechenland trifft Orient“, „Rezepte für jeden Tag“ sowie „Alles mit Teig“. Unter den insgesamt 30 Rezeptideen, die teilweise von ihrer griechischen Heimat inspiriert sind, finden sich interessante Anregungen für leckere, abwechslungsreiche und frisch gekochte Alltagsgerichte, mit denen man auch als Gastgeber punkten kann.
Ob nun die geniale Pita von Lindas griechischer Mama, die supereasy Currywurst von Schauspieler Bjarne Mädel oder die Kaffeeklatsch de luxe-Session mit Daniel Schreiber und seinen köstlichen Brioche mit Orangenmarmelade – hier gibt es jede Menge witziger Anekdoten und unterhaltsamer Geschichten sowie sehr appetitanregende Gerichte zum selbst nachkochen zu entdecken. Da dürfte wirklich für jeden Geschmack von Süß bis Deftig etwas Leckeres dabei sein!
Meine absoluten Highlights waren bisher „Mamas Pita“, der „Supersaftige Apfelkuchen“ und die diversen Dips! Aber auch die etwas kreativeren Rezepte mit spannenden Kombinationen wie „Couscoussalat mit Berberitzen“, „Dicke persische Nudelsuppe“ sowie die Mezze aus dem Orient haben mich sehr angesprochen.
Der Rezeptteil ist übersichtlich gestaltet und die einzelnen Zubereitungsschritte sind verständlich und nachvollziehbar erklärt. Oft gibt es in zusätzlichen Kästen noch ergänzende Hinweise zu Warenkunde oder Tipps zur Zubereitung oder Abwandlungen. Alle Rezepte sind meist für 4 Portionen ausgelegt und mit Angaben zu Vor- und Zubereitungszeit sowie reiner Koch- bzw. Backzeit versehen, so dass man für die Koch-Planung gleich alles im Blick hat und auch den Zeitaufwand berücksichtigen kann. Die verwendeten Zutaten sind in der Regel leicht zu bekommen, für einiges wie beispielsweise arabische Gewürze wird man jedoch spezielle Supermarkt-Abteilungen aufsuchen müssen. Hervorragend hat mir vor allem die originelle, peppige und sehr ansprechende optische Gestaltung des ganzen Buches gefallen. Die tolle, sehr stimmungsvolle Bebilderung des Rezeptteils mit vielen natürlich wirkenden, appetitanregenden Fotos von Elissavet Patrikiou aber auch die netten Familienfotos und witzigen Schnappschüsse der verschiedenen Kochsessions mit Linda und ihren Gästen sind ein wirkliches Highlight dieses Buchs. So nimmt man dieses nicht nur wegen der Rezepte, sondern auch gerne einfach nur zum Schmökern und Lesen in die Hand.
Am Ende des Buchs findet sich neben der Danksagung noch ein ausführliches Rezeptregister, das einem das Auffinden der Rezepte erleichtert.

FAZIT
Ein toll aufgemachtes und sehr unterhaltsames Kochbuch mit einer interessanten persönlichen Rezeptsammlung von Linda Zervakis für leckere, abwechslungsreiche Alltagsgerichte mit dem gewissen Etwas! Sehr empfehlenswert für alle, die es schnell und unkompliziert lieben und noch nicht viel Kocherfahrung haben!

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Informativer Ratgeber rund ums Haltbarmachen

Haltbarmachen im Glasumdrehen
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Nicht nur Selbstversorgung als neuer Lifestyle-Trend ist schwer angesagt, sondern neben dem Backen von eigenem Brot auch das Einmachen, Einwecken und sogar das Anlegen von Trockenvorräten ...

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Nicht nur Selbstversorgung als neuer Lifestyle-Trend ist schwer angesagt, sondern neben dem Backen von eigenem Brot auch das Einmachen, Einwecken und sogar das Anlegen von Trockenvorräten wie zu Omas Zeiten. Wer erinnert sich nicht noch gerne an Omas kulinarische Leckereien aus ihrer gut gefüllten Speisekammer?
Selbstgemachtes aus der Vorratskammer ist nicht nur gesund - schließlich weiß man genau, was drin ist -, sondern ist auch umweltverträglich und nachhaltig.
Autorin Sue Ivan beschäftigt sich in ihrem informativen Ratgeber „Haltbarmachen im Glasumdrehen“, der im Löwenzahn Verlag erschienen ist, sehr ausführlich mit dem Thema Haltbarmachen von Lebensmitteln und verrät uns eine Menge wissenswerte und hilfreiche Tipps und Tricks. Wie wir bereits dem Untertitel „Vom entspannten Einlegen bis zur prickelnden Fermentation in 90 Rezepten durch die Vorratskammern“ entnehmen können, zeigt sie auf, welche Methoden sich zum Anlegen von Vorräten eignen und präsentiert uns sehr anschaulich die hierfür notwendigen Grundtechniken und Basisrezepturen. Im zweiten Hauptteil des Buches stellt sie viele leckere Rezeptideen für Kräuter, Früchte und Gemüse vor und entführt uns in die unglaublich vielseitige Welt der Lebensmittelkonservierung.
Ob süß oder sauer – fast jedes Obst und Gemüse, von den mal einfach zu viel hat, um es frisch zu verwerten, kann man einfach und lecker haltbar machen. So kann man sich das ganze Jahr über am intensiven Geschmack sonnengereifter Früchte erfreuen und muss auch im Winter nicht auf den köstlichen Johannisbeer-Sirup oder fantastischen eingelegten Rotkohl mit Ingwer verzichten.
In einem einleitenden allgemeinen Teil geht es vor allem um Basiszubehör, das 1 x 1 der Haltbarmachung und essentielle Grundprinzipien der Hygieneregeln in der Einkoch-Küche. Hier erfahren wir jede Menge interessantes und wichtiges Hintergrundwissen rund um üble Keime und Mikroorganismen, das uns als Anfänger dabei hilft, Misserfolge und auch gesundheitliche Gefahren zu vermeiden.
Im anschließenden ersten Hauptteil „Eine Vorratskammer zum Verlieben“ verrät Sue Ivan sehr hilfreiche Tipps und Tricks rund um das Einmachen, Einkochen und Heißabfüllen. Aber auch die Techniken von Dörren, Trocknen, Einlegen, Einfrieren oder Fermentieren werden ausführlich erläutert, so dass man sich gut gerüstet und bestens informiert ans Ernten und Experimentieren machen kann.
Im eigentlichen Rezeptteil gibt es unter den 90 Rezeptvorschlägen neben den bekannten All-Time Favorites auch viele neue exotische Ideen zu entdecken, die köstlich klingen, leicht selbst zu machen sind und zudem zu weiteren experimentierfreudigen Kombinationen anregen.
Neben feinen Konfitüren, Marmeladen, Gelees finden wir auch tolle Rezeptideen für pikante Quick Pickles, allerlei in Öl eingelegtes Gemüse oder köstliche Butter und Pasten – da fällt es gar nicht so leicht, sich zu entscheiden, welche süße oder herzhafte Vorratsidee man als erstes ausprobieren möchte.
Durch die übersichtliche Anordnung und ansprechende Gestaltung der Rezepte findet man sich schnell zurecht. Zu jedem Rezept gibt es einen kurzen Einleitungstext, eine Zutatenliste sowie durchnummerierte, verständlich beschriebene Zubereitungsschritte. Die Zubereitung ist in der Regel nicht allzu aufwändig, erfordert in einigen Fällen aber etwas Übung. Zu jedem Rezept finden sich Angaben zur Menge, Haltbarkeit und Zubereitungszeit. Gut gefallen hat mir auch, dass es zu vielen Rezepten noch Vorschläge zum Experimentieren und Anregungen für Abwandlungen. Abgerundet wird jedes Rezept durch ein tolles, appetitanregendes Foto.
Der Wegweiser durchs Buch am Ende enthält ein Glossar mit den wichtigsten Zutaten, ein übersichtliches alphabetisches Register, das einem das Auffinden der Rezepte erleichtert, sowie Hinweise zu Bezugsquellen und weiterführende Literatur.
Die klare, übersichtliche Aufmachung von Theorie- und Rezeptteil, die durch Zeichnungen, farblich abgesetzte Themen-Kästen sowie eine stimmungsvolle Bebilderung des Inhalts mit Fotos von Sue Ivan und Sonja Priller aufgelockert wird, ist sehr ansprechend und passt hervorragend zu dem informativen Konzept des rundum gelungenen Ratgebers.
FAZIT
Ein schön aufgemachter und informativer Ratgeber zum Einstieg in die vielfältige Welt der Vorratsküche mit vielen hilfreichen Tipps, Anleitungen und köstlichen, abwechslungsreichen und gesunden Rezepten!
Sehr empfehlenswert für alle, die sich für das Haltbarmachen von Gemüse, Obst, Kräutern und Co interessieren!

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Ein packender, neuer Fall für Wiens charmantestes Ermittlerduo

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Nach dem bemerkenswerten Auftakt seiner neuen historischen Krimi-Reihe „Das Buch des Totengräbers“ ist dem deutschen Autoren Oliver Pötzsch mit dem zweiten Band „Das Mädchen und der Totengräber“ ...

MEINE MEINUNG
Nach dem bemerkenswerten Auftakt seiner neuen historischen Krimi-Reihe „Das Buch des Totengräbers“ ist dem deutschen Autoren Oliver Pötzsch mit dem zweiten Band „Das Mädchen und der Totengräber“ eine absolut fesselnde Fortsetzung gelungen, in dem er erneut sein großartiges Erzähltalent unter Beweis stellt.
Zum Verständnis ist es nicht unbedingt notwendig, den Vorgängerband zu kennen, doch lege ich jedem Fan von Histo-Krimis den tollen ersten Band der Totengräber-Reihe rund um den jungen charismatischen Inspektor Leo von Herzfeldt, die junge Polizeifotografin Julia Wolf und den kuriosen Totengräber Augustin Rothmayer ans Herz.
Auch für seinen zweiten Band hat Oliver Pötzsch eine vielschichtige und packende Geschichte mit verschiedenen Handlungssträngen und interessanten, sorgsam recherchierten historischen Hintergrundinformationen ersonnen, die mich mit seinem lebendigen, erfrischend humorvollen Schreibstil bestens unterhalten konnte. Schon bald taucht man an der Seite des sympathischen Protagonisten in das quirlige Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts ein, das von Pötzsch sehr anschaulich und facettenreich beschrieben wird, und lässt sich von der einzigartigen Atmosphäre gefangen nehmen .
Der neue verzwickte Fall ist im historischen Wien des Jahres 1894 angesiedelt und entführt uns in die faszinierende Welt der Mumien, mysteriösen Totenkulte und uralten fatalen Flüche. Die ungewöhnlichen Umstände des Todes des berühmten Ägyptologen Professor Alfons Strössner, der als Mumie in einem Sarkophag im Kunsthistorischen Museum aufgefunden wurde, gibt dem jungen Inspektor mehr als ein unerklärliches Rätsel auf, doch auch die unglaublich brutale Mordserie an jungen Männern lässt ihn kaum noch zur Ruhe kommen.
Der Krimi lebt neben den anschaulich und lebendig geschilderten Schauplätzen vor allem von den vielschichtigen und mit viel Liebe zum Detail ausgearbeiteten Charakteren, die mit ihren Eigenarten sehr sympathisch und lebensnah erscheinen. Hervorragend gefallen hat mir wieder die tolle Zusammenarbeit des unorthodoxen, aber unschlagbaren „Ermittlerteams“ bestehend aus hochengagierten Inspektor von Herzfeld, der cleveren Julia Wolf sowie dem hochgebildeten und sogar in Pathologie beschlagenen Totengräber Augustin Rothmayer, der trotz seiner granteligen Art stets zur Stelle ist, wenn man ihn braucht. Mit seinem Wiener Schmäh sorgt er immer wieder für unterhaltsame und humorvolle Momente. Auch für seine Nebenfiguren hat sich der Autor eine Vielzahl an hochinteressanten bis skurrilen Charakteren einfallen lassen, die für viel Abwechslung sorgen.
Die unglaublich fesselnde und temporeiche Handlung hält so manche falsche Fährte und überraschende Wendung für uns bereit, so dass das Miträtseln großen Spaß bereitet. Auch für das fulminante Finale hat sich Pötzsch einiges einfallen lassen. Die Auflösungen der Mordfälle und die zugrundeliegenden Motive sind sehr nachvollziehbar dargelegt.
Ich freue mich schon sehr auf eine Fortsetzung dieser farbenprächtigen und sehr unterhaltsamen historischen Krimi-Reihe und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen mit den vielen liebgewonnenen Charakteren.
ZUM HÖRBUCH
Für die Vertonung dieses atmosphärisch dichten Krimis ist Schauspieler und Hörbuchsprecher Hans Jürgen Stockerl eine hervorragende Wahl. Er präsentiert die wendungsreiche Geschichte mit seiner angenehm sonoren Stimme sehr packend und mit einem angemessenen Tempo, so dass man der Handlung stets gut folgen kann. Mit leichten Temposteigerungen und Verändern der Sprechlautstärke sorgt er für Abwechslung und lässt er immer wieder geschickt Spannung aufkommen. Gekonnt schlüpft er durch stimmliche Variationen in die verschiedenen Rollen und meistert auch Passagen mit Wiener Mundart hervorragend, sodass man sich sehr gut in das Setting hineinversetzen kann.

FAZIT
Eine großartige Fortsetzung dieser tollen historischen Krimi-Reihe, die uns in die Donaumetropole Wien zum ausgehenden 19. Jahrhundert abtauchen lässt. Wer historische Krimis mit komplexen Kriminalfällen, interessanten Charakteren und gut recherchiertem, zeitgeschichtlichen Setting mag, ist mit dieser Krimi-Reihe bestens bedient.
Die Hörbuchfassung ist ein grandioses Hörerlebnis!

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Informativer Ratgeber zum Thema Selbstversorgung

Selbstversorgung
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MEINE MEINUNG
Selbstversorgung – ein Schlagwort, das inzwischen in aller Munde ist und einfach toll klingt!
Doch ist es nicht eher eine abenteuerliche Vorstellung, sich heutzutage selbst versorgen zu wollen?
Die ...

MEINE MEINUNG
Selbstversorgung – ein Schlagwort, das inzwischen in aller Munde ist und einfach toll klingt!
Doch ist es nicht eher eine abenteuerliche Vorstellung, sich heutzutage selbst versorgen zu wollen?
Die leidenschaftliche Gärtnerin und bekannte Bloggerin rund um das Thema Selbstversorgung Marie Diederich hat vor einigen Jahren ihren Traum verwirklicht und über ihre eigenen vielfältigen Erfahrungen nun ein hochmotivierendes und sehr unterhaltsam geschriebenes Buch verfasst.
„Selbstversorgung“ lautet der schlichte Titel ihres informativen Ratgebers, der den wundervollen Untertitel „Dein eigenes Gemüse anbauen, mit Hühnern kuscheln, in selbstgebackenes Brot beißen“ trägt und beim Löwenzahn Verlag erschienen ist.
In dem interessanten Vorwort „Von Gemüsebeeten, Ziegen und Einmachgläsern“ erzählt uns die sympathische Autorin über ihren Weg ins einfache Leben und verrät uns, dass viele verschiedene Wege zur Selbstversorgung führen können. Die Umsetzung ist eigentlich gar nicht so schwer, denn hat man für sich erst einmal die eigenen Ziele gesteckt und die persönlichen Möglichkeiten ausgelotet, sollte man sich einfach mutig auf das Abenteuer Selbstversorgung einlassen und durchstarten. Nicht Perfektionismus ist hier angesagt, sondern das Auswählen des geeigneten Lieblingswegs, um die seine individuellen Vorstellungen umzusetzen.
Letztlich geht es nicht nur darum „sich selbst zu versorgen, es beutet vor allem: sich selbst und das Leben neu zu entdecken und einen neuen Bezug zur Natur zu erlangen.“
Mit dieser tollen, hochmotivierenden Einführung gelingt es Marie Diederich hervorragend, uns gewissermaßen an die Hand zu nehmen und uns aufzuzeigen, wie ein Leben als Selbstversorger für „Neulinge“ aussehen könnte.
Wie dann aber die eigene bunte Selbstversorger*innen-Welt aussieht - ob man sich in kleinen Schritten an den eigenen Gemüseanbau herantastet oder gleich zum ultimativen Selbstversorger wird – das sollte jeder je nach Zeitbudget und verfügbarer Fläche selbst entscheiden.
Dieses umfangreiche und hochinformative Buch macht einfach riesige Lust darauf, Selbstversorgung für sich zu entdecken. Dank des lebendigen, humorvollen Schreibstils kann man es kaum noch aus der Hand legen und möchte am liebsten gleich loslegen.
Sehr anschaulich und mit viel Enthusiasmus erzählt uns die sympathische Autorin auch immer wieder über ihre eigenen Erfahrungen und lässt uns an ihrem spannenden Selbstversorger-Leben teilhaben.
Das ausführliche Inhaltsverzeichnis gibt einen guten Überblick über die vielen behandelten Themengebiete wie zum Beispiel Anlage des Gemüsegartens, Voranzucht der Jungpflanzen und Samenvermehrung, Kompost und Mulchen, aber auch Tierhaltung und natürlich die Verwertung und Lagerung der Ernte.
In den einzelnen Kapiteln führt uns Marie Diederich detailliert an jedes Thema heran. Ob nun zum Thema Gemüseanbau, Backen von eigenem ofenfrischen Knusperbrot, Einmachen und Fermentieren von Pflaumen und Gurken oder Einkochen von Marmelade aus selbst geerntetem Obst für die Vorratsregale oder sogar die eigene Tierhaltung (falls man Lust auf emsige Bienen, gackernde Hühnern, freche Ziegen oder kuschelige Schafe hat!) – zu allem finden sich viele tolle Anregungen, nützliche Hinweise für ein erfolgreiches Gärtnern und interessantes Praxiswissen rund um die Selbstversorgung.
Sehr gelungen sind auch die über 40 ausführlichen, sehr übersichtlich gestalteten Pflanzenporträts zu beispielsweise Tomaten, Paprika, Kürbis, verschiedenen Kohlsorten, Kartoffeln oder diversen Kräutern. Hier gibt es jede Menge hilfreiche Ratschläge zur Pflege, Ernte und Vermehrung, so dass man sich in Ruhe seine Lieblingspflanzen für die Selbstversorger-Beete aussuchen und seine Gartenarbeit im Jahreslauf planen kann.
Ansprechende, gut verständliche, flott und unterhaltsam verfasste Texte und vor allem die vielen, stimmungsvollen Farbfotos, die mit schönen Impressionen und interessanten Details den Text illustrieren, sowie die witzigen Schnappschüsse mit der Autorin sorgen dafür, dass man das Buch immer wieder gerne durchblättert und darin stöbert.
Abgerundet wird das rundum gelungene, inspirierende Buch mit einem Anhang, in dem man ein Glossar, ein umfangreiches Register, weiterführenden Literaturtipps und einem Hinweis auf Bezugsquellen findet.

FAZIT
Ein umfangreicher und informativer Ratgeber rund um das Thema Selbstversorgung – unterhaltsam und verständlich geschrieben und sehr ansprechend gestaltet!
Empfehlenswert für alle, die sich ins Selbstversorgungsabenteuer stürzen wollen!

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