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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2017

"Hundehaufen" als Einbruchschutz

Ich kann keine Wurstzipfel essen
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Spleens, Ticks und Macken, die man als solche gar nicht gesehen hatte (ich wasche die Hände direkt, wenn ich nach Hause komme) und solche, die man gar nicht für möglich hält (ich kote nachts in meinen ...

Spleens, Ticks und Macken, die man als solche gar nicht gesehen hatte (ich wasche die Hände direkt, wenn ich nach Hause komme) und solche, die man gar nicht für möglich hält (ich kote nachts in meinen Garten, damit Einbrecher denken ich hätte einen großen Hund), sind in diesem Buch unterhaltsam zusammengestellt. Wer manche Macke an sich entdecken will oder wissen will, ob er allein so „seltsam“ ist, wird sich wundern…
Das Buch ist in verschiedene Kategorien unterteilt, wie Verkehr, Zahlen, Hygiene oder Ängste, sodass man sich immer wieder mal nach Lust und Laune das entsprechende Kapitel aussuchen kann. Auf eine kurze, meist ziemlich witzige Beschreibung folgt noch eine Angabe, wie viele diesen Spleen teilen, was manchmal auch sehr aussagekräftig ist. Ich war verwundert, was manche Leute sich so einfallen lassen – Stichwort "Hundehaufen", aber da sind noch einige mehr dieser Art.
Trotzdem habe ich sehr lange immer wieder in dem Buch rumgelesen, manchmal auch recht lustlos, meist aber lachend. Daher vergebe ich vier Sterne und eine Leseempfehlung an alle, die auch gerne mal lachen, staunen und die Augen verrollen wollen ;)

Veröffentlicht am 12.06.2017

Spannende, aber sehr brutale Geschichte!

Totenengel
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Eine ältere Frau erleidet mitten auf der Straße einen epileptischen Anfall. Wer ist sie? Woher kommt sie? Als die Ermittler dies herausfinden wird die Angelegenheit brisant, denn der Vater dieser Frau ...

Eine ältere Frau erleidet mitten auf der Straße einen epileptischen Anfall. Wer ist sie? Woher kommt sie? Als die Ermittler dies herausfinden wird die Angelegenheit brisant, denn der Vater dieser Frau fiel einem brutalen Mörder zum Opfer. Ermittlerin Eve Clay übernimmt den Fall mit der pervers zugerichteten Leiche samt bizarrer Inszenierung. Warum musste der alte Mann so sterben? Wer steckt hinter der Tat?

Die Geschichte hält sich nicht mit langen Vorreden auf, sondern startet direkt, brutal und wirklich heftig. Die Beschreibungen der Inszenierung allein waren schon nicht ohne, aber was danach kommen sollte, trotzdem in Großteilen nicht absehbar. Doch zunächst mal der für mich größte Kritikpunkt: Etwas unrealistisch fand ich, dass die Ermittlungen nur wenige Stunden in Anspruch nahmen. Natürlich sind viele Ermittler beschäftigt (deren Namen mich zumindest in der ersten Hälfte des Buches immer wieder stutzen ließen, nach dem Motto: wer war das jetzt nochmal?), aber so einen komplexen Fall löst niemand mal eben so in weniger als 24 Stunden. Schon gar nicht, wenn die Taten so abscheulich sind, die Motivlage zu Beginn so unklar und offen. Auf mich wirkte das einfach nicht ganz authentisch, jedoch wird es durch den rasanten Stil, samt kurzen Kapiteln auch fast nie langweilig. Hat, wie so vieles, seine Vor- und Nachteile und ist letztlich eine Frage des Geschmacks. Trotzdem fand ich den Schreibstil insgesamt sehr überzeugend. Er beschränkt sich auf das wirklich wichtige und lässt das Privatleben der Ermittler weitgehend außen vor. Mir gefiel die Ermittlerin Eve Clay ausgesprochen gut, die als einzige etwas mehr Platz als Person in Anspruch nimmt. Endlich mal wieder eine Ermittlerin, die weder ein Sucht- noch ein Familienproblem hat. Das war mal eine willkommene Abwechslung! Ansonsten sind die ins Geschehen involvierten Personen auch spannend beschrieben und man entwickelt gewisse Zu- und Abneigungen, ist sich aber nie ganz sicher, ob der Autor den Leser nicht gerade aufs Glatteis führt.

Motiv und Auflösung fand ich gelungen, besonders der Showdown zum Ende der Geschichte hatte mich nochmal richtig gepackt. Doch auch vorher fand ich es schon spannend und interessant, abgesehen von einem kleinen Hänger in der Mitte des Buches. Eine Überraschung am Ende, die ich so nicht unbedingt erwartet hatte, aber in sich schlüssig war und noch ein wenig Nachdenkpotential barg, hat mich auch überzeugt. Leider darf ich nicht zu viel verraten, aber bei aller Kritik kann ich das Buch wirklich empfehlen, zumindest wenn man sich auch für ein wenig Religion und Kunst in Thrillern begeistern kann. Die Morde waren sehr brutal, bizarr (gilt auch für das Motiv)und auch entsprechend beschrieben, daher würde ich eher Zartbesaiteten eher von dem Buch abraten.

Ich hatte den ersten Teil der Reihe - Totenprediger - nicht gelesen, aber keinerlei Verständnisprobleme gehabt. Nach dieser Lektüre, werde ich aber den ersten Teil noch nachholen, allein schon, weil mich die Ermittlerin Clay wirklich überzeugt hat und ganz offensichtlich eine interessante Person ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 01.06.2017

Überraschend und spannend!

Blinde Vögel
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Ein ungleiches Paar wird tot aufgefunden. Die hübsche Frau wurde erdrosselt und der etwas verschrobene Mann hat wohl Selbstmord begangen. Zumindest scheint es so auf den ersten Blick. Doch war es wirklich ...

Ein ungleiches Paar wird tot aufgefunden. Die hübsche Frau wurde erdrosselt und der etwas verschrobene Mann hat wohl Selbstmord begangen. Zumindest scheint es so auf den ersten Blick. Doch war es wirklich so? Oder soll es nur so aussehen? Diese Frage müssen sich die Ermittler stellen. Eine einzige Verbindung zwischen den beiden besteht über eine Facebook-Gruppe, welche sich mit Lyrik beschäftigt…
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Hier kam man besonders schnell bei den Facebook-Phasen voran und ich fand das auch recht authentisch dargestellt. Die sozialen Medien nehmen einen immer größeren Stellenwert in der Gesellschaft ein und ich fand es interessant aufgearbeitet.
Lange habe ich völlig im Dunklen getappt, wohin die Reise geht, war mir sehr lange total unklar. Warum soll jemand Lyrikfans umbringen? Gibt es einen anderen Grund und wenn ja, welchen? Das wollte ich unbedingt erfahren und durch die weiteren Geschehnisse, blieb es auch unheimlich spannend. Auch die Einschübe aus Sicht des Mörders hatten einen großen Reiz für mich. Meine Spekulationen zum Motiv waren zu Beginn so fernab des tatsächlichen Motivs und gewöhnlich lasse ich mich nicht so lange an der Nase rumführen, sodass ich wirklich sehr angetan bin. Allen voran der letzte und erklärende Einschub aus Mördersicht hatte es in sich. Bei den schauerlichen Geschehnissen musste ich doch häufiger mal schlucken … Die Auflösung war echt nicht ohne und der Showdown hatte es auch nochmal richtig in sich. Meine Befürchtungen, dass mich ein Buch, welches sich viel mit Gedichten beschäftigt, letztlich langweilen könnte, waren absolut unbegründet.
Das Ermittlerduo gefällt mir richtig gut. Sie harmonieren schön, sind aber nicht immer sofort einer Meinung. Sie haben ihre Alltagsprobleme, aber die sind nicht so präsent. Dadurch wirken die Polizisten auch deutlich authentischer. Für mich war es der erste Fall von Bea und Florin, aber „Schatten“ (Band 4) liegt schon bereit.
Unter dem Strich kann ich den zweiten Band der Reihe absolut empfehlen!

Veröffentlicht am 30.05.2017

Gelungene Geschichte mit nicht ganz so toller Umsetzung

Carlsen Clips: Auf dich abgesehen
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Robert ist beliebt, gut in der Schule und erfolgreich im Basketball. Auf einer Party lässt er sein Handy einen Moment unbeaufsichtigt und plötzlich ist nichts mehr wie es war. Ein Albtraum beginnt…
Mobbing, ...

Robert ist beliebt, gut in der Schule und erfolgreich im Basketball. Auf einer Party lässt er sein Handy einen Moment unbeaufsichtigt und plötzlich ist nichts mehr wie es war. Ein Albtraum beginnt…
Mobbing, Umgang/Gefahren mit sozialen Medien und andere jugendtypische Probleme werden in dem Buch behandelt. Die Sprache ist recht simpel, gut nachvollziehbar und vor allem ist die Geschichte kurz und knackig. Das ist aber auch einer meiner größten Kritikpunkte. Einiges wirkt auf mich weniger durchdacht und an sich nicht soooo logisch (das Posting würde wohl jeder löschen!), aber trotzdem werden die Gefahren der sozialen Netzwerke und des Mobbings deutlich.
Es wird auch das eine oder andere Klischee bedient, so können die Trolle im Internet kein Deutsch. Nicht ein Posting wimmelte nicht vor Schreib- und Grammatikfehlern; Roberts Eltern haben ein schwierige Beziehungskiste usw.

Veröffentlicht am 23.05.2017

Lustige Anekdoten

»Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt«
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Die gesammelten Anekdoten sind teils haarsträubend, manche witzig, nicht selten muss man mit dem Kopf schütteln oder sich fragen, was zur Hölle Piloten und Crew sich bei der einen oder anderen Aussage ...

Die gesammelten Anekdoten sind teils haarsträubend, manche witzig, nicht selten muss man mit dem Kopf schütteln oder sich fragen, was zur Hölle Piloten und Crew sich bei der einen oder anderen Aussage denken. Bei mancher kann es jedenfalls nicht viel gewesen sein… oder die mangelnden Englischkenntnisse sorgen für ein heilloses Durcheinander. Alternativ können aber auch Krokodile auf der Landebahn oder eine offene Tür so manches bewirken. Eines ist allen Geschichten aber gemein – sie haben mich gut unterhalten. Kaum eine war wirklich langweilig, trotzdem würde ich das Buch nur in Häppchen lesen, um dem ganzen nicht zu schnell überdrüssig zu werden. Neben den Schilderungen fand ich die Infoboxen, um die Gefährlichkeit des Fliegens, was genau eine Notwasserung ist oder was bei einem Duftabfall passiert, höchst interessant und manches wusste ich tatsächlich noch nicht. Gelungen sind auch die Einleitungen zum Thema, die meist ein recht bekanntes Flugereignis ins Zentrum gestellt haben und davon ausgehend, noch mit einem kleinen Comic garniert, die Leselust weckten.

Wer Flugangst hat, sollte vielleicht Abstand davon nehmen, aber ansonsten kann ich das Buch gerne empfehlen!