Cover-Bild Der Freund der Toten
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 04.09.2017
  • ISBN: 9783832198367
Jess Kidd

Der Freund der Toten

Roman
Klaus Timmermann (Übersetzer), Ulrike Wasel (Übersetzer)

Der charmante Gelegenheitsdieb und Hippie Mahony glaubte immer, seine Mutter habe ihn aus Desinteresse 1950 in einem Waisenhaus in Dublin abgegeben. Sechsundzwanzig Jahre später erhält er einen Brief, der ein ganz anderes, ein brutales Licht auf die Geschichte seiner Mutter wirft. Mahony reist daraufhin in seinen Geburtsort, um herauszufinden, was damals wirklich geschah. Sein geradezu unheimlich vertrautes Gesicht beunruhigt die Bewohner von Anfang an. Mahony schürt Aufregung bei den Frauen, Neugierde bei den Männern und Misstrauen bei den Frommen. Bei der Aufklärung des mysteriösen Verschwindens seiner Mutter hilft ihm die alte Mrs Cauley, eine ehemalige Schauspielerin. Furchtlos, wie sie ist, macht die Alte nichts lieber, als in den Heimlichkeiten und Wunden anderer herumzustochern. Sie ist fest davon überzeugt, dass Mahonys Mutter ermordet wurde. Das ungleiche Paar heckt einen raffinierten Plan aus, um die Dorfbewohner zum Reden zu bringen. Auch wenn einige alles daran setzen, dass Mahony die Wahrheit nicht herausfindet, trifft er in dem Ort auf die eine oder andere exzentrische Person, die ihm hilft. Dass es sich dabei manchmal auch um einen Toten handelt, scheint Mahony nicht weiter zu stören …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.06.2017

In diesem Dorf sind eben wirklich nicht nur die Lebenden zu Hause...

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Der Debütroman von Jess Kidd wäre mir im Buchhandel wahrscheinlich nicht wirklich ins Auge gestochen... Von daher bin ich sehr froh, dass ich hier eine Leseprobe entdecken durfte, die meine Nase auf ein ...

Der Debütroman von Jess Kidd wäre mir im Buchhandel wahrscheinlich nicht wirklich ins Auge gestochen... Von daher bin ich sehr froh, dass ich hier eine Leseprobe entdecken durfte, die meine Nase auf ein wirklich sehr gutes Buch gestoßen hat, das mir sonst entgangen wäre und das wäre wirklich sehr schade gewesen..!
Hippie Mahony ist nicht nur ein sehr witziger Name, sondern auch noch eine absolut glaubwürdige und authentische Person. Er ist ein Dieb und weiß sich mit Tücke und Charme „durchs Leben zu schlagen“ wie kein Anderer.
Er wuchs in einem Waisenhaus auf und dachte immer, seine Mutter hätte ihn nicht haben wollen...
Doch 26 Jahre später wirft ein Brief ein ganz anderes Licht auf seine Vergangenheit...
Mahony reist daraufhin in seinen Geburtsort Dublin, um herauszufinden, was damals wirklich geschah. Sein geradezu unheimlich vertrautes Gesicht beunruhigt die Bewohner von Anfang an und sie sind nicht sonderlich hilfreich, sondern eher sehr misstrauisch...
Bei der Aufklärung des mysteriösen Verschwindens seiner Mutter hilft ihm die alte Mrs Cauley, eine ehemalige Schauspielerin.
Sie ist fest davon überzeugt, dass Mahonys Mutter ermordet wurde. Das ungleiche Paar heckt einen raffinierten Plan aus, um die Dorfbewohner zum Reden zu bringen. Auch wenn einige alles daran setzen, dass Mahony die Wahrheit nicht herausfindet, trifft er in dem Ort auf die eine oder andere exzentrische Person, die ihm hilft. Dass es sich dabei manchmal auch um einen Toten handelt, scheint Mahony nicht weiter zu stören …
Der Schreibstil liest sich flüssig, die Geschichte ist toll erzählt und hat mich von der ersten Seite an schon gefesselt, so dass ich für die 384 Seiten auch nicht viel Zeit gebraucht habe. Einfach nur toll, ich freue mich auf weitere Bücher von dieser talentierten Autorin !

Veröffentlicht am 07.06.2017

Eine ungewöhnliche Literatur-Entdeckung

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Mahony (Jahrgang 1950) wächst in einem Waisenhaus in Dublin auf. Stets wurde ihm erzählt, dass seine Mutter ihn aus Desinteresse dort abgegeben hat. 26 Jahre später erhält er einen Brief, indem es Hinweise ...

Mahony (Jahrgang 1950) wächst in einem Waisenhaus in Dublin auf. Stets wurde ihm erzählt, dass seine Mutter ihn aus Desinteresse dort abgegeben hat. 26 Jahre später erhält er einen Brief, indem es Hinweise gibt, dass alles doch anders war. Daraufhin reist er in seinen Heimat-Ort Mulderrig, ein Dorf, das im wahrsten Sinne des Wortes am Ende der Welt liegt. Dorthin verläuft sich niemand zufällig. Er möchte das Geheimnis lüften, was mit seiner Mutter wirklich geschah. Ein Geheimnis, das der Leser bereits auf den ersten Seiten des Buches erfährt, auch wenn ihm die Person des Täters vorerst verborgen bleibt.

Ein solch ungewöhnliches Buch habe ich lange nicht gelesen! Eine bunte Mischung aus Krimi, Thriller, Mystery, Fantasy und außerdem noch humorvoll. Dabei in einer üppigen, bildhaften Sprache geschrieben, dass es wirklich eine wahre Freude ist ihm zu folgen.
Geradezu wunderbar sind Jess Kidd, die hier ihren Debütroman vorlegte, die Charaktere gelungen. Wobei gerade die "Nebenrollen" herzerfrischend und raumfüllend ausgearbeitet wurden. Ob es sich um die dahinsiechende ehemalige Theaterschauspielerin Mrs. Cauley handelt, die in einem Labyrinth von Büchern lebt, die selbst ein Eigenleben zu besitzen scheinen. Oder ihre Freundin Bridget, die schon etwas besonders ist, den Dorfgeistlichen Father Quinn, die verbiesterte Witwe Annie Farelly, die hellsichtige Mrs. Lavelle und deren Tochter Teasy oder den Wirt Tadhg (wie auch immer das ausgesprochen wird). Es gibt noch etliche mehr und jede hat ihren ganz eigenen Charakter.
Ganz zu schweigen von den Toten, die Mahony regelmäßig sieht und mit manchem auch spricht. Auch diese sind liebevoll ausgearbeitet mit allen möglichen Schrullen und oft sehr skurril, weil Tote eben nicht die sind, die sie einmal waren. Meist haben sie keinen Einfluss auf die Nachforschungen, jedoch ergeben sie insgesamt ein rundes Gesamtbild und eine dichte Atmosphäre.

Ich gebe zu, dass ich vor allem nach Lesepausen manchmal Probleme hatte, die einzelnen Personen problemlos wieder zuzuordnen. Ich habe mit Namen generell so meine Probleme. Ein Personenregister wäre hier hilfreich gewesen.

Die Geschichte selbst ist durchaus abwechslungsreich und spannend und schlägt so manchen Haken. Manches ist wirklich fast absurd - man darf nicht erwarten, dass es immer mit rechten Dingen zugeht. Man muss sich einfach auf eine verwegene Story einlassen, was aber eigentlich von vornherein klar sein dürfte bei einem Buch, in dem der Protagonist mit Toten plaudert.
Dabei beweist die Autorin, dass sie auch Sinn für Humor hat. Vor allem Situationskomik liegt ihr. Ein Beispiel (Seite 348/349):
"Der Priester blinzelt hinauf in die Wolken, während sich Schaum in seinen Mundwinkeln sammelt. Dann rollt er auf den Bauch, rappelt sich mühselig hoch und humpelt den Gartenweg hinunter davon.
Unter Drogen, ohne Hose und nach Rache schreiend."

Bei allem kommt die Spannung nicht zu kurz, wobei sie keine Horroreffekte verwendet. Etwaige Brutalitäten werden nicht ausgespart, aber keinesfalls effekthaschend eingesetzt, sondern für mich angenehm sachlich und distanziert beschrieben.

Sehr gut gefiel mir die immer wieder wechselnde Zeitebene. Mal das Jahr 1950, mal 1968 jedoch meist 1976. So kommt der Leser Stück für Stück näher an die Wahrheit heran.

Fazit: Insgesamt ein spannender, abwechslungsreicher Roman für Leser, die sich auch auf etwas mystische Romane einlassen können. Die bildhafte Fabulierkunst und die phantastischen Charaktere machen einfach nur Spaß!

Veröffentlicht am 04.06.2017

Toll geschrieben

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Dieses Buch hat es mir echt angetan. Erstmal ist die Handlung wirklich spannend. Der junge Mahony kehrt an den Ort zurück, in dem er geboren wurde, um das Rätsel um seine Herkunft zu lösen. Trotz ...

Dieses Buch hat es mir echt angetan. Erstmal ist die Handlung wirklich spannend. Der junge Mahony kehrt an den Ort zurück, in dem er geboren wurde, um das Rätsel um seine Herkunft zu lösen. Trotz der Ablehnung, die ihm fast überall entgegen schlägt, geht er zielstrebig und unerschrocken vor, um herauszufinden, was nach seiner Geburt mit seiner Mutter passiert ist.

Mahony ist wunderbar einzigartig. Er ist ein Einzelgänger, unabhängig und lässt sich von niemandem etwas vormachen, doch gleichzeitig weiß er genau, wie er sich verhalten muss, um jemanden um den Finger zu wickeln und so zu erreichen, was er möchte. Seine erfrischende Art wird mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben.
Auch die anderen Charaktere dieser Geschichte sind faszinierend und haben alle ihre ganz eigene Art und Weise, was sie zu wirklichen Individuen macht.

Die Sprache, in der das Buch geschrieben ist, ist absolut schön. Ich habe selten etwas in einem so poetischen Stil gelesen, das gleichzeitig noch so packend und spannend war.

Ich würde dieses außergewöhnliche Buch jedem weiter empfehlen, der auf der Suche nach einer guten Geschichte mit außergewöhnlichen Charakteren ist.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Eine kleine Literaturperle

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Dieses Buch hat mich von vorne bis hinten überrascht.

Schon allein das Cover führt einen auf eine Rätsel-Reise: Ist es ein Krimi? Ist es ein Fantasy-Roman? Man kann es weder vom Aussehen, och vom Inhalt ...

Dieses Buch hat mich von vorne bis hinten überrascht.

Schon allein das Cover führt einen auf eine Rätsel-Reise: Ist es ein Krimi? Ist es ein Fantasy-Roman? Man kann es weder vom Aussehen, och vom Inhalt her wirklich in eine Schublade stecken, so außergewöhnlich ist es geschrieben.

Schon mit der ersten Seite wird der Leser fließend in eine kleine Welt verschrobener Dorfbewohner entführt, die ihn so schnell auch nicht wieder loslässt (selbst wenn man sich bei den meisten nicht wirklich willkommen fühlt).

Die Sprache ist blumig, aber nicht zu geschwollen. Gerade besonders genug, dass einem das Lesen endlich mal wieder Spaß macht und man das Gefühl hat, etwas besonderes in der Hand zu halten.

Auch die Geschichte ist ungewöhnlich und nicht vorhersehbar. Sie überfällt und entführt einen in eine Jagd voller unvorhergesehener Wendungen, sodass man bis zum Schluss den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen kann.

Ein absoluter Geheimtipp!

Veröffentlicht am 27.05.2017

Die Toten unter uns

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In einem kleinen Dörfchen Mulderig im County Mayo in Irland steigt ein junger Mann aus dem Bus, angeblich um Abstand von der Großstadt zu gewinnen. Der ungepflegt wirkende Mahony freundet sich als erstes ...

In einem kleinen Dörfchen Mulderig im County Mayo in Irland steigt ein junger Mann aus dem Bus, angeblich um Abstand von der Großstadt zu gewinnen. Der ungepflegt wirkende Mahony freundet sich als erstes mit dem Wirt an. Nach etlichen Bier bringt dieser ihn in ein Gästehaus am Rande des Ortes. Dort pflegt Shauna die Wirtin eine ältere Schauspielerin die seit Jahren in der Bibliothek wohnt. Schnell gewinnt Mahony deren Herz und erzählt das er in einem Waisenhaus aufgewachsen ist. Als er erwachsen ist erhielt er einen Brief in dem er erfährt das seine Mutter, Orla aus dem kleine Ort stammt und er vor der Tür des Waisenhauses ausgesetzt wurde.

Mit Hilfe der alten Merle versucht er mehr über seine Mutter zu erfahren. Schnell ist er der Mittelpunkt des Dorfes. Die Männer neiden ihn und die Frauen und Kinder liegen ihm zu Füßen. Und nicht nur die Lebenden, auch die Toten sind immer um ihn herum. Denn er sieht die längst Verstorbenen in allen Winkeln.

Das Buch springt immer wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart. Teilweise mit Witz aber auch ernst erfährt man nach und nach was mit Orla geschah und wie fest die Dorfgemeinschaft zusammenhält.
Der Schreibstil ist poetisch fantasievoll. Die einzelnen Personen, lebend und tot werden gut beschrieben und trotz einiger Längen mit allzu blumigen Beschreibungen wird es einem nicht langweilig bei dieser Lektüre.