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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2022

Eine Geschichte von besonderer Art

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
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Diese Geschichte ist von ganz besonderer Art und zeigt dabei eine Intensität, die ihresgleichen sucht. Was mir genau gefiel, berichte ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Ich begann diese Geschichte, ...

Diese Geschichte ist von ganz besonderer Art und zeigt dabei eine Intensität, die ihresgleichen sucht. Was mir genau gefiel, berichte ich dir im Text.

Meine Meinung zur Geschichte:
Ich begann diese Geschichte, weil mich der Klappentext sofort angesprochen hat. Was ich dann zu hören bekam, war anders als erwartet. Dennoch überzeugte mich das Hörbuch mit der tiefsinnigen Story und den komplexen Fäden, die mit Raffinesse zusammengeführt wurden. Die Erzählweise der Autorin ist wortgewandt und umfangreich.

Der Mittelteil zog sich für mich leider massiv in die Länge. Viele Szenen waren mir zu ausführlich beschrieben und wirkten langwierig. Das facettenreiche Gefühlschaos von Joe war berührend, doch hätten man aus meiner Ansicht die Gedankengänge und die verschiedenen Geschehnisse kompakter erzählen können. Denn das was passiert ist Besonders. Das Buch setzt sich mit Identitäts- und Zugehörigkeitskonflikten auseinander. Ängste vor einer Invasion und Krieg, Verluste und Schmerz werden ebenso behandelt. Joe versucht in dem Buch herauszufinden, wer er ist oder war.

Ich fand mich als Hörerin auf einer Reise wieder, die mich sehr tief in die Geschichte hineinzog. Durch mehrere Handlungsstränge wurde das Gesamtbild sehr umfangreich. Immer mehr Vergangenes und Gegenwärtiges ergab Sinn. Was einen bestimmten Protagonisten anging, schockierte mich die Art und Weise, wie er behandelt wurde – selbst von einer nahen Verwandten. Da wundert es kaum, was aus ihm wurde. Was sollte ich mit den Persönlichkeiten der anderen Figuren anfangen? Sie entsprachen erschreckend realitätsnah dem Denken und Verhalten der Menschen im 18. und 19. Jahrhundert. Vor allem sieht man, was der Krieg aus einem macht.

Es ist schwierig über die Geschichte zu schreiben, ohne zu viel zu verraten. Ich denke, du musst sie selbst erleben. Das einzige Fantasy-Element ist die Zeit, welche eine wichtige Rolle im Geschehen hat. Es dreht sich um die Schicksale und den Erlebnisse der Protagonisten. Es werden Erinnerungen aus der Sicht wechselnder Protagonisten erzählt und heftige, vor allem blutige Kämpfe beschrieben. Krieg und Tod beherrschen einen bitteren Kampf um den Sieg. Joe stand vor moralischen und persönlichen Problemen.

Das Ende erleichterte mein Hörerinnenherz. Natasha Pulley gehört zu den wenigen Autoren, die derart viele Fäden so stimmig und beeindruckend zusammenführen können. Ich war erleichtert, dass sie die Geschichte es auf diese bestimmte Weise zum Abschluss brachte.

Meine Meinung zum Sprecher:
Jonas Minthes Vorlesen gefiel mir bereits bei »Der Uhrmacher in der Filigree« sehr gut. Seine ruhige und neutrale Art den Text zu sprechen, führte mich durch das gesamte Geschehen. Ohne ihn hätte ich es über den langatmigen Mittelteil nicht hinausgeschafft. Er holte mich an die Seite von Joe und ließ mich dessen Kampf um Erinnerungen und seinem Ich miterleben.

Mein Fazit:
Die Geschichte um den Leuchtturm an der Schwelle der Zeit entpuppte sich als tiefsinniges Buch, dass von Schicksalen, Kämpfen und verschiedener Leben erzählte. Ich hatte etwas anderes erwartet, dennoch wollte ich mehr erfahren und hörte mit Bedacht zu. Der Mittelteil zog sich leider massiv in die Länge und ich hatte Probleme meine Aufmerksamkeit darauf zu fokussieren. Dank Jonas Minthe gelang mir dies jedoch ganz gut, sodass ich im letzten Drittel mitfiebern konnte. Die Sache mit der Zeit ist von großer Bedeutung und auch Wissen spielt eine Rolle. Das Ende ist ein passender Abschluss, der unerwartet zu einem Happy End führte und alle Fäden zusammenlaufen ließ.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Eine Geschichte mit vielen Wendungen

Daresh - Im Herz des Weißen Waldes
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Renas Geschichte führte mich quer durch Daresh, während derer sie einiges erlebte und noch mehr dazulernen musste. Unten verrate ich dir mehr.

Meine Meinung zur Geschichte:
Cover und Klappentext hatten ...

Renas Geschichte führte mich quer durch Daresh, während derer sie einiges erlebte und noch mehr dazulernen musste. Unten verrate ich dir mehr.

Meine Meinung zur Geschichte:
Cover und Klappentext hatten meine Aufmerksamkeit auf dieses Hörbuch gezogen und so wollte ich in die Geschichte eintauchen. Katja Brandis hat einen klaren und bildgebenden Schreibstil. Der Anfang war etwas irritierend, weil ich mich mitten im Geschehen wiederfand und noch nichts von der Welt kannte. Nach einer Orientierungsphase kam ich ganz gut hinein. Bald nach Renas Erlebnissen in der Burg nahmen die Folgen ihren Verlauf und das Mädchen befand sich auf der Flucht. Schnell fiel mir auf, dass Renas Charakter noch nicht gefestigt war. Sie hatte kaum Selbstbewusstsein und schien ihre Identität noch nicht gefunden zu haben. Durch die Flucht war sie gezwungen aus ihrem Schneckenhaus heraus zu kommen. Man merkte auch, dass sie eben noch nicht erwachsen war.

Ihr war ehrlich überrascht, welche Wendungen die Geschichte nahm. Eine Zeit lang wirkten sie zusammenhangslos, doch mit dem Voranschreiten erkannte ich, wohin die Geschehnisse gelenkt werden sollen. Der Klappentext lässt aus, dass es viel braucht, um die vier Protagonisten zusammen zu bringen. Alix‘ Figur gefiel mir auf Anhieb, den der „Reibeisen-Charakter“ hatte etwas für sich. Zudem war mir klar, dass sie im Grunde ein weiches Herz hat. Der Mittelteil zog sich für mich zu einer gefühlten Ewigkeit. Ich war froh, als Rowan endlich zum „Team“ gehörte. Das Grasmeer war zwar faszinierend, doch hätte man das in meinen Augen kompakter erzählen können. Während der Ereignisse dort begann eine zarte Blume der Liebe zu wachsen und erstarkte mit den weiteren Kapiteln immer mehr.

Danach ging es jedenfalls schneller voran und in einer spektakulären Szene stieß Dagua zum Team. Das Wie überraschte mich sehr und war gleichermaßen faszinierend, wie eigenwillig. Auf der Reise ging es tatsächlich quer durch Daresh und ich sah viel von diesem Land und lernte, wie die einzelnen Gilden übereinander dachten. Kein Wunder, dass der fragile, eigentlich nicht vorhandene Friede so brüchig war. Zurück im Herz des Waldes kam es zu einer neuerlichen Wendung. Damit begann für mich der aufregendste Abschnitt überhaupt. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich, wie zuvor erhofft, doch noch mitfiebern. Neue Informationen und vor allem eine weitreichende Wahrheit wurden aus dem Dunkeln geholt. Das Finale war vielleicht etwas ruhiger, als ich erwartet hatte. Dennoch wohnte dem ein guter Spanungsbogen inne. Vor allem eine Person traf ein Verrat tief. Auffallend war am Ende, wie sehr sich Rena veränderte hatte. Mit dem verängstigten Mädchen vom Anfang hatte sie kaum mehr etwas gemein.

Schlussendlich war die Geschichte vorbei und ein persönliches, kleines Happy End war neben dem großen Ganzen auch noch möglich. Dennoch war ich mir nicht sicher, ob das Glück nun wirklich auf ihrer Seite ist. Leider ist mir nicht bekannt, ob es weitere Bände geben wird. Irgendwie ist die Geschichte abgeschlossen und doch gibt es Möglichkeiten, sie fortzusetzten.

Meine Meinung zur Sprecherin:
Tanja Gekes Stimme kam mir augenblicklich kann vor. Noch immer kann ich allerdings nicht sagen, aus welcher Filmproduktion, von welcher Rolle oder ihrer anderen Tätigkeiten. Die Stimme ist so markant, dass ich sofort aufmerkte und zu überlegen begann. Gleichzeitig ist ihre Stimmfarbe perfekt als Erzählerin von Geschichten. Ich genoss das Hören des Hörbuches mit ihrem Vorlesen sehr und konnte auch mitfiebern. Sie gehört wahrlich zu den besten Sprecherinnen, die ich kenne und zu meinen Top 10-Lieblingssprecher*innen.

Mein Fazit:
Die Geschichte von Rena war mit vielen Wendungen gespickt und zeigte mir lange Zeit nicht, wohin die Wege uns führen würden. Mit der Zeit erkannte ich, was die Autorin Katja Brandis vorhatte. Der Mittelteil zog sich für mich in die Länge und ich musste die Hörgeschwindigkeit schneller stellen, um weiter zu kommen. Das letzte Drittel gefiel mir dann wiederum besonders gut, weil die Geschichte ein großes Stück vorankam. Überhaupt waren mehr spannende und tragende Ereignisse vorhanden. Renas Plan mochte gewagt sein, doch nicht unmöglich. Das Finale deckte wichtige Wahrheiten auf und doch mussten danach noch ein Verräter enttarnt werden. Mit dem gesamten Geschehen war auch eine zarte Liebesgeschichte verwoben worden. Einfach war sie, doch glaubwürdig gemacht und nicht zu sehr im Vordergrund.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Ein Krimi mit klassischen Elementen

Die Toten von Fleat House
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Der einzige Krimi der Autorin zeigte, dass sie auch in diesem Genre Fähigkeiten hatte. Hat er mir gefallen? Finde es im folgenden Text heraus.

Meine Meinung zur Geschichte:
Nachdem mir meine Mutter begeistert ...

Der einzige Krimi der Autorin zeigte, dass sie auch in diesem Genre Fähigkeiten hatte. Hat er mir gefallen? Finde es im folgenden Text heraus.

Meine Meinung zur Geschichte:
Nachdem mir meine Mutter begeistert von einer Leseprobe dieses Buches erzählt hat, wurde ich auf den Krimi aufmerksam. Ich wollte herausfinden, ob er mir gefällt. Schnell wurde mir klar, dass Lucinda Riley ausführlich und bildhaft erzählt. Dabei bemerkte ich, dass es ihr wichtig war, den Protagonisten eine Persönlichkeit zu verpassen.

Heraus stach dabei natürlich Jazz, die nicht ganz freiwillig die Ermittlungen zum Tod von Charlie Cavendish übernahm. Ihre Erlebnisse des letzten Jahres steckten ihr noch tief in den Knochen, dennoch ließ sie sich darauf ein. Jazz war eine gute Ermittlerin, die allen Spuren nachging. Mir war sofort klar, dass sie sich durch ihre Hartnäckigkeit auszeichnete. Außerdem verurteilte sie niemanden vorab und hörte gründlich zu. Was ich von einigen ihrer Kollegen nicht behaupten konnte. Einen mochte ich trotzdem ziemlich gern. Die Anderen hatten allerlei Charakterzüge, die ich unsympathisch fand. Über die Polizeipsychologin musste ich immer wieder schmunzeln. Beim Hören erfuhr ich viel über das Opfer Charlie, aber auch über die Verdächtigen und weitere Protagonisten. Die Geschichte wurde nämlich aus der Sicht vieler erzählt.

In der ersten Hälfte kam sie nur träge voran. Mir ging die Autorin zu sehr ins Detail, wodurch sich einige Kapitel ziemlich in die Länge zogen. Besonders das Privatleben einiger Figuren interessierte mich nicht wirklich. Vom Setting her merkt man, dass der Roman bereits 2006 geschrieben wurde, was mein Leseerlebnis jedoch nicht beeinflusste. Es war nicht schlimm, dass die Technik auf einem anderen Stand war. Im Mittelteil nahmen die Ermittlungen an Fahrt auf. Durch weitere Tote kam man auf weitere Spuren. Ein Spoiler? Nein. Schließlich heißt das Buch »Die Toten von Fleat House«. Ein gewisses Hin und Her, dass schwer zu durchschauen schien, aber eigentlich ganz einfach war, nahm die Spannung ein wenig heraus.

Die zweite Hälfte fand ich wesentlich besser und konnte auch mitfiebern. Bei einer Protagonistin hatte ich ein seltsames Gefühl, beachtete es jedoch nicht weiter. Erst später kam ich auf diesen Gedanken zurück – als es eigentlich schon zu spät war. Zuvor war Jazz gezwungen einen hefigen Rückschlag hinzunehmen. Auch hier trat ihr Privatleben massiv in den Vordergrund. Ich habe kein Problem damit, wenn Privates eingeflochten wird, doch lenkte es hier viel zu sehr von der Hauptstory ab. Man merkt, dass die Autorin normalerweise in einem anderen Genre schrieb und eben gerne Dramas einbaute. Die später entstehende Differenzen zwischen einiger Firguren hätten den Fall beinahe in die falsche Richtung gelenkt. Es war vorhersehbar, dass sowas passieren wird. Zum Glück blieb Jazz ihrer Hartnäckigkeit treu und fand schließlich die Wahrheit heraus. Ein Teil davon schaffte es sogar, mich doch noch zu überraschen.

Ich war ein klein wenig enttäuscht, dass es dann bei entscheidenden Szenen zu Zeitsprüngen kam. Denn ich hätte diese Momente am liebsten miterlebt. Für mich persönlich sind sie enorm wichtig für einen Krimi. Trotz der kleineren Kritikpunkte hatte ich ein gutes Hörerlebnis.

Meine Meinung zur Sprecherin:
Simone Kabst ist eine herausragende Sprecherin, die mit ihrer Stimme Spannung erzeugen kann. Sie half mir über die langatmigen Stellen hinauszukommen. Wenn ich diese selbst hätte lesen müssen, hätte ich es vermutlich nur mühsam geschafft. Trotzdem musste ich die Hörgeschwindigkeit schneller stellen, weil Frau Kabst mir zu langsam las.

Mein Fazit:
Lucindas erster und einziger Krimi beinhaltet klassische Elemente und ist ein Landkrimi, mit einem soliden Maß an Spannung. Einen halben Stern ziehe ich für die Szenen ab, die sich durch zu viele Details in die Länge zogen. Noch einen weiteren halben Stern musste ich abziehen, weil die Autorin das Privatleben verschiedner Protagonisten teilweise zu stark in den Vordergrund stellte. Ich wollte ermitteln und mich nicht so intensiv damit beschäftigen bzw. fast darin verlieren. Trotzdem fand ich die Ermittlungen und vor allem Jazz‘ Spürsinn richtig gut. Sie ging jeder Spur akribisch nach, obwohl sie eine lange Weile im Trüben fischte. In der zweiten Hälfte gelangten wir nach einigem Hin und Her auf die richtige Spur. Dabei erlebte ich doch noch eine Überraschung. Die kleinen Zeitsprünge am Ende mochte ich nicht wirklich, dennoch war es ein Abschluss der ganz okay war.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Mystisch, magisch und mit guten Ideen

Mothman
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Das Buch stellte mich lesetechnisch vor eine Herausforderung, doch gelang es mir sie zu bezwingen. Konnte mich das Buch überzeugen? Darüber berichte ich dir unten im Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das ...

Das Buch stellte mich lesetechnisch vor eine Herausforderung, doch gelang es mir sie zu bezwingen. Konnte mich das Buch überzeugen? Darüber berichte ich dir unten im Text.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover zeigt den Mottenmann, denn so ähnlich wird er in der Geschichte beschrieben. Die Gestaltung vermittelt einen sehr düsteren Eindruck. Was es mit der Brücke auf sich hat, erfährt man im Verlauf der Geschichte.

Meine Meinung zum Inhalt:
Der Klappentext weckte sofort meine Neugier und da mir bisher alle gelesenen Bücher von Peter Hohmann gefallen haben, wollte ich auch in diese Geschichte eintauchen. Sein Schreibstil ist äußerst bildhaft und detailgetreu.

Grundsätzlich gefiel mir das Konzept sehr gut, hatte sie doch einen mystischen Kern. Der Mottenmann war mir bis Dato unbekannt und so ließ ich mich unbelastet auf die Verwendung dieses Elementes ein. Bald schon stellte ich fest, dass das Wesen zwar Teil der Geschichte ist, jedoch nur selten vorkam und erst gegen Ende eine größere Rolle einnahm. Im Zentrum stand natürlich Leo, der an ziemlich vielen Zwangsneurosen litt. Das Leben des jungen Mannes begann aufgrund verschiedener Ereignisse in Bezug auf seine nicht vorhandene Vergangenheit und seinen Bruder zu bröckeln. Er musste sich dem stellen, ob er wollte oder nicht. Kurioserweise wurde er dabei in extrem kürzester Zeit zum Kettenraucher und legte schlagartig viele seiner Neurosen ab. Eigenwillig, aber okay. Je mehr er erfuhr, umso stärker wurde der magische Anteil in der Geschichte. Teilweise ist die Handlung sehr blutig und es gab einige Tote. Ins Paranormale kamen wir auch kurz hinein. Für schwache Nerven ist das Buch nichts. Im letzten Abschnitt gab es viele Kämpfe.

In meinen Augen zog sich das Ganze stark in die Länge. Besonders im Mittelteil ertappte ich mich ständig beim Querlesen. Es gab viele Szenen, die mir viel zu ausführlich beschrieben wurden. Leo verlor sich in seinen Gedanken oder in seinen Meditationen. Verschiedene Abschnitte dauerten viel zu lange an. Die aufkommende Liebe fand ich lange Zeit unglaubwürdig und passte auch nicht ins Bild. Eine Zeit lang war das Lesen wirklich anstregend, dabei fand ich am Kern der Geschichte eigentlich großen Gefallen. Nicht nur einmal überlegte ich aufzuhören, doch ich wollte wissen, was hinter dem Ganzen steckt. So hielt ich durch und las weiter.

Am Ende hatte es sich gelohnt. Es kam zu wahnsinnig guten und enorm spannenden Kapiteln. Vor allem ab dem Zeitpunkt mit der Disco entwickelte sich die Story in rasanten Schritten. Endlich kamen die Hintergründe Schritt für Schritt ans Tageslicht und ich begann zu verstehen. Ich muss gestehen, die gewählten Mittel waren ungewöhnlich, doch fand ich sie cool. Schließlich kam es zu einem Ortswechsel, an dem noch mehr passierte. War die erste Hälfte noch langatmig, war in den letzten Kapiteln nichts mehr davon zu finden. Das Spannungslevel war hoch und gebannt verfolgte ich, was Leo tat. Gegner, Feinde und Freunde lieferten sich einen wilden Schlagabtausch und beinahe wäre alles in einer Katastrophe geendet. Auf viele Punkte kann ich aus Spoilergründen nicht eingehen. Ich wurde jedenfalls von vielem positiv überrascht. Das letzte Kapitel brachte zum Lachen, weil Leo sein Versprechen gehalten hatte.

Wären die letzten Kapitel nicht so aufregend und herausragend gewesen, hätte ich dem Buch nur 3 Sterne gegeben. Doch mit dem letzten Drittel konnte der Autor in meinen Augen einiges herausholen.

Mein Fazit:
Die Geschichte um Leos Vergangenheit und Gegenwart begeisterte mich mit dem Kern und den Ideen, die der Autor miteinander verflochten hatte. Schwierig war für mich die weit ausgefächerte Umsetzung mit vielen, doch sehr langatmigen Kapiteln. Im Mittelteil musste ich querlesen, damit ich vorankam. Einiges hätte man ruhig kompakter und kürzer darstellen können. Im letzten Kapitel zog die Spannung dermaßen an, dass ich richtig mitfiebern konnte. Ich war froh durchgehalten zu haben und las mit Neugier weiter. Die gewählten Elemente waren eigenwillig, doch auch genial und sorgten für viel Aufregung. Es wurde actionreich, gefährlich und bedrohlich. Zeitweise ist die Story sehr blutig. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrannte, bei dem es um die Welt ging. Der Autor hat Fantasy, Mystery, Paranormales und ein Hauch Science-Fiction zu einer aufregenden, wenn auch etwas langatmigen Geschichte verbunden.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Fabeln mit wichtigen Botschaften

Tranquilla Trampeltreu und weitere Fabeln von Michael Ende
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Am besten fand ich die Geschichte um Tranquilla selbst, doch hatten auch die Anderen etwas für sich. Meine Meinung zu allen drei Fabeln schreibe ich im Text nieder.

Meine Meinung zur Geschichte:
In diesem ...

Am besten fand ich die Geschichte um Tranquilla selbst, doch hatten auch die Anderen etwas für sich. Meine Meinung zu allen drei Fabeln schreibe ich im Text nieder.

Meine Meinung zur Geschichte:
In diesem kurzen Hörbuch sind die Fabeln »Tranquilla Trampeltreu«, »Der Lindwurm und der Schmetterling« und »Norbert Nackendick« enthalten. Michaels Endes unverkennbarer Erzählstil führte mich an die Seite der Protagonisten und erinnerte mich gleichzeitig mit seinen Ideen an das Buch »Die unendliche Geschichte«.

Tranquillas Fabel überzeugte mich schon nach kurzer Zeit. Ich mochte die Persönlichkeit der Schildkröte und ihre feste Überzeugung, schon rechtzeitig anzukommen. Sie ließ sich von nichts und niemanden von ihren Plänen abhalten. Mit Neugier und Zuversicht begleitete ich sie bei ihrer Reise und lächelte immer wieder vor mich hin. Das Ende war anders als ich erwartet hatte und verblüffte mich dabei. Der Autor hatte definitiv ein Talent dafür. Die Geschichte trägt wichtige Botschaften mit sich: Gib niemals auf! Lass dich nicht verunsichern! Geh deinen Weg!

Beim Lindwurm und dem Schmetterling ist die Fabel in Reimform geschrieben. Sie ist etwas eigenwillig, doch hat sie auch etwas für sich. Sie soll wohl zeigen, dass es immer eine Lösung gibt und dass man sich ruhig etwas trauen kann. Zu guter Letzt hörte ich Norbert Nackendicks Fabel. Den Anfang und den Mittelteil fand ich sehr gut, doch das Ende war nicht meins. Ich weiß, was die Moral der Geschicht‘ sein soll, doch ist sie doch unglücklich dargestellt.

Meine Meinung zum Sprecher:
Otto Mellies hat eine wunderbare Erzählerstimme. Er war eindeutig die richtige Wahl für dieses Hörbuch. Mit ihm trat ich an die Seite der Figuren und erlebte ihre Geschichten in meinen Gedanken. Seine Stimme hat einen markanten Klang, die die Aufmerksamkeit auf das Gelesene projizierte.

Mein Fazit:
Alle drei Fabeln vergingen wie im Flug und wurden lebendig beschrieben. Tranquillas Fabel war mir die Liebste, weil sie am besten erzählt wurde und voller Energie war. Mit den Botschaften und der Persönlichkeit der Schildkörte war sie etwas Besonderes. Die Reimform bei der zweiten Fabel war ebenso sehr gelungen und zeigte uns eine andere Möglichkeit, wie man was im Leben ändern kann. Die Dritte war nicht so meins, war jedoch auch ganz gut. Die Erzählform gefiel mir bei allen dreien und so erlebte ich tolle Geschichten, die ich meiner Nichte zeigen möchte.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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