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Veröffentlicht am 24.02.2023

Geschichten die das Leben schreibt

Blankenese - Zwei Familien
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Die wirtschaftlichen Folgen des 1. Weltkrieges heben das Leben des Sohnes des Reedereibesitzers Casparius aus den Angeln. Noch traumatisiert von den Kriegserlebnissen und von der Braut verstoßen, die den ...

Die wirtschaftlichen Folgen des 1. Weltkrieges heben das Leben des Sohnes des Reedereibesitzers Casparius aus den Angeln. Noch traumatisiert von den Kriegserlebnissen und von der Braut verstoßen, die den Untergang des Reedereibetriebes Casparius nicht mittragen will, trägt sich John Casparius mit Selbstmordgedanken. Am Strand trifft er auf Leni Hansen, die sich vermeintlich in die Fluten der Elbe stürzt. Er wird durch dieses Erlebnis aus seiner Trance gerufen und beschließt sein Leben in die Hand zu nehmen und neue Ideen in die Familienreederei einzubringen, um diese vor dem nahenden Ruin zu retten. Die flüchtige Begegnung mit Leni Hansen geht ihm nicht aus dem Kopf und versucht die junge Frau wiederzusehen. So treffen zwei Familien aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Schnell folgt eine Heirat. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer, denn John kann Leni nicht verzeihen, dass sie ihn nicht von dem Familiengeheimnis erzählt hat, dass die beiden Familien seit dem Tod von Lenis Vater verbindet. Während Leni in der Familienvilla in Blankenese bleibt und dort die Ablehnung von Johns Familie erfährt, zieht John in die Stadtwohnung. Nach einigen Jahren der Trennung finden Leni und John wieder zueinander. Inzwischen laufen in Deutschland die Vorbereitungen der Machtübernahme durch das Naziregime...

Michaela Grüning entführt ihre Leser so realistisch in die Welt der beiden Familien, dass man sich selbst mitten im Geschehen fühlt und die Handlungsorte vor dem inneren Auge erscheinen.
Man kann sehr gut erkennen, dass die Autorin gründliche Recherchearbeit betrieben hat. Auch dies lässt sie gekonnt in den Roman einfließen, so dass man sich in die aufkommenden Ängste der Familien hineinversetzen kann und auch mitleidet.

Der flüssige und natürliche Schreibstil führt dazu, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte. Von der ersten bis zur letzten Seite reißt der Spannungsbogen nicht ab.
Es ist wirklich schade, dass das Ende des Buches noch „offen“ ist, allerdings ist da auch die freudige Aussicht auf eine weiteres spannendes Buch von Michaela Grüning.

Für dieses Buch spreche ich eine deutliche Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 25.12.2022

Eine junge Frau nimmt ihr Schicksal in die Hand

Der Salon
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München, Anfang der 60er Jahre: Für Marlene bzw. Leni und Charlotte, die Mutter von Lenis Neffen Peter, noch von dem Unfalltod Ihres Bruders bzw. Freundes traumatisiert sind, ergeben sich neue Möglichkeiten ...

München, Anfang der 60er Jahre: Für Marlene bzw. Leni und Charlotte, die Mutter von Lenis Neffen Peter, noch von dem Unfalltod Ihres Bruders bzw. Freundes traumatisiert sind, ergeben sich neue Möglichkeiten ihr Leben in die Hand zu nehmen und eine neue Richtung einzuschlagen. Während Leni die Chance erhält, ein Praktikum beim Starfriseur Vidal Sassoon zu machen findet Charlotte eine Anstellung beim Modelabel Bogner. Leni möchte nicht den mütterlichen Frisiersalon in einen Vorort von München übernehmen, sondern sich in München etablieren. Ein erster Plan dazu scheitert, dann aber ergibt sich eine unerwartete Lösung. Charlotte kommt durch Ihre neue Anstellung viel herum und lernt dabei den Fotografen Walter kennen, den ein Geheimnis umgibt. Schorsch, ein Freund des verstorbenen Hans, steht den beiden jungen Frauen selbstlos zur Seite und hofft darauf das Herz Lenis gewinnen zu können.

Auch ohne den ersten Band des Romanes von Julia Fischer zu kennen, ist es der Autorin gelungen mich an die Hand zunehmen und in die Welt der frühen 60er Jahre zu entführen. Ein großartig recherchierter Roman erlaubt den Leser sich in die Lebenssituation der damaligen Zeit hineinzuversetzen. Alles scheint so realistisch und nachvollziehbar, dass man annehmen könnte, eine Biografie zu lesen.

Vielen Dank Julia Fischer, ich kann diesen Roman nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Amalfi, der Ort, an dem die Zitronen blühen

Villa Amalfi
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Mit Hilfe ihrer Mutter flüchtet die junge Ida vor der der durch ihren Vater, einem Trinker und Schläger, arrangierten Ehe mit einem ungeliebten älteren Mann. Durch die Erzählungen ihrer Mutter inspiriert, ...

Mit Hilfe ihrer Mutter flüchtet die junge Ida vor der der durch ihren Vater, einem Trinker und Schläger, arrangierten Ehe mit einem ungeliebten älteren Mann. Durch die Erzählungen ihrer Mutter inspiriert, möchte Ida ihr Glück in Amalfi finden. In einem kleinen Hotel direkt am Strand findet sie ihre erste Anstellung als Küchenkraft. Im Sturm erobert die fleißige und herzliche Ida die Herzen ihrer Kollegen, des Hotelbesitzerehepaares und der Gäste. Mit innovativen Ideen arbeitet sie sich schnell vom Pastamädchen zur Rezeptionistin hoch, ohne jedoch den Bezug zur Basis zu verlieren. Ein Wermutstropfen vereitelt jedoch das vollkommene Glück. Die Tochter des Besitzerehepaares versucht aus Eifersucht Ida das Leben schwer zu machen und schreckt dabei nicht einmal zurück Ida den geliebten Freund wegzunehmen. Viel zu früh stirbt die Hotelbesitzerin, die Ida immer den Rücken gestärkt hat. Mit Hilfe ihrer Familie und Freunde versucht Ida den letzten Wunsch ihrer ehemaligen Arbeitgeberin zu erfüllen und die Zusammenarbeit mit deren intriganten Tochter zu verbessern. Ganz zaghaft bahnt sich nach einer herben Enttäuschung auch wieder ein neues Glück bei Ida an und dann schlägt das Schicksal erneut zu.
Giulia Romanelli gelingt es sehr realistisch den Zeitgeist 50er Jahre in Italien ¬¬¬¬einzufangen, so wird ihr Roman von der ersten bis zur letzten Seite zu einem gut recherchierten Lesevergnügen. Der Leser wird hineingenommen ins Geschehen, leidet und freut sich mit den liebenswerten Charakteren, die im Roman auftauchen. Für alle, die nicht selbst in den Urlaub fahren können, ist „Villa Amalfi“ das auf Papier gebannte Urlaubsfeeling.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.

Mit dir ist alles schöner
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Wie das Cover es auch schon vermuten lässt, handelt es sich bei dem Buch von Kristina Günak "Mit dir ist alles schöner" um einen spritzig leichten Sommerroman.
Die heile Schickimicki-W¬¬elt von Franziska ...

Wie das Cover es auch schon vermuten lässt, handelt es sich bei dem Buch von Kristina Günak "Mit dir ist alles schöner" um einen spritzig leichten Sommerroman.
Die heile Schickimicki-W¬¬elt von Franziska zerbricht von einem Tag auf den anderen. Dann stirbt auch noch ihr Vater und sie muss sich ihr vermeintliches Erbe kümmern, einen heruntergekommen und -gewirtschafteten Campingplatz. In der Annahme ihr Erbe bald verkaufen zu können, fährt sie an die Ostseeküste. Auf „ihrem“ Campingplatz angekommen findet sie eine Handvoll skurriler Dauercamper vor, von denen sie einige bereits aus ihrer Kindheit kennt. Es stellt sich heraus, dass sich der Verkauf des Platzes als schwierig gestalten wird, wenn sich die Belegungszahlen und der Zustand des Platzes nicht gravierend positiv verändern. Gemeinsam mit den Campern und Erik, einem „Aussteiger“, macht sich Franziska an die Arbeit und nimmt Verschönerungen und Reparaturen vor. Franziska kann sich lange Zeit gegenüber den Campern nicht öffnen und verschweigt die bald anstehende Rückzahlung eines großen Kredites. Franziskas Versuche den Campingplatz bekannt zu machen, um zahlende Gäste zu bekommen, verlaufen scheinbar im Sand. Eines Tages steht jedoch ein Influencer-Pärchen vor der Schranke zum Campingplatz und damit wendet sich das Schicksal. Nach kürzester Zeit kann man sich nicht vor Buchungsanfragen retten. Ein Kaufangebot einer Hotelkette für das Grundstück in einem Naturschutzgebiet geht bei Franziska ein und die Rückzahlung des Kredites steht an. Durch einen Zufall findet einer der Dauercamper das Kaufangebot und Franziska muss sich ihren neuen Dauercamper-Freunden offenbaren. Nun erfährt Franziska in vollem Umfang was ihre Freunde für sie und den Campingplatz zu tun bereit sind.
Fazit: Ich kann den Roman jedem weiterempfehlen, der von allem ein bisschen was lesen möchte. Hier findet man die ganze Palette: Herz, Schmerz, Liebe, Freundschaft, Psychologie und Geheimnisse. Die ideale Urlaubslektüre oder auch für einen Leseabend auf dem heimischen Sofa.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Verdeckte Ermittlung hinter Klostermauern

Ostseekreuz
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Nach ihrer Befreiung aus einem traumatisierenden Kidnapping gelingt es der Kommissarin Pia Korittki nicht, ihren Dienst bei der Polizei in Lübeck wieder aufnehmen. Da der auch der Entführer bisher nicht ...

Nach ihrer Befreiung aus einem traumatisierenden Kidnapping gelingt es der Kommissarin Pia Korittki nicht, ihren Dienst bei der Polizei in Lübeck wieder aufnehmen. Da der auch der Entführer bisher nicht gefasst werde konnte, zieht sie sich inkognito und zum Schutz für eine Auszeit in ein abgeschiedenes Kloster an der Ostseeküste zurück. Als ein Angehöriger des Klosters tot aufgefunden wird, wird sie unvermittelt in die Ermittlungen einbezogen und ermittelt nun unerkannt hinter den Klostermauern.

Es handelt sich um den siebzehnten Band von Kriminalromanen von Eva Almstädt mit der ermittelnden Kommissarin Pia Korittki. Wie auch die anderen Bände wurde als Kulisse des Romans die Ostsee ausgewählt. Für mich war es die erste Leseerfahrung mit einem Buch von Eva Almstädt. Auch wenn die Bände aufeinander aufbauen, gelingt es dem neuen Leser dieser Krimireihe leicht einen Einstieg zu finden. Eva Almstädt gelingt es, den Leser sofort in das Geschehen eintauchen zu lassen und sich in die Romanheldin hineinversetzen zu können. Pia Korittki tritt in dem Roman nicht als Heldin auf, sondern als einfache sympathische junge Frau. Mit ihrer zurückhaltenden Art gelingt es ihr schnell das Vertrauen der anderen auftretenden Personen zu gewinnen. Der Schreibstil von Eva Almstädt liest sich leicht und schnell. Mit vielen unerwarteten Begebenheiten und Begegnungen gelingt es der Autorin einen Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite zu ziehen. Immer wieder geraten andere Personen in den Fokus der Ermittlungen und wecken die Neugier. Dass Pia Korittki auch diesen 17. Fall lösen konnte, erstaunt den Leser von Kriminalromanen nicht wirklich, interessant wird der Roman jedoch erst aufgrund der Irrwege in die die Autorin den Leser leitet.

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