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Veröffentlicht am 11.07.2022

Zeitgeschichte der jüngeren Art

Das Haus der Hebammen - Susannes Sehnsucht
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Ich hatte von der Autorin zuvor noch nie gehört. Wurde aber dadurch, dass das Buch ja auch einem Roman aus dem Gesundheitswesen zugeordnet werden kann direkt vom Thema angesprochen.
Einmal begonnen, konnte ...

Ich hatte von der Autorin zuvor noch nie gehört. Wurde aber dadurch, dass das Buch ja auch einem Roman aus dem Gesundheitswesen zugeordnet werden kann direkt vom Thema angesprochen.
Einmal begonnen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil der Autorin hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen und das Thema, welches sie in ihrem Buch aufgreift, ist gerade auch heute noch aktuelle denn je. So geht es in erster Linie zwar um die Gründung des ersten Geburtshauses, welches tatsächlich erst im Jahr 1989 erfolgt ist, aber auch um die selbstbestimmte Geburt und dass man sich als Schwangere selbst aussuchen darf, wie und wo man gerne entbinden würde. Denn so eine Geburt ist in erster Linie eben nicht nur mit Schmerz zu betrachten sondern auch mit einem einschneidenden Erlebnis für jede Frau aber auch ihren Partner.

In Anbetracht dessen, dass ich vor zwei Jahren mein erstes Kind auf die Welt gebracht habe und in wenigen Wochen vor der Geburt des zweiten Kindes stehe, hat mich dieses Buch natürlich sicherlich nochmal auf ganz andere Art berühren können als wenn ich wohl gerade nicht schwanger gewesen wäre beim Lesen. So musste ich dann auch schon bei einem Schicksalsschlag in dem Buch besonders schlucken und konnte dann auch erstmal gar nicht weiterlesen, weil es mir so sehr unter die Haut ging.

Doch nicht nur das Geburtshaus an sich und der Zwist zwischen Krankenhaus und Geburtshaus steht hier im Fokus. Auch das Privatleben der Protagonisten wird auf sehr tolle Weise zum Ausdruck gebracht und brachte mich den drei Frauen auch direkt näher, so dass ich alle drei sehr schnell ins Herz schloss.
So hat es mir auch sehr gut gefallen, dass die drei zwar im Grunde ihre Liebe zum Beruf teilten, sich sonst aber sehr stark voneinander unterscheiden und auch sehr unterschiedliche Lebensstrukturen haben. Dennoch halten die drei wie Pech und Schwefel zusammen. Ich bin also letztlich einfach nur durch das Buch geflogen.

Fazit:
Ein wundervoller Auftakt einer vielversprechenden Triologie, deren Bücher jedoch auch unabhängig voneinander gelesen werden können.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

besonders gefühlvoll

Still With You
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Für mich war dies das zweite Buch der Autorin und ich habe mich direkt wieder in alles an diesem Buch verliebt.
Die flüssige, sehr gefühlvolle Schreibweise. Die sehr plastisch und realistisch wirkenden ...

Für mich war dies das zweite Buch der Autorin und ich habe mich direkt wieder in alles an diesem Buch verliebt.
Die flüssige, sehr gefühlvolle Schreibweise. Die sehr plastisch und realistisch wirkenden Protagonisten. Morgane Moncromble versteht es in ihre Geschichten Thematiken zu packen, welche unter die Haut gehen und setzt diese meiner Meinung nach sehr gut um. Passend dazu gibt es natürlich auch eine Triggerwarnung. Diese steht am Ende des Buches, man wird aber bereits bevor man beginnt das Buch zu lesen darauf hingewiesen.

Mit Lara bin ich als Protagonistin sehr schnell warm geworden. Ihre ganze Art hat mir sehr gut gefallen und sehr oft hatte ich das Gefühl, ich müsse dieses zauberhafte Wesen nun einfach mal in den Arm nehmen und trösten. Gerade dann wenn ihre Mutter es mal wieder auf sie „abgesehen“ hatte.
Die toxische Art ihrer Mutter, war für mich persönlich alles andere als schön, macht diese Geschichte aber nun zu weiten Teilen eben aus.
Der Aufbau von Laras „Beziehung“ zu Casey, ist für mich durchaus geglückt. Dabei ist das Tempo der beiden langsam und äußerst gefühlvoll. Durch die wechselende Erzählperspektive aus Laras sowie Caseys Sichtweise kann man sich auch bin beide sehr gut reinversetzen und lernt beide auf ihre eigene Art kennen. Zusammen sind die beiden einfach echt unwiderstehlich. Neben all den „harten“ Themen schafft es die Autorin aber auch immer wieder humorvolle Seiten in das Buch einzubinden, welches dieses Buch für mich zu etwas ganz besonderem macht
Das Alter der Protagonisten ist mit 17 zwar eher nicht im New Adult Bereich „anzusiedeln“ auf Grund der Thematik welche die Triggerwarnung jedoch preisgibt, würde ich es allerdings überhaupt nicht in den Young Adult Bereich einordnen.

Das Cover hat mich persönlich direkt angesprochen. Es ist nicht besonders auffallend oder hervorstechend. Dennoch mit der Blumenranke, meiner Meinung nach, besonders schön.

Fazit:
Ein wundervolles Buch mit so viel Gefühl, Hoffnung aber auch einer Spur Traurigkeit, welches ich gerne immer wieder lesen würde.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

emotionale Achterbahnfahrt

Unser Weg nach morgen
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Für mich war dies das erste Buch der Autorin. Angesprochen hatte mich vor allem der Klappentext. Aber auch das Cover machte mich auf das Buch aufmerksam und neugierig. Ich bin nicht wirklich der Freund ...

Für mich war dies das erste Buch der Autorin. Angesprochen hatte mich vor allem der Klappentext. Aber auch das Cover machte mich auf das Buch aufmerksam und neugierig. Ich bin nicht wirklich der Freund von Personen auf dem Cover, finde es hier aber sehr gut getroffen, da man den Personen nicht offensichtlich ins Gesicht blickt sondern sie von hinten und leicht seitlich angeschnitten sieht. (Alles andere würde meine Fantasie ärgern, da ich mir meist Personen vor meinem geistigen Auge selbst, an Hand der Beschreibung, forme 🤭 ). Gleichzeitig weckte das Cover ihn mir aber eine gewisse Sehnsucht beziehungsweise finde ich hebt es nochmal deutlich den „Blick nach vorne“ hervor und das passt in Verknüpfung sehr gut zum Titel finde ich.

Einmal im Buch abgetaucht, fiel es mir dann auch sehr schwer, es wieder bei Seite zu legen. Die Autorin verstand es auf richtig gute Weise die Vergangenheit Lilos aus dem Jahr 1937 mit der Handlung in der Gegenwart von Nele im Jahr 2019 zu verweben. Gerade das lies mich nämlich zu Beginn des Buches eher zögern, da ich an Hand des Klappentext das große Fragezeichen hatte in wie weit, man diese beiden Geschichten so miteinander verbinden kann, dass sie am Ende ein „gemeinsames“ ergeben.
Der bildhafte Schreibstil sorgte ebenso dafür gut in die Geschichte reinzukommen, sowie gefesselt zu werden. Die Protagonisten sind für mich sehr detailreich und authentisch beschrieben. Ich konnte mich in beide Protagonisten sehr gut reinversetzen und habe geradezu mit Lilo gelitten. Gerade der Kampf um ihre Tochter, ging mir wahnsinnig nah.
Auch Nele habe ich direkt ins Herz geschlossen gehabt. Ihre Entwicklung auf der Grundlage von Lilos Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die „Message“, welche die Autorin meiner Meinung nach mit Neles Geschichte dem Leser nahebringen möchte, ist meiner Meinung nach aktueller denn je, nämlich auch mal NEIN zu sagen. Nele schafft es am Ende dank dem Skript von Lilo ihren eigenen Weg zu finden und das zeichnet für mich ein wunderbares Ende aus. Welchen Weg sie gehen wird und wie sie dahin gelangt, das müsst ihr natürlich schon selbst lesen ☺️

Fazit:
Ein absolut fesselnder Roman mit zwei für sich stehende „Handlungen“ welche am Ende ein tolles großes und ganzes ergeben. Ich werde auf jeden Fall auch weitere Bücher der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

gut recherchiert und fesselnd

Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste
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Bei „Die Frauen vom Karlsplatz - Auguste“ handelt es sich um den Auftaktband der neuen Reihe von Anne Stern. Insgesamt wird es 4 Bände geben wovon der letzte voraussichtlich im Oktober 2022 erscheinen ...

Bei „Die Frauen vom Karlsplatz - Auguste“ handelt es sich um den Auftaktband der neuen Reihe von Anne Stern. Insgesamt wird es 4 Bände geben wovon der letzte voraussichtlich im Oktober 2022 erscheinen wird.
Die Bücher erstrecken sich über eine Zeitspanne von 1892 (Band 1) - 1968 (Band 4). Da die Bücher meinen Gedanken nach aufeinander aufbauen werden empfiehlt es sich, die Bücher der Reihe nach zu lesen.
Bei der Auflage handelt es sich übrigens über eine Neuauflage, die Autorin hat dieses vor einigen Jahren bereits schon mal im Selfpublishing veröffentlicht.

Ich wurde durch Zufall auf dieses Buch aufmerksam. Ich lese gerne historische Romane, allerdings eher welche mit dem Schwerpunkt im zweiten Weltkrieg oder der deutsch-deutschen Teilung. Dass hier die Geschichte nun noch weit vor dem ersten Weltkrieg beginnen würde, war für mich erstmal eher abschreckend. Doch ich wurde schnell von etwas besserem belehrt.
Bedingt durch den bildlichen Schreibstil der Autorin wurde ich unmittelbar mit Beginn der Geschichte praktisch in das Buch „eingesaugt“. Die Autorin legt in ihrer Geschichte einen besonderen Blickwinkel auf die Emanzipation der Frau, welche schon damals wohl eine große Rolle spielt und schaffte es, dass Auguste zwar auf den ersten Blick wie das „gehorsame“ Mädchen wirkte, auf den zweiten Blick jedoch ganz klar ihren eigenen Kopf hatte und sich so schnell nichts vorschreiben lies. Dabei ist für mich persönlich gerade dieser Konflikt und die „Verwandlung“ der jungen Auguste interessant gewesen.

Auch das Berlin der damaligen Zeit fand ich faszinierend. Man merkt, dass Anne Stern ganz toll recherchiert hat und somit ein lebendiges Bild des Kaiserreichs erschaffen hat.

Fazit:
Ein wundervoller Roman mit einer starken Protagonistin. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzungen.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

aufrüttelnd

Die Engel von Berlin
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Durch Zufall wurde ich auf dieses Buch aufmerksam. Da ich ein großer Fan von historischen Romane bin, fühlte ich mich bei diesem Buch natürlich direkt vom Klappentext angesprochen.

Schon der Einstieg ...

Durch Zufall wurde ich auf dieses Buch aufmerksam. Da ich ein großer Fan von historischen Romane bin, fühlte ich mich bei diesem Buch natürlich direkt vom Klappentext angesprochen.

Schon der Einstieg ins Buch gefiel mehr sehr gut und ich wurde direkt mitgezogen in die bewegende Vergangenheit unserer Vorfahren. Dieser rote Faden zog sich durchweg durch die ganze Geschichte, so dass es mir immer wieder sehr schwer fiel den Lesefluss zu unterbrechen wenn ich das Buch mal beiseite legen musste.

Die Freundinnen Annegret und Martha sind absolut authentisch und detailreich beschrieben und jede ihrer Handlungen und Gedankengänge ist absolut nachvollziehbar. Gerade ihre Ängste und Sorgen in der Kriegszeit gingen mir unter die Haut und auch wenn die Thematik sicher schon in einigen Büchern aufgegriffen wurde, welche ich gelesen habe, so ist mir auch diese Geschichte wieder unter die Haut gegangen. Wie sich jede auf ihre Art in einer absolut schwierigen Zeit für ihre Mitmenschen einsetzt und dabei selbst wahnsinnig viel riskiert, zeigt, wie viel ihnen ihre Mitmenschen bedeuten und dass sie niemals jemanden auf Grund seiner Herkunft oder Religion verurteilen würden. Dafür riskieren die beiden Frauen jedoch sehr viel. Und auch sie selbst müssen mit Niederlagen und Rückschlägen zurecht kommen.

Der Schreibstil der Autorin hat mich ab der ersten Seite für sich einnehmen können. Ist mitreißend und lässt sich fließend lesen. Auch das Cover spricht für sich und passt meiner Meinung nach hervorragend zu dem Buch.
Ich bin jetzt schon gespannt ob wir in Zukunft noch mehr von der Autorin lesen werden dürfen.

Fazit:
Eine aufwühlende und mitreißende Geschichte, der mich zutiefst erschüttert hat, obwohl schon sehr viele historische Romane aus der gleichen Zeit gelesen habe.

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