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Veröffentlicht am 14.07.2022

Eine Prise Hoffnung

The Way I Break
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„Vielleicht ist es gut, dass man die Einzelteile nicht mehr genauso wie davor zusammenkleben kann. Vielleicht ist das der springende Punkt. Dass es komplett anders als zuvor wird.“ (S. 169)

Bereits seit ...

„Vielleicht ist es gut, dass man die Einzelteile nicht mehr genauso wie davor zusammenkleben kann. Vielleicht ist das der springende Punkt. Dass es komplett anders als zuvor wird.“ (S. 169)

Bereits seit ein paar Jahren begleiten mich die Geschichten von Nena Tramountani und jedes Mal aufs Neue freue ich mich auf weitere Bücher von ihr. Besonders schätze ich die authentischen Charaktere in ihren Geschichten, die mit Ecken und Kanten durch das Leben gehen und gleichzeitig daran arbeiten und wachsen. Auch in „The Way I Break“ wird Kommunikation großgeschrieben und konnte mich mit der gefühlvollen und raumschaffenden Erzählweise für sich gewinnen.

Das Cover: Es ist ansprechend, nur hätte ich mir gerne noch mehr Elemente der Sterneküche gewünscht. Das Cover ist farblich ästhetisch gelöst und wurde mit schönen Bildelementen versehen, nur hätte ich mir gerne noch mehr Bezüge zur Hauptthematik gewünscht.

Die Handlung: Die erfolgreiche Köchin Tori flieht überstürzt aus London und möchte einen Neuanfang in Goldbridge starten. Ihr Ziel ist das Sternerestaurant „Prisma“, in welchem ihre Mutter – ebenfalls Sterneköchin - einst arbeitete. Dort angekommen bewirbt sie sich als Kellnerin in dem Restaurant und hält ihren Titel geheim. Schon bald lernt sie Julian, einen der Söhne der Besitzer:innen kennen. Doch recht schnell muss sie merken, dass das Ansehen des Restaurants am Bröckeln ist und sich gravierende Probleme hinzugesellen. Ebenso hat Tori Probleme sich ihrem neuen Umfeld zu öffnen, nach allem, was ihr in London widerfahren ist, bis ihre Mauern nach und nach eingerissen werden…

Meine Meinung: Ganz viel Liebe für diese Geschichte! Ich hatte bereits die „Soho-Love-Reihe“ der Autorin gelesen, die ich mochte (besonders Band 2), bei welcher für mich an manchen Stellen jedoch noch Luft nach oben war. In „The Way I Break“ merkt man eine starke Steigerung was den Schreibstil betrifft, sowie beim Aufbau der Handlung. Es war alles in sich stimmig, ließ sich stets flüssig lesen und konnte berühren. Diese Geschichte hat mir in einer stressigen Zeit am Ende des Tages schöne Lesestunden beschert, wofür ich dem Buch sehr dankbar bin. Im Laufe der Handlung werden viele ernste Themen besprochen, die jedoch sehr ausgewogen sind, sodass ich das Buch immer noch als einen Wohlfühlroman bezeichnen würde. Besonders die Kommunikation untereinander und der Umgang mit schweren Themen war wirklich gelungen und machte die Geschichte so authentisch und gefühlvoll. Dennoch muss ich sagen, dass ich die erste Hälfte der Geschichte ein wenig stärker fand und am Ende mit ein wenig zu vielen Konflikten konfrontiert wurde. Doch das sind meine einzigen Kritikpunkte. Für mich ist es der bisher beste Liebesroman von Nena Tramountani. Ebenso liebe ich die Ausflüge in die Sterneküche und freue mich, in den Folgebänden noch mehr darüber zu lesen.

Die Charaktere: Tori ist eine sehr vielfältige und komplexe Protagonistin. Sie macht es den Lesenden nicht immer einfach, doch gleichzeitig ist stets bekannt, woher bestimmte Reaktionen in Situationen hervorgerufen werden. Man leidet und fühlt mit ihr mit, gleichzeitig will man sie manchmal gerne zur Rede stellen. Doch ihrer Heilung wird genug Raum gegeben, was ich sehr wichtig fand, um sowohl sie als Menschen besser zu verstehen, und ihr den Respekt entgegenzubringen, den sie verdient!
Julian fand ich sehr gelungen. Ein ehrlicher und hilfsbereiter Charakter, den ich ins Herz geschlossen habe und der mir von Grund auf sympathisch war. Doch meine absolute Favoritin war Darcy. Ihre Aufgeschlossenheit, die pure Freundlichkeit und ihre Hilfsbereitschaft ließen sie besonders herausstechen - ich freue mich schon unglaublich auf ihren Band! Doch auch Alexis, Ash, Echo und weitere Mitarbeiter:innen des Prismas waren nicht wegzudenken.

Fazit: Mich konnte diese Geschichte sehr positiv überraschen. Es ließ mich sämtliche Emotionen fühlen und bescherte mir schöne Lesestunden. Ich kann es kaum erwarten die nächsten Bände zu lesen. Ich vergebe hier 4/5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Düsternis, die märchenhaft eingewoben wird

Aus Zauberseide und Schwanenfedern
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„Er las ihnen Ninas Worte vor, verpackte jedes einzelne in seinen eigenen Zauber. Er machte die traurigen Wörter trauriger und die schönen noch schöner.“ (Tanja Voosen)

Eine gute Prise Magie geht bei ...

„Er las ihnen Ninas Worte vor, verpackte jedes einzelne in seinen eigenen Zauber. Er machte die traurigen Wörter trauriger und die schönen noch schöner.“ (Tanja Voosen)

Eine gute Prise Magie geht bei dieser Anthologie Hand in Hand mit Märchenelementen. Erneut eignet sich diese Kurzgeschichtensammlung für das Entdecken von neuen Autor:innen und kann besonders mit einer vielfältigen Auswahl verzaubern.

Das Cover: Die Farben dieses Cover leuchten die Betrachtenden förmlich an. Die warme Kupferfarbe und dazu das konträre Türkis bilden eine angenehme Mischung und lassen das Cover zu einem Blickfang werden. Zwar gefallen mir Personen auf Buchgewänden nicht so sehr, doch das hat eher was mit meinem eigenen Geschmack zu tun. Allgemein wurde hier ein ansprechendes Cover gestaltet.

Die Handlung: In dieser Anthologie spielen Entwicklungen, Verwandlungen und Märchen eine zentrale Rolle. 16 Kurzgeschichten wechseln sich jeweils mit einer kurzen Autor:innenvita ab und geben der Anthologie noch eine persönliche Note.

Meine Meinung: Mit viel Liebe und Magie wurde diese Kurzgeschichtensammlung zusammengestellt. Erneut merkt man, dass diese die Herzensstücke des Verlags sind, da die Begeisterung mit jeder Seite zu spüren ist. Viele Geschichten weisen ähnliche Themen auf, andere wirken dahingehend gegensätzlich und dennoch greifen sie fast alle ein großes Thema auf: Märchen. Ob im urbanen Setting, in einer fiktiven Welt oder gar Paralleluniversen - immer schleichen sich Märchenelemente mit ein und werden geschickt mit der Geschichte verwoben. Ganz an die vorherige Anthologie über Wasserwelten konnte sie nicht heranreichen, da es hier doch ein paar Geschichten gab, die mich als moderne Märchenadaption nicht überzeugen konnten oder mich nicht völlig ansprachen. Dennoch gab es ein paar Geschichten, die sich direkt in mein Herz geschlichen haben und an welche ich noch immer gerne zurückdenke und mit großer Wahrscheinlichkeit noch einmal lesen werde. Meine Favoriten in dieser Anthologie sind folgende:

- Anna Jane Greenville: Birkott – Das Geheimniss der Highlands (Mysteriös, angenehm geschrieben in einem ansprechenden, historischen Setting)

- Regina Meißner: Der Schrecken des Waldes (An manchen Stellen sehr düster und makaber, jedoch überraschend berührend und tiefgründig)

- Daeny Levi: Der Wunsch des Prinzen (Ebenfalls düster, mit gut integrierten Elementen des Märchens „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ und einem schönen Ende)

- Kai Spellmeier: Siebenrauh (Unglaublich atmosphärisch mit einer beeindruckenden Steigerung)

Fazit: Eine empfehlenswerte Kurzgeschichtensammlung, die mir märchenhafte Lesestunden bescherte und in vielen Punkten überzeugen konnte. Ich freue mich bereits auf jede weitere und vergebe hier 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Unterhaltsame Rundgänge mit dem Buchspazierer

Der Buchspazierer
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„Carl mochte es, wenn Bücher das richtige Gewicht hatten: nicht so leicht wie eine Tafel Schokolade, nicht so schwer wie ein Liter Milch.“ (S. 24)

Bücher über Bücher werden wohl nie uninteressant für ...

„Carl mochte es, wenn Bücher das richtige Gewicht hatten: nicht so leicht wie eine Tafel Schokolade, nicht so schwer wie ein Liter Milch.“ (S. 24)

Bücher über Bücher werden wohl nie uninteressant für mich werden. Auch dieses hier überzeugt durch die flüssige und unterhaltsame Erzählweise, sowie die charmanten Charaktere. Eine Geschichte, die ein Lächeln (oder mehr) garantiert.

Das Cover: Hier hätte man in meinen Augen noch viel mehr machen können. Echte Menschen, die nicht karikativ oder illustrativ abgebildet werden, sprechen mich leider nicht an. Auch hier hätte ich mir eine Illustration vom Buchspazierer zusammen mit Sascha gewünscht. Dieses hier wirkt an manchen Stellen etwas lieblos und durcheinandergewürfelt. Es ist ganz passend, aber noch ausbaufähig.

Die Handlung: Carl Kollhof liefert seinen Stammkund:innen auf seinen Rundgängen besondere Bücher aus. Mit genauen Vorstellungen, sucht er die passenden Geschichten für jede Person aus und enttäuschte damit noch nie jemanden. Sein Alltag ist genau strukturiert und ähnelt meist dem Vortag. Doch seine heilige Struktur wird eines Tages von einem jungen Mädchen – Sascha – durchbrochen, indem sie sich dem Buchspazierer auf seinen Runden anschließt. Das ungleiche Duo findet jedoch recht schnell einen gemeinsamen Nenner, bis Sascha plötzlich nicht mehr auftaucht und Carl eine Kündigung droht.

Meine Meinung: Dieses Buch hieß mich bereits ab der ersten Seite willkommen. Carl Henns Schreibstil reißt von Anfang an mit und kann diese Begeisterung bis zum Ende der Geschichte aufrechterhalten. Voller Freude, einem Augenzwinkern und einer Prise Ernst, werden die Lesenden durch „Der Buchspazierer“ getragen. Diese Geschichte bescherte mir schöne Lesestunden und brachte mich oftmals durch die Situationskomik oder Saschas lustigen Kommentare zum Lächeln. Zugegeben, an manchen Stellen tauchten ein paar Klischees auf und für Überraschungen konnte die Geschichte auch nicht sorgen, doch ich konnte ein wenig darüber hinwegsehen. Dennoch hätte ich mir gerne ein paar neue Elemente gewünscht, denn wenn man bereits viele Bücher über Bücher gelesen hat, so werden hier viele bekannte Muster auftreten. Leider wird auf Seite 88 ein Ausruf mit einem veralteten und klischeebehafteten Wort verglichen, welches nicht mehr zeitgemäß für die Community ist.

Die Charaktere: Carl stellte einen gelungenen Protagonisten dar. Ein wenig mürrisch, aber mit dem Herz an der richtigen Stelle. Besonders schön zu sehen war die Entwicklung seines Gemüts, nachdem er auf Sascha trifft und diese ihn ein wenig aus der Reserve lockt. Sascha – niemals auf den Mund gefallen mit einer Vorliebe für Eiskugeln von Pino – hat die Geschichte großartig aufgelockert und für ein paar Sonnenstrahlen gesorgt. Zudem kann sich Carl die Namen seiner Kund:innen nicht merken und gibt ihnen Namen bekannter Persönlichkeiten aus der Literatur. So taucht z.B. ein Mister Darcy oder eine Effi Briest auf. Auch diese Charaktere waren nicht mehr wegzudenken und überzeugten.

Fazit: Eine schöne Geschichte, die die Aufmerksamkeit wirklich verdient. Von mir gibt es hier aufgrund kleinerer Kritikpunkte 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Ein düsteres Anwesen, Heimlichtuereien und Pflanzen

Das Geheimnis von Shadowbrook
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„Und ich dachte, kein Wunder, dass sie auf die Straße geht. Kein Wunder, dass sie mir erklärt, dass die Stärke eines Menschen nicht in seinen Knochen liegt.“ (S. 17)

Diese Geschichte hat es in sich. Nicht, ...

„Und ich dachte, kein Wunder, dass sie auf die Straße geht. Kein Wunder, dass sie mir erklärt, dass die Stärke eines Menschen nicht in seinen Knochen liegt.“ (S. 17)

Diese Geschichte hat es in sich. Nicht, weil die Handlung bedrückend ist, sondern aufgrund der intensiven und mystischen Atmosphäre. Aufgrund der inhaltsschweren Wörter und Bilder, die mir auch noch Tage nach Beenden des Buches in allen Farben im Gedächtnis sind. Dieses Buch ist jede Empfehlung wert!

Das Cover: Passend erstellt zur mysteriösen Grundstimmung des Buches. Die floralen Elemente spiegeln Claras Passion wider, wohingegen die goldenen Farben das Edle und Erhabene von Shadowbrook symbolisieren könnten. Mir sagt es sehr zu!

Die Handlung: Eine junge Botanikerin wird 1914 auf das Anwesen nach Gloucestershire eingeladen, um sich dort um das Palmenhaus zu kümmern. Doch die Hausmauern scheinen in den Ritzen Geheimnisse aufzubewahren, der Garten wirkt beinahe verwunschen und der Hausherr lässt sich kaum blicken. Zudem ist sich Clara bald sicher, dass es nachts auf dem Anwesen spukt. Auf Nachfragen folgen nur noch mehr Rätseln, weswegen Clara unerschrocken den Geheimnissen auf den Grund geht…

Meine Meinung: Susan Fletcher hat mit diesem Roman ein stimmungsvolles und packendes Werk geschaffen. Mit viel Liebe zum Detail, ausführlichen Beschreibungen und kleinen Hinweisen führt die Autorin die Lesenden durch die Geschichte. Zusammen mit Clara flanierte ich durch den prächtigen Garten, erkundete das schaurige Gemäuer und folgte jeder verdächtigen Spur. Es ist definitiv eine Geschichte, die sich Zeit lässt und den Raum gibt, um sich zu entfalten. Stellenweise wurde mir jedoch zu viel Raum geschaffen, wodurch der Lesefluss manchmal etwas auf der Strecke blieb und leichte Längen entstanden sind. Wo mich viele Szenen einnehmen konnten, so verlangsamten andere wiederum den Spannungsbogen.

Die Charaktere: Mit Clara wurde eine neugierige und kühne Protagonistin geschaffen. Sie ist sich nie zu schade ihre fortschrittliche Meinung zu äußern, auch wenn diese damals vielen noch vor den Kopf stieß. Trotz der seltenen Glasknochenkrankheit, mit welcher Clara zu kämpfen hat, lässt sie sich nicht unterkriegen und beweist den Charakteren im Roman jedes Mal aufs Neue, dass man sie nicht unterschätzen sollte. Doch auch die Nebencharaktere formten das große Mysterium rund um Shadowbrook und man sollte jede:n im Auge behalten.

Fazit: Eine bildgewaltige Geschichte, die ich trotz mancher Längen weiterempfehlen kann. Von mir gibt es hier 4/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Verträumte Geschichte in Paris

Und ich leuchte mit den Wolken
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„Wahr gewordenen Träume sind irgendwie das Schönste überhaupt, aber gleichzeitig die größte Entzauberung.“(S. 36)

Hierbei handelt es sich um mein erstes Buch von Sophie Bichon. Doch bereits ab der ersten ...

„Wahr gewordenen Träume sind irgendwie das Schönste überhaupt, aber gleichzeitig die größte Entzauberung.“(S. 36)

Hierbei handelt es sich um mein erstes Buch von Sophie Bichon. Doch bereits ab der ersten Seite konnte mich der verträumte und bildliche Schreibstil von sich überzeugen. Dazu noch die herzlichen und vielseitigen Charaktere und man erlebt eine schöne Geschichte, die auch den wolkenverhangenen Ernst nicht außenvor lässt.

Das Cover: Es ist schön gestaltet, gleichzeitig finde ich jedoch, dass man noch mehr mit dem Thema „Wolken“ hätte spielen können. Das Aufgreifen der Regenbogenfarben finde ich hingegen sehr passend, da es sich hierbei auch um eine queere Liebesgeschichte handelt. Jedoch ist mir der Titel zu wuchtig in Szene gesetzt und bildet einen zu starken Kontrast zu den zarten Wolken. Die Farben überzeugen, doch irgendwie gibt es in meinen Augen zu viele harte Kontraste.

Die Handlung: Lilou möchte endlich wissen, welchen Weg sie nach dem Abitur gehen kann. Um ihre Gedanken zu sortieren und ihre Mutter zu finden, die Lilou und ihren Vater vor Jahren verlassen hat, reist sie nach Paris und trifft im Zug auf Mignon. Mignon, die sie von der ersten Sekunde an in den Bann zieht und von welcher nach dem Aussteigen aus dem Zug nur eine Verabschiedung bleibt. Doch durch einen Bekannten treffen die beiden wieder aufeinander und schon bald bietet Mignon Lilou an, ihr bei der Suche nach ihrer Mutter zu helfen. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr Gemeinsamkeiten, erfüllende Gespräche und verwirrende Gefühle entstehen…

Meine Meinung: Voller Emotionen und berührenden Worten entführt Sophie Bichon die Lesenden in die Stadt der Liebe. Ab der ersten Seite taucht man in das Buch ab und findet sich zwischen charmanten Schauplätzen wieder, die Fernweh auslösen. Perfekt komplettiert wird alles von der Dynamik der überzeugenden Protagonistinnen und den sympathischen Nebencharakteren. „Und ich leuchte mit den Wolken“ hat mir angenehme Lesestunden beschert, an welche ich gerne zurückdenke. Wann immer ich zu dem Buch griff, wurde ich von Vorfreude gepackt und konnte mich völlig in dem Buch fallenlassen. Ich empfand alle Szenen als wichtig, um eine glaubhafte Entwicklung zu erleben, gleichzeitig hätte man diese auch auf weniger Seiten stattfinden lassen können, da manchmal der Lesefluss ein klein wenig ins Stocken kam. Zusätzlich sind mir auch ein paar Wortwahlen und Umsetzungen aufgefallen, die auch schon Rezensierende vor mir kritisierten. Ich bin mir sicher, dass Sophie Bichon keine bösen Absichten hatte, jedoch finde ich es wichtig, Geschichten kritisch zu lesen. Der 1. Kuss geschieht unter unglücklichen Umständen, indem ein „Nein“ übergangen wurde. Hinterher wird zwar darüber geredet, aber ich finde nicht, dass diese Darstellung nötig gewesen wäre. Zudem trägt die Weiße Protagonistin Lilou Locs und bekommt den Spitznamen der Disneyfigur Pocahontas. Dass hinter letzterer jedoch eine gewaltvolle Geschichte steckt und der Disneyfilm schon lange in der Kritik steht ist leider ein wenig unglücklich. Außerdem sagt eine der Protagonistinnen an einer Stelle im Buch „Du könntest auch ein Mann sein oder ein Alien oder sonst etwas, ich hätte mich trotzdem in dich verliebt.“ (S.301). Auch diese Formulierung finde ich etwas ungünstig. Ich weiß ganz genau, was Sophie Bichon damit ausdrücken wollte, doch die Umsetzung ist gerade in Bezug auf nonbinäre Menschen unsensibel.

Die Charaktere: Ganz große Liebe für alle! Mignon und Lilou waren wundervolle Protagonistinnen, die mich an jedem ihrer Gefühle mitfühlen ließen und sie mich mit all ihren Ecken und Kanten sympathisch machten. Doch ebenso die WG konnte mich mit ihrer Offenheit und Hilfsbereitschaft sehr von sich überzeugen.

Fazit: Eine sehr schöne Geschichte, die ich noch lange positiv im Gedächtnis behalten werde. Trotz mancher Kritikpunkte kann ich hier eine Leseempfehlung aussprechen du vergebe hier 4/5 Sternen.

„Sie machte mich verletzlich, aber auf der anderen Seite auch stark. Sie sah fast bis auf den Grund meiner Seele, so tief, wie ich sie blicken lassen konnte, und das, was sie dort sah, schien sie trotz der Leerstellen zu mögen. Mein entblößtes Ich und all das, was ich selbst noch nicht in seiner Gänze kannte.“ (S. 180)

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