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Veröffentlicht am 03.05.2023

Die richtige Kindererziehung prägt für ein Leben

Die Kinder von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 2)
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In dem zweiten Teil der Schönbrunn-Saga „Die Kinder von Schönbrunn“ von der Autorin Beate Maly, erschienen am 26. Januar 2023, befinden wir uns wieder in der schönen Stadt Wien und begleiten die uns bekannten ...

In dem zweiten Teil der Schönbrunn-Saga „Die Kinder von Schönbrunn“ von der Autorin Beate Maly, erschienen am 26. Januar 2023, befinden wir uns wieder in der schönen Stadt Wien und begleiten die uns bekannten Schwestern Emma und Greta. Es sind einige Jahre vergangen und diesmal erlebt der Lesende das Leben aus Gretas Sicht. Noch immer trauert sie ihren verschollenen Ehemann Gustav nach und zieht die gemeinsame Tochter Gisela groß. Emma und ihr Mann Julius haben inzwischen die alte Tierarztpraxis des Vaters übernommen.
Durch einen plötzlichen Zufall trifft Greta eines Tages auf die lebensfrohe und extrovertierte Melanie, die sie mit in das Schloss Schönbrunn schleppt. Dort erwartet sie ein spontaner Eignungstest als Erzieherin für die Kinder des dort ansäßigen Kinderheimes.
Nie im Leben hätte sich Greta ihre Zukunft so vorgestellt und stößt dort während der Ausbildung auf Menschen, die unter dem Wort „Kindererziehung“ durchaus andere Ansichten ans Tageslicht bringen als sie selbst. Kinderpädagogik geht dort in den 1920er Jahren mit körperlicher und seelischer Gewalt einher. Greta, die ihre Tochter zu einem lieben Mädchen erzieht, kann die Einstellungen einiger Erzieherinnen absolut nicht teilen. Zum Glück findet sie in dem stellvertretenden Heimleiter Michael Brenner einen Verbündeten. Am Anfang hat Greta durchaus Hürden zu meistern, entwickelt sich jedoch von Tag zu Tag weiter, sodass sie recht schnell ihre Rolle als Erzieherin annimmt und die Kinder im Heim immer mehr Vertrauen zu ihr aufbauen. Gerade Fredl, der aus sehr schwierigen Verhältnissen kommt und verhaltensauffällig ist, benimmt sich ihr gegenüber offener als bei anderen Frauen im Heim.
Die neue Freundschaft zu Melanie wird immer tiefer, auch wenn diese merkt, dass sie mit Kindern doch nicht so viel anfangen kann und sich als Künstlerin weiter bewirbt, reißt der Kontakt zwischen den beiden nicht ab. Kann Greta mit ihrer Art der Erziehung die Kinder von Gewalt und Mobbing lösen und ihr Herz auch anderen Menschen gegenüber wieder öffnen, vielleicht auch einem neuen Mann?

Nachdem ich den ersten Teil „Die Frauen von Schönbrunn“ direkt davor gelesen habe, fiel mir der Einstieg in die Fortsetzung sehr leicht. Mir kamen die Personen gleich wieder in den Sinn und auch der Zeitsprung hat die Geschichte nicht auseinander gerissen. Was ich ein wenig schade finde, ist, dass in den Jahren sehr viel passiert ist, dieses jedoch nur in wenigen Sätzen erzählt wird. Ich persönlich hätte gerne mehr erfahren wollen, zum Beispiel über die Hochzeit von Emma und Julius und vor allem über das Studium der Tiermedizin von Emma. Da denke ich, dass während ihrer Studienzeit so einiges passiert ist, negatives, wie auch positives. An einigen Stellen hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.
Die Charaktere wurden alle detailliert dargestellt. Man kann sie gleich mit ihren Gefühlen und Einstellungen zum Leben einschätzen. Am liebsten mag ich Greta, sogar noch ein wenig mehr als ihre Schwester. Ihre Entwicklung in der Geschichte finde ich beeindruckend. Sie verwandelt sich von einer schüchternen, traurigen Hausfrau in eine selbstbewusstere und liebenswerte Frau, die ihre eigenen Werte kennt und diese auf ihre Art weitergibt. Selbst wenn sie durch eine intrigante Mitstreiterin angegiftet und angefeindet wird, lässt sich Greta nicht aus der Ruhe bringen. Diese bemerkenswerte innere Ruhe ist ein Segen und kann in ihrer Anstellung überaus hilfreich sein.
Manche Protagonisten mochte ich zwar, konnte aber an einigen Stellen im Buch nicht so richtig zuordnen, ob sie sich in die richtige Richtung entwickeln. Das beste Beispiel ist Melanie. Sie freundet sich mit Greta an, ist auch sympathisch und wirkt wie eine echte Freundin, aber dieses Überschwängliche mit ihrem neuen Job als Künstlerin, lässt mich mit einem komischen Gefühl zurück. Auch Michael Brenner ist mir an einigen Stellen im Roman ein wenig zu übergriffig. Natürlich ist er ein toller Charakter, aber ab und zu hat er Sätze hervorgebracht, die mir zu verurteilend waren, obwohl er Greta noch gar nicht richtig kannte.
Positiv finde ich die Aussage in dem Buch. Kindererziehung ist mit Sicherheit auch heute noch ein strittiges Thema. Aber Gewalt, egal ob physisch und psychisch, ist eine Methode, die absolut verboten gehört. Auch, dass die Erzieherinnen früher so hart und emotionslos waren, kommt nicht in meinem Kopf an. Das Ganze zeigt einem mal wieder, was wichtig ist im Leben und welche Einstellungen man auf keinen Fall selber irgendwann mal haben möchte.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass mir der zweite Teil auch gut gefallen hat und das Thema wirklich gut aufgegriffen und umgesetzt wurde. An einigen Stelle wären mehr Informationen und Details wünschenswert gewesen, aber wer weiß, ob es nicht noch weitere Bände der Schönbrunn-Reihe geben wird. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.03.2023

Die Welt der Magie in New York

Silver & Poison, Band 1: Das Elixier der Lügen (SPIEGEL-Bestseller)
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In dem ersten Teil „Silver & Poison - Das Elixier der Lügen“ von der Autorin Anne Lück, erschienen am 30.01.2023 beim „Ravensburger-Verlag“, geht es um die 19-jährige Avery Bishop, die in New York als ...

In dem ersten Teil „Silver & Poison - Das Elixier der Lügen“ von der Autorin Anne Lück, erschienen am 30.01.2023 beim „Ravensburger-Verlag“, geht es um die 19-jährige Avery Bishop, die in New York als ganz besondere Barkeeperin in dem Club ihres Bruders Ellis arbeitet. Nachts verhilft sie den Gästen mit ihren Drinks zu intensiven Gefühlen. Ein paar Tropfen des Elixiers hineingegeben, tanzen die Leute voller Glück zu den Bässen der Nacht. Jedoch trägt Avery auch ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Sie steht in der Schuld des Gangsterbosses von New York und verabreicht Getränke an ausgewählte Menschen, die zu ihr geschickt werden. Die vermittelten Gefühle sind alles andere als positiv und die Opfer quälen sich durch Schuldgefühle, Ängste und Selbstmitleid.
Als schwache Poisonerin steht sie in der Welt der Magier nicht gerade an erster Stelle und so kommt sie aus dem Teufelskreis nicht heraus. Auch der smarte NYPD-Detective Adam Hayes behält sie im Auge, als in der Stadt plötzlich vermehrt Morde an Magiern aufgeklärt werden müssen. Eines Tages trifft sie durch einen Zufall auf die wunderschöne, reiche und beliebte Isla Kennedy. Als zukünftige Principle, wird sie die Quelle der Magie behüten und so an oberster Stelle in der Hierarchie der Magier stehen. Nach und nach wird Avery durch diese neue Freundschaft an ihre Vergangenheit erinnert und findet plötzlich ungeahnte Dinge heraus, die ihr Leben auf den Kopf stellen. Wie hängen die Morde mit ihr zusammen und aus welchem Grund verändert sich auf einmal ihre Gabe?
Dieses Buch war mein erstes aus dem Genre „Urban-Romantasy“. Ich habe nur das Cover gesehen und musste es kaufen. Es sieht einfach so schön aus und macht zusätzlich mit dem bunten Buchschnitt einiges her im Buchregal.
Der Schreibstil der Autorin Anne Lück gefällt mit sehr gut. Seite für Seite liest es sich flüssig und die Länge der einzelnen Kapitel lassen Lesepausen zu, ohne zu vergessen, was kurz zuvor in der Geschichte passier ist. Ich bin manchmal eine vergessliche Leserin, was nicht heiß, dass ein Buch langweilig ist. Ab und zu kommt einfach der Alltag dazwischen.
An der Handlung gefällt mir die Kombination aus Realität und Fiktion. Alles spielt sich in New York ab, zwischen den normalen Bewohnern leben jedoch auch Menschen mit unterschiedlichen magischen Fähigkeiten. So auch unsere Protagonisten. Die einen sind so wie Avery Poisoner, die Gefühle über Getränke verändert können, manche sind so wie der Gangsterboss ein Shield, welche keine Gabe haben, jedoch immun gegen Magie sind, andere so wie Isla Kennedy gehören zu der Gruppe der Narratives, die aus Schriften Erinnerungen zurückholen oder dort speichern können und zu guter letzt gibt es Artists, wie Averys Freundin, die mit Hilfe von Ton das Äußere von den Menschen verändern können.
Am Ende des Buches habe ich den Zusammenhang der Magiewelt verstanden, hatte zu Beginn jedoch so meine Schwierigkeiten die Gaben und die Komplexität zu verstehen. Mir hat die Story gut gefallen und ich freue mich definitiv auf den zweiten Teil der Reihe.
Ich vergebe gerne 4 Sterne für dieses außergewöhnliche Buch und empfehle es auf jeden Fall weiter.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Überwindet Liebe eine dunkle Vergangenheit?

Irish Feelings - Weihnachtsküsse
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Seit ewigen Zeiten ist sie seine große Liebe - wäre da nicht seine dunkle Vergangenheit, die diese Liebe gefährdet.
In dem neuen Roman „Irish Feelings - Weihnachtsküsse“ von der Autorin Emma Wagner, heute ...

Seit ewigen Zeiten ist sie seine große Liebe - wäre da nicht seine dunkle Vergangenheit, die diese Liebe gefährdet.
In dem neuen Roman „Irish Feelings - Weihnachtsküsse“ von der Autorin Emma Wagner, heute am 28.10.2022 als eBook erschienen, geht es um die charismatische junge Frau Keira Kavanagh und den charmanten Sean O‘Sullivan. Keira lebt mit ihrer Mutter in einem kleinen Haus in dem beschaulichen irischen Örtchen Greycastlehill. Sie arbeitet als Friseurin und träumt schon lange von ihrer Selbständigkeit. Wäre da nicht das fehlende Geld…
Sean dagegen ist eigentlich nur über die Feiertage angereist. Beide führen wohl eher eine Freundschaft plus, welche seit einem halben Jahr absolut auf Eis liegt. Überraschend, dass Sean dann ausgerechnet vor der Tür von Keira steht und auf Einladung ihrer Mutter nun dort übernachten wird.
Erst meldet er sich über ein halbes Jahr nicht und nun taucht er auf, als ob nichts geschehen ist.
Langsam nähern sich die beiden jungen Leute wieder mit Hilfe der liebenswerten Menschen aus dem Dorf an. Vor allem aber hilft ihnen ein ganz spezieller Bewohner, der nicht nur angriffslustig die frisch gebackenen Waffeln futtert, sondern auch so manche Klamotten.
Werden sich die beiden am Ende finden oder wird ihnen das jahrelange Geheimnis von Sean zum Verhängnis?
In dem 6. Teil der „Irish Feelings“-Reihe bin ich Ende Oktober schon komplett in die Weihnachtszeit abgetaucht. Ich habe zuvor noch kein Buch der Reihe von Emma Wagner gelesen, was dieser Geschichte jedoch keinen Nachteil gebracht hat. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ich war direkt in dem Liebeschaos gefangen und habe die Personen in dem Buch mit Hilfe des Verzeichnisses am Ende gleich zuordnen können. Jeden Charakter mochte ich auf Anhieb, vor allem die älteren Leutchen. Da ich genau vor einem Monat selber in Dublin und Umgebung war, konnte ich mir Irland wieder perfekt vorstellen und die Beschreibungen brachten mich dorthin zurück. So ein wenig bekam ich dann wieder Sehnsucht nach den Klippen und dieser atemberaubenden Landschaft. Daher höre ich, während ich hier meine Rezension verfasse, „The Script“, damit mich dieses Gefühl noch etwas verfolgt. Schön beschrieben sind die typisch irischen Traditionen zu Weihnachten. Die Iren sind einfach ein wunderbares Volk.
„Weihnachtsküsse“ ist eine schöne feelgood-story, die man immer gerne überall lesen kann. Manche werden nun traurig sein, da es womöglich doch der letzte Teil sein könnte. Ich für meinen Teil freue mich über dieses Buch, da ich dann noch 5 Vorgänger lesen darf. :)
Ich vergebe 4 Sterne, da ich mir an manchen Stellen ein wenig mehr Tiefe gewünscht hätte.
Das Buch empfehle ich gerne an alle weiter, die jetzt schon mal mit Lebkuchen, Kuscheldecke und einem warmen Kakao auf dem Sofa lümmeln und eine romantische Geschichte lesen möchten.

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Veröffentlicht am 06.08.2022

Freundschaft oder doch Liebe?!

Kein Sommer ohne dich
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Kann eine Freundschaft zwischen Frau und Mann nach 12 Jahren in wahrer Liebe enden und ist die Freundschaft dann endgültig vorbei?
In dem Roman der Autorin Emily Henry „Kein Sommer ohne dich“, erschienen ...

Kann eine Freundschaft zwischen Frau und Mann nach 12 Jahren in wahrer Liebe enden und ist die Freundschaft dann endgültig vorbei?
In dem Roman der Autorin Emily Henry „Kein Sommer ohne dich“, erschienen am 1. Juli 2022 beim „Knaur Taschenbuch Verlag“, erleben wir 12 Sommer mit Poppy und Alex. Die beiden haben sich damals auf dem College kennengelernt und verbringen bis aus wenige Ausnahmen ihre Urlaube im Sommer gemeinsam. Da Poppy bei einem Reisemagazin arbeitet und Kolumnen über Orte schreibt, gehört das Reisen sogar zu ihrem Job. Alex dagegen ist Lehrer in seiner Heimatstadt geworden. Poppy ist laut, lustig und absolut extrovertiert, Alex eher ruhig, bescheiden und sehr pragmatisch. Zwischen dem aktuellen Sommer und den einzelnen Sommern in der Vergangenheit hin und her springend erfahren die Lesenden, wie Poppy und Alex ihre gemeinsame Zeit in den Ferien miteinander verbracht haben. Schon gleich am Anfang wird erzählt, dass etwas vor zwei Jahren vorgefallen ist, weshalb sie sich erstmal wieder annähern müssen. Obwohl die beiden charakteristisch gesehen so ungleich sind, spürt man diese Verbundenheit in ihrer Freundschaft. Wird es dabei bleiben oder fühlen sie doch mehr als das?
„Kein Sommer ohne dich“ ist ein schöner feelgood-Roman, der einem vor lachen Tränen in die Augen treibt. Gerade Poppys Aktionen und Sprüche sind so witzig, dass man die junge Frau einfach nur mögen kann. Alex ist auch sehr lustig, versteckt es nur hinter seine ruhigen Art. Hier trifft es ganz gut zu, dass sich Gegensätze anziehen. Der Schreibstil ist locker und leicht verständlich gewählt, sodass man das Buch innerhalb weniger Tage durchgelesen hat. Das hin und her Springen zwischen den Zeiten war für mich ein Segen und Fluch zugleich. Obwohl man dadurch die Geschehnisse in der Vergangenheit auf eine direkte Art und Weise erlebt, kam ich doch mit Fortschreitens des Lesens immer mehr durcheinander. Ich konnte das Erlebte mit den Zeitpunkten nicht mehr so gut miteinander verbinden, sodass ich ab und zu nochmal zurückblättern musste.
Die Idee dahinter finde ich dennoch großartig. Beschränkt auf die wichtigen gemeinsamen Sommer kommen wir dem Ereignis näher, weshalb die Freunde nicht mehr miteinander reden. So bleibt die Geschichte spannend und man spürt den Prozess ihrer Gefühle zueinander.
Ich mag den Roman und die Idee dahinter sehr und empfehle es jedem weiter, der ein tolles feelgood-Buch jetzt in der Urlaubszeit lesen möchte. Ich vergebe daher 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Die Ballsaison ist eröffnet!

Wie man sich einen Lord angelt
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Du lebst Anfang des 19. Jahrhunderts in England und deine Familie ist hoch verschuldet. Was würdest du als junge Frau tun? Richtig! Dir einen reichen Ehemann suchen! Und genau das macht auch die selbstbewusste ...

Du lebst Anfang des 19. Jahrhunderts in England und deine Familie ist hoch verschuldet. Was würdest du als junge Frau tun? Richtig! Dir einen reichen Ehemann suchen! Und genau das macht auch die selbstbewusste Kitty Talbot, um ihre Schwestern und sich vor dem finanziellen Abgrund zu bewahren. Mir ihrer Schwester Cecily reist sie zu ihrer Tante nach London, damit sie dort in der High Society von damals debütieren kann. Nach und nach werden sie in die Gesellschaft aufgenommen und Kitty kann mit Charme, Intelligenz und ein wenig Heimtücke so einige Kandidaten um den Finger wickeln. Wäre da nur nicht der mäkelige und misstrauische Lord Radcliffe, der sich sicher ist, dass Kitty ein falsches Spiel mit seinem eigenen Bruder spielt. Kitty darf jedoch ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren, denn die Gläubiger sitzen ihr im Nacken.
In dem Regency-Roman „Wie man sich einen Lord angelt“ von Sophie Irwin, erschienen am 1. Juni 2022 beim „Knaur Taschenbuch“-Verlag, kann man sich perfekt in die Lage der jungen Frau Kitty Talbot versetzen. Der Schreibstil der Autorin ist so flüssig, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann und am liebsten zum Ende blättern möchte. Sophie Irwin hat hier eine tolle Geschichte aus einer Zeit erschaffen, die nur aus alten Aufzeichnungen und Schriften bekannt ist, da es keine Zeitzeugen mehr gibt. Man kann in dem Roman deutlich erkennen, wie viel Zeit die Autorin mit der Recherche verbracht haben muss, um den Inhalt so lebendig wirken zu lassen. Die Wortwahl ist sehr bedacht gewählt, da die „alte“ Sprache gewiss nicht leicht zu verstehen war. Irwin hat mit dem Sprachgebrauch den Lesenden in die Zeit zurück versetzt, obwohl ich sagen muss, dass das Buch absolut verständlich war. In der englischen Sprache hätte ich das Buch wohl eher nicht gelesen. Der Inhalt an sich ist einfach schlagfertig und romantisch. Die meisten Charaktere sind mir ans Herz gewachsen. Natürlich gibt es immer Menschen, mit denen man nicht sympathisiert. Genau das macht ein Buch doch erst spannend. Konflikte und Auseinandersetzungen gehören dazu. Bei dem Ende hat mir persönlich ein wenig die Länge gefehlt. Irgendwie kam es dann doch zu plötzlich und erst das Ende hätte als Highlight mehr an Tiefe gebraucht.
Jedoch möchte ich „Wie man sich einen Lord angelt“ unbedingt weiter empfehlen! Wer auf die damalige Zeit steht und „Bridgerton“, egal als Serie oder Buch, geliebt hat, dann sage ich: Los liebe Leserschaft! Das Buch wird Euch durch Bälle, zauberhafte Kleider, gut aussehende junge Männer und witzige Unterhaltungen imponieren!

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