Christoffer Carlson " Unter dem Sturm " erschienen im Juli 2021 im Rowohlt Verlag.
Aus dem Schwedischen übersetzt von Susanne Dahmann
Das Cover des Buches ist passend gewählt. Es transportiert die Einsamkeit des schwedischen Herbstes. So stelle ich mir den Ort vor an dem ich gerne Urlaub machen würde.
Zum Inhalt: Im südschwedischen Marbäck brennt ein Haus bis auf die Grundmauern nieder. Die Tochter der Besitzter wird darin tot aufgefunden und ein Schuldiger ist schnell ausgemacht. Schon während des Lesens fragt man sich, ob in der Beweisführung, die vorgefasste Meinung der Zeugen, Eifersüchteleien unter den Dorfbewohnern und die ungünstige Sozialprognose des vermeintlichen Täters zum schnellen Urteilsspruch beitragen. Jahre später während einer Gedenkfeier zu Ehren der Toten kommen dem ermittelnden Polizisten von damals Zweifel an der Schuld des Mannes und er beginnt auf eigene Faust die Ereignisse von damals neu aufzurollen.
Fazit: Der Autor führt uns vor Augen, wie schnell vorgefasste Meinungen und Hörensagen einem Menschen zum Verhängnis werden können und wie das Leben der Angehörigen darunter leidet. Es bewahrheitet sich das Sprichwort Ciceros " Der Mensch ist des Menschen größter Feind ".
Dieses Buch ist für mich nicht nur ein spannender Krimi, sondern aich eine Milieustudie der besonderen Art.
Es hat mich beeindruckt und nachdenklich zurückgeassen. Sehr lesenswert!!!

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Der neue Krimi von Kristina Ohlsson heißt " Die Tote im Sturm " und ist im August 2022 erschienen. Ins Deutsche übersetzt wurde er von Susanne Dahmann.
Das Cover ist sehr ansprechend. Ein aufziehender Sturm über einem schwedischen Küstenstädtchen und wie man bald erfahren soll, metaphorisch gesehen auch im Leben der Bewohner.
Zum Inhalt: Die Autorin führt neue Charaktere ein, die nicht nur einen Fall aufzuklären haben, sondern auch privat Probleme lösen müssen. Das macht sie für den Leser authentisch und menschlich.
August Strindberg, benannt nach einem Stockholmer Schriftsteller und Künstler ( 1849-1912 ), dessen einzige Gemeinsamkeit mit dem eben genannten in der Namensgleichheit besteht, ist weder Exzentriker noch Frauenfeind. Bei unserem Protagonisten ist eher das Gegenteil der Fall. August, erfolgreicher Finanzmakler aus Stockholm zieht nach dem Tod seiner Eltern und der Trennung von seiner Freundin nach Hovenäst. Er kauft ein leerstehendes Bestattungsinstitut samt Leichenwagen in seiner Nähe und will dort Strindbergs Secondhandladen eröffnen, um seinem Leben eine neue Richtung zu geben. Zum Zwecke der Integration ins Dorf besucht er den örtlichen Lesekreis. Hier lernt er die sympathische Polizistin Maria kennen.Als eine Frau aus der Nachbarschaft vermisst wird und sein Haus irgentwie in den Fall involviert ist, beginnen Beide zu ermitteln.
Fazit: Tipp meiner Buchhändlerin für den ich ihr nicht genug danken kann. Dieser Krimi ist spannend und flüssig geschrieben, mit Charakteren die authentisch und liebenswert sind.
Beim Lesen tauche ich in ihr Leben ein und fühle mit ihnen.
Jeder Einzelne hat eine Geschichte aus der sich ein Ganzes schlüssig zusammensetzt. Da ich sehr viel lese, habe ich oft schon bald eine Ahnung wer der Täter sein könnte. Das war hier bis kurz vor Schluß nicht der Fall. Ein toller Krimi . Ich warte gespannt und ungeduldig auf den zweiten Fall dieser hoffentlich umfangreichen neuen Reihe. Unbedingte Leseempfehlung von mir !!!!

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Was auf das Ende folgt von Chris Whitaker ist im Juli 2022 beim Piper Verlag erschienen. Aus dem Englischen übersetzt von Wolfgang Müller.
Wie schon bei seinem ersten Roman gefällt mir das Cover sehr gut und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Ich habe in der Buchhandlung danach gegriffen, weil ich schon sehnlichst auf den neuen Roman des Autors gewartet habe.
Von hier bis zum Anfang war schon so ein toller Roman. Dieses Buch jedoch drängt sich in meine Seele und ich leide mit den Charakteren, die alle ihre Geschichte haben. In Tall Oaks ist nichts mehr wie es war seit der kleine Harry Monroe verschwunden ist.
Sein Verschwinden bringt die Ordnung in der Kleinstadt durcheinander und die Geheimnisse und Sehnsüchte der Bewohner offenbaren sich.
Jeder könnte der Täter sein. Die Auflösung der Geschehnisse ist unvorhersehbar und nimmt mir beim Lesen den Atem.
Die psychologisch tiefgründige Spannung geht unter die Haut.
Whitaker wirft einen Blick hinter die Fassade der Menschen.
Seine Schreibweise ist fesselnd und voller Emphatie für die Figuren. Am Ende des Romans habe ich bedauernd Abschied genommen von Tall Oaks, war aber gedanklich noch lange mit der Handlung beschäftigt.
Ein Satz aus dem Buch hat sich mir besonders eingeprägt. Zitat: Man kann nicht die ganze Zeit in der Dunkelheit wühlen,sonst vergisst man, das es auch noch sowas wie Tageslicht gibt. Unbedingt Lesen !!!

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Der zweite Krimi von T. E. Kinsey heißt " Lady Hardcastle und ein mörderischer Markttag " und ist im Dezember 2021 bei Blanvalet erschienen.
Nachdem sich Lady Hardcastle von ihren vorhergehenden Abenteuern erholt hat, genießt sie mit ihrer Zofe Florence gemütliche Spaziergänge auf dem Land. Dieser Genuß ist allerdings von kurzer Dauer, denn der Viehzüchter Spencer Caradine wird tot, mit dem Kopf in seiner Pastete aufgefunden. Da die Polizei in Bristol mit ihren Verbrechen genug zu tun hat, bittet sie der Inspector dort um Hilfe und gemeinsam mit dem Dorfpolizisten machen sie sich an die Ermittlungen.
Fazit: Auch der zweite Band des englischen Cosy Crime ist wieder sehr unterhaltend. Das Leben der beiden ungewöhnlichen Frauen um das Jahr 1900 würde heutzutage jeder Feministin ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Hier gilt das Motto " Man ist so frei wie man sich fühlt ."
Neben all den kleinen pointierten Begebenheiten, fand ich den Autokauf besonders erheiternd, aber auch die Kriminalistik kommt nicht zu kurz und so freut man sich auf das nächste Wechselspiel zwischen Humor und Spannung, welches uns der Autor serviert.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Auf keiner Landkarte heißt der neue Krimi von Louise Penny, erschienen Ende Juni2022 beim Kampa Verlag.Aus dem kanadischen Englisch übersetzt von Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck .
Armand Gamache übernimmt nachdem er sich aus dem aktiven Dienst zurückgezogen hat nun die Leitung der Akademie du Surete de Quebec, um dafür zu sorgen,dass die zukünftige Generation ihre Fähigkeiten und ihr Wissen in den Dienst am Menschen stellen , ohne Machtspiele oder Korruption.Zu Beginn des Semesters trifft er einige unliebsame Entscheidungen, die ihm zum Verhängnis werden könnten.
Zeitgleich wird in Three Pines beim Sichten alter Dokumente eine Karte gefunden. Diese gibt den Dorfbewohnern einige Rätsel auf.
Als in der Akademie ein Mord geschieht und bei dem Opfer eine solche Karte gefunden wird überschlagen sich die Ereignisse.
Fazit: Ich habe schon sehr gespannt auf den neuen Krimi gewartet und wurde mehr als belohnt.Vom ersten Kapitel an tauchte ich in die Welt der Charaktere ein und war beeindruckt von Pennys Schreibstil, ihren intelligenten Handlungssträngen und ihrem Gefühl für die Protagonisten. Mit Armand Gamache hat sie einen Ermittler geschaffen, den man für sein unerschütterliches Selbstbewusstsein, seine intelligente Raffinesse und für sein Mitgefühl lieben muss. Meine Lieblingsfigur ist und bleibt jedoch Ruth Zardo , deren Skurillität ihres Gleichen sucht.
Ich kann diesen Krimi nur jedem der gerne intelligenten Cosy Crime liest unbedingt ans Herz legen und möchte auch andere Leser mit dem Gamache Virus infizieren.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere