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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2022

Eine besondere Schule

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben. Filmausgabe zur Netflix-Verfilmung
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In der Schule der Guten und der Bösen werden die SchülerInnen in gut und böse eingeteilt. Es scheint sehr offensichtlich, dass die wunderschöne Sophie in Gut gehört, während ihre schwarztragende, Trübsal ...

In der Schule der Guten und der Bösen werden die SchülerInnen in gut und böse eingeteilt. Es scheint sehr offensichtlich, dass die wunderschöne Sophie in Gut gehört, während ihre schwarztragende, Trübsal blasende Freundin Agatha in Böse gehört. Die Überraschung ist groß, als das Gegenteil eintrifft und die Freundinnen in die jeweils anderen Häuser eingeteilt werden. Ist das ein Missgeschick? Oder vielleicht ein hinterhältiger Plan?

Ich fand die Geschichte sehr spannend. Sie war durchweg unterhaltsam und es war immer etwas los. Die Plotentwicklungen wurden gut vorausgedeutet, sodass sie zwar nicht überraschend, aber wahnsinnig interessant waren.
Das Setting hat mir auch sehr gefallen. Das Schloss und die Kreaturen darin konnte ich mir gut vorstellen. Die leicht beunruhigenden Untertöne der Geschichte fand ich auch sehr gelungen.
Das einzige, was ich etwas fragwürdig fand, ist, dass irgendwie eben doch angedeutet wurde, dass Schönheit auf moralische Überlegenheit hindeutet. Das fand ich etwas seltsam in einer Geschichte, deren Moral ja unter anderem irgendwie sein sollte, dass Aussehen nicht den Wert deiner Persönlichkeit beeinflusst.
Ich fand, dass das Ende noch einmal sehr, sehr spannend geworden ist. Es wirft einige Fragen auf, weswegen ich schon auf die Folgebände gespannt bin.

Irgendwie hat mich das Buch entfernt an Harry Potter erinnert. Wer also Interesse daran hat über magische Schulen zu lesen, die PädagogInnen in Schrecken versetzen würden, dem kann ich dieses Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Feministische Liebesgeschichte

Falling in love was not the plan
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Im Buch geht es um Eliza, welche Chefredakteurin ihrer Schülerzeitung werden möchte. Das sollte kein großes Problem sein, denn nicht nur ist sie ausgezeichnet qualifiziert sondern auch die einzige, die ...

Im Buch geht es um Eliza, welche Chefredakteurin ihrer Schülerzeitung werden möchte. Das sollte kein großes Problem sein, denn nicht nur ist sie ausgezeichnet qualifiziert sondern auch die einzige, die sich beworben hat. Bis sich Len am Abend davor dazu entschließt ebenfalls anzutreten. Und obwohl er vielleicht halb so qualifiziert ist wie Eliza, gewinnt er doch tatsächlich die Wahl. Um ihrem Frust Luft zu machen, schreibt sie einen spitzen Artikel, der nie das Licht der Welt erblicken sollte. Bis er sich am nächsten Montag auf der Titelseite der Zeitung zu finden ist. Eliza muss sich nun blöde Sachen von ihren Mitschülern anhören, aber einige stimmen ihr auch zu und langsam aber sicher starten sie eine feministische Bewegung.
Ungünstigerweise muss Eliza mit Ren zusammenarbeiten und wenn er ihr nicht wohlverdiente Chefpositionen wegschnappt, ist er eigentlich ganz süß.

Die Charaktere des Buches finde ich spannend. Eliza ist nicht nett, sie hat konkrete Ideale und muss sich damit auseinandersetzen, dass diese vermutlich nicht so schwarz und weiß sind, wie sie im Kopf hat. Ren macht meiner Meinung keine signifikante Charakterentwicklung durch, aber ich fand seinen Charakter trotzdem nicht schlecht. Er ist lieb und witzig und hat eine interessante Backstory. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist sehr süß und ich musste oft grinsen, wenn ich gesehen habe, wie sie sich entwickelt.
Auch viele der Nebencharaktere machen interessante Entwicklungen durch, namentlich hier Winona und Serena, Freundinnen von Eliza. Beide haben interessante Selbstfindungsprozesse, welche mir gut gefallen haben.
Das Buch spricht feministische Ideale an und auch wie oft auf Frauen reagiert wird, die diese vertreten. Außerdem behandelt es Themen wie Slutshaming. Es wird auch angesprochen, dass manche Themen differenziert betrachtet werden müssen und nicht immer alles hundertprozentig perfekt sein muss, um trotzdem wertvoll zu sein.
Das Buch spricht intersektional auch einige andere Themen an, wie das Leben von ImmigrantInnen, Beziehungen und Rassismus. Wobei man schon sagen muss, dass Feminismus Hauptthema ist.
Mir war das Herz teilweise sehr schwer während der Story, aber ich konnte auch viel lachen.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich würde es deshalb weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Sapphische Neuinterpretation von Cinderella

Cinderella ist tot
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Im Buch geht es um Sophia, welche in Mersailles lebt, wo die Mädchen des Landes einmal im Jahr in den Palast müssen, damit sich die Männer des Landes eine von ihnen aussuchen können. Dabei spielt es nach ...

Im Buch geht es um Sophia, welche in Mersailles lebt, wo die Mädchen des Landes einmal im Jahr in den Palast müssen, damit sich die Männer des Landes eine von ihnen aussuchen können. Dabei spielt es nach den Regeln des Landes keine Rolle, was die Frauen selber dabei denken. Generell haben Frauen in Mersailles keine Rechte und müssen sich den Männern unterstellen.
Da Sophia das aber gar nicht abkann und auch eigentlich lieber mit ihrer Freundin Erin zusammen wäre als mit irgendeinem Typen, lässt sie sich das Ganze nicht gefallen.

Die Geschichte ist sehr vorhersehbar, weil sie auf einigen typischen Storyelementen basiert, aber ich fand sie trotzdem sehr unterhaltsam. Wer etwas Revolutionäres sucht ist bei diesem Buch falsch, wer aber eine unterhaltsame, queere Neufassung der Cinderella Geschichte sucht, ist hier gut bedient.
Es gab, meiner Meinung nach, einige erzählerische Manko. Manchmal wurden Informationen zum Beispiel sehr gezwungen im Dialog wiedergegeben, um sie dem Leser mitzuteilen.
Das Buch ist feministisch und LGBTQ+-positiv eingestellt. Sexistische und homofeindliche Ideale werden also aktiv bekämpft, was sehr befriedigend zu lesen ist.

Das Ende war sehr befreiend und hat mir gefallen, hätte aber für mich persönlich ruhig noch etwas ausgekostet werden können.
Das Buch ist nichts Innovatives aber durchaus unterhaltsam und interessant für Leute, die auf der Suche nach queerer/sapphischer Unterhaltung sind.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Eine tolle Freundschaft

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Im Buch geht es um die drei jungen Frauen Martha, Betty und Clara. Alle drei leben in der DDR und navigieren dort die verschiedensten Probleme, mit denen sie konfrontiert sind.

Alle drei Frauen sind interessante ...

Im Buch geht es um die drei jungen Frauen Martha, Betty und Clara. Alle drei leben in der DDR und navigieren dort die verschiedensten Probleme, mit denen sie konfrontiert sind.

Alle drei Frauen sind interessante Charaktere. Sie sind alle einzigartig und haben unterschiedliche Wünsche für die Zukunft und verschiedene Situationen daheim. Vor allem Clara mag ich gerne, da sie sich nicht anpassen möchte, feministisch ist und zielgerichtet ihren Traum von einer Karriere als Astronautin verfolgt. Aber auch Betty und Martha sind beide toll. Marthas Familiensituation ist angespannt und sie fängt langsam an, immer mehr für sich selbst einzustehen. Betty hingegen hat auch große Träume. Sie möchte nämlich Schauspielerin werden und hat aber damit zu kämpfen, dass die Leute sie oft nur als schönes Gesicht betrachten und nicht ernst nehmen, während sie viel opfert, um ihrem Traum folgen zu können. Trotz dieser Unterschiede sind sie sehr gute Freundinnen und ihre Freundschaft anzusehen ist wirklich fantastisch. Man merkt, wie sie einander beeinflussen und wie sich ihre Charaktere positiv unter dem Einfluss der jeweils anderen Freundinnen weiterentwickeln. Auch viele der Nebencharaktere sind interessant und teilweise sehr liebenswürdig.
Die verschiedenen Probleme, die die Protagonistinnen aufgrund der DDR oder ihres Frausein durchleben müssen, sind in meinen Augen gut beleuchtet und gingen zumindest mir persönlich auch emotional nahe. Insgesamt gibt es im Buch viele Stellen, welche gefühlvoll oder bedrückend waren. Die Geschichte war wirklich ergreifend und hat mich berührt.

Das Buch hat mich persönlich in seinen Bann gezogen und ich habe mit den Charakterinnen mitgefiebert und bin gespannt auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Melancholisch und lebensbejahend zugleich

Ein unendlich kurzer Sommer
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Im Buch geht es um Lale, welche sich aus ihrem Alltag auf einen kleinen Campingplatz mitten im Nirgendwo rettet. Dort trifft sie auf Gustav, den grummeligen Besitzer des Platzes, der sie aber trotzdem ...

Im Buch geht es um Lale, welche sich aus ihrem Alltag auf einen kleinen Campingplatz mitten im Nirgendwo rettet. Dort trifft sie auf Gustav, den grummeligen Besitzer des Platzes, der sie aber trotzdem herzenswarm aufnimmt. Und auch Chris stößt zu ihnen, auf der Suche nach Antworten über seine Vergangenheit, sowie einige andere interessante Charaktere.
Zwischen archäologischen Funden und Sommergewittern dürfen wir diese Geschichte verfolgen.

Die Figuren finde ich sehr vielfältig und interessant. Die Liebesgeschichte zwischen Lale und Chris war sehr süß, aber um ehrlich zu sein, haben mir die Handlungsstränge einiger Nebencharaktere sogar noch besser gefallen. So haben wir beispielsweise Gustav, der endlich wieder seine Lebensfreude findet und Flo, den wir beim Erwachsenwerden begleiten dürfen.
Die Geschichte hat eine sehr interessante Mischung aus Melancholie und Lebensfreude und wird trotz einiger sehr bedrückender Themen nie zu deprimierend.
Das Setting war sehr schön und ich habe mich zu dem Campingplatz versetzt gefühlt, wo ich den Charakteren folgen durfte. Das Buch hatte für mich ein sehr sommerliches Gefühl und ich habe es sehr genossen an der Geschichte teilhaben zu dürfen. Sie bringt eine sehr melancholische Lebensfreude rüber, welche ich persönlich sehr schön fand.

Das Buch ist nicht übermäßig spannungsgeladen, worauf man sich einstellen muss. Es hat mir aber trotz des seichten Erzählstil sehr gut gefallen.

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