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Veröffentlicht am 02.07.2022

Dick oder nicht dick – keine Frage

Dicke Mädchen
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Das Buch ist eher eine Novelle als ein Roman. Das Werk ist durchaus lesenswert, wenn es auch kleine Schwächen hat. Später dazu mehr.

Kann ein Endzwanziger schon eine Sinnkrise haben? Durchaus. Ich denke ...

Das Buch ist eher eine Novelle als ein Roman. Das Werk ist durchaus lesenswert, wenn es auch kleine Schwächen hat. Später dazu mehr.

Kann ein Endzwanziger schon eine Sinnkrise haben? Durchaus. Ich denke nicht, dass das von einem bestimmten Alter abhängt. Von wegen Midlife Crisis ...

Der Ich-Erzähler löst sich aus seiner Beziehung und macht sich unabhängig von Besitz wie Anforderungen als auch Erwartungen anderer.

Er stürzt sich quasi hedonistisch und experimentell in serielle One Night-Stands mit curvy ladies.

Was verspricht er sich davon? Selbstbestätigung, sich selbst beweisen, wie männlich man noch ist oder erfolgt das alles aus einem tief empfundenen Minderwertigkeitskomplex heraus, weil widerstreitende Strömungen vor allem ja Männer stark verunsichern sollen?

Für mich ist das Buch kein Porno. Es ist atemlos geschrieben und leider etwas kurz. Mehr Umfang hätten dem Buch gut getan. Es gibt zwar selbstreflexive Phasen, aber zu wenige und nicht lang genug.

Selbstverständlich muss mehr nicht immer besser sein, aber weniger ist auch nicht immer optimal.

Eine gewisse Tiefe ist zwar vorhanden, aber die noch nicht vollkommen ausgeschöpft worden ist. Die Unschärferelation könnte auf noch mehr Scharfsinn justiert werden. Alles in allem aber durchaus nicht schlecht. Danke, Kirill Kisch!!!

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Der verkommenste Ort der USA?

Leichenwald
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Der verkommenste Ort der USA?
Dies Buch las ich bereits vor geraumer Zeit, komme aber jetzt erst dazu, die Rezension zu schreiben.

Edward Lee ist berühmt- berüchtigt. Er schreibt wahrlich beinharte Kost, ...

Der verkommenste Ort der USA?
Dies Buch las ich bereits vor geraumer Zeit, komme aber jetzt erst dazu, die Rezension zu schreiben.

Edward Lee ist berühmt- berüchtigt. Er schreibt wahrlich beinharte Kost, die nicht jedem munden wird. Deswegen hier erst einmal ausdrückliche Triggerwarnung! Sexuelle Gewalt, Perversionen, ausufernde Brutalität! Nicht für schwache Nerven geeignet.

Was ist eigentlich in Agan' s Point/ Virginia los? Eine schier seuchenhafte Gewalt scheint hier zu walten.

Nicht nur, daß eine schwerverletzte Prostituierte lebendig begraben wird, spielende Kinder spurlos verschwinden, Frauen sexuelle Gewalt angetan und sie dann umgebracht werden, Männer brutal ermordet und auch noch ausgegrabene Leichenteile all überall.

Patricia White, eine starke Frau und Anwältin, wollte eigentlich nie nie nie dorthin zurückkehren. Denn damals war sie in diesem Ort vergewaltigt worden.

Der Ehegatte ihrer Schwester Judy, der dumpfe und gemeine Dwayne ist aber einen Kopf kürzer gemacht worden. Sein Haupt ist spurlos perdu.

Wer oder was ist für die Epidemie des Todes verantwortlich, die dort enthemmt unnatürlich wütet? Angst regiert.

Sind die Squatter dafür verantwortlich, merkwürdige Typen? Bedienen die sich womöglich schwarzer Magie?

Oder will ein gieriger Baumogul Panik schüren? Für seine habgierigen Zwecke? Oder steckt jemand oder etwas ganz anderes dahinter?

Wer Edward Lee kennt, weiß, daß er nichts und niemanden schont. Er schreckt vor sehr expliziten Beschreibungen jeglicher Natur nicht zurück. Das ist durchaus sexistisch und ekelhaft, aber diese Szenen überflog ich, weil ich die Thrillerelemente lesen wollte.

Zeitweise ist es schon richtig spannend und sorgt für einen dicken Kloß im Hals. An Atmosphäre fehlt es jedenfalls nicht. Jedoch gibt es Längen und der Autor verliert sich etwas zu sehr in Perversitäten nur um der Perversitäten willen. Das verkommt zum reinen Selbstzweck, was er in dieser Frequenz eigentlich gar nicht nötig hätte.

Die Geschichte ist zwar nicht ganz rund, aber er schafft es dennoch, daß der Geist dieser "Backwooder" und "Rednecks" beklemmend und bedrohlich geschildert wird. So gibt es von mir 3½ Sterne.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Verschwingt???

Make it happen
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Jeder ist angeblich in der Lage, durch die Kombination aus Gedanken + Gefühlen + Handlung + Vertrauen erfolgreiche Manifestationen zu kreieren.

Es soll eine einfache Glücksformel sein, mit der man alles ...

Jeder ist angeblich in der Lage, durch die Kombination aus Gedanken + Gefühlen + Handlung + Vertrauen erfolgreiche Manifestationen zu kreieren.

Es soll eine einfache Glücksformel sein, mit der man alles realistisch Erreichbare erfüllen kann, wenn man nur diese Kombination anwendet mit fester innerer Überzeugung.

Da beginnt mein Problem mit dem Buch. Die Autorin hat sich Erfolg und Geld manifestiert, indem sie diesen Ratgeber unter die Leute gebracht hat. Eine hübsche Gelddruckmaschine. Schade!

Ich bin US-Amerikanerin und lebe in Deutschland. Ich habe deutlich bemerkt, dass die Zielgruppe dieses Buches an für sich die Nordamerikaner sind, von denen ohnehin viele die Neigung zu dieser Art Ratgeber haben.

Dabei hat dieses Buch durchaus Ansätze, die mir gefallen. Dass alles Unbelebte und Belebte atomar ist und eine eigene Schwingungsfrequenz hat, ist mittlerweile durch die Quantenphysik belegt. Ich bin wie die Autorin davon überzeugt, dass diejenigen am besten harmonieren, die auf derselben Frequenz schwingen.

Allerdings kontradiktiert sich Jordanna Levin bei ihren Aussagen über Gedanken. Sind sie nun immanent oder nicht?

Das Kapitel über Vertrauen wiederum hat mir sehr zugesagt, vor allem auch ihre Differenzierung zwischen Religion und Glaube. Dass es eine höhere Präsenz gibt, ob nun Er/Sie oder jemand/etwas anderes, daran hege ich keinerlei Zweifel.

Diese Manifestationsformel hat mir in Teilen jedoch nicht zugesagt. Sie betont zwar die Wichtigkeit des aktiven Handelns, aber das ist für mich nicht glaubwürdig, leider.

Das Buch hat ein ansprechendes, poetisches Cover, das den Retinae Wohlgefallen bietet sowie der Humor ist positiv anzumerken.

Deswegen bin ich zwiegespalten und gebe dem Ratgeber dreieinhalb Sterne.🌟🌟🌟und ein halber.

Vielleicht befindet sich der Text mit mir nicht auf derselben Schwingungsfrequenz und hat dergestalt fünf Sterne verhindeet

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Zerdrückt vom Gewicht der Steine

Steine im Rucksack
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Ferdinand Saalbach schildert in diesem Buch, wie er als erwachsener Mann nicht ohne Erfolg beruflich agierte, Statussymbole schätzte, sexuelle Eroberungen machte ( wird aber glücklicherweise nicht breitgetreten ...

Ferdinand Saalbach schildert in diesem Buch, wie er als erwachsener Mann nicht ohne Erfolg beruflich agierte, Statussymbole schätzte, sexuelle Eroberungen machte ( wird aber glücklicherweise nicht breitgetreten ), funktional war, aber aneckte und sich Feinde machte.

Diverse Trigger und physische Beschwerden führten bei ihm allmählich dazu, zu erkennen, daß seine Psyche arg mitgenommen ist, sich somatisch bei ihm auswirkt ( e ) und riesige Breschen ( Wunden ) bei ihm geschlagen hat.

Er begann eine Psychotherapie und mußte schmerzhaft erkennen, wie seine Mutter, Vater und Stiefmutter destruktiv bis ins Erwachsenenalter gewirkt haben, von der frühesten Kindheit an.

Traumata, tief wie der Marianengraben und er allmählich die Verknüpfungen nachverfolgen konnte, wie das mit seinem Charakter und Verhalten als Erwachsener zusammenhängt. Er konfrontiert seinen Vater. Aber mit kathartischem Ergebnis? Werden sie überhaupt einen Weg finden?

Die Ausführlichkeit und Detailfülle der Kapitel laden zu einem konstruktiven, intensiven Dialog mit dem Leser ein. Das Buch erfordert Zeit und reflektiertes Nachdenken.

Es ist emotional und berührend, läßt einen nicht kalt. Natürlich ist es radikal subjektiv, aber der Autor kann logischerweise nur aus seiner ureigenen Perspektive berichten.

Es gibt eine sinnvolle Triggerwarnung zu Beginn und Hinweise, wo man Teile überspringen kann, wenn es einem aus verschiedenen Gründen zuviel wird. Ich habe das gesamte Buch gelesen, um mich tief damit auseinanderzusetzen. Ich empfinde es nicht als langatmig.

Allerdings sehe ich einige Aussagen sehr kritisch: man erzählte ihm als Kind von klein auf, daß er als Hochintelligenter superior gegenüber seinem inferioren Umfeld sei und das verfängt irgendwann.

Er betont hingegen jedoch auch, daß er Erwachsener sehr gut reflektieren könne und jeder selbst seine Gegenwart und Zukunft als Volljähriger gestaltet bzw. handelt. Zitat: "Da mir die meisten Menschen geistig und bildungstechnisch unterlegen sind, führt das oft dazu, dass sich Menschen von mir diskriminiert fühlen." Das wundert mich gar nicht! Meint er nur Menschen seines Umfeldes oder selbige ganz allgemein?

Es gibt viele Ebenen der Intelligenz und Bildung. Diese Aussage impliziert Arroganz und Selbstgefälligkeit, weil er noch erwähnt, daß Menschen nicht mit ihm mithalten könnten, obwohl der Autor dieses toxische Muster aus der Kindheit besser erkennen sollte. Wenigstens ist er selbstkritisch genug und ehrlich, seine Fehler zu erkennen, daß er zum Narziß erzogen wurde, aber manchmal fehlt mir die Selbstreflexion, obwohl er die Wichtigkeit selbiger akzentuiert.

Ansonsten aber ist es ein Buch, das sich durchaus zu lesen lohnt, weil es Leser noch zusätzlich neben eventueller eigener traumatischer Erfahrung für solche Vorkommnisse im eigenen Umfeld sensibilisieren kann.

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Wirrungen auf den Scilly Islands!

Sommer auf den Inseln
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Kurzweilige Unterhaltung mit Krimielementen. Ein wenig unausgegoren und überladen, 3,5 Sterne!


Interessanter Fakt vorneweg: Der Brite spricht Scilly Silly aus. Für diejenigen, die das noch nicht gewußt ...

Kurzweilige Unterhaltung mit Krimielementen. Ein wenig unausgegoren und überladen, 3,5 Sterne!


Interessanter Fakt vorneweg: Der Brite spricht Scilly Silly aus. Für diejenigen, die das noch nicht gewußt haben sollten.

Die Scilly Islands vor der Küste Cornwalls ( seufz! ) bieten dank des Golfstromes den exotischsten Pflanzen ideale Wachstumsbedingungen. Die Strände sind einladend, die Menschen freundlich und das Klima sehr angenehm.

Die "alten Schweden" Agneta Lindahl und Lebensgefährte Mikael leben nun hier, haben Sverige verlassen. Sie ist die Leiterin des Botanischen Gartens. Mit Nachbarin Suzy Pooth und der dortigen jungen Polizeichefin Lisa Wooley hat sie sehr gute Freundinnen gefunden.

Ärger schneit jedoch ins Paradies, wie aus dem Kissen einer sehr zornigen Frau Holle. Und helle Aufregung. Agnetas Exmann Magnus samt neuer Familie taucht auf. Königlicher Besuch möchte einschweben. Obendrein wird auch noch Suzys Mann Johnny ermordet oder wurde er "nur" verunfallt? Mehr als ein Hindernis taucht auf. Emotionen brodeln ...

Erst einmal vorneweg. Mit keinem Wort wird im Klappentext erwähnt, daß ebenso politische als auch "kriminelle" Elemente enthalten sind. Durch diese Unterlassung kann und wird durchaus die falsche Zielgruppe angesprochen, die einen Liebesroman erwarten und dann unter Umständen enttäuscht werden.

Ich gehe offen auf jedes Buch zu, enge mich selber nicht in meinen Erwartungen ein und wurde so sehr angenehm überrascht. Die politischen ( topaktuell mit seinen Bezügen zum Breit ) und "kriminellen" Elemente sprachen mich sehr wohl an.

Einige Protagonisten sind unsympathisch, von der Autorin durchaus intendiert. Einige hingegen mag ich sehr. Das ist gut umgesetzt.

Es gibt auf jeden Fall Spannung. Leider aber verzettelt sich das Buch ein bißchen in seiner Unausgegorenheit aus Drama, politischer Satire ( ? ), Liebeskämpfen und Krimi. Weniger wäre mehr gewesen.

Auf jeden Fall gewinnt man einen guten Einblick in die Gedanken diverser Charaktere. Die Naturbeschreibungen sind jedenfalls stark und gelungen, geradezu sinnlich. Das bringt das Buch immerhin auf 3,5 Sterne!



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