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Veröffentlicht am 29.10.2023

"Fast" mein Jahreshighlight

NACHT
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Mein Fazit:
„Nacht“ war mein erster Thriller, den ich von der Autorin Yrsa Sigurdardóttir gelesen habe.
Von daher habe ich mich einfach auf die Geschichte eingelassen, unvoreingenommen und ohne irgendeine ...

Mein Fazit:
„Nacht“ war mein erster Thriller, den ich von der Autorin Yrsa Sigurdardóttir gelesen habe.
Von daher habe ich mich einfach auf die Geschichte eingelassen, unvoreingenommen und ohne irgendeine Erwartung. Großartiges Gefühl!

Und tatsächlich hat nicht viel gefehlt und ich hätte fast mein Highlight des Jahres gefunden. Fast :)

Bereits im Prolog erfährt der Leser, dass die Bewohner eines einsam gelegenen Bauernhofes in Island auf bestialische Art und Weise ermordet wurden.

Die Story besteht aus zwei Handlungssträngen „Jetzt“ und „Vorher“, die sich kapitelweise abwechseln.

Im „Vorher“ erfahren wir aus der Sicht der Angestellten Soldis, was sich von ihrer Ankunft bis zum Zeitpunkt der Morde innerhalb der Familie und auf dem Bauernhof ereignet.

Im „Jetzt“ wird die Story aus der Sicht der Ermittler geschildert. Das ist nicht zwingend etwas, was ich mag. Oftmals nimmt es mir den Lesefluss.
In diesem Fall war es perfekt inszeniert und hielt den Spannungsfaktor von Anfang an unglaublich hoch.

Ein grandioser Schreibstil, kurze Kapitel und eine düstere, teilweise gruselige Atmosphäre haben mich absolut in ihren Bann gezogen. Ich hatte Kopfkino pur, da die Schilderungen sehr lebendig und detailliert waren.

Trotz vieler verschiedener Charaktere und Sichtweisen gelingt es der Autorin, jedem Einzelnen ein Gesicht und eine Geschichte zu geben. Besonders Soldis fand ich so sympathisch, dass ich von Anfang an stinkig war, dass sie ermordet wurde und hatte die Hoffnung, dass sich das am Ende als unwahr herausstellen würde.

Auch die Ermittlungsarbeiten bekamen viel Raum. Insbesondere der frisch aus Schweden zurückgekehrte Polizist Týr, die Gerichtsmedizinerin Iðunn sowie die Polizistin Karo waren allesamt Sympathieträger und ich habe sie bei ihren polizeilichen Ermittlungen gerne begleitet. Die Art und Weise der Erzählung lässt vermuten, dass es eventuell noch weitere Fälle mit diesem Ermittler-Trio geben könnte.

Besonders gut gefallen hat mir auch die bildliche Beschreibung der Natur Islands. Die Kälte, die schneebedeckten Wiesen, die Einsamkeit. Ein großartiges Setting.

So bin ich Seite für Seite durch das Buch geflogen, bereit für ein grandioses Finale.

Es kam nicht. Die Auflösung war kurz und unspektakulär in meinen Augen. Der Täter/Die Täterin so nebenbei gefasst und abgeführt. Die Geschichte zu Ende. Ich habe mit großen Augen noch ein wenig hin und her geblättert, um etwas Besonderes zu finden, in der Hoffnung, etwas übersehen zu haben. Ich bin dann aber nicht fündig geworden. Ende der Geschichte und aus die Maus und als Folge dessen leider nicht mein Highlight des Jahres.

Von mir gibt es trotzdem eine Leseempfehlung. Vielleicht feiert ihr das Ende. Die Autorin konnte mich auf jeden Fall mit der düsteren Story und ihrem Schreibstil überzeugen. Da waren schon ein paar Gänsehautmomente dabei!

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Spannender Thriller mit leichten Abzügen

Das Buch - Schreib um dein Leben!
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Klappentext:

Ein brutaler Serienkiller, der von der Presse der „Puppenmörder“ genannt wird, entführt die junge Krimiautorin Kara Bender. Er hält sie in einem düsteren Keller gefangen und zwingt sie, ein ...

Klappentext:

Ein brutaler Serienkiller, der von der Presse der „Puppenmörder“ genannt wird, entführt die junge Krimiautorin Kara Bender. Er hält sie in einem düsteren Keller gefangen und zwingt sie, ein Buch über sein Leben zu schreiben. Für Kara, die unter Klaustrophobie leidet, beginnt ein Albtraum. Doch das Buch ist ihre einzige Chance zu überleben.


Mein persönliche Meinung.

Wie aus allen ihren Büchern gewohnt, sorgt Patricia Walter mit ihren kurzen Kapiteln und einem großartigen Schreibstil für ein kurzweiliges Lesevergnügen.

Schnell bin ich in die Welt von Kara, einer jungen aufstrebenden Krimiautorin und dem Serienmörder Rafael Dorn eingetaucht.

Besonders gut gefallen haben mir die Kapitel, in denen die Geschichte von Rafael Dorn von Kara niedergeschrieben wurde. Die Geschichte rund um sein Leben, wann und warum er zum Mörder wurde, habe ich wirklich gerne gelesen. Sein Charakter wirkte auf mich authentisch und sein Handeln aus seiner Sicht logisch. Ich konnte seine inneren Qualen nachvollziehen.

Leider konnte ich mit Kara nicht warm werden. Ich hatte Schwierigkeiten, eine Bindung zu ihr aufzubauen. Sie wirkte auf mich oftmals überheblich und provokant dem „Puppenmörder“ gegenüber und ich hatte nicht das Gefühl, dass sie wirklich Angst davor hatte, sein nächstes Opfer zu werden. Auch dass sie an Klaustrophobie litt, konnte ich nicht wirklich nachempfinden. Ich hätte mir gewünscht, dass dies ausführlicher in der Story dargestellt worden wäre.

Gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Nadine Herfurth, die auch schon im vorherigen Buch ermittelt hat. Die Polizeiarbeit lief in diesem Buch eher im Hintergrund, was aber absolut stimmig zur Story und somit für mich passend dosiert war.

Wer die Bücher von Patricia von Anfang an gelesen und verfolgt hat, der weiß, wie viel von Patricia selbst in diesem Buch steckt.

Dass es mich trotzdem leider nicht vollständig überzeugen konnte, liegt zum einen an meinen genannten Kritikpunkten als auch daran, dass ich innerlich wohl auf so eine so rasante Story wie in „Blutroter Schatten“ eingestellt war. Ich hatte Schwierigkeiten, mich auf die örtlichen Gegebenheiten der Geschichte einzulassen, die mich ein wenig an ein „Kammerspiel“ erinnerten. Aber das ist mein persönliches Empfinden, dafür kann die Autorin natürlich nichts 😊

Patricia Walter gehört für mich zu den wenigen richtig guten Thriller-Autorinnen in Deutschland.

Ich danke dir für das nette Bloggerpaket, liebe Patricia und freue mich bereits jetzt schon auf dein neues Buch.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Fantasy - Thriller

Rachejagd - Gequält
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Ich muss heute andersherum anfangen. 😊
Zwei deutsche Autoren - die vorwiegend Fantasy schreiben - erschaffen einen Thriller der nicht in Deutschland, sondern in Amerika spielt.

Das Buch triff auf eine ...


Ich muss heute andersherum anfangen. 😊
Zwei deutsche Autoren - die vorwiegend Fantasy schreiben - erschaffen einen Thriller der nicht in Deutschland, sondern in Amerika spielt.

Das Buch triff auf eine Buchbloggerin, nämlich mich, deren innerer Monk absolut Wert auf gute Recherche hinsichtlich der Polizeiarbeit legt, saubere Arbeit der Spurensicherung und Gerichtsmediziner, die sinnhafte Erklärungen liefern. Die Morde dürfen gerne speziell, böse und bizarr sein.

Einerseits so:
Die Journalistin Anna Jones wird von ihrem ehemaligen Peiniger wieder kontaktiert. Statt die Polizei - in diesem Fall spielt die Geschichte in Amerika – zu informieren, ruft sie stattdessen doch lieber ihre Jugendliebe Nick Coleman an, einen FBI-Agenten.
Was folgt hat meinen inneren Monk immer wieder viele Seite zum Verzweifeln gebracht.
Wirklich jede Person in diesem Buch darf an den Ermittlungen teilhaben, Tatorte und Opfer ansehen. Selbstverständlich ohne entsprechende Schutzausrüstung und so nebenbei darf Zane, ein begabter IT-Redakteur der Zeitung, sich in jedes verfügbare Netz einloggen, um dem Täter auf die Spur zu kommen.
FBI, Opfer, Redakteur und Profilerin ermitteln gemeinsam.
Selbst als Anna und Zane, ihr Freund zur Sicherheit in einer Wohnung des FBI untergebracht werden müssen, darf jeder ständig und überall hin, die Wohnung verlassen und wiederkommen. Das reine WG-Leben.

Ich war so oft kurz davor, das Buch abzubrechen, mein innerer Monk konnte es wirklich kaum aushalten,
aber! ich wusste nicht wann

Andererseits so:
Was bitte war das? Was für ein Erzähltempo, unglaublich. Ich lese grundsätzlich schon sehr zügig. Aber die Autoren haben die Geschichte so wahnsinnig temporeich und spannend erzählt, dass ich zwischendurch schon anfing, schneller zu lesen. Das Tempo wird konstant hochgehalten und jedem spannenden Moment folgt eine Wendung, die wieder in eine andere Richtung führt.
Ich hatte keine Zeit, das Buch an die Wand zu schmeißen und auch die Wendungen brachten nicht die notwendigen Pausen hierfür. Im Gegenteil! Ich war im absoluten Leserausch und einfach zu neugierig, wie es weitergeht. Ich habe keine Ahnung, was die kommenden zwei Bücher noch erzählen sollen. Allein die Ereignisse in diesem Band hätten für ein zweites Buch gereicht.

Die Hauptcharaktere sind für mich bisher nicht wirklich die Sympathieträger der Story.
Anna und Nick schwelgen so ein wenig in Erinnerung an alten Zeiten und er gibt alles dafür, den Fall aufzuklären. Dadurch wirkt er zweitweise ungeduldig und aufbrausend. Regeln sind dafür da, gebrochen zu werden.
Anna scheint so ein wenig der Gegenpart in weiblich zu sein. Auch sie hat ihren eigenen Kopf und geht gerne ihre eigenen Weg.
Inwieweit sich diese "Romanze" auf die weitere Entwicklung der Charaktere und der Story auswirken wird, kann ich jetzt noch nicht einschätzen.

Die Profiliern Lynette ist älteren Jahrgangs und wirkt sehr sympathisch auf mich. Sie ist der Ruhepol in dem Buch. Zane der IT-Experte erschien mir zunächst ein wenig suspekt, im Verlauf der Geschichte wird er greifbarer und wird unverzichtbar für die Ermittlungsarbeit.

FAZIT
Macht daraus, was ihr wollt.
Ich werde die Reihe weiterlesen, Monk hin oder her. Ich habe eine These und die möchte ich bestätigt oder widerlegt bekommen.
Da die Story in Amerika und nicht in Deutschland spielt, kann ich das vor mir rechtfertigen und halte die Art und Weise der Ermittlungsarbeiten wohl irgendwie aus.

Fantasiereiche Ermittlungsarbeit, aber absolut spannend und fesselnd geschrieben!


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Veröffentlicht am 15.09.2022

Spannender Thriller

Cupido
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Kurzrezi

Klappentext:
Der Albtraum einer jeden Frau. Du kommst abends in dein Apartment. Du bist allein. Alles scheint wie immer, nur ein paar Kleinigkeiten lassen dich stutzen. Du kümmerst dich nicht ...

Kurzrezi

Klappentext:
Der Albtraum einer jeden Frau. Du kommst abends in dein Apartment. Du bist allein. Alles scheint wie immer, nur ein paar Kleinigkeiten lassen dich stutzen. Du kümmerst dich nicht darum. Du gehst schlafen. Und auf diesen Moment hat der Mann, der unter deinem Fenster lauert nur gewartet.

Inhalt:
Viele Jahre nachdem Chloe von einem Unbekannten brutal vergewaltigt wurde, trifft sie als Staatsanwältin C.J. Townsend genau diesen Mann im Gerichtssaal wieder.
Mittlerweile wird er verdächtigt ein Serienmörder, genannt "Cupido", zu sein.
C.J. will ihn mit aller Macht ins Gefängnis bringen und verschweigt den zuständigen Behörden ihre Vergangenheit.
Auch "Cupido" entgeht nicht, dass er vor Jahren einmal die Nähe der Staatsanwältin auf perfide Art und Weise genossen hat.
Wird es C.J. gelingen, sich an ihrem Peiniger zu rächen und ihn ins Gefängnis zu bringen oder werden sie die Geister der Vergangenheit einholen und zerstören?

Meine Meinung:
Obwohl ich mit Thrillern von amerikanischen Autoren imme so meine Probleme habe, hat mir "Cupido" wirklich richtig gut gefallen.
Mit Ausnahme einiger Längen im Mittelteil gelingt es Jilliane Hoffman, die Spannung aufrecht zu erhalten.
Ein gutes Tempo und ein äußerst angenehmer und flüssiger Schreibstil in Verbindung mit einer spannenden Story und gut ausgearbeiteten Charakteren, haben mir wirklich eine schöne Lesezeit beschert.

Bis kurz vor Ende des Buches war ich mir nicht sicher, wohin mich die Story noch führen würde und wie sie ausgeht.
Leider stupste mich ausgerechnet der Plottwist in die richtige Richtung und half mir, Licht in das Dunkle zu bringen.
So war die Auflösung in Teilbereichen keine komplette Überraschung mehr.

Aber alles in allem ein sehr gut gelungener Thriller und von mir gibt es eine dicke Leseempfhelung.


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Veröffentlicht am 06.07.2022

Ein Roman, der polarisiert

Bis ans Ende der Geschichte
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Mein persönliches Fazit:

Ohne die liebe Dominique hätte ich das Buch nicht gelesen. Denn weder das Cover noch der Klappentext lassen vermuten, was den Leser inhaltlich erwartet.

Jodi Picoult erzählt ...

Mein persönliches Fazit:

Ohne die liebe Dominique hätte ich das Buch nicht gelesen. Denn weder das Cover noch der Klappentext lassen vermuten, was den Leser inhaltlich erwartet.

Jodi Picoult erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.
Die junge Bäckerin Sage, die sich nach einem folgenschweren Unfall komplett zurückgezogen hat, trifft auf den 90jährigen Josef.
Zwischen Sage und Josef entsteht schnell eine enge Bindung. Doch je mehr sie von dem alten Mann erfährt, desto schwieriger gestaltet sich ihr Miteinander. Eines Tages bittet Josef Sage darum, ihm bei Sterben zu helfen und bringt sie damit in große Bedrängnis. Voller moralischer Zweifel beginnt Sage, das Leben von Josef zu hinterfragen.

„Bis ans Ende der Geschichte“ ist kein locker flockiger Roman. Die Geschichte setzt sich in diversen Rückblicken mit dem Thema Holocaust auseinander und führt den Leser immer wieder in die dunkle Zeit des zweiten Weltkrieges.
Trotzdem gelingt es der Autorin, dieses Thema in eine sehr ungewöhnliche Geschichte einzubetten, die wunderbar atmosphärisch und detailliert beschrieben wird.

Eine zusätzlich eingefügtes „Märchen“ lockert die düsteren Rückblicke auf und hat mich durch den wunderbaren Erzählstil in seinen Bann gezogen.

„Das Ende der Geschichte“ ist ein spannendes Buch, das zum Nachdenken und sicherlich zu einem intensiven Austausch anregt.
Durch die unterschiedlichen Perspektiven musste ich mich als Leser auf die Sicht der Dinge der verschiedenen Charaktere einlassen und mich dadurch mit meinen eigenen Ansichten zu den Themen Moral, Schuld, Vergebung und Gerechtigkeit auseinandersetzen.

Leider passte die Auflösung für mich nicht zum Verlauf der Story. Sicherlich hat die Autorin sich etwas dabei gedacht und definitiv ein Ende erschaffen, das polarisiert.
Eine am Rande laufende Love-Story lässt Teile des Buches unnötigerweise kitschig wirken und schmälert in meinen Augen den großartigen Gesamteindruck des Buches.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung!


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