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Langeweile

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2022

Vielversprechender Beginn

Das Tor zur Welt: Träume
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Im Mittelpunkt der beeindruckenden Geschichte stehen zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können und trotzdem Gemeinsamkeiten aufweisen.
Ava stammt aus einfachsten Verhältnissen und hat in ihrem ...

Im Mittelpunkt der beeindruckenden Geschichte stehen zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können und trotzdem Gemeinsamkeiten aufweisen.
Ava stammt aus einfachsten Verhältnissen und hat in ihrem jungen Leben schon viele Niederlagen und schmerzhafte Enttäuschungen erlebt.
Claire hingegen gehört zur sogenannten besseren Gesellschaft, aus deren Zwängen sie sich unbedingt befreien möchte.
Die beiden Frauen treffen in der so genannten „Auswandererstadt “ aufeinander. Hier warten große Menschenmengen auf die Ausreise in das gelobte Land Amerika. Während die Menschen dort oft ihr letztes Hab und Gut bereithalten,um die Reise zu bezahlen,ziehen skrupellose Geschäftemacher im Hintergrund die Fäden und bereichern sich an deren Elend.
Das Buch wird im Wechsel aus der Sicht der beiden Frauen erzählt, außerdem gibt es dazwischen immer Einschübe in die Vergangenheit, welche nach und nach in Zusammenhang mit der Geschichte gebracht werden.

Es ist für mich das erste Buch dieser Autorin,es hat mich sehr tief beeindruckt. In einer teilweise schnörkellosen und andererseits sehr emotionalen Weise, wird das Leben im beginnenden 20. Jahrhundert aus den unterschiedlichen Perspektiven geschildert. Die Charaktere sind präzise gezeichnet, weswegen sie sehr authentisch wirken.
Das relativ offene Ende weckt die Vorfreude auf die Fortsetzung,welche im Hebst erscheint.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung verbunden mit fünf sehr verdienten Sternen.

Veröffentlicht am 09.07.2022

Minna, eine starke Frau kämpft für ihr Glück

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück
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Minna, eine starke Frau kämpft für ihr Glück

Die junge Schneiderin Minna stammt aus ärmlichen Verhältnissen.Als sie in Düsseldorf den,aus reichem Haus stammenden ,Fred Molitor kennenlernt,sieht sie sich ...

Minna, eine starke Frau kämpft für ihr Glück

Die junge Schneiderin Minna stammt aus ärmlichen Verhältnissen.Als sie in Düsseldorf den,aus reichem Haus stammenden ,Fred Molitor kennenlernt,sieht sie sich am Ziel ihrer Träume. Sie heiraten und führen fortan ein Leben auf der Überholspur. Einziger Wermutstropfen, seine Eltern lehnen Minna als nicht standesgemäß ab. Durch ihr Talent für die Schneiderei, gelingt es ihr ein Atelier aufzubauen und ständig zu vergrößern. Durch die Weltwirtschaftskrise stehen sie plötzlich vor dem finanziellen Aus und auch ihre Ehe zerbricht.

Doch aufgeben ist für Minna keine Option,sie fängt wieder ganz unten an.Sie lernte einen neuen Mann kennen und auch der Wunsch nach einem Kind, erfüllt sich endlich.Doch dann schlägt die Grausamkeit des zweiten Weltkriegs in ihrer Familie und im Freundeskreis mit aller Härte zu. Wird sie auch das überstehen?

Meine Meinung:

Das Buch wird in kurzen Kapiteln, jeweils aus der Sicht eines Protagonisten mit genauer Zeitangabe, vorgestellt,was eine gute Einordnung der Geschehnisse ermöglichte.Im Leben der Protagonistin gab es viele große und kleinere Dramen,welche teilweise einen privaten Hintergrund hatten und außerdem durch das Weltgeschehen bestimmt wurden.Besonders die schlimmen Gräueltaten des Naziregimes wurden mit einer solchen Eindringlichkeit geschildert, dass sie mich beim Lesen mehrmals an meine emotionalen Grenzen gebracht haben und ich das Buch für eine Weile aus der Hand legen musste.

Die Einbindung der privaten Ereignisse in das allgemeine Weltgeschehen, ist in diesem Buch sehr gut gelungen. Da es mit einem großen Familiengeheimnis und einigen offenen Fragen endet, bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 07.07.2022

Das Gute liegt oft ganz nahe

Für immer, oder was?
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Laura hat einen florierenden Blumenladen, eine liebevoll dekorierte Wohnung, in welcher sie mit ihrer Katze und einem Goldfisch lebt. Der Mann fürs Leben hat sich leider immer noch nicht bei ihr gezeigt. ...

Laura hat einen florierenden Blumenladen, eine liebevoll dekorierte Wohnung, in welcher sie mit ihrer Katze und einem Goldfisch lebt. Der Mann fürs Leben hat sich leider immer noch nicht bei ihr gezeigt. Ihr guter Freund in allen Lebenslagen ist Skipper, der ihr stets mit Rat und Tat zur Seite steht. Ihre Freundinnen Mimi und Charlotte,sowie einige Familienmitglieder beschließen,dass Laura nun endlich in feste Hände gehört und entwickeln einige abenteuerliche Pläne.

Laura begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit zu ihren verflossenen Liebhabern, um festzustellen, woran die jeweilige Beziehung gescheitert ist.Welche Erkenntnisse wird sie aus dieser Aktion ziehen?

Bereits die ersten Seiten haben mich voll in die Geschichte eintauchen lassen. Mein Kopfkino sprang sofort an und so habe ich die Geschichte und alle Protagonisten, deutlich vor meinen Augen gesehen. Ich weiß gar nicht, was ich mehr loben soll, die vielen witzigen Sprüche, oder die teilweise haarsträubenden Szenen,alles in allem zauberte es mir ein Dauergrinsen ins Gesicht. Auch wenn man die Aktionen nicht unbedingt selbst erleben möchte, sorgten sie beim Lesen für unbegrenzte Heiterkeit.

Das Happyend am Schluss war sozusagen das Sahnehäubchen auf der Geschichte und so konnte ich das Buch mit einem zufriedenen Gefühl zur Seite legen.

Ein besonderes Lob möchte ich noch für das schöne Cover, was sich nahtlos in die Reihe der anderen Bücher einfügt, aussprechen.

Veröffentlicht am 03.07.2022

Hundert Jahre intensives Leben

Violeta
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Die Bücher von Isabel Allende haben eins gemeinsam, einmal begonnen, kann man sie kaum mehr aus der Hand legen. Das ist auch in diesem Fall so, in dem es um das Leben von Violeta del Valle geht,von welchem ...

Die Bücher von Isabel Allende haben eins gemeinsam, einmal begonnen, kann man sie kaum mehr aus der Hand legen. Das ist auch in diesem Fall so, in dem es um das Leben von Violeta del Valle geht,von welchem die Protagonistin als IchErzählerin ihrem Enkel in Briefform berichtet.
Sie wird als fünftes Kind der Familie und einziges Mädchen, 1920 geboren mitten hinein in die Pandemie, welche damals spanische Grippe genannt wurde.
Von Anfang an mit einem starken Willen ausgezeichnet,versuchte sie immer und ohne Kompromisse ihre Wünsche durchzusetzen. Das änderte sich, als Josefine Taylor als Kindermädchen in die Familie kommt und sich vehement mit ihrer Erziehung beschäftigt. Von ihr erfährt sie alles, was für das Leben wichtig ist und schon bald entwickelt sich eine innige Freundschaft zwischen den Beiden.
In vier Abschnitten, die jeweils einen Zeitraum von 20 Jahren umfassen, wird das Leben dieser außergewöhnlichen Frau ausgebreitet. Im Laufe ihres 100-jährigen Lebens hat sie mehrere Männer auf unterschiedliche Weise geliebt und sich dabei auch teilweise fremdbestimmen lassen. Ebenso muß sie mehrere Verluste von Menschen ,die ihr wichtig waren,hinnehmen.Wie Phoenix aus der Asche steht sie jedoch immer wieder auf und kämpft für ihre Wünsche und Ziele. Neben der Protagonistin haben die verschiedensten Menschen aus ihrer Familie und dem Freundeskreis einen wichtigen Anteil an der Geschichte.
Neben dem Leben der fiktiven Persönlichkeiten, geht es auch um die Ereignisse der Weltgeschichte, welche in unterschiedlich intensiver Weise in den Roman eingearbeitet wurden.
Ich habe das Buch in atemloser Spannung fast durchgehend gelesen und lege es mit einem Gefühl der Zufriedenheit zur Seite.

Fazit:
Von mir eine Leseempfehlung verbunden mit fünf Sternen.

Veröffentlicht am 02.07.2022

Südstaatenepos

Mama Melba
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Auf dem Kopf der Schwarzwälderhut,am Gürtel ein Kochlöffel und ein Messer ,so macht sich die junge Köchin Melba auf den Weg über den großen Teich. Sie ist die Begleitung einer jungen Dame, die auf dem ...

Auf dem Kopf der Schwarzwälderhut,am Gürtel ein Kochlöffel und ein Messer ,so macht sich die junge Köchin Melba auf den Weg über den großen Teich. Sie ist die Begleitung einer jungen Dame, die auf dem Weg zu ihrem Verlobten ist. Als diese kurz darauf verstirbt, steht die junge Frau mutterseelenallein da. Es gelingt ihr auf der Plantage Belle Bleu eine Stellung als Köchin zu erhalten. Von den anderen Angestellten wird sie sehr nett aufgenommen und in die Besonderheiten der akadischen und kreolischen Küche eingeweiht. Das Verhältnis zu den Besitzern der Plantage ist jedoch sehr angespannt, die gesellschaftliche Kluft deutlich spürbar. Sie verliebt sich in den Sklaven Kwasi,der als Schmied tätig ist.Dann bricht der Krieg aus und die Hoffnung auf Freiheit erwacht.Hat diese Liebe unter den gegebenen Umständen eine Chance?

Meine Meinung:

Ich habe schon einige Bücher zu dem Thema Südstaaten, Sklaverei, Unterdrückung etc. gelesen. Diese Themen nehmen auch in diesem Roman einen größeren Platz ein. Daneben geht es um die Kulinarik dieses Landes, welche durch ein besonderes Rezept am Ende eines jeden Kapitels, belegt wird.Die Liebe der Protagonistin zu ihrem Beruf, den sie mit Leidenschaft betreibt, ist jederzeit deutlich spürbar.

Daneben entwickelt sie sich im Laufe der Geschichte zu einer sehr starken Frau, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten ,gegen das Unrecht und für ihre Liebe kämpft.

Beim Lesen machte sich bei mir zunehmend Fassungslosigkeit darüber breit, mit welcher Selbstverständlichkeit die so genannte „weiße Herrenrasse“ ihre vermeintlichen Rechte gegenüber der schwarzen Bevölkerung,durchzusetzen versuchte.Auch wenn die Sklaverei abgeschafft wurde, halten sich leider einige Relikte aus dieser Zeit bis heute.

Das Buch hat mich tief bewegt und lässt mich nachdenklich zurück.