Ein absolutes Jahreshighlight!
Worlds ApartAls ich anfing, diese Rezension zu schreiben, saß ich bestimmt 5 Minuten lang einfach nur so da. Tippte einen Satz ein und löschte ihn wieder. Nichts erschien mir passend genug, um die Besprechung eines ...
Als ich anfing, diese Rezension zu schreiben, saß ich bestimmt 5 Minuten lang einfach nur so da. Tippte einen Satz ein und löschte ihn wieder. Nichts erschien mir passend genug, um die Besprechung eines Buchs einzuleiten, am dem ich einfach jeden Aspekt geliebt habe.
Deshalb fange ich jetzt genau damit an und zähle all die Dinge auf, die dieses Buch für mich so besonders gemacht haben:
Worlds Apart ist, wie ich es bei wirklich guten New Adult-Büchern liebe, viel mehr als “bloß” die Liebesgeschichte zwischen Kaycee und Leo (obwohl diese auch für sich schon ein echtes Highlight wäre!). Mit Anfang 20 stehen sie beide an einem Punkt, an dem sie sich entscheiden müssen - zwischen Kindheitsträumen und der desillusionierenden, harten Realität. Zwischen einem Leben nach den Erwartungen der Gesellschaft, der eigenen Familie (die natürlich schon längst zu Erwartungen an sich selbst geworden sind) und der Alternative, einzig und alleine der eigenen inneren Stimme zu folgen.
Es sind Themen, denen sich die Allermeisten von uns irgendwann in irgendeiner Form stellen müssen, sei es vielleicht schon mit 15 oder erst mit 35, aber wer kommt schon durchs Leben, ohne einmal zu hinterfragen, ob dieser Lebensweg wirklich der Richtige ist oder man nicht anders glücklicher wäre?
In diesem Zusammenhang fand ich die duale Erzählperspektive wieder sehr gelungen - wir bekommen als Leser einen tiefen Einblick in Kaycees und in Leos Gedankenwelt und können so die inneren Konflikte der beiden, aber auch die langsame Entwicklung der Gefühle füreinander viel besser nachvollziehen, als das ohne diese Erzähltechnik der Fall wäre. Der Schreibstil ist gefühlvoll, eindringlich und gleichzeitig ganz klar und simpel - zu keinem Zeitpunkt driftet er ins gewollt Poetische ab (einen Stil, den ich persönlich gar nicht leiden kann).
Jede einzelne Folge der Backshow “Bake That Cake”, an der Kaycee teilnimmt, hat ein spezielles Motto und einen dazu passend ausgewählten Drehort. Diese Idee fand ich genial, weil dieser Plot-Strang auf diese Art nie repetitiv werden konnte - ganz im Gegenteil war ich immer richtig gespannt, was sich die Showrunner wohl als Nächstes einfallen lassen würden!🥰 Sehr gut fand ich auch, dass die Backrezepte immer an der Stelle im Buch abgedruckt waren, an der sie vorkamen, und nicht alle gesammelt am Ende - ist so irgendwie viel anschaulicher und interaktiver, da man es direkt an der Stelle nachbacken könnte!😍😋
Auch am Set von Leos Soap-Serie “London League” wurde es nie langweilig! Auf einige Figuren aus dem Showbusiness, die immer wieder persönliche Grenzen von Kaycee und Leo überschritten und sich nicht einmal dafür schämten, wurde ich im Verlauf des Buches immer wütender (hust Hank hust hust Charlie). Es wäre ja so schön, wenn das Karma die beiden in Band 3 noch irgendwie erwischen würde…