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Veröffentlicht am 22.01.2024

Musik als Spur

Playlist
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Zugegeben, bisher hatte ich noch keinen Fitzek gelesen, aber das hat sich nun mit dem Buch „Playlist“ geändert. Diese Bildungslücke konnte ich nun schließen.

Feline Jagow wird entführt. Ihre Eltern sind ...

Zugegeben, bisher hatte ich noch keinen Fitzek gelesen, aber das hat sich nun mit dem Buch „Playlist“ geändert. Diese Bildungslücke konnte ich nun schließen.

Feline Jagow wird entführt. Ihre Eltern sind entsetzt, und suchen verzweifelt nach Feline. Felines Mutter ist so verzweifelt, dass sie den Privatermittler Alexander Zorbach beauftragt, nach Feline zu suchen. Doch der steckt selber in Schwierigkeiten. Zorbach muss aufgrund eines Fehltrittes in seinem Job eine Haftstrafe antreten und hat eigentlich gar keine Zeit, den Fall zu übernehmen. Und doch fängt er an, auf eigene Faust zu ermitteln. Es wird ihm eine Playlist zugespielt, die ihn auf eine Fährte zu Feline lockt. Die ersten Songs sind noch von Feline selbst, die heimlich von ihrer Mutter einen mp3-Player bekommen hat. Die restlichen Songs sind von ihrem Entführer selbst, der für Zorbach kein Unbekannter ist. Der Augensammler hat wieder zugeschlagen und hat nicht nur ein junges Mädchen entführt. Die Spur führt zu einer Gruppe, die es sich zum Ziel gemacht hat, sich an Tätern zu rächen. Und scheinbar hat auch Felines Vater die Finger im Spiel. Zorbach selbst muss sich seinem grauenvollen Feind stellen. Kann ihm mit Musik die Lösung des Falles gelingen?

An Spannung ist das Buch kaum zu toppen. Innerhalb von zwei Tagen hatte ich das Buch durchgelesen, und musste zwischendurch nach Luft schnappen. Zugegeben, die Szene in der U-Bahn-Station war nun nicht so ganz meins, da sie mir fast zu viel war, aber das ist ja persönliches Empfinden. Ansonsten finde ich die Idee recht gelungen, eine Playlist als Fährte zu verwenden. Zwar ist dieses Buch nicht der erste Fall um Zorbach und dem Augensammler, aber man wird trotzdem abgeholt und bekommt einige Einblicke in die Vergangenheit. Ebenso fand ich das Ende, welches Zorbach betrifft, ganz gut. Die Umsetzung ist recht gelungen und hat mir den Einstieg zu Fitzek erleichtert. Nettes zusätzliches Gimmick: die Playlist kann man tatsächlich bei einem Streamingdienst anhören.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

düster und spannend

Rauhnächte - Sie werden dich jagen
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Lisas Steckenpferd sind die Krampus. Als schrecklicher Begleiter des Weihnachtsmannes bestraft er die Kinder, die nicht artig waren. Als sie wieder ins Tal ihrer Familie kommt, trifft sie wieder auf schlechte ...

Lisas Steckenpferd sind die Krampus. Als schrecklicher Begleiter des Weihnachtsmannes bestraft er die Kinder, die nicht artig waren. Als sie wieder ins Tal ihrer Familie kommt, trifft sie wieder auf schlechte Stimmung. Das Verhältnis zu ihrer Familie will nicht besser werden. Zudem ist wieder eine junge Frau verschwunden. Lisa wird stutzig und begibt sich auf die Suche nach Erklärungen. Dabei stößt sie auf immer mehr Fälle, bei denen junge Frauen verschwunden sind. Und immer in den Rauhnächten. Viele Frauen sind aus dem Tal weggezogen, haben sich das Leben genommen, oder wollen nicht reden. Lisa will mit Angehörigen sprechen, selbst die bleiben verschlossen. Als eine weitere Leiche gefunden wird, die durch ein Krampushorn stirbt, wird Lisa klar: hier will jemand die Opfer bestrafen.

Diese Geschichte passt sehr gut in die Weihnachtszeit: Eingebettet in eine Schneelandschaft, entführt uns das Autorenduo in eine Welt, in der Tradition noch sehr groß geschrieben wird. Der Krampus wird hier wirklich noch als Bestrafen eingesetzt. Der Maskenbau für den Krampus wird sehr gut – zumindest für meine bescheidenen Kenntnisse – beschrieben. Maskenbau ist ein sehr spannendes Thema: ob hier als Maske für den Krampus oder in der Fasnet. Jede Maske ist individuell gestaltet. Über diesen Weg gelingt es Lisa, den Täter ausfindig zu machen. Mit dem Risiko, selbst in das Visier des Täters zu geraten. Mit schlimmen Folgen.

Mit „Rauhnächte“ hatte ich ein recht spannendes Hörerlebnis. Die Sprecherin Charlotte Puder hat eine sehr angenehme Art, diese Geschichte vorzutragen. Die Geschichte bietet sehr viel Möglichkeit, sich zu gruseln (wer mag schon vom Krampus verfolgt werden), und doch hat sie die nötige Ruhe herein gebracht, ohne jemals langweilig zu werden. Besonnen führt sie uns mit der Hauptprotagonistin Lisa zum Täter. Selbst am Ende, wo sich die Handlung zuspitzt, hab ich nicht das Gefühl gehabt, durch die Geschichte gejagt zu werden.

Zur Geschichte selbst kann ich sagen, dass sie mich recht gut unterhalten hat. Grundsätzlich sehr spannend gestaltet, fand ich dennoch, dass es an der ein oder andren Stelle etwas in die Länge gezogen wurde. Die Auflösung selbst fand ich gelungen. In einem Bergdorf, in dem es wenig Wechsel durch Zuzüge oder Wegzüge gibt, sind die Bande untereinander doch sehr eng gewebt. Man kennt jeden, und man redet ganz anders übereinander. Man bekommt viel mehr mit von seinen Nachbarn, und kennt jedes doch so dunkle und gut gehütete Geheimnis. Da hier die Polizei einen anderen Stellenwert hat, die vielleicht auch noch im nächsten Hauptort sitzt und nicht in den Bergdörfern, wird Unrecht teils anders gerichtet. Und so macht sich in den Rauhnächten der Krampus auf den Weg, um vermeintliche ausgewählte Menschen wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Doch zu welchem Preis.

Ein sehr spannendes, ja fast düsteres Buch für die dunkeln Tage.

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Episch!

Die Pranken des Löwen
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Wow, was für ein Schmöker! Über 23 Stunden Hörvergnügen. Und zugegeben: das Taschenbuch ist auch nicht dünner. Ob da ein Zusammenhang besteht?

Mac P. Lorne hat hier wieder ein Epos erschaffen. Und zugegeben, ...

Wow, was für ein Schmöker! Über 23 Stunden Hörvergnügen. Und zugegeben: das Taschenbuch ist auch nicht dünner. Ob da ein Zusammenhang besteht?

Mac P. Lorne hat hier wieder ein Epos erschaffen. Und zugegeben, mit meinem Kinderhelden (ok, er ist es heute noch) Robin Hood bekommt man mich immer wieder. Doch wer war dieser Robin Hood eigentlich, um den sich noch so viele, teil ungeklärte, Geschichten ranken?

Doch wollen wir erstmal wo ganz anders anfangen: nämlich dort, wo eigentlich alles mit Robin angefangen hat, bzw. warum er den Reichen den Kampf angesagt hat. Nämlich bei seinem Großvater Robert Fitzooth. Der war nämlich der Leibwächter von Prinzessin Matilda, die später zur Kaiserin gekrönt wurde. Und hier beginnt der Kampf um Thron und Krone. Matilda wird nicht von allen zugetraut, dass sie des Throns würdig ist, auf dem sie sitzt. Ständig muss sie sich gegen Intrigen und Kontrahenten wehren. Immer mit an ihrer Seite: Ihr Gardist Robert. So werden beide Erzählstränge wunderbar verwoben. Es wird Matildas Geschichte erzählt, wie die politische Situation in England im 12. Jahrhundert war. Der Kampf um Macht, Ländereien und Geld tobt, die Kirche will ebenso ihren Machtanteil haben. Die persönlichen Bedürfnisse von Robert Fitzooth stehen einerseits hinten an, und doch versucht Matilda, ihren treuen Gefährten fast alles möglich zu machen, was möglich ist. So ehelicht Robert eine Nonne, die beiden bekommen einen Sohn, der wiederum denjenigen als Sohn bekommen, der für eine der berühmtesten Heldensagen in England verantwortlich wird: Robert von Locksley. Und so folgt im Verlauf des Buches die Geschichte von Robert Locksley, wie er seine Merry Men zusammen führt, um sich ein Standbein im Sherwood Forest aufzubauen.

Zugegeben: zwischendurch war ich am zweifeln, ob das Buch jemals die Kurve bekommt zu Robin Hood. Und doch: im Nachhinein muss ich sagen: ja, die ausführliche Erzählung von Kaiserin Matilda und der politischen Situation am britischen Hofe hat es gebraucht, um im weiteren Verlauf die Beweggründe von Robin Hood zu verstehen. Es hat die Beschreibung gebraucht, um die Motivation hinter den politischen Aufständen der einfachen Bevölkerung nachvollziehen zu können. Mac P. Lorne entführt uns in ein Land, das voll von Umbruch ist. Voller Intrigen, Spannung, Ungerechtigkeiten, Hass und doch Zusammenhalt. Trotz der Länge, von der man sich definitiv nicht abschrecken lassen sollte, ist es mega spannend.

Mir tat zwischendurch Roberts Vater leid, weil er als Brücke diente, die der Autor schlagen musste, um die Verbindung zwischen Robert und Robin hinzubekommen. Es ist längst in der Geschichte von Robin Hood nicht alles geklärt, und doch bietet das Buch „die Pranken des Löwen“ ein wundervolles Stimmungsbild. Die Ränkespiele der Kaiser und Könige sind wissenschaftlich nachvollziehbar, und so fügt der Autor die Legende um Robin Hood perfekt in das geschichtliche Geschehen ein. Es ist episch, wundervoll, es ist genau das, was man von Robin Hood erwartet hat. Ob Informationen über Bogenbau, das Leben an Hof und in den Dörfern, ob Machtgehabe am Hof, oder die ein oder andere Romanze: Wahnsinn, welche Informationen Mac P. Lorne hier in dieses Buch gepackt hat, ohne zu überladen. Am meisten hat mich sogar noch ein Charakter besonders überrascht: Hildegard von Bingen. Glaubt mir, gerade diese besondere Frau hätte ich nun so gar nicht hier erwartet, und doch: super gelungen.

Dieses Hörbuch lebt aber auch von der Kunst des Erzählers von Detlef Bierstedt. Wow, dieser Sprecher hat seine Hausaufgaben voll und ganz gemacht. Seine besonnene Art hat mich bei der Stange gehalten und mir mit seiner Stimme Bilder in den Kopf gesetzt. Jeder Charakter lebte in meinem Kopf, war plastisch vorhanden. Und das können nur sehr wenige Sprecher. Viele erzählen die Geschichte, bei denen man sicherlich seine persönliche Vorstellung hat, aber hier war man als Beobachter mitten drin. Ich fühlte mich sogar mitten drin bei der Gruppe von Robin Hood. Super gelungen!

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Elsas Suche ist erfolgreich

Disney. Twisted Tales: Elsas Suche (Die Eiskönigin)
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Elsa bzw. ihre Disney-Geschichte habe ich bisher noch nicht gesehen, aber ist mir durchaus ein Begriff. Nun fiel mir auch dieser Twistet-Tale Teil in die Hände.

Elsa und Anna wachsen getrennt auf. Beiden ...

Elsa bzw. ihre Disney-Geschichte habe ich bisher noch nicht gesehen, aber ist mir durchaus ein Begriff. Nun fiel mir auch dieser Twistet-Tale Teil in die Hände.

Elsa und Anna wachsen getrennt auf. Beiden scheint im Unterbewusstsein klar zu sein: sie sind nicht alleine. Anna möchte in die Stadt Arendelle ziehen. Dort möchte sie eine Bäckerei eröffnen und nichts lieber als auf eigenen Füßen stehen. Aber da haben ihre Eltern strikt was dagegen. Anna soll ihnen erstmal weiter unter die Arme greifen in ihrer eigenen Bäckerei. So ist Anna sehr frustriert. Erst als in Arandelle sich die Ereignisse überschlagen, gelingt Anna unbemerkt die Reise in die Stadt.

Denn in Arandelle hat Elsa entdeckt, dass sie alles in Eis verwandeln kann. Da sie absolut geschockt darüber ist, flieht sie in die Berge und hinterlässt eine Eiswüste mitten im Sommer in Arandelle. In den Bergen versucht sie ihren Fluch, alles in Eis zu verwandeln, zu lösen. Das schafft sie aber nur mit der Hilfe von einer anderen jungen Frau: und die ist keine andere als Anna.

Elsas Suche als Titel zu wählen fand ich gelungen. Schließlich begibt sich Elsa nicht nur auf die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit, sondern auch auf die Suche nach Annas Vergangenheit. Beide Frauen verbindet mehr als an das, woran sie sich erinnern können. Und das aus gutem Grund: denn Elsa hat schon einmal ihre Fähigkeit unkontrolliert benützt, und jemanden sehr geschadet.

Elsas Suche hat mich überzeugt. Die Charaktere, die hier ihre gerechten Rollen finden, kann man sich sehr gut vorstellen. Vor allem, was Olaf anbelangt. Ein sehr herziger Knopf. Es hat mich wie das Twisted Tale sehr gut unterhalten. Es fügt sich wunderbar in die Reihe Twisted Tales ein. Auch das Cover passt sehr gut auch zu den anderen Disney-Büchern. Unterhaltungsliteratur, aber eine gelungene.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Lehrreich und spannend

Geiger
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Stellan und Agneta Bröman sind Schwedens Vorzeigeehepaar. Stellan war jahrzehntelang ein bekannter und vor allem beliebter Fernsehmoderator. Seine Frau Agneta war seine liebevolle Ehefrau. Doch der Schein ...

Stellan und Agneta Bröman sind Schwedens Vorzeigeehepaar. Stellan war jahrzehntelang ein bekannter und vor allem beliebter Fernsehmoderator. Seine Frau Agneta war seine liebevolle Ehefrau. Doch der Schein trügt. Gerade als die Kinder ins Auto steigen, bekommt Agneta einen Anruf, der als Inhalt nur ein einziges Wort hat: Geiger. Kaum fahren die Kinder vom Hof, holt Agneta eine Waffe und erschießt ihren Mann und flüchtet. Schnell macht der Mord an Stellan die Runde, und lange gilt Agneta als vermisst.

Als Sara Nowak von dem Mord hört, nimmt sie ihre private Ermittlungen auf. Sie war jahrelang mit den Kindern von Stellan und Agneta in Kontakt, und durfte mit den Kindern spielen. Saras Mutter Jane war die Haushaltshilfe der Bromans und so blieb über Jahre hinweg der Kontakt erhalten. Sara möchte ihren vermeintlichen Freundinnen etwas gutes tun und den Mord aufklären. Sie deckt jedoch Strukturen auf, die die Vorzeigefamilie an den Abgrund treibt. Stellan war leider doch nicht der Vorzeigevater, wie man es sich gewünscht hätte. So gibt es auch für Sara und ihre Freundinnen eine Horror-Nachricht nach der anderen und

Es ist eine Geschichte, die mich schwer beeindruckt hat, aber für mich auch einen Lerneffekt hatte. Geiger ist fast schon ein Spionagethriller. Das Leben der Familie Broman wird beeinflusst durch den Kalten Krieg. Welche Rolle hat die Regierung Schwedens im Rahmen des Kalten Krieges gespielt? Was haben alte DDR-Spione vor und nach der Wiedervereinigung mit der schwedischen Regierung zu tun, und wie fügte sich das Verhältnis zur NATO? Gustaf Skördeman hat hier auch ein Stück politische Geschichte aufgearbeitet. Allein die Fakten über den Fulda-Gap waren für mich neu und spannend aufbereitet. Besonders brisant fand ich die Rolle Schwedens gegenüber der Nato, die aktuell eine besondere Rolle spielt.

Für mich als Leser blieb bis zum Schluss jedoch die Frage offen, was mit Agenta ist. Die Flucht konnte man als Leser sehr schnell erkennen, dass sie nicht nur so verschwunden ist, sondern auf der Flucht ist und Dreck am Steck hat. Doch sämtliche Ermittler hatten für mich Tomaten auf den Augen, und es kam nie die Sprache auf Agneta als Täterin, die ihren Mann ermordet hat. Das lies mich etwas skeptisch zurück: ich konnte mir selbst mit viel Augen zu kneifen nicht vorstellen, dass man hier so ignorant und naiv sein kann.

Dennoch ein super spannendes Buch und für mich schon fast ein Highlight.

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