Bereits das Debüt "Trümmermädchen" von Lilly Bernstein konnte mich beeindrucken und daher war ich sehr gespannt auf das zweite Buch der Autorin.

10 Jahre nach Kriegsende können Helga und ihr Bruder Jürgen zu ihrem Vater zurückkehren, der aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, nur von ihrer Mutter fehlt weiterhin jede Spur.

Unglaublich bildhaft, berührend und beeindruckend erzählt die Autorin wie das Leben auch 10 Jahre nach dem Krieg noch aussieht. Vieles ist noch immer zerstört, Familien noch immer zerrissen und für die Frauen ist es immer noch schwierig einer Arbeit nachzugehen. Helga möchte unbedingt etwas aus ihrem Leben machen und möchte aufs Gymnasium gehen, aber ihr Vater lehnt dies ab und so landet auf einer Haushaltungsschule, wo sie für ein Praktikum in ein Waisenhaus geschickt wird. Die Zustände in diesem Waisenhaus waren selbst als Leser nur schwer auszuhalten und haben mir so einige Tränen in die Augen getrieben. Die Tatsche, dass dies auf Erlebnisberichten von Betroffenen basiert, macht dies noch erschreckender.

Helga ist eine unglaublich starke junge Frauen, die weiß was sie erreichen will, und dass sie gewissen Zustände nicht tolerieren kann und versucht alles, um den Kindern im Waisenhaus zu helfen, insbesondere der kleinen Bärbel.

Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich und gibt viele interessante Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche des Nachkriegslebens. Mich konnten die verschiedenen Schicksale sehr bewegen und ich habe mit allen Charakteren mitgefiebert.

May liebt es die Welt zu bereisen, aber als ihre Schwester Rose und deren Mann plötzlich sterben, ist sie gezwungen in ihre Heimat zu reise, um sich dort um ihre beiden Nichten zu kümmern. Dort begegnet ihr viel Ablehnung und Misstrauen, sowohl durch die Bewohner von Goodville als auch von ihren beiden Nichten.

Mir hat das Buch von Anfang an unglaublich gut gefallen und ich bin sofort in die Welt von May und ihren neuem Leben in Goodville eingetaucht. Die Geschichte war für mich von Beginn an sehr emotional und realistisch, insbesondere was die Reaktion von Cathy und Lilly betrifft. Die beiden sind sehr zurückhaltend und stehen May, die sie gar nicht wirklich kennen, sehr ablehnend gegenüber und Lilly spricht seit dem Tod ihrer Eltern eh nicht und richtet sich ganz nach ihrer großen Schwester. Doch May gibt nicht auf und es war wunderschön, wie alle nach und nach immer mehr auftauen, sich kennenlernen und näher kommen.

Cole, bester Freund und Geschäftspartner von Julian, tritt May ebenfalls mit sehr viel Ablehnung gegenüber und möchte sich eigentlich selbst gerne um die beiden Kinder kümmern. Aber auch er lernt May besser kennen und langsam kommen sich die beiden näher. Dies hatte ein für mich angenehmes Tempo, und war gemessen an der Situation nicht zu überhastet.

Ich hatte mit dieser Geschichte unglaublich viel Spaß, denn neben traurigen Momenten, gab es auch viele wunderschöne und ich habe mich in der Geschichte und dem Setting einfach unglaublich wohl gefühlt. Zum Ende habe ich dann auch ein paar Tränen verdrückt. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung der Reihe.

"Der kleine Raubdrache" ist ein zuckersüßes modernes Märchen, dass mir beim Lesen sehr viel Spaß gemacht hat.

Der kleine Raubdrache hat keine Lust Prinzessinnen zu rauben und sich danach von den Prinzessinnen beschimpfen zu lassen bis der Prinz sie rettet. Bei seinem ersten Auftrag gerät er dann auch noch an eine besonders widerspenstige Prinzessin, die eigentlich auch nicht heiraten will.

Mich konnte das Märchen um den kleinen Raubdrachen sehr gut unterhalten. Es wird mit viel Witz, aber auch mit Moral erzählt. Die Prinzessinnen haben ihre eigene Persönlichkeit und sind sehr starke Protagonistinnen. Das Buch zeigt, dass Märchen auch in die heutige Zeit übertragen werden können.

Die Illustrationen passen perfekt zur Geschichte und haben mir vom Stil sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist ebenfalls sehr leicht und flüssig zu lesen. Das Buch ist nicht nur zum Vorlesen, sondern auch für Erstleser geeignet.

"Flug 416" hat mich mit dem Thrillersetting innerhalb eines Flugzeuges sehr neugierig gemacht und ich war sehr gespannt darauf wie sich die Geschichte entwickeln wird.

Schon auf den ersten Seiten hat mich das Buch in seinen Bann gezogen und ich habe die Welt um mich herum komplett vergessen. Diese Spannung wird fast durch das gesamte Buch gehalten und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Ich habe es wirklich selten erlebt, dass ich bei einem Buch so sehr mitgefiebert habe und die Spannung kaum aushalten konnte.

Die Spannung verteilt sich auf zwei Settings: zum einen bei der Familie von Flugkapitän Bill Hoffmann und zum anderen auf die Geschehnisse im Flugzeug, welches Bill steuert. Beide Settings waren unglaublich spannend und es gab immer wieder unerwartete Wendungen.

Mich hat das Buch komplett überzeugt und hat mich beim Lesen wirklich Nerven gekostet. Ich kann "Flug 416" wirklich empfehlen, wenn man eine Achterbahn voller Nervenkitzel braucht.

Auf "Heimhehr nach Whale Island" habe ich mich unglaublich gefreut, zum einen weil ich die Bücher von Miriam Covi liebe und zum anderen fasziniert mich alles was mit Walen zu tun.

Mich konnte die Geschichte von Beginn an begeistern und ich mochte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Greta war mir direkt sympathisch und auch Duncan hat seine wirklich sympathischen Seiten, auch wenn er zunächst ein wenig auftauen musste. Da war Gretas Spitzname "Eisblock" für ihn sehr passend.

Das Setting auf Whale Island war absolut traumhaft und hat eine wundervolle Atmosphäre geschaffen, in der ich sofort wohlgefühlt habe und ich mochte die kleine Insel gar nicht verlassen. Ich kann es daher gar nicht erwarten, dass es mit der Reihe weitergeht.

Die Geschichte war sehr abwechslungsreich und auch wenn Greta und Duncan im Vordergrund stehen, hat man viele der Familienmitglieder und Inselbewohner kennengelernt. Ich kann es gar nicht erwarten die Geschichten über die Geschwister Cameron zu lesen.