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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2018

Leider sehr enttäuschend

Das dunkle Herz
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Auf „Das dunkle Herz“ von Lukas Hainer war ich wahnsinnig gespannt, da der Klappentext mich auf Anhieb angesprochen hatte. Leider konnte das Buch meinen Erwartungen nicht gerecht werden. Insgesamt fehlte ...

Auf „Das dunkle Herz“ von Lukas Hainer war ich wahnsinnig gespannt, da der Klappentext mich auf Anhieb angesprochen hatte. Leider konnte das Buch meinen Erwartungen nicht gerecht werden. Insgesamt fehlte mir der rote Faden. Alles wirkt recht wirr und die wichtigsten Informationen werden dem Leser vorenthalten. Zudem weist der Mittelteil einige Längen auf, wodurch ich mich richtig durch das Buch durchbeißen musste.

Gerade eben saß Anna noch im Gedenkgottesdienst für ihren verschwundenen Bruder, um in der nächsten Sekunde in einer Wüste zu erwachen. Abgesehen davon, dass sie keine Ahnung hat, wie sie dorthin gelangt ist, fühlt sich alles falsch an. Da ihr Handy keinen Empfang bekommt, hat Anna keine Möglichkeit ihre Eltern anzurufen oder jemanden um Hilfe zu bitten. Zum Glück trifft sie auf Nick und macht sich mit ihm gemeinsam auf die Suche nach Antworten. Doch die beiden sind nicht die einzigen, die plötzlich in dieser merkwürdigen Welt erwacht sind. Schon bald beginnen die Menschen sich gegenseitig zu bekämpfen. Anna hingegen schöpft Hoffnung, denn sie findet Hinweise, die darauf hindeuten, dass sich ihr Bruder ebenfalls an diesem Ort befunden hat.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den einfachen Schreibstil des Autors sehr leicht gefallen. Zu Beginn wirkt die Geschichte vielversprechend. Der Einstieg wurde geschickt gewählt und es gibt kein unnötiges Drumherum. Schon nach kurzer Zeit landet Anna in der anderen Welt und es wird spannend. Leider verpufft die Spannung relativ schnell wieder. Zum einen hat mir der Fantasyanteil gefehlt, denn die komplette Handlung dreht sich nur um Kämpfe zwischen den verschiedenen Gruppen und Machtspiele untereinander. Zum anderen habe ich einen roten Faden vermisst, der den Weg zum dunklen Herzen weist. Die Handlung drehte sich einfach sehr lange im Kreis, ohne dass irgendetwas sonderlich Spannendes passiert oder man erkennen kann, in welche Richtung sich das Geschehen weiterentwickelt. Und dann ist es ganz plötzlich da: Das dunkle Herz. Die Spannung steigt – und verpufft direkt wieder. Denn der Leser erfährt so gut wie nichts über das dunkle Herz. Nur so viel, dass die Handlung halbwegs Sinn ergibt. Mir war alles viel zu einfach, zu grau, zu fantasielos. Man hätte aus der Idee wirklich viel machen können, aber das Potenzial der Geschichte wurde nicht genutzt. Insgesamt konnte mich dieser Reihenauftakt nicht überzeugen, sodass ich den zweiten Band nicht lesen werde.

Fazit: Grau und fantasielos: „Das dunkle Herz“ von Lukas Hainer bietet einiges an Potenzial, das aber leider ungenutzt bleibt. Durch das Fehlen eines roten Fadens und die Längen im Mittelteil fällt es schwer, an der Geschichte dranzubleiben. Insgesamt dreht sich die Handlung lange im Kreis und der Fantasyanteil wird extrem gering gehalten, denn über das dunkle Herz wird der Leser buchstäblich im Dunkeln gelassen.

Veröffentlicht am 13.07.2017

Das Finale konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen

Göttliches Vermächtnis
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Da mir die Reihe „Göttliches Vermächtnis“ von Kathrin Buschmann bisher gut gefallen hatte, war ich gespannt auf das große Finale. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Das Erzähltempo ...

Da mir die Reihe „Göttliches Vermächtnis“ von Kathrin Buschmann bisher gut gefallen hatte, war ich gespannt auf das große Finale. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Das Erzähltempo ist sehr hoch, sodass der Leser kaum zum Luftholen kommt. Auch das Verhalten der Protagonisten konnte ich teilweise nicht ganz nachvollziehen.

Nachdem Jadro sich zum König der Welten erhoben hat und Lorolas erobern will, steht Elozar und Tayla ein letzter großer Kampf bevor. Wenn sie ihre Heimat retten möchte, muss Tayla sich zwangsverheiraten lassen. Alles in ihr sträubt sich dagegen, doch der Löwengott persönlich unterstützt diese Verbindung und somit auch Elozar. Als schließlich noch Zacharias entführt wird, bricht Taylas Welt endgültig zusammen. Verzweifelt jagt sie der einzigen Spur nach, mit der man den König der Welten stoppen könnte. Doch sie hat nichts in der Hand, außer einem alten Mythos und einer dunklen Ahnung.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und bildhaften Schreibstils von Kathrin Buschmann sehr leicht gefallen. Man hat sofort Bilder im Kopf und kann sich in der Welt von Elozar und Tayla gut orientieren. Da es sich um den vierten und letzten Band der Reihe handelt, hatte ich auch keine Probleme mit der Vielzahl an Protagonisten. Im Laufe der drei ersten Bände verinnerlicht man alle Charaktere wirklich gut, wenn nicht zu viel Zeit zwischen dem Lesen der Bücher liegt. Der vierte Band hat ein sehr hohes Erzähltempo, mit dem ich nicht richtig mithalten konnte. Man hatte das Gefühl, kaum noch zum Luftholen zu kommen. Alles spielt sich rasend schnell ab, eine Szene jagt die nächste, ohne dabei in die Tiefe zu gehen. Viele Themen werden nur oberflächlich angekratzt, was ich unglaublich schade fand. Bei einigen Szenen hätte ich mir deutlich mehr Tiefe gewünscht, anstatt direkt in das nächste Szenario geworfen zu werden. Es passieren wirklich furchtbare und grausame Dinge, die aber nur am Rande erwähnt werden. Gerade auf die Charaktere hätte sich das eine oder andere Ereignis aber mehr auswirken müssen. Ich wäre am Boden zerstört und fix und fertig mit den Nerven. Leider geht die Autorin zu wenig auf die Emotionen der Protagonisten ein, sodass mich vieles kaltgelassen hat. Auch das Verhalten der Protagonisten war unpassend. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Menschen inmitten von Krieg, Tod und Verstümmelung noch scherzend an einer Tafel sitzen. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Erotikszenen, die zwar gut ausgearbeitet sind, aber leider irgendie fehl am Platz wirken. Insgesamt konnte mich das Buch zwar gut unterhalten, es blieb aber deutlich hinter meinen Erwartungen zurück.

Fazit: Obwohl ich die ersten drei Bände mag, konnte mich das Finale der Reihe „Göttliches Vermächtnis“ von Kathrin Buschmann leider nicht überzeugen. Die Handlung wirkt durch das hohe Erzähltempo überhastet und viele Szenen waren mir zu oberflächlich gestaltet. Zudem konnte ich das Verhalten der Protagonisten oft nicht nachvollziehen. Daher reicht es bei mir für „Zeit der Brüder“ leider nur für 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.06.2017

Insgesamt sehr enttäuschend - der Hype ist nicht nachvollziehbar

Erwachen des Lichts
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Auf „Götterleuchten – Erwachen des Lichts“ von Jennifer L. Armentrout war ich sehr gespannt, da die Bücher der Autorin wahnsinnig gehypt werden. Die Lux-Reihe steht zwar in meinem Regal, wartet aber noch ...

Auf „Götterleuchten – Erwachen des Lichts“ von Jennifer L. Armentrout war ich sehr gespannt, da die Bücher der Autorin wahnsinnig gehypt werden. Die Lux-Reihe steht zwar in meinem Regal, wartet aber noch darauf gelesen zu werden. Leider konnte mich der Reihen-Auftakt „Götterleuchten“ nicht überzeugen und ich kann den Hype beim besten Willen nicht nachvollziehen. Für mich ist „Erwachen des Lichts“ leider ein eher mittelmäßiges Werk, das man nicht unbedingt lesen muss.

Mit Ausnahme von ihrer verrückten Mutter verläuft in Josies Leben eigentlich alles normal. Bis eines Tages Seth auftaucht, ein heißer Typ mit goldenen Augen. Wie es scheint ist Josies Mutter nicht verrückt, den laut Seth ist Josie eine Halbgöttin. Sie wurde erschaffen, um die freigelassenen Titanen zu besiegen. Doch bisher hat Josie weder besondere Fähigkeiten, noch viel Selbstbewusstsein. Seth übernimmt die Rolle ihres Trainers, doch dabei kommt er ihr gefährlich nahe.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des sehr einfachen und jugendlichen Schreibstils sehr leicht gefallen. Wobei wir hier aber auch schon bei meinem ersten Kritikpunkt angelangt sind. Vielleicht liegt es an meinem Alter von knapp über 30 Jahren, dass mir der Ton zu flapsig war. Ich lese wirklich viele Jugendbücher, aber diesen Schreibstil (oder die Übersetzung) fand ich einfach schrecklich. Mir fehlten bildhafte Elemente und auch der einfache Ton konnte bei mir nicht punkten. Auch der Plot ist sehr einfach gehalten. Im Grunde passiert nicht wirklich viel. Im Vordergrund steht die Beziehung zwischen Josie und Seth. Die mythologischen Elemente sind eher nebensächlich, was unglaublich schade ist, denn dadurch wird einiges an Potenzial verschenkt. Auch die Protagonisten waren nicht das, was ich erwartet hatte: Null Charaktertiefe und einfach nur klischeehaft gezeichnet. Seth ist der typische Bad Boy mit schlimmer Vergangenheit, Josie die graue Maus ohne Selbstbewusstsein, die sich zur starken Kämpferin entwickelt. Beide Charaktere waren mir nicht sonderlich sympathisch. Ich war eher genervt von beiden. Irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, eine Fanfiction Geschichte von After Passion und Götterfunke zu lesen. Erschwerend kommt dazu, dass Seth ja sooo heiß ist. Ernsthaft? Ist der Autorin da nichts Besseres eingefallen? Es gibt tausende von Formulierungen und Szenen, die beim Leser wirklich das Gefühl vermitteln, dass man den Typen unmöglich von der Bettkante stoßen kann. Aber immer wieder zu hören wie heiß Seth ist, war einfach nur unglaublich nervig. Dafür sind der Autorin die Erotikszenen für ein Jugendbuch erstaunlich gut gelungen. Damit hatte ich nach dem lahmen Geplänkel nicht gerechnet.

Leider kommt erst im letzten Drittel des Buches Spannung auf. Ab da war das Buch dann mehr nach meinem Geschmack. Insgesamt muss ich aber sagen, dass mich dieser Reihen-Auftakt sehr enttäuscht hat. Die Story bietet einfach nichts Neues und konnte mich nicht fesseln. Ich werde den zweiten Band nicht lesen und auch bei der Lux-Reihe überlege ich gerade, ob ich mich nicht besser davon trenne. Wer die Dämonentochter-Reihe noch lesen möchte, sollte dies übrigens tun, bevor man „Erwachen des Lichts“ in die Hand nimmt. Es ist ja bekannt, dass die neue Reihe ein Spin-Off der Dämonentochter-Reihe ist. Aber leider wird man in diesem Buch extrem gespoilert und kann sich die andere Reihe schenken. Auch das hätte man mit Sicherheit etwas geschickter gestalten können, ohne gleich alles zu verraten. Alles in allem reicht es bei mir leider nur für ganz knappe 2,5 Sterne.

Fazit: Der Reihen-Auftakt „Götterleuchten – Erwachen des Lichts“ von Jennifer Armentrout konnte mich leider nicht überzeugen und ich kann den Hype nicht nachvollziehen. Ein schwacher Plot, wenig Handlung und nervige Charaktere machen das Buch zu einem eher mittelmäßigen Werk, das man nicht unbedingt gelesen haben muss. Für mich ist dieses Buch leider eine Enttäuschung.

Veröffentlicht am 02.08.2023

Leider eine große Enttäuschung mit einem Ende, das mich ratlos zurücklässt

Die Einladung
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Auf „Die Einladung“ hatte ich mich sehr gefreut. Im Klappentext heißt es: „Eine abgründige Geschichte von Abhängigkeit und Macht, von Manipulation und Grenzüberschreitung.“ Das klingt spannend, oder? Doch ...

Auf „Die Einladung“ hatte ich mich sehr gefreut. Im Klappentext heißt es: „Eine abgründige Geschichte von Abhängigkeit und Macht, von Manipulation und Grenzüberschreitung.“ Das klingt spannend, oder? Doch anstatt einer abgründigen Geschichte erwartete mich ein knapp über 300 Seiten langes Buch, in dem sich jede Szene wiederholt – ein ewiger Kreislauf aus Alkohol, Drogen und Gefälligkeiten für Männer. Ich bin ehrlich gesagt sehr enttäuscht. Die Handlung dreht sich im Kreis, es ist immer dasselbe. Wieder ein fremdes Haus, ein fremder Mann, Tabletten, Drogen und Alkohol. Ich hätte mir ehrlich gesagt etwas mehr Spannung gewünscht. Die Handlung läuft insgesamt einfach zu glatt, zu eintönig ab. Eine schlechte Erfahrung in den Hamptons wäre interessant gewesen, um der Eintönigkeit zu entkommen und etwas Spannung einzubringen.

Charakterlich hatte ich eine intelligente Frau erwartet, die sich von Männern aushalten lässt und diese geschickt manipuliert. Kurz und knapp: Ich hatte ein perfides Miststück erwartet. Intelligent, clever und böse. Alex hingegen hat überhaupt keine eigene Persönlichkeit. Sie ist abgestumpft und ausgebrannt. Ihr Intellekt konnte auch nicht sonderlich überzeugen. Alex passt sich jedem Mann bis zur völligen Selbstauslöschung an. Die brave Vorzeigefrau oder der Seelentröster für einen Teenager - alles kein Problem. Alex schlüpft problemlos von Rolle zu Rolle. Von ihr selbst bleibt nichts übrig. Alex kam mir vor wie ein Geist, nur eine leere Hülle ihrer selbst. Ich hätte mit ihrer Darstellung leben können, wenn die Autorin dem Leser Einblick in die Gefühle der Protagonistin gegeben hätte. Was ist passiert, dass Alex zu so einem gleichgültigen Menschen ohne jegliche Moralvorstellung geworden ist? Ein Trauma, Misshandlung, früh von Zuhause weggelaufen? Man wird es nie erfahren. Ebenso offen bleiben viele andere Fragen.

Irgendwann blättert man ganz plötzlich die letzte Seite um. Mein einziger Gedanke: Das soll es jetzt gewesen sein? Das Ende des Buches lässt mich einfach nur ratlos zurück. Auf was hat die Autorin über 300 Seiten lang hingearbeitet? Aber da ist sie, die letzte Seite. Mit einem Ende, das völlig nichtssagend ist.

Positiv hervorheben kann ich den Schreibstil der Autorin sowie die Übersetzung des Buches. Die Geschichte lässt sich locker und leicht lesen. Emma Cline lässt zu Beginn der Geschichte viele Bilder im Kopf entstehen. Am Anfang konnte die Autorin mich auch gut unterhalten. Alex Spur der Verwüstung holt sie in diesem Sommer ein. Die Autorin baut dadurch geschickt ein Gefühl von unterschwelliger Gefahr ein. Nach „The Girls“ war ich unglaublich gespannt auf das neue Werk von Emma Cline und habe es mit Spannung erwartet. Schweren Herzens muss ich sagen, dass mich das Buch insgesamt sehr enttäuscht zurückgelassen hat. Da die Autorin einen vielversprechenden Beginn des Buches geschaffen hat und mich zumindest zu Anfang noch gut unterhalten konnte, vergebe ich 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Seichte Unterhaltung mit altbekannten Fantasy-Klischees

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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„Die Blume der Finsternis“ ist der erste Band der Shadowscent-Reihe und stammt aus der Feder von P.M. Freestone. Leider bleibt dieser Reihenauftakt weit hinter meinen Erwartungen zurück. Den Leser erwarten ...

„Die Blume der Finsternis“ ist der erste Band der Shadowscent-Reihe und stammt aus der Feder von P.M. Freestone. Leider bleibt dieser Reihenauftakt weit hinter meinen Erwartungen zurück. Den Leser erwarten kaum Überraschungen und wenig Action, dafür aber umso mehr nebensächliche Details und blasse Charaktere.

Die Autorin bedient sich zwar an typischen Elementen aus dem Bereich Jugendfantasy, punktet aber mit einer interessanten Grundidee. Jedoch hapert es leider an der gesamten Umsetzung. Wer hier eine rasante und nervenzehrende Story erwartet, wird enttäuscht sein. Die Geschichte wird geradlinig, nach bekannten Mustern erzählt. Was P.M. Freestone hier in dem 384 Seiten umfassenden Buch vorlegt, kostet streckenweise einiges an Geduld. Schnell fällt dem Leser auf, dass im ersten Viertel nur sehr wenig passiert. Die Handlung selbst schreitet bis Seite 160 eher gemächlich voran und es geschieht nicht viel mehr, als der Klappentext bereits preisgibt. Danach beginnt ein in Fantasybüchern gerne genutztes Element: Die Reise. Diese gestaltet sich bis auf wenige Hindernisse als recht einfach. Jahrelang verborgene Orte werden rasend schnell gefunden und aus beiläufigen Gesprächen ergeben sich ganz zufällig wichtige Hinweise. Es scheint, als wenn das Schicksal den Charakteren perfekt in die Karten spielt, denn Überraschungen halten sich in Grenzen. Insgesamt verläuft alles sehr glatt, wodurch die Handlung an vielen Stellen für den Leser unglaubwürdig wirkt.

Zudem verzichtet die Autorin darauf, das Setting und die von ihr erschaffene Welt näher vorzustellen. An dieser Stelle fehlt es an Tiefe. Einige Dinge werden angerissen, um dann ohne Erklärung wieder fallen gelassen zu werden. Auch die Ausarbeitung der Charaktere lässt zu wünschen übrig. Rakel und Ash wirken schwammig und blass - wie Abziehbilder, die beliebig austauschbar sind. Es fehlt komplett an Einblicken in die Emotionen der Charaktere, sodass der Leser gefühlsmäßig auf Distanz gehalten wird. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Liebesgeschichte recht unterkühlt daherkommt. Anstatt die Gefühlswelt der Charaktere auszuarbeiten, schweift die Autorin immer wieder zu Nebensächlichkeiten ab. Viele Dialoge wirken gezwungen und werden zu sehr in die Länge gezogen, sodass die Geschichte die meiste Zeit vor sich hinplätschert.

"Ash bezahlt das Bernsteinöl und verabschiedet sich von dem Rüstungsmacher. Ich folge ihm zur Tür und winke zum Abschied mit der obszönsten Geste, die ich kenne.
»Welcher Mief ist dir denn in die Nase gestiegen?«, fragt Ash, als wir uns entfernten.
»Du. Wir haben uns übler betrügen lassen als eine Witwe an einem Stand mit Grabkerzen.«
Zitat aus "Shadowscent - Die Blume der Finsternis" von P.M. Freestone, Seite 279.

„Shadowscent – Die Blume der Finsternis“ von P.M. Freestone bietet leider nur einen mäßig spannenden Mix aus bekannten Jugendbuchelementen. Bei der Umsetzung der Geschichte hapert es deutlich, da sich die Autorin zu sehr in alltäglichem Geplänkel und Nebensächlichkeiten verliert. Handlung, Weltenaufbau und Charaktere sind insgesamt mangelhaft ausgearbeitet. Was bleibt, ist eine Geschichte mit altbekannten Fantasy-Klischees, die für seichte Unterhaltung sorgt. Von mir gibt es daher nur 2 Sterne.

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