Cover-Bild Matrix
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Claassen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 01.09.2022
  • ISBN: 9783546100373
Lauren Groff

Matrix

Roman | New York Times Bestseller und Lieblingsbuch von Barack Obama 2021
Stefanie Jacobs (Übersetzer)

Eine Geschichte von weiblicher Gemeinschaft und Macht. Ein Fest der Erzählfreude, der Erfindungskraft und des Intellekts. Das neue Meisterwerk von Lauren Groff.

Marie ist siebzehn Jahre alt, groß und ungelenk und nach allgemeiner Ansicht ungeeignet für die Ehe und das höfische Leben. Sie verehrt ihre Königin, Eleonore von Aquitanien, doch die verstößt sie mit einem Lächeln: Marie soll Priorin eines abgelegenen Klosters werden, irgendwo im Schlamme Englands, fern von den zärtlichen Zuwendungen ihrer Dienerin. Lebendig begraben in der Gemeinschaft verarmter, frierender, hungernder Nonnen – ausgerechnet sie, die aus einer Familie von Kriegerinnen stammt und alles andere als fromm ist. Doch in der Abgeschlossenheit des Klosters findet Marie für sich und ihre Schwestern ungeahnte Möglichkeiten von weltlichem Einfluss, Wohlstand und neuer Gemeinschaft.

Matrix erzählt die Geschichte einer fehlbaren Heldin: einer Frau – kriegerisch, imposant, machtbewusst, hingebungsvoll –, deren Visionen verlorengehen, wie so viele Stimmen starker Frauen im Lauf der Geschichte. Der neue, flirrend aufregende Roman von Lauren Groff erweckt sie zum Leben und beschwört die utopische Kraft weiblicher Kreativität in einer korrumpierten Welt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2022

Ungewöhnlich realistisch

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Ein ganz und gar ungewöhnliches Buch.
Ich mag das Mittelalter, aber meistens keine Romane, die im Mittelalter spielen. Da wird munter aus irgendwelchen kristallklaren Bächen Wasser getrunken und müßig ...

Ein ganz und gar ungewöhnliches Buch.
Ich mag das Mittelalter, aber meistens keine Romane, die im Mittelalter spielen. Da wird munter aus irgendwelchen kristallklaren Bächen Wasser getrunken und müßig in die Gegend gestarrt. Dieses verklärte Bild vom Mittelalter findet man hier nicht. Lauren Groff hat gut recherchiert und zeichnet ein realistischeres Bild vom Mittelalter. Zumindest, was die äußeren Umstände, das Essen, die Krankheiten etc. angeht.
Ein Kloster voller Nonnen, deren Vorsteherein sehr abgeklärt, feministisch und weltgewandt ist: Warum nicht?
Mir hat „Matrix“ sehr gut gefallen, weil es ungewöhnlich und außergewöhnlich ist. Nichts, was man ständig liest. Man muss sich auf große Zeitsprünge innerhalb der Handlung einstellen und man muss sich darauf einstellen, dass dies ein Buch ist, welches man vor allem für seine Sprache und nicht wegen der sich überschlagenden Handlung liest. Handlung gibt es auch genug, aber es geht hier nicht wie z. B. im Namen der Rose um die Lösung eines Kriminalfalls.
Das erster Mittelalterbuch seit langem, das ich gelesen habe und das erste seit noch längerer Zeit, das ich auch wirklich gerne gelesen habe. Schön auch, dass ich durch das Buch die Autorin kennenlernen durfte, die ich trotz ihrer vorherigen Erfolge, noch nicht kannte. „Matrix“ ist ein sehr gutes Buch, welches man auch flott durchgelesen hat, mit dessen Ideen man sich aber noch einige Zeit auseinandersetzen kann.

Veröffentlicht am 08.08.2022

(Er)leuchtend

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Nie hätte ich gedacht, dass ein Roman über Nonnen im 12. Jahrhundert einmal so begeistern könnte.

Inhalt:

Die siebzehnjährige Marie, uneheliche Tochter eines Monarchen, durch eine Vergewaltigung gezeugt, ...

Nie hätte ich gedacht, dass ein Roman über Nonnen im 12. Jahrhundert einmal so begeistern könnte.

Inhalt:

Die siebzehnjährige Marie, uneheliche Tochter eines Monarchen, durch eine Vergewaltigung gezeugt, wird von Eleonore von Aquitanien, ihrer geliebten Königin, verstoßen und in ein verarmtes Nonnenkloster verbannt. Für Marie erscheint dieses Schicksal zunächst unerträglich. Doch schon bald erkennt sie, dass die einzige Möglichkeit ihrem Elend zu entrinnen, ist, sich eben diesem zu fügen, und das Bestmögliche aus ihrer ausweglosen Situation zu machen. Zorn und Verzweiflung beflügeln sie, in den folgenden Jahren auf den Grundfesten des tristen Klosters einen Ort des Reichtums und der Göttlichkeit zu erbauen. In einer düsteren Zeit, in der Frauen ohne den Schutz eines Mannes hilflos und verwundbar sind, schafft sie eine Gemeinschaft aus Schwestern, die sich gegenseitig Halt und Sicherheit bieten - und gemeinsam selbst den größten Widrigkeiten trotzen. Aber nicht nur das. Marie bringt mit dem Kloster vor allem zu einem - nämlich zu Macht. Einer berauschenden und ebenso gefährlichen Waffe.

Meine Meinung:

Ich finde dieses Buch sehr ungewöhnlich und ganz ausgezeichnet. Eigentlich bin ich niemand der mit der Kirche oder kirchlicher Symbolik besonders viel anfangen kann. Auf „Matrix“ bin ich durch die schöne Covergestaltung aufmerksam geworden und schließlich hat mich die Leseprobe überzeugt, welche sehr aussagekräftig für die weitere Qualität dieser berauschenden Geschichte ist.

Marie ist eine großartige Protagonistin: Unerschrocken, gewaltig und modern.

Ich mag es, dass „Matrix“ ein Buch über Gemeinschaft und Familie ist. Ich mag den Zusammenhalt zwischen den Nonnen und habe ebenso gern über die Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen ihnen gelesen. Ihre wundersamen Charaktere und wozu sie im Stande sind, das hat einfach Spaß gemacht.

Der Schreibstil der Autorin ist bildlich und mitreißend. Die Übersetzung liest sich auf den Punkt. Das muss an dieser Stelle gesondert hervorgehoben werden. Spätestens seit Sally Rooney sind wir es ja gewohnt, dass junge Autorinnen aus dem angloamerikanischen Sprachraum auf Redezeichen verzichten. Auch Lauren Groff macht das und es stört mich nicht.

„Matrix“ ist eigentlich ein moderner, feministischer, sogar queerer Roman, sehr 2022, in ein historisches Gewand gesteckt. Männer spielen nur am äußersten Rand eine Rolle. Keiner von ihnen wird auch nur mit einem Namen bedacht. Hier geht es ganz allein, um die Leistung der Frauen bzw. der Nonnen, einer Gruppe, die man auf den ersten Blick für schwach hält und die aus eben dieser Schwäche Macht schöpft.

Auch auf philosophischer Ebene hat mir das Buch etwas gegeben. Es hat beispielsweise Begriffe wie Heiligkeit sehr intelligent diskutiert.

Fazit:

„Matrix“ von Lauren Groff ist ein Buch das auf sprachlicher wie inhaltlicher Ebene leuchtet und aus der Masse der Neuerscheinungen hervorsticht. Eine Lektüre, die sich lohnt, und die ich jederzeit weiterempfehlen würde.

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Mikrokosmus Kloster

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England, 1158: Marie, die uneheliche Schwester Königin Eleonores, darf nach dem Tod ihrer Mutter nicht etwa an deren königlicher Seite ein neues Leben beginnen, sondern wird in ein abgelegenes Kloster ...

England, 1158: Marie, die uneheliche Schwester Königin Eleonores, darf nach dem Tod ihrer Mutter nicht etwa an deren königlicher Seite ein neues Leben beginnen, sondern wird in ein abgelegenes Kloster abgeschoben. Dort soll sie in der Vergessenheit versinken, doch Marie ist nicht nur durchsetzungsfähig, sondern auch mit einem wachen Geist und Weitsicht gesegnet, und so nutzt sie ihren Posten als Priorin nicht nur zum eigenen Vorteil.
Was hat mich dieser Roman abgeholt. Starke Frauenbilder in Romanen sind heutzutage ja ein wenig in Mode gekommen, werden aber immer wieder für mich zu abgeschmackt oder klischeehaft aufgezogen. Nicht so hier. Marie ist bis zum Tode ihrer Mutter mit sehr starken und unabhängigen Frauen aufgewachsen, und das hat sie zutiefst verinnerlicht. Das Kloster ist ein mehr oder weniger geschützter Mikrokosmus, in dem sie ihre Visionen entwickeln und auch verwirklichen kann. Nach und nach überzeugt sie nicht nur sich selbst, sondern ihre Mitschwestern, was Frauen alles können und auch leisten dürfen. Es ist wunderbar zu lesen, wie ihre und die Macht des Klosters nach und nach wachsen. Das alles erzählt die Autorin sehr kraftvoll, aber auch reduziert. Es wird nichts in großen, farbigen Bildern heraufbeschworen, sondern fein mit wenigen Worten beschrieben und trotzdem kommt man als Leser sehr schnell an. Ich fand diesen ruhigen Stil sehr stimmig mit der klösterlichen Atmosphäre.
Für mich war dieser Roman eines der Jahreslesehighlights bisher. Ganz große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Faszinierender Roman über das Klosterleben im Hochmittelalter

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Nonne wider Willen

England 1158 - das hünenhafte Waisenkind Marie aus Frankreich, wird mit 17 von ihrer Halbschwester, der Königin Eleonore von Aquitanien in ein armseliges Kloster auf der Insel verbannt. ...

Nonne wider Willen

England 1158 - das hünenhafte Waisenkind Marie aus Frankreich, wird mit 17 von ihrer Halbschwester, der Königin Eleonore von Aquitanien in ein armseliges Kloster auf der Insel verbannt. Sie solle dort Priorin werden, da sie zu unansehnlich und mannhaft für eine Heirat wäre. Die freiheitsliebende Marie, die viel lieber als Ritter durch die Lande ziehen würde, muss sich nun dem Klosterleben unterordnen und dem Neid und Argwohn der Schwestern, den sie dem fremden Bastard der Krone anfangs entgegensetzen. Ganz allmählich aber findet die im Klosterleben gefangene Marie ihren ganz eigenen Glauben und erschafft ihre ganz eigene Rolle, die das Kloster bereichert, zu Wohlstand führt und mit ihren außergewöhnlichen feministischen Visionen einen ganz neuen Weg aufzeichnet.

Mit „Matrix“, ist der amerikanischen Autorin Lauren Groff ein ganz ungewöhnliches Buch gelungen. Es beschäftigt sich mit unterschiedlichen Frauenrollen im frühen Mittelalter, mit besonderem Focus auf das Klosterleben. Mit der ungewöhnlichen Protagonistin Marie, der sie das Klischee eines riesigen Mannweibes zuordnet, schafft sie eine ziemlich kontroverse Figur, die gleichzeitig feinfühlig, wehrhaft und ikonenhaft erscheint. Zuerst zutiefst zerrissen und unzufrieden, macht Marie aber das Beste aus ihrer zugewiesenen Rolle und zeigt ihrer geliebten Königin Eleonore alle ihre Facetten!
Der Roman beschreibt das Leben und die Moral im klassischen Mittelalter auf eine recht bildhafte und einfühlsame Weise. Der Schreibstil dabei ist eindrucksvoll und fesselt besonders durch seine ungewöhnliche Protagonistin. Als Inspiration für ihre Marie diente Groff sicherlich die sagenumwobene Dichterin „Marie de France“ aus dem 13. Jahrhundert, von deren Leben nicht viel bekannt ist, deren Novellen „Lais“ Liebe und Unterdrückung der Frauen zum Thema macht.
Das Cover ist eher unspektakulär und weist so gar nicht auf ein historisches Thema hin, doch soll wohl der goldene Strahlenkranz auf Maries Visionen-Inspirationen hindeuten.

Mein Fazit:
Ein faszinierender und ungewöhnlicher historischer Roman, mit einer fantastischen Protagonistin, die sehr modern und unkonventionell in ihren Ansichten anmutet. Sehr inspirierend inszeniert:).

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Veröffentlicht am 30.07.2022

Beeindruckende und starke Geschichte

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Im Buch geht es um Marie, welche von ihrer Halbschwester, der Königin, in ein Kloster geschickt wird. Das ist schon fast ein Todesurteil, da das Kloster arm und von Krankheit geplagt ist. Marie übernimmt ...

Im Buch geht es um Marie, welche von ihrer Halbschwester, der Königin, in ein Kloster geschickt wird. Das ist schon fast ein Todesurteil, da das Kloster arm und von Krankheit geplagt ist. Marie übernimmt jedoch schon bald einen hohen Posten und macht sich daran, ihr Kloster für ihre Schwestern und sich selbst zu stärken. Daraufhin dürfen wir ihr gesamtes Leben begleiten und sehen, wie sie sich für das Kloster einsetzt.

Also erst einmal: Was für ein fantastisches Buch! Mich konnte das Buch absolut abholen.
Ich empfinde die Geschichte als sehr inspirierend und habe es genossen, wie Marie sich den patriarchalen Ideen der Zeit entgegengestellt hat und ihre Schwestern beschützt hat. Das Buch handelt von weiblicher Stärke. Die Protagonistin ist stark und lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist wahrlich nicht perfekt, aber so lebensecht und beeindruckend, dass ich sie wahnsinnig lieb gewonnen habe und es genossen habe, sie in ihrem Leben und ihren Vorhaben begleiten zu dürfen.
Das Buch handelt von sapphischen Frauen, was vor allem vor dem historischen Hintergrund ausgesprochen spannend ist. Das Kloster war beispielsweise als Zuflucht für Frauen da, die nicht mit Männern verheiratet sein wollten. Marie steht eindeutig auf Frauen und das prägt ihren christlichen Glauben, was auch wahnsinnig faszinierend ist.
Ich finde, das Buch zelebriert Frauen und ist sehr feministisch. Es gibt natürlich Stellen, die von dem für die Zeit typischen Sexismus geprägt sind, aber Marie darüber triumphieren zu sehen, hat mich regelrecht euphorisch gestimmt.
Der Schreibstil ist etwas untypisch, aber hat zumindest meinen Lesefluss nicht gestört. Es war flüssig zu lesen und konnte mich super fesseln.

Das Buch hat mich persönlich absolut begeistert und wer Interesse hat von sapphischen, feministischen Nonnen zu lesen, dem kann ich dieses Buch nur nahelegen.

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