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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2022

Durchschnitt

Freundin bleibst du immer
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Funmis,Enitan und Zainab sind Freundinnen und das seit vielen Jahren. Aber jede lebt ihr Leben für sich. Sie haben sich damals an der Universität kennen und lieben gelernt, doch danach schlägt jede für ...

Funmis,Enitan und Zainab sind Freundinnen und das seit vielen Jahren. Aber jede lebt ihr Leben für sich. Sie haben sich damals an der Universität kennen und lieben gelernt, doch danach schlägt jede für sich in andere Lebensrichtungen und vor allem auch in andere Länder.

Erst durch die Hochzeitseinladung von Funmis Tochter finden alle wieder zusammen und zurück nach Lagos.

Enitan ist mittlerweile alleinerziehend und geschieden, aber hat gutes Geld. Zainab muss ihren kranken Mann pflege und das Geld ist knapp, aber dennoch ist sie stolz und versucht alles zu schaffen ohne Hilfe. Funmi hingegen ist dank ihren Mannes, der eher undurchschaubare Geschäfte betreibt sehr gut betucht und führt quasi ein Luxusleben. Und so soll eben auch die Hochzeit ihrer Tochter den Luxus zeigen.


Schon die Anreise könnte unterschiedlicher nicht sein und auch die Gespräche zwischen den Frauen. Denn so offenherzig sind sie doch nicht und erst nach und nach trauen sie sich wieder ehrlich zueinander zu sein und eben auch Gefühle zuzulassen.

Der Leser bekommt dabei einen Einblick in das Leben der jeweiligen Frauen und deren unterschiedlichen Problemen, aber auch einen Zugang zu afrikanischen Traditionen und auch Zwängen und Vorurteilen.


Man mag die drei Frauen rechts schnell und die Story an sich ist auch interessant, aber eben eher einseitig geschildert mit dem großen Drumherum zur Hochzeit und da fallen einzelne Zusatzcharaktere einfach hinten runter. So treten die Ehemänner zwar in der Geschichte auf, aber wirken einfach blass und nicht authentisch. Auch Destiniy, die Verlobte, welche an sich eine große Rolle zukommt darf nur ab und an in Erscheinung treten, obschon sie die tragische Rolle besitzt und der Hauptpunkt des Buches darstellt.

Es ist schön, wie die Freundinnen harmonieren, aber es fehlt hier leider an Tiefgang, so dass es schwer fällt am Ball zu bleiben. Auch die plötzliche Rückblende im Buch macht es eher verwirrender, als dass man die Figuren als intensiver erlebt.


Leider ein Buch, dass mich nicht wirklich ergriffen hat, auch wenn die Story an sich definitiv Potenzial hat.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Langsam anrollende Flut

Flut
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Finn Walker ist ein sehr engagierter Agent und Ermittler der Küstenwache. Er muss jetzt aber den für ihn wohl härtesten und emotionalsten Fall seiner bisherigen Laufbahn lösen, denn einer seiner Kollegen ...

Finn Walker ist ein sehr engagierter Agent und Ermittler der Küstenwache. Er muss jetzt aber den für ihn wohl härtesten und emotionalsten Fall seiner bisherigen Laufbahn lösen, denn einer seiner Kollegen wurde ermordet und ein anderer schwer verletzt. Erste Hinweise führen zu einen groß angelegten Drogenschmugglerring. Und diesen kann man nur mit Feingefühl begegnen.
Aber da hat er die Rechnung nicht mit Gabby gemacht - einer schnüffelnden Journalisten mit schwerwiegender Vergangenheit. Denn sie hat durch diverse Enthüllungsstorys viele Feinde auf sich gezogen.
Zudem schlägt auch Finns Herzen für diese spezielle Journalistin, die es nicht scheut sich in Gefahr zu begeben.

Dani Pettrey verfügt über eine anfangs sehr stille und auch leider verwirrende Schreibweise, so dass man als Leser in verschiedenen Szenen geworfen wird, ohne Hintergrundinformationen zu haben. Man muss immer wieder sich neu zusammenreimen, wer, wie, wann, wo ist oder in welcher Verbindung. Das macht das Lesen sehr anstrengend zu Beginn.
erst nach und nach bildet sich ein Geflecht und man kann die einzelnen Personen in Bezug zueinander setzen.
Dann wirkt es auf einmal flüssiger und eben auch fortschreitender in der Handlung, so dass man sich als Leser endlich abgeholt fühlt.
Die Story ist eben anfangs sehr hakelig und dann erst kommt sie in Schwung. So lernt man auch die Personen besser kennen und wie sie gewinnen an Authentizität. Es macht dann Spaß und die Begierde an das Geschehen wächst.
Auch das Ende ist einfach gekonnt auf den Höhepunkt gebracht.
Schade, dass man so lange warten muss. man könnte meine, der Autor macht ein Wachstum anhand seiner eigenen Figuren.

Es ist kein langweiliges Buch, nur eben nicht immer mit einem roten Faden versetzt.
Man ist als Leser gefordert. Man muss sich etwas durchkämpfen, aber es lohnt sich.
Was den Titel und das Cover angeht, so scheint es leider auch nicht stimmig, denn mit der Handlung selbst scheint es kaum was zu tun zu haben.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Typisch Mamadasein

Mama allein zu Haus
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„Noch vor Kurzem waren ihre Kinder kleine Jungs – und plötzlich verlassen sie als Männer das Haus. So wie den beiden Freundinnen Barbara und Christiane ergeht es vielen Frauen, deren Kinder flügge werden: ...

„Noch vor Kurzem waren ihre Kinder kleine Jungs – und plötzlich verlassen sie als Männer das Haus. So wie den beiden Freundinnen Barbara und Christiane ergeht es vielen Frauen, deren Kinder flügge werden: Der Stolz auf die selbstständigen Kinder mischt sich mit bittersüßem Abschiedsschmerz. „Empty Nest Syndrom“ nennen es die Psychologen – „Muttertier-Blues“ sagen die Söhne und verdrehen liebevoll die Augen. Statt 24/7-Muttertier heißt es plötzlich „Mama allein zu Haus“ und es stellt sich die Frage, warum man den Kühlschrank überhaupt noch füllen soll, wenn ihn keiner mehr leer futtert. Humorvoll und selbstironisch zeigen die beiden Freundinnen, wie es mit Hilfe ihrer „Sisterhood“ gelingt, die neugewonnene Freiheit zu genießen.“ (Quelle:Verlag)

Ganz klar zieht bei diesem Buch der Promibonus auch ein wenig, denn Barbara Becker ust eben durchaus durch TV und Co. Bekannt.
Umso interessanter ist es ja dann mal private Einblicke in ihr Leben zu bekommen. Und dann eben in einen Bereich der wirklich auch sensibel betrachtet werden kann, denn wer will sich schon bewerten lassen oder Erfahrungen mit seiner Erziehung Preis gebe. Schlimmer noch, was its wenn die Kleinen plötzlich erwachsen sind und ausziehen und man dann alleine da steht?

Neben Barbara Becker gibt sehr ähnliche Einblicke auch Christiane Soyke, Chefradakteurin der BUNTE,preis.

Schon eingangs ist das Buch sehr persönlich, denn man spürt wie viel Emotionen hier an den Tag gelegt werden. Wenn die stolzen Mütter bei der Abifeier Tränen in den Augen haben und gemischte Gefühle habe, ob sie eben die Kleinen an sich drücken wollen und weiter behüten, oder eben dich ihnen Flügel zu verleihen.

Was fängt man nur an mit der neuen freien Zeit und der nicht mehr vorhandenen Verpflichtungen? Könnte ja einerseits Erlösung sein, aber anderseits ist man traurig und verzweifelt. Man will dich gebraucht werden, oder? Genau solche Zerwürfnisse haben die beiden in doch recht ähnlicher Form zu bestreiten. Man sieht sehr viele Parallelen. Dabei ist jeder Abschnitte abwechselnd von Barbara und von Christiane geschrieben und das mit viel ehrlicher Frische und nicht verschönert.
Man spürt als Leser Ängste der Mütter, aber auch den Stolz, dass man wohl doch in den letzten Jahren vieles richtig gemacht zu haben.

Das Weltbild verschiebt sich. Man muss sich plötzlich selbst wieder neu kennen lernen und finden. Man ist eben die Rolle der Mutter ein Stück weit losgeworden, wenn die Kinder ausziehen und ihr eigenes Leben führen. Jetzt heißt es sich einen neuen Alltag zu kreieren und eben nicht den Kindern hinterher reisen oder sie ständig anzurufen, zu kontrollieren.
Dafür ist man eben auch nicht mehr Hotel Mama und die Rollen verschieben sich ein bisschen, so dass plötzlich die Kinder sich um die Mama sorgen.

Jeder einzelne Abschnitt, sei es der Umzug, neuer Job/Studium der Kinder, Reisen oder eben auch neue Freiheiten und Hobbys der Mütter ist extrem locker und flüssig geschrieben. Keine blumige Sprache, sondern frei raus, so dass man glaubt sich mit zwei Freundinnen zu unterhalten.

Was dem ganzen leider ein wenig einen Abbruch gibt, ist das Thema an sich. Es ist nicht neu oder für alle Zielgruppen. Das Buch ist schon sehr eingegrenzt auf Frauen im mittleren Alter, so dass die Lesergruppe eingegrenzt ist. Dazu ist es eben ein reiner Erfahrungsbericht und kein Ratgeber. Man sieht am Ende nicht nur, dass es den beiden Frauen so geht, sondern wohl jedes Jahr Millionen anderer Mütter. Schöner Einblick in deren Leben aber nichts packendes oder gar Neues.

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Veröffentlicht am 16.11.2019

Was am Ende übrig blieb - ist die Kunst

Fleischmaler
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Jo Machedanz hat in seinen Kriminalroman die nationalsozialistische Kunstszene beleuchtet und dessen Machenschaften in der Neuzeit.

Durch die Wahl der verschiedenen Handlungsorte und der Figuren die anfangs ...

Jo Machedanz hat in seinen Kriminalroman die nationalsozialistische Kunstszene beleuchtet und dessen Machenschaften in der Neuzeit.

Durch die Wahl der verschiedenen Handlungsorte und der Figuren die anfangs keine wirkliche Verbindung zueienader aufwiesen hat er eine recht schwere Wahl getroffen, da man sich als Leser einfach schwer getan hat alles in ein Ganzes zu fügen.

Man hat anfangs das Gefühl bis zu 3 verschiedene Storys zu lesen.

Paul als Figur kann man gut einornden, so wie eben auch Kiki. Was Adam als Kunstdetektiv im Ganzen soll löst sich sehr spät erst auf.

Die Story an sich ist definitv voll mit Potential, aber die sachliche Erzählweise und eben auch die vielen Wechsel zwischen den Szenen lässt es sehr ins Stocken geraten, so dass es schwer fällt dem Geschehen zu folgen. Auch was das Spannungspotential angeht, so fehlt mir hier einfach die Tiefe. Man hat eben nur kleine Sequenzen an denen man mitfiebert. Und das betrifft vor allem die Figur Kira.

Die Morde an sich gehen da schon fast unter, trotz der Brutalität.

Zum Ende hin nimmt es aber zum Glück deutlich an Fahrt auf und man wird als Leser auch endlich mitgenommen und kann eben auch selbst ein paar Schlüsse ziehen, was es dann eben auch interessanter macht.

Ein Kriminalroman, der eben mehr Roman, als Krimi in meinen Augen darstellt.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Dreckige Geschäfte

Die Peer Gynt Papers
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Arne Jakobson erhält einen sehr außergewöhnlichen Auftrag, denn statt einen Mord aufzuklären soll er nur eine Dokumentenmappe sicher stellen. Arne ist dennoch skeptisch und streckt eben seine Fühler aus.
Noch ...

Arne Jakobson erhält einen sehr außergewöhnlichen Auftrag, denn statt einen Mord aufzuklären soll er nur eine Dokumentenmappe sicher stellen. Arne ist dennoch skeptisch und streckt eben seine Fühler aus.
Noch weiß er nicht in welches Wespennest er da gestochen hat.
Erst nach und nach bekommt er eine Idee, dass es hier nicht mit rechten Dingen zu geht.

Auch als Leser erscheint die ganze Story verworren und teils unlogisch. Man muss definitiv am Ball bleiben, um eben den Dingen und Geschehnissen ausreichend zu folgen.
Definitiv kein Buch , das schnell zu lesen ist.
Die Figuren sind an sich gut ausgearbeitet, wenn auch nicht immer mit Tiefgang und greifbaren Charakter. Es wirkt oftmals recht unterkühlt.
Trotz der vielen spannenden Passagen verliert man sich doch schnell in Details und in sehr langatmigen Phrasen, so dass es schon fast langweilig anmutet.
Man muss sich ein wenig durchkämpfen, doch man wird belohnt. Denn die Story an sich ist gut und auch das Ende so nicht unbedingt vorhersehbar.