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Veröffentlicht am 17.09.2022

Commissaire Casabona auf der Flucht

Schatten der Vergangenheit
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Schatten der Vergangenheit
Autor: Antonio Fusco
Übersetzerin: Ingrid Ickler
Verlag: Tropen
Erschienen: 2022

Inhalt
Der in der Toskana lebende Commissario Casabona wird verdächtigt, den Liebhaber seiner ...

Schatten der Vergangenheit
Autor:
Antonio Fusco
Übersetzerin: Ingrid Ickler
Verlag: Tropen
Erschienen: 2022

Inhalt
Der in der Toskana lebende Commissario Casabona wird verdächtigt, den Liebhaber seiner Frau ermordet zu haben. Er entzieht sich durch Flucht der Verhaftung und versucht aus seinen Verstecken heraus, den Fall zu klären, um seine Unschuld zu beweisen.

Meine Meinung
Dem Autor ist ein kurzweiliger Krimi mit viel italienischem Lokalkolorit gelungen. Sein Schreibstil ist flott, aber dennoch mit einigen Ausschmückungen, welche die Geschichte stellenweise mehr zu einem Roman als Krimi machen. Besonders die fast schon philosophischen Betrachtungen des Hauptdarstellers ließen mich an so manche Lebensweisheiten denken.
Der Plot wird aus der Sichtweise des Hauptdarstellers und der anderen Ermittler erzählt und mit kursiv gedruckten Kapiteln gekennzeichnet. Das hat mich zunächst etwas irritiert, da Kursives üblicherweise für Zitate verwendet wird, doch im Laufe des Buches konnte ich mich daran gewöhnen. Was mir allerdings bis zum Schluss Probleme machte, ist die Fülle an italienischen Namen, die zum Teil auch sehr ähnlich waren. Hier hätte ich mir ein Personenverzeichnis für die Übersetzung aus dem Italienischen gewünscht (In Italien selbst wird es wahrscheinlich mit den Namen ja keine Probleme bei den Lesenden geben).
Der Autor ist laut Klappentext als Forensiker bei der italienischen Staatspolizei tätig. Was mich nach der Lektüre ein bisschen mit Zwiespalt zurücklässt, ist die Frage, ob die im Buch verwendeten Klischees und Stereotype eine ironische Anspielung auf die Außensicht Italiens ist oder ob der Autor durch seine Stellung innerhalb des Systems eine Abbildung der Realität zu vermitteln versucht. Ich wurde leider bei dieser Frage nicht schlau und daher stören mich die im Buch vorkommenden Allgemeinplätze der italienischen Gesellschaft, woraufhin ich insgesamt den Krimi mit drei von fünf Sternen bewerten möchte.

Fazit
„Schatten der Vergangenheit“ empfinde ich als einen flott zu lesenden Krimi mit viel italienischem Lokalkolorit und reichlich Stereotypen und Klischees.

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Zwei glatt, zwei verkehrt

Mörderische Masche
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Mörderische Masche. Ein Fall für Henri und den Häkelclub.
Autorin: Karla Letterman
Verlag: dtv
Erschienen: 2022

Inhalt
Der junge Witwer Henri glaubt nicht so recht an den Unfalltod seiner geliebten Maike. ...

Mörderische Masche. Ein Fall für Henri und den Häkelclub.
Autorin:
Karla Letterman
Verlag: dtv
Erschienen: 2022

Inhalt
Der junge Witwer Henri glaubt nicht so recht an den Unfalltod seiner geliebten Maike. Als er bei der Fortführung von Maikes Handarbeitsgeschäft die Häkel- und Strickrunden kennenlernt, findet er nicht nur selbst Gefallen am Handarbeiten, sondern verdächtigt er auch einige Mitglieder der Runde, mit dem Tod seiner Maike etwas zu tun zu haben. Liegt er mit seinen Vermutungen richtig?

Meine Meinung
Die Autorin hat einen unterhaltsamen Cosy Krimi geschaffen, der mir besonders durch die vielen Bezüge zu Häkel-, Strick- und Näharbeiten sowie Handarbeiten generell im Gedächtnis bleiben wird. Wer es nicht so mit dem Handarbeiten hat, wird diese Passagen wahrscheinlich eher als langweilig empfinden.
Ich hätte mir mehr kriminalistische Ermittlungen erhofft, nachdem der Titel eher in diese Richtung die Aufmerksamkeit lenkte. Ein richtig spannender Pageturner ist die Geschichte leider nicht, aber für dahinplätschernde Unterhaltung an heißen Sommernachmittagen reichte es.
Bei Henri hatte ich lange den Eindruck, dass es sich um einen Herrn jenseits der 60 handeln würde und war dann umso überraschter, dass er eher ein jüngerer Mann in seinen 30ern sein müsste. So richtig warm wurde ich auch mit den anderen DarstellerInnen nicht, außer mit dem Frollein, die durch geschickte Manipulation ihre Wünsche und Bedürfnisse durchsetzen konnte.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, doch wie bereits erwähnt, lässt der Plot zu wünschen übrig. Vor allem das Ende konnte meine Leseerwartungen nicht erfüllen.

Fazit
Wer einen unaufgeregten Cosy Krimi mit viel Bezug zu Handarbeiten für entspannte Lesestunden sucht, dem wird „Mörderische Masche. Ein Fall für Henri und den Häkelclub.“ gefallen.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Frauenfreundschaften im Alltag

Am liebsten sitzen alle in der Küche
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Am liebsten sitzen alle in der Küche
Autorin: Julia Karnick
Verlag: dtv
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Julia Karnick ist ein sehr aus dem Leben gegriffener Roman über Frauenfreundschaften ...

Am liebsten sitzen alle in der Küche
Autorin:
Julia Karnick
Verlag: dtv
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Julia Karnick ist ein sehr aus dem Leben gegriffener Roman über Frauenfreundschaften gelungen. Die drei Hauptdarstellerinnen konnte ich mir aufgrund der detailreichen Schilderungen sehr gut vorstellen und in manchen Situationen recht intensiv mit ihnen mitleben.
Ich hatte mich allerdings vom Klappentext ein wenig in die Irre führen lassen, denn ich erwartete einen möglichst turbulenten und witzigen Rachefeldzug als Hauptthema der Geschichte. Im Mittelpunkt stand jedoch die Freundschaft dreier doch recht unterschiedlicher Frauen, alle um die fünfzig Jahre alt, und ihre sehr verschiedenen bisherigen Leben.
Insgesamt war es ein angenehmer Roman, der sich auf einer Reise leicht lesen ließ (bis auf die überstrapazierte Anwendung von Klammern) und ich konnte am Ende das Buch mit einem guten Gefühl aus den Händen legen.

Fazit
Wer einen angenehmen Roman über intensive Frauenfreundschaften im Alltag lesen möchte, dem sei „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ empfohlen.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Gefährliche Fährüberfahten

Tod vor Helgoland
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Tod vor Helgoland
Autorin:Susanne Ziegert
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2022

Inhalt
Die Kommissarin Rike von Menkendorf möchte eine Auszeit auf Helgoland nehmen, doch schon bei der Überfahrt zur Insel wird ...

Tod vor Helgoland
Autorin:
Susanne Ziegert
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2022

Inhalt
Die Kommissarin Rike von Menkendorf möchte eine Auszeit auf Helgoland nehmen, doch schon bei der Überfahrt zur Insel wird sie von ihrem Beruf eingeholt, als sie bemerkt, dass eine Person über Bord geht. Rasch ist sie in den Fall verwickelt, denn dass es sich um einen Selbstmord handelt, will sie nicht so recht glauben.

Meine Meinung
Der Autorin Susanne Ziegert ist mit „Tod vor Helgoland“ ein spannender Krimi gelungen, auch wenn es meinem Geschmack nach fast zu viele Erzählstränge und zu viele Zeitsprünge gab. Ich musste einige Male nachschauen, wer wer ist, da es ziemlich viele Namen waren. Da wäre vielleicht eine Personenliste im Anhang hilfreich gewesen.
Die Handlungsstränge für sich genommen waren interessant und es wurden aktuelle Themen gut aufgearbeitet. Lange fragte ich mich, was das alles miteinander zu tun haben könnte. Das war also recht spannend gemacht und mit einem fulminanten Schluss wurden die Zusammenhänge weitgehend aufgeklärt.
Was mir nicht so gut gefiel, war der recht knappe Schreibstil und dass dadurch Sprünge entstanden, die mich verunsicherten, ob ich kurz beim Lesen eingenickt war und mich deshalb nicht auskannte oder ob da bewusst etwas ausgelassen worden war.
Das Cover ist wunderbar gelungen und auch die Kapitellängen gefielen mir mit ihrer Kürze sehr gut. Die Beschreibung der Insel wurde geschickt in die Handlung miteingewoben und dieses Lokalkolorit hat mir an dem Krimi besonders gut gefallen. Ich könnte mir eine Reise nach Helgoland durchaus vorstellen. Hoffentlich passiert mir auf der Überfahrt nichts 😉!

Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden, komplex aufgebauten Krimi mit Helgoländer Lokalkolorit ist, wird mit „Tod vor Helgoland“ fündig.

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Krimi für zwischendurch

Mord auf Westfälisch
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MORD AUF WESTFÄLISCH
Autor: Jobst Schlennstedt
Verlag: emons:
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autor Jobst Schlennstedt liefert mit „MORD AUF WESTFÄLISCH“ einen handwerklich ordentlich gemachten Krimi ...

MORD AUF WESTFÄLISCH
Autor: Jobst Schlennstedt
Verlag: emons:
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autor Jobst Schlennstedt liefert mit „MORD AUF WESTFÄLISCH“ einen handwerklich ordentlich gemachten Krimi ab, der mich aber nicht wirklich in seinen Bann ziehen konnte.
Das Cover hatte mit seinem Warnschild meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und der erhöht gedruckte Titel war ein angenehmes haptisches Erlebnis.
Obwohl ich die anderen Fälle des Kommissar Jan Oldinghaus noch nicht gelesen hatte, habe ich mich recht gut mit den vorkommenden Personen zurechtgefunden. Es wurden recht geschickt Kurzbeschreibungen des Davorliegenden eingebaut, sodass ich in den Grundzügen über die Beziehungen der ProtagonistInnen zueinander im Bilde war. Allerdings wäre es hilfreich gewesen, ein kurzes Personenregister im Buch zu finden.
Der Schreibstil des Autors ist eher schlicht und schnörkellos. Die Ereignisse schreiten rasch voran und lassen Raum für Spekulationen. Auch ein paar private Angelegenheiten der ErmittlerInnen werden eingeflochten. Die Charaktere selbst werden, meinem Geschmack nach, jedoch zu wenig in die Tiefe gehend ausgearbeitet und ich konnte mich nicht wirklich in sie hineinfühlen.
Was mir im Buch abging, war das Lokalkolorit. Die Geschichte spielt zwar in Herford und Bielefeld, aber so wirklich viel Bezug zur Gegend hatte die Geschichte nicht. Der Krimi hätte auch an jedem beliebigen anderen Ort in Deutschland spielen können. Ich hatte mir durch den Titel "MORD AUF WESTFÄLISCH" irgendwie erwartet, eine kleine virtuelle Reise in diese Ecke Deutschlands unternehmen zu können.
Das Ende war ein Ende, doch mir hat ein wenig die Dramatik gefehlt. Als ich das Buch schließlich aus der Hand legte, hatte ich den Eindruck, dass jetzt alles abgearbeitet und „zaumgramt“ ist.

Fazit
„MORD AUF WESTFÄLISCH“ empfand ich als handwerklich ordentlich gemachten Krimi für zwischendurch.

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