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Veröffentlicht am 16.08.2022

Süße Geschichte aber manchmal etwas too much

Boyfriend Material
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Luc hat ein Imageproblem. Durch seinen berühmten Vater hat es die Presse auch auf ihn abgesehen. Um das Problem zu lösen, braucht er natürlich einen Fake Freund, der möglichst perfekt ist.
Auftritt: ...


Luc hat ein Imageproblem. Durch seinen berühmten Vater hat es die Presse auch auf ihn abgesehen. Um das Problem zu lösen, braucht er natürlich einen Fake Freund, der möglichst perfekt ist.
Auftritt: Oliver, Anwalt, Vegetarier, charmant, attraktiv

Die Idee der Geschichte fand ich richtig süß und in Oliver habe ich mich augenblicklich verliebt. Mit Luc hatte ich tatsächlich Anfangsschwierigkeiten, weil er so negativ eingestellt war und mich das auf Dauer ein bisschen genervt hat, aber ein paar Treffen und einen süßen Insider später, war ich auch von den beiden als Paar überzeugt.

Eigentlich haben die beiden nichts gemeinsam und ich glaube, dass die Geschichte anders ausgegangen wäre, wenn in dem Buch zufälligerweise ein dritter schwuler Mann Single gewesen wäre.

Der Schreibstil war aber flüssig und generell angenehm zu lesen. Einzelne Phrasen wie „altes Haus“ haben für mich einfach nicht in den Leseflow gepasst, aber es spielt in England und wahrscheinlich hätte es mich in der Originalsprache auch nicht gestört.

Mir war Lucs Freundeskreis leider echt too much. Das waren allesamt Karikaturen, ohne den Hauch eines Versuch Authentizität auch nur irgendwie vermuten zu lassen. Das fand ich teilweise wirklich anstrengend, wie weltfremd und gezwungen lustig die waren, während sie einander beleidigt haben und schlechte Witze nicht verstanden haben. Das sollte dann wahrscheinlich der britische Humor sein, aber ich fand den viel zu oft unter der Gürtellinie.

Ansonsten ist das Buch trotz meiner Kritikpunkte total unterhaltsam und ich habe es innerhalb von zwei Tagen durchgelesen.

Eine süße Fake-Dating Rom-Com für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Spannende Idee

Die neun Leben der Rose Napolitano
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Luke und Rose wollen keine Kinder, das war ihnen schon vor der Hochzeit klar. Doch plötzlich ändert Luke seine Meinung und von Rose wird natürlich erwartet, dass sie mitzieht. Denn ihrem Mann Kinder vorzuenthalten, ...

Luke und Rose wollen keine Kinder, das war ihnen schon vor der Hochzeit klar. Doch plötzlich ändert Luke seine Meinung und von Rose wird natürlich erwartet, dass sie mitzieht. Denn ihrem Mann Kinder vorzuenthalten, wäre ja wirklich nicht nett, außerdem wird sie das Muttersein bestimmt lieben, sobald sie ein Kind hat und kein Kind zu bekommen würde sie auf jeden Fall bereuen. Das ist zumindest die Meinung ihres Umfeldes, das sie immer mehr unter Druck setzt.
Aber Rose will nun mal keine Kinder.

In „Die neun Leben der Rose Napolitano“ werden neun Mögliche Wege erzählt, wie die Geschichte weitergehen könnte.

Die Idee an sich hat mir sehr gut gefallen. Rose war eine Protagonistin, deren Leben ich gerne verfolgt habe. Es war interessant zu beobachten, inwiefern sich ihr Leben unterschiedlich entwickeln könnte und welchen Ereignissen sie trotzdem nicht entkommen kann.

Dadurch, dass die Geschichte immer denselben Ursprung hat und manche Themen beinahe schicksalhaft dargestellt wurden, gab es für mein Empfinden zu viele Wiederholungen. Ich hätte mir lieber gewünscht, dass sich ihre Leben noch weiter voneinander entfernt hätten und nicht immer dieselben Personen auftauchen. Das war einfach ein bisschen unrealistisch und hat mich manchmal etwas gelangweilt.

Die neun Leben waren manchmal etwas verwirrend, da sie mit Rose 1 bis Rose 9 beschriftet waren und bei Kapitelanfang immer stand, in welchen Leben diese Szene eintritt. Welche Geschichten Rose 1-9 genau waren, habe ich mir leider nicht merken können. Aber durch den Inhalt bekommt man ein bisschen ein Gefühl dafür.

Ich hätte mir noch gewünscht, dass es mehr Leben ohne ein Kind gegeben hätte, da mir dieser Aspekt ein bisschen zu schnell abgehandelt war und ich irgendwie das Gefühl hatte, dass die Autorin diese Leben nicht so spannend fand.

Zusammengefasst fand ich die Idee genial und die Durchführung auch ganz gut. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen, ein paar Tränchen verdrückt und musste einige Male energisch nicken.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Nettes Jugendbuch

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Romantasy für alle Fans des TikTok-Trends Dark Academia)
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Das Buch ist eigentlich ganz nett, konnte mich aber nicht wirklich vom Hocker hauen. Das Cover und der Klappentext waren ganz ansprechend und haben mich davon überzeugt das Buch zu lesen.
Leider wurden ...

Das Buch ist eigentlich ganz nett, konnte mich aber nicht wirklich vom Hocker hauen. Das Cover und der Klappentext waren ganz ansprechend und haben mich davon überzeugt das Buch zu lesen.
Leider wurden meine Erwartungen nicht wirklich erfüllt. Bis jetzt gab es einfach zu viele Parallelen zu anderen Jugendbüchern und mir hat etwas gefehlt, wodurch sich das Buch von anderen abgehoben hätte. Generell ist die Geschichte eine Mischung aus „Matching Night“ und „Night of Crowns“ ohne Wahnsinn, mit mehr Klischees und leichten „Inheritance Games“ Vibes. Also wenn ihr diese Bücher mochtet, wird euch „Four Houses of Oxford“ wahrscheinlich auch gut gefallen.
Die Charaktere waren sehr plakativ, hatten meist nicht viel Persönlichkeit und handelten immer wieder mal unlogisch. Die Protagonistin war mir persönlich auch etwas zu passiv und theatralisch und ich konnte ihre Emotionen nicht wirklich nachempfinden.
Ich hatte immer wieder mal das Gefühl, als würde sich die Handlung im Kreis drehen. Mir hat da einfach zu viel Kontextinformationen zu den vier Farben gefehlt, sodass ich in der Handlung geschwommen bin. Es gab kaum zeitliche Struktur, keinen Rahmen, an dem man sich orientieren konnte und kein großes Finale auf das ich hinfiebern konnte. Die Geschichte ist einfach so dahingeplätschert.
Wobei man aber auch miteinbeziehen musss, dass in diesem Buch gefühlt kein einziges Rätsel gelöst wird. Es werden nur Fragen aufgeworfen und dann ist das Buch vorbei. Der Zeitpunkt für das Ende war mir auch nicht wirklich klar. Er wirkte recht willkürlich und verwirrend. Vor allem, weil es die perfekte Möglichkeit für einen richtigen Cliffhänger gegeben hätte. Ich bin aber total gespannt, wie sie die Antworten im zweiten Teil alle unterbringen wollen, damit es nicht zu viel auf einmal wird.
Der Schreibstil war sehr schlicht und mir persönlich manchmal etwas zu eintönig, aber für ein Jugendbuch passt das ganz gut.
Generell war das Buch ganz unterhaltsam und in der Grundidee auch ganz interessant, aber es war eher eine verlängerte Einleitung und ich hoffe, dass da im zweiten Teil noch etwas kommt.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Berührend und erschütternd

Erschütterung
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Der Schreibstil war leicht lesbar und teilweise richtig unterhaltsam. Die Thematik war allerdings das exakte Gegenteil. Erdrückend, hoffnungslos und nichts, mit dem man sich gerne beschäftigt. Trotzdem ...

Der Schreibstil war leicht lesbar und teilweise richtig unterhaltsam. Die Thematik war allerdings das exakte Gegenteil. Erdrückend, hoffnungslos und nichts, mit dem man sich gerne beschäftigt. Trotzdem wurden die schweren Themen an sich gut umgesetzt und auch, wenn ich die Entscheidungen des Protagonisten nicht immer nachvollziehbar fand, hat er sich doch wie ein echter, komplexer und authentischer Mensch angefühlt. Er war nicht sympathisch, aber das musste er auch nicht sein, damit man mit ihm mitleiden kann.

Der Titel passt auch perfekt zu der Geschichte. Ich könnte mir kein Wort vorstellen, dass sowohl die Handlung als auch meine Emotionen während des Lesens besser beschreiben könnte. Das Cover fand ich ebenfalls aussagekräftig und war der entscheidende Faktor, der mein Interesse an dem Buch geweckt hat.

Teilweise hatte ich jedoch den Eindruck, dass das Buch zwanghaft versuchte intellektuell zu wirken und ich musste doch einige Einschübe googeln. Das hat meinen Lesefluss etwas gestört.

Es war mir manchmal auch inhaltlich etwas zu viel, weil verschiedene schockierende Themen, miteinander verstrickt wurden und das Lesen dadurch etwas bedrückend wurde. Außerdem bekamen die Themen nicht gesund Platz und manche Handlungsstränge verliefen scheinbar im Sand.

Das Ende war für mich eher unzufriedenstellend und hat viele Fragen offengelassen. Ich habe auch den scheinbar willkürlichen Zeitpunkt des Endes nicht wirklich verstanden. Später habe ich durch Zufall erfahren, dass es verschiedene Enden gibt, was ich einerseits witzig finde, wodurch ich mich andererseits doch auch etwas veräppelt fühle.

Als ich das Buch beendet habe war ich kurz echt fertig mit den Nerven und der Welt. Es ist wirklich keine leichte Kost aber auf eine ungewöhnliche Art und Weise sehr berührend und auf jeden Fall erschütternd.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Von Motten und Schmetterlingen

Misfits
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Das Cover ist schlicht gehalten und stellt dadurch den Titel und die Misfits unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt. Ich liebe den eleganten Stil dieses Designs, da schwarz-gold eine klassische, unauffällige ...

Das Cover ist schlicht gehalten und stellt dadurch den Titel und die Misfits unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt. Ich liebe den eleganten Stil dieses Designs, da schwarz-gold eine klassische, unauffällige Farbkombination ist, bei der der Titel durch das glänzende Gold und den starken Kontrast förmlich strahlt. Es gibt auch keine unnötige Ablenkung und man kann sich als Leser:in sofort auf den relevanten Inhalt fokussieren.

In diesem Buch erzählt die Autorin von ihren Erfahrungen als Außenseiterin. Der Text war ursprünglich ein Vortrag, was man durch den persönlichen und authentischen Schreibstil sofort merkt. Ich habe mich direkt von der Autorin angesprochen gefühlt. Der Schreibstil war wirklich außergewöhnlich ehrlich und intim, als würde man sich mit seiner besten Freundin unterhalten.

Sie erzählt hier von ihrer Kindheit, Erfahrungen im Showbusiness, dem Wert von Transparenz und regt zum Reflektieren an.

Ich habe das Buch, unter anderem wegen der Kürze, in einem Rutsch durchgelesen. Mit etwa 120 Seiten ist das Buch nämlich wirklich sehr, sehr dünn und die Erzählungen bleiben dadurch etwas oberflächlich. Verwirrend war für mich, dass auf manchen Seiten einzelne Schlüsselsätze noch einmal in großer Schrift hervorgehoben wurde. Das hat mich ein wenig an meine Schulzeit erinnert. Ich bin mir auch nicht sicher, ob man dadurch mehr Seiten zusammenbekommen wollte, oder den Leser:innen nicht zutraut, Schlüsselsätze selbst zu erkennen, aber auf jeden Fall hat sich dadurch einiges unnötigerweise wiederholt.

Mir hat ehrlicherweise manchmal ein bisschen Kontext gefehlt, da ich die Autorin davor noch nicht kannte und mir dadurch einiges selbst zusammenreimen musste. Für mich war das Buch auch generell eher eine Anekdotensammlung als ein Manifest.

Es ist auf jeden Fall lesenswert und unterhaltsam, aber leider nicht das erwartete Highlight und auch kein Buch, das man unbedingt gelesen haben muss.

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