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Veröffentlicht am 25.10.2022

Sehr politische Agenten-Geschichte

EAST. Welt ohne Seele
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„EAST – Welt ohne Seele“ von Jens Henrik Jensen versprach ein spannender Thriller mit Geheimagenten-Action zu werden. So ganz geschafft hat die Geschichte bei mir allerdings nicht dieses Gefühl von einem ...

„EAST – Welt ohne Seele“ von Jens Henrik Jensen versprach ein spannender Thriller mit Geheimagenten-Action zu werden. So ganz geschafft hat die Geschichte bei mir allerdings nicht dieses Gefühl von einem Thriller und der dazugehörigen Spannung auszulösen.

Jan Jordi Kazanski befindet sich gerade in eine Lebenskrise. Der halb Pole, halb Spanier hat einmal relativ erfolgreich für die CIA in Amerika gearbeitet, diese Tätigkeit allerdings niederlegen müssen, als es zu einem tragischen Unglück kommt. Kazanski ist daraufhin nicht mehr derselbe und ertränkt seine Trauer im Alkohol. Eigentlich möchte die CIA ihn nach der Erstellung seines psychologischen Profils nicht mehr einsetzen, tut dies dann aber unverhofft doch. Kazanski soll nach Polen, um genau zu sein nach Krakau, reisen und dort die sogenannte „Witwe“ aufspüren. Es geht lediglich darum diese mysteriöse Frau zu finden und ihr ein paar Fragen zu stellen, denn sie war es auch, die die CIA um Hilfe gebeten hat, sich dann aber nicht mehr meldete. Dies ist nun einige Monate her und Kazanski soll herausfinden, was vorgefallen und warum die Witwe plötzlich wieder abgesprungen ist. Er macht sich nun also auf den Weg nach Krakau um dort Antworten zu finden. Sein Auftrag scheint leicht zu sein, bis er den ersten Mordanschlag auf ihn überlebt. Dieser sollte nicht der letzte sein während Kazanskis Aufenthalt in Polen. Findet Kazanski Antworten auf die Fragen der CIA? Wer versucht ihn in Krakau auszuschalten und warum? Und wer ist eigentlich die mysteriöse Xenia, die im gleichen Hotel wie er untergebracht ist und seine Nähe sucht? Wird Kazanski das Rätsel um die Witwe lösen und seinen Auftrag abschließen können?

Zuerst einmal finde ich die Idee hinter dieser Geschichte doch sehr spannend. Geheimagenten übel immer eine gewisse Faszination auf den Menschen aus und man ist in einem Action-Film gerne an der Seite seines Helden. In diesem Buch ging mir das Voranschreiten der Geschichte viel zu schnell. Dabei kam nicht einmal wirklich Spannung auf. Man wechselte von einem Handlungsort zum nächsten, das alles oft in einem Kapitel. Zu Beginn war dies doch sehr verwirrend, da man ohne Vorwarnung in die einzelnen Handlungsstränge geworfen wurde. Ich musste mich dann teilweise erst einmal wieder zurechtfinden und mir ins Gedächtnis rufen, bei wem ich da gerade gelandet bin. Die vielen, fremd klingenden Namen waren da auch nicht hilfreich. Oft wurden gleich mehrere, sehr schwierig auszusprechende und zu lesende Namen hintereinander genannt. Manchmal habe ich da dann einfach den Überblick verloren. Prinzipiell fand ich die Geschichte rund um eine geheimnisvolle Witwe, die in Krakau die Fäden in der Hand hat aber sehr spannend und ansprechend. Die Frau arbeitet im Geheimen, bleibt immer unentdeckt und hat es geschafft über Jahre hinweg Angst und Schrecken in der Schmugglerszene zu verbreiten. An sich ein guter Stoff um eine spannende und nervenaufreibende Geschichte daraus zu machen. Leider ist diese bei mir aber nicht ganz angekommen. Am Ende haben sich die Ereignisse überschlagen und es war doch sehr überraschend. Das hat mir dann doch wieder mehr gefallen. So wurde das Buch zu einem guten Ende gebracht mit der Aussicht natürlich, dass es hier eine oder gleich mehrere Fortsetzungen geben könnte. Fazit: Die Geschichte an sich ist gut, das Buch ist für mich persönlich in seiner Handlung aber leider nicht ganz ausgereift. An sich ist mir das Buch auch etwas zu politisch gewesen.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Schöne, magische Geschichte - aber leider zu wenig Tiefe für mich

Die Meerjungfrau von Black Conch
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“Die Meerjungfrau von Black Conch” von Monique Roffey ist ein Roman, der auf interessante Weise die Geschichte einer jungen, hübschen und vor allem verfluchten Frau erzählt. Die Story dahinter ist sehr ...

“Die Meerjungfrau von Black Conch” von Monique Roffey ist ein Roman, der auf interessante Weise die Geschichte einer jungen, hübschen und vor allem verfluchten Frau erzählt. Die Story dahinter ist sehr spannend und hat auf jeden Fall meine Aufmerksamkeit geweckt. Leider ist sie für mich persönlich nicht ganz so gut umgesetzt.



In Black Conch, welches unter anderem ein Fischerdorf ist, lebt der junge Mann David, der eines Tages auf See die Bekanntschaft der jungen, schönen Aycayia macht. Die Meerfrau taucht einfach so im Meer vor seinem Boot auf und hört ihm beim Singen zu. Gleich vom ersten Moment an haben die beiden eine besondere Verbindung zueinander. David ist direkt hin und weg von der schönen Meerjungfrau, kann sein Entsetzen über ihre Erscheinung aber auch nur schwer verbergen. Denn klar, wann trifft man denn einmal eine Meerjungfrau? David besucht die hübsche Aycayia von nun an regelmäßig auf dem Meer und singt für sie. Neugierig wagt auch die Meerfrau sich immer nähe an sein Boot. Bis sie eines Tages fälschlicherweise glaubt, dass David sie wieder besuchen kommt, es sich bei dem Boot aber um ein Fischerboot von zwei Amerikanern handelt. Diese sind sehen in der Meerfrau weniger ein lebendes Geschöpft, als eine überaus wertvolle Trophäe. Nach einem stundenlangen Kampf gelingt es den Amerikanern dann doch die Meerfrau einzufangen und sie in das Fischerdorf Black Conch zu bringen. Dort wird sie als DER Fang des Jahrhunderts ausgestellt und auch David bekommt mir, dass seine geliebte Meerfrau Jägern zum Opfer gefallen ist. Was wird David tun, um Aycayia zu retten? Wird er überhaupt einen Versuch unternehmen? Und was geschieht dann mit dieser großen Meerfrau? Denn an Land können die bekanntlich nicht lange überleben.

Nachdem ich mir zuerst die Leseprobe zu diesem Buch durchgelesen hatte, war ich schon etwas verwirrt über die Sprache und Ausdrucksweise. Da hat sie mich nicht sonderlich gestört. Ich dachte, dass es sich lediglich um einzelne Phasen im Buch handeln würde und nur in Davids Tagebucheinträgen vorkommt. Leider hat sich die seltsame Sprachweise durch das komplette Buch gezogen (wobei die Kapitel mit den Tagebucheinträgen von David aber wirklich am schwierigsten zu lesen waren). Es ist eine Art Slang, den die Bewohner von Black Conch nutzen und der dort immer gesprochen wird. Einerseits finde ich das natürlich sehr authentisch und die Sprache hat auch einen gewissen Charm. So ist man dem Buch und seiner Geschichte nämlich noch ein bisschen näher. Allerdings war das Lesen für mich so wesentlich schwerer und ich kam leider nicht so gut und schnell durch die Geschichte. Letztendlich war ich dann auch froh, dass das Buch nur diese 240 Seiten hat. Generell ist die Geschichte über die verfluchte Meerfrau Aycayia aber sehr spannend und mystisch. Das hat mich gleich angesprochen. An Übernatürlichem mangelt es dem Buch keineswegs und das mag ich sehr. Die Sagen und Mythen rund um die karibischen Inseln können schon sehr magisch und spannend sein, das beweist “Die Meerjungfrau von Black Conch” auch. Und auch wenn die Geschichte an sich ihren Reiz hat, hätte ich mir noch ein wenig mehr Tiefe gewünscht. Man erfährt viel über David und auch seine Verwandte Arcadia, die eigentlich nicht direkt ihren Ursprung auf Black Conch hat, deren Vorfahren allerdings irgendwann einmal die Inseln besiedelten. Auch das ist überaus spannend und trägt positiv zur Geschichte bei. Gerne hätte ich aber noch mehr über die Frauen erfahren, die Aycayia damals vor so vielen Jahrhunderten verfluchten. Was waren das für Frauen? Waren sie lediglich von Eifersucht getrieben? Und auch über die andere Verfluchte, die Aycayia als Lederschildkröte im Meer begleitete. Diese Themen wurden angeschnitten, aber ich hätte schon gerne mehr darüber erfahren. Da ich leider beim Lesen öfter gestolpert bin und auf Grund der Tatsache, dass ich mir etwas mehr Tiefe in der Geschichte gewünscht hätte, gibt es hier von mir leider nur 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Hätte mir mehr Gefühl gewünscht

Dieser Beitrag wurde entfernt
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In dem Roman „Dieser Beitrag wurde entfernt“ von Hanna Bervoets geht es in kritischer Art um das Leben im Internet. Im Social Media ist nicht immer alles Gold, was glänzt und es geschehen oft Dinge, die ...

In dem Roman „Dieser Beitrag wurde entfernt“ von Hanna Bervoets geht es in kritischer Art um das Leben im Internet. Im Social Media ist nicht immer alles Gold, was glänzt und es geschehen oft Dinge, die man sich gar nicht vorstellen mag. Das Internet ist mittlerweile ein Ort des Hasses, der Gewalt und der Selbstdarstellung geworden. In diesem Buch begleiten wir Kayleigh an ihrem etwas anderen Arbeitsplatz und tauchen selbst in die Welt der Grausamkeit ein.

Kayleigh braute dringend einen Job. Sie hat Schulden und bei denen soll ihr die Firma HEXA helfen. Ein Unternehmen, welches auf der Suche nach Leuten ist, die Beiträge im Netz checken sollen. Ist der Beitrag in Ordnung und kann so auf die Menschheit im Internet losgelassen werden oder muss er doch von vorne herein gelöscht werden? Mit dieser Frage setzen sich Kayleigh und ihre Kollegen im Team auseinander, während sie am Tag hunderte solche Beiträge ansehen müssen. Wie man sich vorstellen kann, ist das für den ein oder anderen psychisch sehr belastend. So kommt es, dass dann auch mal jemand durchdreht, weil er mit dem Druck und dem Gesehenen nicht zurechtkommt. Auch Kayleigh scheint es in ihrem neuen Job nicht allzu gut zu gehen. Ihre Beziehung mit ihrer Kollegin Sigrid leidet zunehmend unter deren Jobs. Hier stellen wir uns als Außenstehende nun die Frage, ob wir selbst einem solchen Job gewachsen wären.

Vorab, ich hatte mir hier unter diesem Buch eine völlig andere Geschichte vorgestellt. Mit seinen 112 Seiten ist es doch ein eher kurzes Buch, für welches ich nicht mal einen halben Tag gebraucht habe. Hier bin ich allerdings der Meinung, dass man die Geschichte noch weiter hätte ausschmücken und besser erklären könnte. Man erfährt zwar, dass Kayleigh Probleme hat, diese werden aber eher unterdrückt. Ihre Kollegen dagegen leben ihre Gefühle teilweise doch sehr stark aus und man merkt ihnen die Verzweiflung im Job an. Das hätte ich mir bei Kayleigh auch gewünscht. Ihre Beziehung zu Sigrid leidet, da Sigrid genauso wenig mit der Stelle bei HEXA klar kommt. Hier hätte Kayleigh sie mehr und auch besser unterstützen können. Es ist gut möglich, dass Kayleigh auf Grund ihrer eigenen Probleme dazu nicht in der Lage war. Aber auch das kommt leider nicht deutlich heraus. Spannend finde ich das Thema schon und in einem solchen Unternehmen arbeiten zu müssen, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Man sieht das Schlimmste vom Schlimmsten und das total ungefiltert. Man muss entscheiden, was gehört sofort gelöscht und was ist zumutbar. Meiner Meinung nach hätte es hier härtere Grenzen geben müssen. Denn im Buch werden natürlich auch Beispiele für solche Postings, Videos und Livestreams genannt. Bei mir wäre da der Button mit "gelöscht" viel häufiger zum Einsatz gekommen. Fraglich ist natürlich auch, dass die Mitarbeiter von HEXA einen täglichen Score erreichen müssen, damit sie nicht gefeuert werden. Psychologische Hilfe kommt hier auch nicht wirklich zum Einsatz, obwohl die Mitarbeiter so grausame Dinge sehen müssen. Das Thema ist auf jeden Fall brandaktuell und das Buch hätte wirklich gut darüber aufklären können. Das Potential ist in meinen Augen nicht ganz ausgeschöpft worden.

Mein Fazit: Es war interessant einen Blick hinter die Kulissen eines solchen Unternehmens werfen zu können. Die Abgründe, die sich im Internet auftun, haben wir bestimmt alle schon einmal auf die ein oder andere Weise kennengelernt. Wie es allerdings ist jeden Tag mit der Grausamheit konfrontiert zu werden, ist für viele von uns keine Realität. Jedoch hätte das Buch etwas mehr in die Tiefe gehen können und damit meine ich jetzt keine weiteren Beispiele. Ich hätte gerne mehr Gefühl gehabt. Die Protagonistin Kayleigh bliebt mir so leider etwas fremd und wurde mir nicht sympatisch.

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Leider zu viele Fachbegriffe

Die Filiale
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„Die Filiale“ von Veit Etzold ist ein Thriller, bei dem alle Banker und Aktionäre sicher „Juhu“ schreien werden. Denn bei der beschriebenen Filiale handelt es um keine andere als um eine Bankfiliale.

In ...

„Die Filiale“ von Veit Etzold ist ein Thriller, bei dem alle Banker und Aktionäre sicher „Juhu“ schreien werden. Denn bei der beschriebenen Filiale handelt es um keine andere als um eine Bankfiliale.

In dieser geht es allerdings alles andere als mit rechten Dingen zu. Denn nach einem missglückten Banküberfall passieren noch weitere, unangenehme Dinge, die besonders der Bankangestellten Laura Jacobs das Leben schwermachen. Denn Laure erhält ein Schreiben ihrer Bank, dass sie bis zum Ende des Jahres ihr Haus verlassen muss, da die Bank das Grundstück verkaufen möchte. Laure lebt, wie viele andere ihrer Kollegen, in einer Siedlung, die die Bank eigens für ihre Mitarbeiter hat anlegen lassen. Doch nun soll ein ominöses Unternehmen die Siedlung kaufen wollen. Das heißt Laura, ihr Mann Timo und viele, weitere ihrer Kollegen müssen ihre Koffer packen und ihr Zuhause der Abrissbirne überlassen. Das möchten die Angestellten der Bank so nicht hinnehmen und gehen auf die Barrikaden. Auch Laura und Timo versuchen alles, damit sie in ihrem geliebten zuhause bleiben können, stoßen aber auf viel Wiederstand. Bis es letztendlich sehr gefährlich für Laura wird und sie nicht nur um ihr Haus, sondern auch um ihren Job und sogar ihr Leben bangen muss.

Vorab muss ich gestehen, dass ich mir die ganze Story etwas anders vorgestellt hatte. Auf Grund des Klappentextes und auch der Leseprobe, war ich nicht ganz auf das vorbereitet, was mich in dem Buch erwartete. Schön finde ich, dass man hier auch ein bisschen Fachwissen der Banker mitbekommt. In gewissen Maßen ist das wirklich spannend. Allerdings wurde mir dieses Fachwissen im Laufe des Buches doch zu viel. Ich habe die Sätze gar nicht mehr richtig gelesen, weil sie einfach zu viel theoretischen Stoff enthielten. Klar ist es toll, dass man auch einmal einen Einblick in Aktien, Wertpapiere und sogar das Dark Web bekommt, aber hier wurde (zumindest meiner Meinung nach) der Bogen überspannt. Mit etwas weniger von alledem hätte ich auch gut leben können. An für sich war die Story aber gar nicht so schlecht. Korrupte Bankangestellte, eine ominöse Firma, die den Markt in Deutschland erobern möchte und die leidtragenden Angestellten der Bank, die eigentlich nur dabei zusehen sollten, wie ihre Häuser weiterverkauft werden, ist kein unmögliches Szenario. Dass sich jemand dagegen zur Wehr setzt auch nicht. Dass dann aber Bedrohungen stattfinden und die Angestellten Angst um ihr Leben haben müssen, ist noch eine Nummer härter. Der Schreibstil war auch wirklich angenehm (bis auf die eben sehr zahlreich verwendeten Fachbegriffe, bei denen ich es im Laufe des Buches doch müde war sie alle korrekt und vollständig zu lesen). Ich kam somit auch schnell durch die Geschichte und fand dann das Ende (mit einem kleinen, aber feinen Cliffhanger) doch am spannendsten. So wie sich das liest, könnte das Buch hier eine Fortsetzung bekommen. Ansonsten war an Spannung über das gesamte Buch leider nicht viel zu merken. Es hat sich einfach keine Spannung aufgebaut und am Ende hatte man sogar das Gefühl, dass man schnell und IRGENDWIE zum Ende kommen müsste. Auch die Verantwortlichen waren mir schnell klar und somit wurde einem auch diese Spannung genommen. Die „Bösen“ gibt es natürlich in jedem Thriller. Hier hätte man sich dennoch öfter und besser erwähnen können. Das kam mir auch etwas zu kurz.

Das Buch an sich war jetzt nicht ganz schlecht und diente am Wochenende meiner Unterhaltung. Jedoch würde ich es kein zweites Mal lesen, weil es mir einfach nicht spannungsgeladen genug war und mich das Thema der Aktien, Wertpapiere trading, etc. grundsätzlich nicht interessiert. Wie oben bereits erwähnt, sollten Banker hier wohl frohlocken, denn für sie und alle, die sich für Aktien und Co. interessieren, ist das Buch sicher sehr spannend.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

War leider nicht meins...

Wildtriebe
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Der Roman „Wildtriebe“ von Ute Mank behandelt das Thema der Familie mit all ihren gemeinsamen Eigenarten und all ihren Mitgliedern und deren eigenen Eigenarten. Ein schönes Buch, um wieder einmal mehr ...

Der Roman „Wildtriebe“ von Ute Mank behandelt das Thema der Familie mit all ihren gemeinsamen Eigenarten und all ihren Mitgliedern und deren eigenen Eigenarten. Ein schönes Buch, um wieder einmal mehr zu sehen, dass verschiedene Generation einer Familie nicht immer den gleichen Weg einschlagen müssen.

Auf dem Betches Hof wurde von Anbeginn der Zeit immer schon hart gearbeitet. Auch die Frauen packten kräftig mit an, sodass der Betches Hof einer der größten und reichsten Höfe im Dorf wurde. Für Lisbeth war es immer so gewesen und sie war der festen Überzeugung, dass es auch für ihre nachfolgenden Generationen so sein würde. Denn in der Regel ist es so, dass eine Frau auf den Hof ihres zukünftigen Mannes einheiratet. Oder wie bei Lisbeth der Mann auf den Hof der Frau. Zusammen mit ihrem Mann Karl hatte Lisbeth ein paar sehr schöne Jahre und mit ihrem Sohn Konrad sollte der Hof einen Erben und der Fortbestand gesichert sein. Auch Konrad geht auf dem Hof voll auf uns erledigt die Arbeiten, so wie es seit jeher gemacht wird. Nur als auch er endlich heiratet, kommt eine Frau auf den Hof, für die das alles eine ganz neue Welt ist. Marlies möchte sogar selbst in der Stadt arbeiten gehen. Ein Unding für eine Frau, die auf einen Hof eingeheiratet hat- Dort hat sie andere Pflichten und der Mann verdient das Geld. Aber Marlies ist anders. Sie möchte ihre eigenen Träume leben, arbeitet hart und fleißig in einem Modegeschäft und macht sogar ihren Jagdschein. Das Geschwätz im Dorf ist natürlich sehr groß, ganz zum Leidwesen von Lisbeth. Trotzdem werden die Kämpft der beiden Frauen zu Hause im Stillen ausgetragen. Wer setzt sich durch? Als Marlies‘ Tochter Joanna geboren wird, kommt mit ihr eine weitere Frau auf den Betches Hof. Und die Kämpfe zwischen Lisbeth und Marlies hören nicht auf. Denn Lisbeth mischt sich auch in die Erziehung von Joanna ein. Denn Joanna soll es einmal besser als ihre Mutter machen. Sie soll die Zukunft des Betches Hof sein. Deshalb wird sie von ihrer Großmutter schnell an das Leben auf dem Hof gewöhnt, ihre Mutter jedoch möchte, dass sie ihren eigenen Weg geht. Doch dieser wird nachher ein ganz anderer sein, als es sich die beiden Frauen je vorstellen konnten.

Das Buch ist gutgeschrieben. Ein flüssiges Lesen ist hier gar kein Problem. Ich finde es persönlich sehr spannend zu erfahren, welchen Weg die Enkelin, Joanna, auf dem Hof einschlagen wird. Dieser Teil der Geschichte war für mich am spannendsten und wird auch wirklich erst so richtig gegen Ende aufgeklärt. Es ist auch immer wieder krass zu sehen, wie sich manche Generationen voneinander unterscheiden können. Da ist zum einen Lisbeth mit ihrem konservativen Bild einer Frau. Sie ist ihr ganzes Leben lang in der Rolle dieser Frau geblieben und man wird es vermutlich auch nicht mehr aus ihr herausbekommen. Und zum anderen gibt es da Marlies, die eine junge, emanzipierte Frau, die gerne ihr eigenes Geld verdient und sich auch für ihre Tochter ein Leben fernab des Hofes wünscht. Identifizieren kann ich mich persönlich natürlich besser mit Marlies. Jedoch liegt die Geschichte des Betches Hof schon viele Jahre zurück, weshalb ich auch verstehen kann, wie schwer es für Lisbeth sein muss, einen solchen Wandel der Frau zu beobachten. Die Männer im Buch spielen meiner Meinung nach eher Nebenrollen. Karl ist immer sehr ruhig und hält sich mit Aussagen zurück. Auch Konrad wirkt auf mich eher so, als würde der Konflikte vermeiden wollen. Alles in allem fand ich dieses Buch nicht schlecht. Auch wenn ich mir ein paar Aussprachen oder kleinere Konflikte gewünscht hätte. Mit Reden hätte man vielleicht das ein oder andere Problem aus dem Weg schaffen können.

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