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Veröffentlicht am 09.10.2022

Verschwunden auf See

Die Passage nach Maskat
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m Spätsommer 1929 macht sich der junge Kriegsveteran und Fotoreporter Theodor Jung mit seiner Frau Dora und ihrer Familie auf eine Seereise nach Maskat auf der Champollion. Jung soll für die Berliner Illustrierte ...

m Spätsommer 1929 macht sich der junge Kriegsveteran und Fotoreporter Theodor Jung mit seiner Frau Dora und ihrer Familie auf eine Seereise nach Maskat auf der Champollion. Jung soll für die Berliner Illustrierte eine Reportage machen. Seine Frau Dora entstammt der Hamburger Kaufmannsfamilie Rosterg. Sie wollen in Maskat für ihr Unternehmen Gewürze handeln. Er kommt mit ihrer Familie nicht sonderlich gut klar und er hofft, dass die Reise ihre Ehe neu entfacht. Doch nur nach wenigen Tagen ist Dora auf einmal spurlos verschwunden. Damit beginnt der Albtraum, denn alle Passagiere und Besatzungsmitglieder behaupten Dora nie gesehen zu haben, selbst die eigenen Familienmitglieder.

Den Grundgedanken hinter dem Plot fand ich sehr interessant. Ich hatte mir dabei die Frage gestellt, wie kann das sein, dass Dora auf einmal verschwunden ist. Die Handlung war sehr logisch aufgebaut und auch recht interessant bis zum Schluss. Nur leider kam mir das Ende recht konstruiert vor und ein bisschen schade, dass der Fall nicht komplett aufgeklärt worden ist. Ich hätte da ganz gerne noch mehr Hintergrundwissen gehabt.

Der Einstieg in die Handlung fiel mir etwas schwer, die Personen und Beziehungen zueinander direkt am Anfang einander zuzuordnen. Durch viel großes Gerede war es ein bisschen langatmig und zäh, es passierte nichts.

Den Schreibstil fand ich ganz gut, vor allem die tollen Beschreibungen. Mit seinen ausführlichen Beschreibungen hat der Autor den Luxus und Glamour zur damaligen Zeit auf dem Ozeandampfer so richtig gut in Szene setzen können.

Den Hauptprotagonisten Jung fand ich etwas naiv und gutgläubig. Er hat irgendwie immer noch die Augen verschlossen vor der Ehekrise und hat noch an das Unabwendbare geglaubt. Seine Frau Dora, die zweite Hauptprotagonisten, die zwar die meiste Zeit verschollen war, fand ich auch recht blass und oberflächlich dargestellt, dafür, dass es die ganze Zeit um sie ging.

Mein Fazit:
Ein recht durchwachsener Krimi mit kaum Spannung. Er zeichnet sich hauptsächlich durch seine ausführlichen Beschreibungen der damaligen Zeit aus. Sollte jeder selbst wissen, ob er das Buch lesen möchte oder nicht.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

#inkürzetot

Stille blutet
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Vor laufender Kamera kündigt die Nachrichtensprecherin Nadine Just ihre Ermordung an. Nur wenige Stunden danach ist sie tot. Dem Blogger Gunther Marzik ergeht es ebenso. Der Hashtag #inkürzetot wird zum ...

Vor laufender Kamera kündigt die Nachrichtensprecherin Nadine Just ihre Ermordung an. Nur wenige Stunden danach ist sie tot. Dem Blogger Gunther Marzik ergeht es ebenso. Der Hashtag #inkürzetot wird zum Trend in der österreichischen Medienwelt. Nachahmer-Beiträge fluten das Netz und machen es der jungen Ermittlerin Fina Plank und ihrem Team schwer hier von einem Fake-Post und der richtigen Spur zu unterscheiden. Der Ex-Freund, Tibor Glaser, von Nadine Just rückt in den Vordergrund der Ermittlungen...

"Stille blutet" ist der Auftakt in eine neue Thriller-Serie mit der Ermittlerin Fina Plank. Von der Spannung her war es für mich aber ein ruhiger Krimi als ein Thriller, denn der Nervenkitzel und das Gänsehautfeeling fehlten mir hier komplett.

Fina Plank als Ermittlerin fand ich sehr sympathisch, doch allerdings auch sehr klischeebehaftet. Sie war die einzige Frau in einem Männerteam, musste sich beweisen und ihre Meinung wurde immer nur belächelt - "sie ist ja nur eine Frau". Auch durch ihren etwas fülligeren Körperbau musste sie manche Kommentare einstecken und hatte zum Teil Selbstkomplexe. Dadurch fand ich sie nicht ganz so stark.

Der zweite Hauptcharakter Tibor Glaser war auch recht klischeebehaftet. Ein aalglatter Werbeagenturmensch und dazu noch ein Weiberheld. Sein Handeln als er schon unter Verdacht stand, konnte ich nicht so ganz nachvollziehen.

Gefallen haben mir die unterschiedlichen Erzählperspektiven in der Handlung. Wobei aber teilweise hier auch die Spannung verloren ging, wenn die Folgeperspektive in die Vergangenheit zurückgesprungen ist, um auf das Ende der vorhergegangenen Perspektive anzuknüpfen.

Der Ansatz mit dem selbstangekündigten Tod in den Medien fand ich sehr interessant. Hier wurde das brandaktuelle Thema um die Social Media auch super eingebunden. Für meinen Geschmack hätte man daraus aber noch mehr machen können. Ich hätte es ein wenig anders gestaltet.

Ansonsten fand ich den Schreibstil noch sehr flüssig zu lesen, auch wenn die Handlung an der ein oder anderen Stelle etwas zäh war.

Mein Fazit:
Recht solider Auftakt in eine neue Reihe. Für mich aber mehr ein Krimi gewesen, denn für einen Thriller fehlte der Nervenkitzel. Hat noch Potenzial nach oben.

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Veröffentlicht am 03.09.2022

Schweigen ist Silber

72 Stunden - Fürchte die Stille
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Nachdem ihr kleiner Sohn verschwunden ist, ist Bea nicht mehr wie vorher. Als der Moderatorin bei einer Live-Sendung ein peinlicher Aussetzer passiert, entscheidet sie sich ein Schweigeseminar in einem ...

Nachdem ihr kleiner Sohn verschwunden ist, ist Bea nicht mehr wie vorher. Als der Moderatorin bei einer Live-Sendung ein peinlicher Aussetzer passiert, entscheidet sie sich ein Schweigeseminar in einem abgelegenen Schloss zu besuchen. Dort angekommen erscheint ihr alles sehr kurios und die Methoden der Seminarleiterin sind auch nur mehr als seltsam. Am ersten Abend findet Bea einen Schuh ihres Sohnes auf dem Kopfkissen. Weiß jemand von den Seminarteilnehmern mehr über das Verschwinden ihres Sohnes? Noch ehe sie mehr herausfinden kann, geschieht schon der erste Mord an einer Teilnehmerin.

Das Buch "72 Stunden - Fürchte die Stille" konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Die Idee dahinter fand ich sehr gut, aber das Potenzial wurde hier leider nicht ganz ausgeschöpft. Die Handlung kam recht verworren und gestelzt daher. Der rote Faden ging manchmal verloren und dadurch viel es mir sehr schwer mich überhaupt auf die Geschehnisse zu konzentrieren. Vieles war zudem aus dem Kontext gerissen oder war total widersprüchlich zum eigentlich Plot.

Gut fand ich auf jeden Fall die unterschiedlichen Perspektiven und die unterschiedlichen Zeitebenen. Das hat die Handlung abwechslungsreich gestaltet. Ich hatte gehofft, dass dadurch auch die Spannung angeheizt wird, aber leider Fehlanzeige. Spannung und Nervenkitzel fehlten mir für ein Thriller hier definitiv. Erst auf den allerletzten Seiten kam ein wenig mehr Spannung auf.

Der Schreibstil und die Charaktere konnten mich im weiteren Verlauf der Handlung leider ebenso nicht mitnehmen. Schade eigentlich, denn dabei fand ich den Beginn recht interessant und vielversprechend.

Mein Fazit:
Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen, schade, denn ich hatte mir hier einen Thriller mit Nervenkitzel erhofft. Doch leider war mir die Handlung zu wirr und widersprüchlich. Selbst am Ende blieben noch Fragen offen. Hier kann ich leider keine Leseempfehlung geben.

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Viel Tüddeldüü

Die Leiche am Deich
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Im beschaulichen Dörfchen Sünnum betreibt Gesine Felber den Kroog, die Dorfschenke mit einem kleinen Lädchen. Hier kommt die ganze Dorfgemeinschaft zusammen, um das selbstgebraute Bier "Tüdelbräu" zu trinken. ...

Im beschaulichen Dörfchen Sünnum betreibt Gesine Felber den Kroog, die Dorfschenke mit einem kleinen Lädchen. Hier kommt die ganze Dorfgemeinschaft zusammen, um das selbstgebraute Bier "Tüdelbräu" zu trinken. Mit der Idylle ist es vorbei, als am Strand die Leiche der Ehefrau des Großbauern Burmeister gefunden wird. Mit seinem Milchbetrieb hat er sich bei den Umweltaktivsten bisher keine Freunde gemacht, aber musste seine Frau deswegen sterben? Der gute Enno wird verdächtigt, aber Gesine ist sich sicher, dass es nicht gewesen ist und macht sich selbst auf die Suche nach dem Täter...

"Die Leiche am Deich" ist der erste Teil, in dem die Friesenbrauerin ermittelt. Es war ganz witzig und humorvoll zu lesen, aber mehr als diesen Band brauche ich glaube ich auch nicht davon.

Mit dem Bier "Tüdelbräu" und Gesines Spitzname "Tüdelbüdel" war es sehr tüddellastig und man wurde schon ganz wirr im Kopf. Zudem floss gefühlt von morgens bis abends das Bier. Der Klönschnack war dann auch dementsprechend angehaucht.

Der Schreibstil sonst war ganz gut. Es ließ sich bis auf das viele Tüdellüüs sehr gut lesen. Mir gefielen auch die Dialoge zwischen den einzelnen Protagonisten. Das hat das Ganze noch lebendiger gemacht.

Die Hauptprotagonisten Gesine und ihre Tochter Wiebke haben mir nicht so wirklich gefallen. Ich fand es ein bisschen unrealistisch. Wiebke erzählt ihrer Mutter alles von der Polizeiarbeit, aber regt sich hinterher wieder auf wenn Gesine sich überall einmischt. Und Gesine steckt überall ihre Nase rein und ist sehr übereifrig.

Mein Fazit:
Ein ganz witziger Nordseekrimi, aber sehr bierlastig. Mehr als diesen Band der Reihe brauche ich aber davon nicht.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Fallschirmmord

Todesfall
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Alljährlich findet in Vossvangen, im Westen Norwegens, ein Extremsportfestival statt. Beim Fallschirmsprung öffnet sich bei einer von den vier Springerinnen nicht der Fallschirm. Vor hunderten von Zuschauern ...

Alljährlich findet in Vossvangen, im Westen Norwegens, ein Extremsportfestival statt. Beim Fallschirmsprung öffnet sich bei einer von den vier Springerinnen nicht der Fallschirm. Vor hunderten von Zuschauern stürzt die junge Frau, Mutter zweier Kinder, vom Himmel und schlägt mit Wucht auf den Boden auf. War es Mord oder einfach nur ein Unglücksfall? Die Reporterin Agnes Tveit war hautnah beim Sturz dabei. Sie kannte die vier Freundinnen aus ihrer Jugend und sucht nun auf eigene Faust nach Antworten. Dabei deckt sie viele Geheimnisse der scheinbar idyllischen Stadt auf.

"Todesfall" ist der erste Band der Reihe mit der Reporterin Agnes Tveit.

Ehrlich gesagt, hat es mich nicht so wirklich vom Sockel gerissen. Der Beginn mit dem Sturz der Frau vom Himmel war sehr spannend. Doch dann wurde es sehr zäh und ich musste mich durch die Seiten kämpfen. Viel Unnützes wurde erzählt und die Story war auch immer wieder mit Wiederholungen gespickt, die man sich hätte ersparen können. Gefühlt wollte man hier nur die Seiten füllen. Erst wieder ab dem letzten Drittel wurde es interessanter und spannender, sodass man auch gerne wissen wollte, wie es nun ausgeht.

Die Aufklärung des Falls kam auch erst ganz zum Schluss. Als Leser kann man ein wenig miträtseln, aber viel dazu wird dem Leser leider nicht geboten.

Die Story war aufgeteilt in Tage und darunter nochmal in verschiedene Perspketiven der einzelnen Protagonisten. Ich fand es teilweise recht durcheinander und nach einem Wechsel wusste ich nicht sofort, um wessen Perspektive es sich nun handelt. Das hat den Lesefluss etwas gestört.

Mit der Hauptprotagonistin Agnes Tveit konnte ich mich nicht so wirklich anfreunden. Erst fand ich sie ganz sympathisch, aber dann wurde sie mir nach und nach immer mehr unsympatischer. Sie kam sehr forsch rüber und ich fand sie sehr ICH-bezogen. Sie hatte einfach eine Art, die ich nicht mag.

Mein Fazit:
Ein solider Krimi, bei dem das Potenzial leider nicht ganz ausgeschöpft wurde. Man kann es lesen, verpasst aber auch nichts, wenn man es nicht liest. Ich weiß noch nicht ob ich die Fortsetzung lesen werde, allein schon, weil mir Agnes unsympathisch ist. Aber vielleicht gebe ich ihr nochmal eine Chance. Mal sehen, wenn es soweit ist.

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