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Veröffentlicht am 28.10.2022

Eine Hommage an die Queen

Queen of Our Times
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Queen Elizabeth II. oder einfach nur 'Die Queen', jedem ist die am 8. September 2022 verstorbene britische Monarchin ein Begriff. Geboren am 21. April 1926 als Elizabeth Alexandra Mary. Mehrere Generationen ...

Queen Elizabeth II. oder einfach nur 'Die Queen', jedem ist die am 8. September 2022 verstorbene britische Monarchin ein Begriff. Geboren am 21. April 1926 als Elizabeth Alexandra Mary. Mehrere Generationen sind mit ihr als Staatsoberhaupt groß geworden.
Mit "Queen of Our Times: Das Leben von Queen Elizabeth II." hat Robert Hardman eine umfassende Biografie geschaffen, die die Queen nicht nur als Person würdigt, sondern sie und ihr Wirken auch in einen historischen Kontext einordnet. Robert Hardmann ist Autor, Journalist und Adelsexperte. Für diese Biografie durfte er mehrere Mitglieder der Royal Family interviewen und außerdem auf Informationsmaterial zurückgreifen, das den meisten Journalisten und der Öffentlichkeit verschlossen bleibt. Entstanden ist ein akribisch und sehr detailliert aufgeführter Lebenslauf der Queen, der sich trotz der vielen Personen und politischen Ereignisse spannend lesen lässt. Chronologisch und ohne überflüssig viele Jahreszahlen zu nennen, führt Hardman durch das Leben von Queen Elizabeth II. und durch mehr als 70 Jahre Regentschaft.
Auf Politisches möchte ich hier gar nicht zu sprechen kommen, denn das tut auch der Autor stets nur objektiv. Allgemein möchte ich betonen, dass mich die Objektivität des Autors beeindruckt hat. Ich persönlich habe mich ein wenig wie im Geschichtsunterricht gefühlt, einem unterhaltsamen und, in Bezug auf Wissen, nachhaltig geprägten Geschichtsunterricht.
Über die Queen als Person durfte ich ein klein wenig mehr erfahren, ebenso wie über andere Mitglieder des britischen Königshauses. Die ein oder andere amüsante Anekdote hat mich wirklich zum Schmunzeln gebracht, I'm very amused!
Eine beeindruckende Biografie über Queen Elizabeth II., über eine unvergleichliche Frau, die ihr Leben der Krone und ihrem Volk gewidmet hat. Dieses wunderschöne Buch wird einen besonderen Platz in meinem Bücherregal bekommen.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Ein Auftragsmörder, der keiner sein will

Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens
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Am Sterbebett seines Vaters muss Lucien schwören, die Tradition der Familie fortzusetzen. Daran wäre nichts ungewöhnlich, wenn diese Tradition nicht bedeuten würde, Auftragsmorde zu begehen und sein Vater ...

Am Sterbebett seines Vaters muss Lucien schwören, die Tradition der Familie fortzusetzen. Daran wäre nichts ungewöhnlich, wenn diese Tradition nicht bedeuten würde, Auftragsmorde zu begehen und sein Vater nicht bei einem dieser Aufträge tödlich verletzt worden wäre. Die Adelsfamilie de Chacarasse entstammt einer Reihe von Assassinen, die bereits im Dienste der Medici und des Vatikans standen. Jetzt also soll Lucien diese Tradition fortsetzen. Der Lebensstil des jungen Mannes sieht jedoch ganz anders aus. Er betreibt ein Restaurant, das P'tit Bouchon, ist gutem Essen, Wein und auch den Frauen nicht abgeneigt, kurzum: Lucien genießt das Leben. Nach dem Tod seines Vaters sieht Lucien sich mit Herausforderungen konfrontiert, die er gerne vermieden hätte, aber kann er sich seiner Bestimmung einfach so entziehen?
Ein ausgebildeter Auftragsmörder, der sich weigert zu töten. Was ist das bitte für eine Grundlage für einen Kriminalroman? Eine unglaublich faszinierende, muss ich sagen. Schon nach wenigen Seiten hat mich nicht nur das südfranzösische Flair in seinen Bann gezogen, auch Lucien war mir direkt sympathisch. Ja, er ist jemand, den man durchaus als Frauenheld bezeichnen könnte, aber er ist grundsätzlich ein anständiger junger Mann, dem die Familie sehr viel bedeutet und der sehr viel Humor besitzt. Mit der Haushälterin Rosalie verbindet ihn eine enge Freundschaft. Die alte Dame weigert sich partout ein Hörgerät zu tragen und ist einem Gläschen Hochprozentigem nie abgeneigt.
Hier stimmt einfach das Gesamtpaket: eine Story mit viel Potential, sehr unterhaltsamer Umsetzung und vielschichtigen Charakteren.
Ich freue mich sehr, dass dies der erste Teil einer neuen Serie ist. Hoffentlich lässt der zweite Teil nicht lange auf sich warten. Womit Lucien sich dann beschäftigen könnte, wurde am Ende dieses Buches bereits angedeutet.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Alles was das Back-Herz

Das große Brotbackbuch
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"Das große Brotbackbuch" macht seinem Namen alle Ehre. Auf 350 Seiten werden mehr als 120 Rezepte für Brot und Gebäck vorgestellt. Von klassischem Brot über süße und herzhafte Varianten, ist alles dabei ...

"Das große Brotbackbuch" macht seinem Namen alle Ehre. Auf 350 Seiten werden mehr als 120 Rezepte für Brot und Gebäck vorgestellt. Von klassischem Brot über süße und herzhafte Varianten, ist alles dabei was das Herz begehrt.

Auf den ersten Seiten gibt es eine kleine Einführung in die Welt des Brotbackens. Christina ermuntert dazu, direkt mit einem einfachen Rezept zu starten. Sie stellt verschiedene Zutaten, Mehlsorten, Hefe und Gewürze vor und veranschaulicht verschiedene Knet- und Formvarianten in Schritt-für-Schritt Anleitungen und Bilder-Serien.

Sowohl für Neulinge, was das Backen betrifft, als auch für bereits erprobte Bäcker*innen sind hier tolle Rezepte dabei, die nicht zuletzt Dank der appetitanregenden Bilder zum Backen und Ausprobieren einladen. Neben Broten sind in diesem Buch auch Rezepte für Snacks und süße Verführungen zu finden. Vielleicht traue ich mich demnächst auch endlich an meinen ersten Sauerteig. Das Rezept für den Laugenkranz habe ich sofort ausprobiert. Zuvor hatte ich noch nie mit Lauge gearbeitet, aber es war gar nicht so schwer wie befürchtet. Ich weiß gar nicht, welche Rezepte ich als nächstes ausprobieren werde, die Auswahl ist so groß! Ein Backbuch, an dem ich sicher noch einige Zeit meine Freude haben werde.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Ganz großes Tennis!

Carrie Soto is Back
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Der neue Roman von Taylor Jenkins Reid hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen!
Carrie Soto hat in ihrer aktiven Zeit als Tennis Profi einen Rekord von 20 Grand-Slam-Titeln ...

Der neue Roman von Taylor Jenkins Reid hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen!
Carrie Soto hat in ihrer aktiven Zeit als Tennis Profi einen Rekord von 20 Grand-Slam-Titeln im Einzel aufgestellt. Doch dann taucht Nicki Chan auf. Die ambitionierte Britin stellt Carries Rekord bei den US Open ein, während diese auf der Tribüne sitzt und nur tatenlos zusehen kann. Augenblicklich beschließt Carrie, ihre Profi-Karriere wieder aufleben zu lassen und sich ihren Rekord zurückzuholen. Doch der Weg zurück auf den Court ist als 37-jährige alles andere als einfach.
Taylor Jenkins Reid hat eine unvergleichliche Gabe, ihre Protagonisten so lebensecht darzustellen, sodass ich beim Lesen immer wieder vergessen habe, dass Carrie Soto nur eine fiktive Person ist.
Carries Weg zurück ins Profi-Tennis, zurück auf den Platz, ist so mitreißend geschrieben, dass es keine Sekunde und auf keiner Seite des Buches langweilig wurde. Ich selbst bin sehr sportbegeistert und habe bei jedem Spiel förmlich mitgezittert und mitgefiebert.
Von Kindesbeinen an, war es Carries Ziel die Beste zu sein: erste der Weltrangliste, die meisten Siege und Rekorde. Mir ihrer direkten und auch kalten Art polarisierte sie. Während ihrer aktiven Zeit wurde sie als "Die Kampfmaschine" bezeichnet, nicht zuletzt aufgrund ihres schier unerschöpflichen Ehrgeizes. Doch hinter dieser Fassade steckt ein Mensch, der verstanden und geliebt werden möchte. Durch die Ich-Perspektive, habe ich tief in Carries Gefühls- und Gedankenwelt schauen können und ihre Stärken und Schwächen kennen lernen dürfen. Ihr Weg zurück in die Welt der Profis ist hart. Gemeinsam mit ihrem Vater Javier, der sie schon als Kind trainierte, und mit dem Profi Bowe, arbeitet sie sich Schritt für Schritt zurück und nähert sich auch im hohen Alter ihrer Bestform.
Ein mitreißender Roman, in dem es um mehr als nur Tennis geht. Hauptsächlich aber um Tennis und davon bin ich vollkommen begeistert!

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Veröffentlicht am 07.08.2022

Tod durch Hunger

Denk ich an Kiew
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Es sind die 1930er Jahre. Katja wächst in einem Dorf bei Kiew auf. Der lange Arm Stalins hat, von der Sowjetunion aus, die Ukraine erreicht und hält sie mit eiserner Hand fest im Griff. Für Katja und ihre ...

Es sind die 1930er Jahre. Katja wächst in einem Dorf bei Kiew auf. Der lange Arm Stalins hat, von der Sowjetunion aus, die Ukraine erreicht und hält sie mit eiserner Hand fest im Griff. Für Katja und ihre Familie beginnt damit nicht nur eine Zeit der Entbehrung, sondern des nackten Überlebens. Wer nicht dem Kollektiv beitritt, seinen Besitz und die Entscheidung über das eigene Leben aufgibt, wird als Verräter erschossen. Schon bald gibt es nichts mehr zu Essen. In der gesamten Ukraine sterben die Menschen zu Millionen.
Dieses dunkle Kapitel der Geschichte kennen viele nicht. So auch Cassie, die Enkeltochter von Katja. Sie entdeckt viele Jahrzehnte später Aufzeichnungen ihrer Großmutter. Sie beginnt, die Tagebucheinträge zu übersetzen und ist zutiefst betroffen.
Dieser Roman hat mich unfassbar traurig und wütend gemacht. Ich fühlte mich beim Lesen gleichzeitig hilflos und ohnmächtig, angesichts der Grausamkeit in dieser Welt.
Die Geschichte wiederholt sich, das ist eine der vielen schrecklichen Erkenntnisse dieses Romans. Aber es gibt auch Hoffnung. Das mag angesichts der Geschehnisse pathetisch klingen, aber Menschen sind stark. Sie machen immer weiter.
"Du kannst immer noch ein Leben haben, auch wenn du denkst, dass nichts übrig ist, denn es gibt immer etwas, für das es sich lohnt zu leben."
In einem beiliegenden Brief betont die Autorin, dass die Idee zu diesem Roman schon vor dem Einmarsch Russlands auf der Krim im Jahr 2014 entstanden ist.
Dieses Buch ist die vielleicht schwerste Kost, die ich je gelesen habe. Gerade jetzt angesichts des Krieges in der Ukraine.
Mein Fazit: Absolut lesenswert, aber auch sehr schwer zu verkraften.

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