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Veröffentlicht am 26.07.2017

Eine wunderbare Geschichte über ein Mädchen, das mit Gottvertrauen hunderten Kindern geholfen hat!

Das Mädchen, das Träume schenkt
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Zum Inhalt:

DIE WUNDERBARE GESCHICHTE DER RILEY BANKS

Dies ist die Geschichte eines 13-jährigen Mädchens, das von Gott gerufen wurde und zu einer 19-jährigen Missionarin heranwuchs. Im Alter von 13 ...

Zum Inhalt:

DIE WUNDERBARE GESCHICHTE DER RILEY BANKS

Dies ist die Geschichte eines 13-jährigen Mädchens, das von Gott gerufen wurde und zu einer 19-jährigen Missionarin heranwuchs. Im Alter von 13 Jahren reiste Riley das erste Mal nach Kenia, um zu helfen. Seitdem kommt sie jedes Jahr zurück, gründete eine Schule und eine Hilfsorganisation und verteilt gespendete Schulmaterialien und Hygieneartikel an Mädchen. Das Land und seine Menschen lassen sie nicht mehr los.

Riley ist nicht wie andere ihres Alters. Sie ist nicht mutiger, sie ist nicht stärker - aber als Gott sie rief, hörte sie und folgte. Mit 16 Jahren erfuhr sie, dass sie selbst nie Kinder haben würde. Doch die junge Frau entwickelte sich zur Mutter für hunderte Kinder in Kenia. Ihre bewegende Geschichte zeigt, wie Gott durch eine Einzelne unsere Welt verändern kann.



Über die Autorin:

Riley Banks-Snyder hat ihre Mission im Alter von 13 Jahren begonnen. Sie sah die Missstände in Kenia und wollte helfen - Gott rief sie und sie antwortete. Riley Banks-Snyder ist gottesfürchtig und gläubig in einem Elternhaus aufgewachsen, welches ihr schon früh Mut machte, ihre Träume zu verwirklichen und das tat sie. Sie gründete eine Schule in Kenia, spendete vielen Kindern dort Hoffnung und tut es auch jetzt noch mit ihrer Organisation "Generation Next" - mehr über die Organisation erfahrt ihr hier. Noch im zarten Alter von 16 erfuhr sie, dass sie selbst niemals Kinder bekommen könnte und so wurde sie zur Mutter von über 100 Kindern in Kenia, denn ihre Liebe ist grenzenlos.



Mein Fazit und meine Rezension:

Riley ist 13 Jahre alt, als sie das erste mal nach Kenia reist. Damals ist sie bei ihrer Tante und ihrem Onkel zu Besuch und hilft in einem Krankenhaus aus. Sie sieht, dass die Neugeborenen in Plastikkisten auf Decken liegen, nackt. Zunächst ist ihr diese Kultur fremd und sie empfindet Mitleid mit den Kindern, doch dann merkt sie, dass es das ist, was die Kinder brauchen: Liebe und Zuneigung und nicht Reichtümer, Decken und Strampler in einem Land, in dem die Hitze regiert. Ziemlich früh merkt Riley, auf was es wirklich ankommt und ihr Mitleid wandelt sich in Mitgefühl und in eine Liebe für das Land Kenia. Bereits auf dem Heimweg überlegt sie, was sie tun kann, um Kenia und den Menschen dort zu helfen. Wir alle haben so viel im Überfluss, während die Menschen in Kenia noch nicht einmal grundlegende Dinge besitzen.

Ihren großen Wunsch setzt sie schon zu ihrem Geburtstag um: sie möchte anstelle von Geschenken für sich selbst, Geschenke für die vielen Kinder in Kenia - Spielzeug, das sie mitnehmen wird! Und schon bald steht die nächste Reise (mit sehr viel Spielzeug im Gepäck) für sie an. Mich hat dieses Verhalten von ihr sehr imponiert - sie selbst ist noch ein Kind oder gerade dabei aus dem Kindesalter heraus zu wachsen und denkt dabei an andere Kinder, die nicht so viele Privilegien haben, wie sie selbst. Dass in Kenia jedoch nicht Spielzeug benötigt wird, merkt sie, als sie eintrifft und eine Schule besucht, in der sich 30 Kinder einen Bleistiftstummel teilen, um ein Wort zu schreiben. Nicht nur Riley, auch mich hat dieser Moment sehr berührt. Es stimmt wirklich: wir haben so viel im Überfluss (gerade jetzt schaue ich auf die vielen Stifte, die vor mir liegen, die ich noch unbenutzt in Kästen hier stehen habe und die ich wohl niemals alle gebrauchen werde) und dort ist noch nicht einmal ein Bleistift pro Kind vorhanden! Doch Riley tut das einzig richtige und lernt daraus: wieder Zuhause sammelt sie Sachspenden in Form von Schulmaterialien, denn - wie oft legen wir unsere Sachen unbenutzt in den Schrank, vergessen sie über die Ferien hinweg und kaufen dann neue? Auch in meiner Kindheit habe ich das miterleben müssen. Riley hat also den rettenden Gedanken und animiert nicht nur Erwachsene, sondern auch Schulkinder, um den Kindern in Kenia zu helfen. Kinder helfen Kindern. Ein wunderbares Motto.

Natürlich hat auch Riley einige Rückschläge einstecken müssen und dabei sind nicht nur die hohen Reisekosten ein Problem geworden (die sie mit Hilfe von Spenden zusammenbekommen hat), sondern auch die Bürokratie als solche. Als sie beispielsweise in die großen Geschäfte geht, um dort nach Sachspenden für die Kinder in Kenia zu fragen, wird sie mit offenen Armen empfangen, aber ohne eine gemeinnützige Organisation (und ohne eine Möglichkeit einer Spendenquittung und einer Abschreibung durch das Geschäft) ist eine Spende nicht möglich! Was also tun? Riley und ihre Eltern finden es schnell heraus und gründen die Organisation "Generation Next" - zunächst sollte sie als Auffangorganisation für diese Spenden dienen, doch es wurde so viel mehr daraus!

Immer dann, wenn Riley gemerkt hat, dass sie mit ihren Kräften und ihrem Rat am Ende war und einfach keine Menschen mehr mobilisieren konnte, hat sie weder den Glauben an Gott, noch die Hoffnung aufgegeben, dass sich alles zum Guten wenden würde - immerhin verfolgt Gott einen Plan und das hat er mehr als einmal bewiesen. Sobald eine Tür vor Rileys Nase zugeschlagen wurde, hat Gott ihr einen Fingerzeig gegeben und es öffnete sich eine andere Tür, die einen weiteren Weg offenbarte.

Ich habe die Geschichte von Riley zunächst mit gemischten Gefühlen gelesen, immerhin hat Riley ein starkes Gottvertrauen und hat somit einiges schaffen können. Ich hadere noch etwas, doch bin ich überzeugt davon, dass es eine übergeordnete Kraft gibt, welche uns das, was wir dringend brauchen, zu dem Zeitpunkt geben, an dem wir es am meisten benötigen. Riley hat mir gezeigt, dass es funktioniert und dass man niemals die Hoffnung aufgeben darf - auch wenn die Zeichen auf Sturm stehen.

Als sie dann selbst von einem Schicksalsschlag heimgesucht wird (sie erhält die Diagnose MRKH, mit welcher sie unfähig ist, selbst Kinder zu bekommen), scheint es zunächst so, als ob sie aufgeben würde. Sie zieht sich in sich selbst zurück und weist jeglichen Kontakt von Außen ab. Doch eines Tages merkt sie, was ihr diese Diagnose offenbart: sie selbst kann zwar keine Kinder bekommen, doch Gott hat ihr mit ihrer Aufgabe (und einer großen Chance) die Möglichkeit gegeben, die Mutter für über 100 Kinder in Kenia zu sein, die Liebe und Aufmerksamkeit dringend brauchen. Für ein Mädchen im Alter von 16 Jahren mag es eine große Aufgabe sein, doch ich bin mir sicher, dass Riley dieser Aufgabe gewachsen ist und sie mit Hingabe und Leidenschaft erfüllen wird.

Riley Banks erzählt uns in diesem Buch nicht nur einen Teil ihrer Lebensgeschichte, sondern schenkt uns ebenfalls die Hoffnung und den Glauben an Gott - sie zeigt uns, dass Gottvertrauen in allen Lebenslagen helfen kann, wenn wir es zulassen.

Ich wünsche Riley für ihren weiteren Lebensweg viel Glück, viel Erfolg und viel Gottvertrauen und werde mich ebenfalls an "Generation Next" wenden, um ihr eine kleine Unterstützung von Deutschland aus zukommen zu lassen. Mich hat sie nachhaltig beeindruckt und mir ebenfalls einen kleinen Anstoß gegeben, einen Blick in eine andere Richtung zu werfen.

Veröffentlicht am 21.07.2017

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Zum Inhalt:

Bea Weidemann kann es nicht fassen: Schlimm genug, dass ihr kleiner Verlag in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Aber dass sie nun als Tim Bergmanns persönliche Anstandsdame abgestellt ...

Zum Inhalt:

Bea Weidemann kann es nicht fassen: Schlimm genug, dass ihr kleiner Verlag in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Aber dass sie nun als Tim Bergmanns persönliche Anstandsdame abgestellt wird und mit ihm den Verlag retten soll, ist einfach zu viel für die junge PR-Referentin. Denn der schwierige Bestseller-Autor lässt sich von nichts und niemandem etwas vorschreiben – und ist genau die Sorte Mann, um die Bea sonst einen weiten Bogen macht. Herzklopfen hin oder her. Doch während sie versucht, das Chaos von Tim – und sich – abzuwenden, merkt sie bald, dass auch die Liebe absolut nichts von ihren Plänen hält …



Über die Autorin:

Kristina Günak wurde 1977 in Norddeutschland geboren. Nachdem sie jahrelang als Maklerin arbeitete, ist sie heute als Mediatorin und systemischer Coach tätig. 2011 erschien ihr erster Roman, und seither hat sie sich mit ihren humorvollen Büchern unter Liebesromanleserinnen einen Namen gemacht. Sie schreibt auch unter dem Pseudonym Kristina Steffan.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage und auf Facebook!



Mein Fazit und meine Rezension:

Bea hat es wirklich nicht leicht: erst hat sie Stress im Job, kümmert sich auch noch um die Pflegekinder ihrer Mutter und dann ist da auch noch der Bestsellerautor Tim, mit dem sie auf Lesereise muss … was eigentlich noch? Doch das fleißige Bienchen Bea lässt sich davon nicht unterkriegen. Es wäre doch gelacht, wenn sie als Powerfrau das nicht stemmen könnte, wäre da nur nicht Tim, mit dem sie von Anfang an auf Kriegsfuß steht und der auch absolut keine Gelegenheit auslässt, sich bei ihr noch unbeliebter zu machen. Doch so gegensätzlich Tim und Bea auch zu Beginn sein mögen, umso mehr Parallelen finden sie, als sie auf der gemeinsamen Lesereise sind. Und auf einmal merken beide, dass sie doch gar nicht so unterschiedlich sind und eigentlich perfekt zueinander passen würden … wäre da nicht das Leben und andere Fettnäpfchen, die immer wieder dazwischen kommen würden …

Bea habe ich zu Beginn der Geschichte direkt in mein Herz geschlossen. Ja, sie ist vielleicht etwas stressig und stets unterwegs, immer auf Tour, steht niemals still und und und … aber im Grunde genommen ist sie eine herzensgute Seele, die immer parat steht, wenn Not am Mann (oder an der Frau) ist und stets gute Tipps und Ratschläge bereit hält. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, wie sie das nur alles schafft, doch Bea ist tatsächlich das, was man eine Powerfrau nennt: energiegeladen und gut gelaunt! Was sie anpackt, das wird auch was! Kein Wunder also, dass sie mit dem Bestsellerautor Tim auf Lesereise geschickt wird.

Tim war nicht nur Bea unsympathisch, auch mit mir hat er es sich verscherzt. Egal, was Bea vorschlägt, für ihn ist einfach alles direkt falsch, nicht gut genug oder aber einfach nur Humbug! Ja, ihn hätte ich auch gern vor die Tür gesetzt. Man merkt also – bereits durch die Beschreibung der Charaktere schafft es die Autorin, den Leser direkt zu polarisieren und genau so soll es auch sein! Irgendwann merkt man aber, dass unter der rauen Schale doch ein liebenswerter und weicher Kern steckt und als die Beiden dann für sich entdecken, dass sie beide keine leichte Kindheit hatten, ist das Eis gebrochen. Die Entwicklung des Charakters Tim ist zwar für den Leser vorhersehbar, doch passt sie einfach sehr gut zur Geschichte und ist unterhaltsam. Ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt.

Für mich war es mein erster Roman von Kristina Günak, doch habe ich mittlerweile schon so viele weitere Rezensionen und gute Kritiken über ihre anderen Liebesromane gelesen, dass dieser hier nicht mein letzer gewesen sein wird! Die Autorin schafft es einfach mit ihrem lebendigen und flüssigen Schreibstil den Leser „bei der Stange zu halten“ und zu unterhalten. Mir ist es manche Male sehr schwer gefallen, meinen Kindle aus der Hand zu legen, die kurzen, aber prägnanten Kapitel tun ihr übriges.

Die Geschichte hat zwar nicht so viel Tiefgang, aber ist auf jeden Fall ein unterhaltsamer Zeitvertreib und gehört in jedes Bücherregal (oder auf jeden Ebookreader). Für mich eine klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 18.07.2017

Eine Geschichte mit viel Esprit und Flair! Gute Urlaubslektüre!

Mittsommerleuchten
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Zum Inhalt:

Gloria dachte mit ihren 53 Jahren eigentlich, das Leben hätte keine Höhepunkte mehr zu bieten. Jetzt soll die schwedische Operndiva die Hauptrolle in »Carmen« übernehmen. Aber der Gedanke ...

Zum Inhalt:

Gloria dachte mit ihren 53 Jahren eigentlich, das Leben hätte keine Höhepunkte mehr zu bieten. Jetzt soll die schwedische Operndiva die Hauptrolle in »Carmen« übernehmen. Aber der Gedanke an die Proben versetzt sie in Panik – denn in den beiden männlichen Hauptrollen sollen ausgerechnet zwei ihrer alten Liebhaber auftreten. Glorias Schwester Agnes dagegen führt eine stabile Beziehung. Aber irgendwann hält sie so viel Stabilität und Ereignislosigkeit nicht mehr aus, trennt sich von ihrem Mann und flüchtet zu Gloria. Gemeinsam gelingt es den beiden ungleichen Schwestern, das Gefühlschaos zu lichten. Gloria und Agnes entdecken, dass es nie zu spät ist, das Glück zu suchen – und zu finden.



Über die Autorin:

Åsa Hellberg wurde 1962 in Fjällbacka geboren. Heute lebt sie mit Sohn, Katze und ihrem Lebensgefährten in Stockholm. Sie arbeitete unter anderem als Flugbegleiterin, Coach und Dozentin, bevor sie mit dem Schreiben begann. Mit ihren Bestseller-Romanen schrieb sie sich auf Anhieb in die Herzen der Leserinnen.

Mehr über Asa Hellberg erfahrt ihr auf ihrer Homepage.



Mein Fazit und meine Rezension:

Gloria ist mit ihren 53 Jahre noch lange nicht am Ende ihrer Karriereleiter angelangt. Denn gerade, als sie denkt, es sei vorbei, geht es noch einmal steil bergauf: Gloria wird in der Oper "Carmen" gebucht und soll dort ebenfalls die Hauptrolle der Carmen übernehmen. Natürlich ist Gloria begeistert und nimmt diesen Auftrag an. Womit sie allerdings nicht gerechnet hat ist mit dem Erscheinen von zwei Exgeliebten, die ebenfalls an der Oper mitwirken. Eigentlich kein Problem, wenn beide nicht immer noch eine gewisse Faszination auf Gloria ausstrahlen würden und sie damit immer mehr in ihre Netze gerät ...

Dann gibt es da noch ihre Schwester Agnes, die stets hoch oben über den Wolken lebt - als Pilotin. Agnes ist seit 30 Jahren glücklich verheiratet - dachte Gloria jedenfalls und Agnes auch, doch dann steht eine Trennung ins Haus und beide Schwestern gehen gemeinsam auf die Suche in der Vergangenheit, um herauszufinden, was ihre Familie alles verheimlicht.

Gloria und Agnes - ein Schwesternpaar, das sich sofort in mein Herz geschlichen hat! Beide sind im besten Alter und haben schon einiges erlebt, insbesondere Gloria hat es faustdick hinter den Ohren! Da wundert es auch nicht, dass gerade sie in der Oper "Carmen" nicht nur die Hauptrolle ergattert, sondern dabei auch noch auf zwei Verflossene trifft, die nach wie vor eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie auswirken. Allein bei den Proben zu der Oper hat der Leser einiges zu schmunzeln und lachen, doch nicht immer gibt es nur Freudentränen. Hierbei sind tiefe Emotionen gefragt, die von der Autorin auch nacheinander abgerufen werden.

Ich habe die beiden rüstigen Damen bereits nach den ersten paar Seiten einfach lieb gewonnen. Sie sind authentisch, stehen mitten im Leben und wissen, wovon sie sprechen. Als es dann aber daran geht, den Hausrat von Agnes und ihrem Mann auseinander zu dividieren und die beiden Schwestern im Keller nicht nur auf die Sachen von Agnes stolpern, sondern auch noch über die ihrer Eltern, begeben sich die beide auf eine Suche nach dem Warum in die Vergangenheit - und dabei müssen sie feststellen, dass tatsächlich nicht alles so ist, wie es zu sein scheint!

Mir hat die Geschichte wirklich sehr gut gefallen! Asa Hellberg hat einen frischen und flüssigen Schreibstil, der auch zu den beiden Damen passt. Das eBook konnte ich kaum aus den Händen legen und eigentlich hätte ich gerne gewusst, wie es mit den beiden Damen weiter geht. Ich kann diese Geschichte einfach nur weiterempfehlen - und das auch schon allein aufgrund des wunderschönen Covers ;)

Veröffentlicht am 18.07.2017

Lost and Found

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
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Zum Inhalt:

Charmant, außergewöhnlich und liebenswert. Machen Sie sich mit Mr. Peardew auf die Suche nach verlorenen Dingen.
Jeder Gegenstand, den Anthony Peardew auf der Straße findet, hat eine Geschichte. ...

Zum Inhalt:

Charmant, außergewöhnlich und liebenswert. Machen Sie sich mit Mr. Peardew auf die Suche nach verlorenen Dingen.
Jeder Gegenstand, den Anthony Peardew auf der Straße findet, hat eine Geschichte. Er sammelt und archiviert sie alle in seinem gediegenen viktorianischen Haus und plant, sie eines Tages an ihre ursprünglichen Besitzer zurückzugeben. Denn er selbst sieht sich nur als Hüter der verlorenen Dinge. Vor Jahren hat er selbst etwas verloren, das er seitdem auf seinen Streifzügen sucht: ein Schmuckstück. Es gehörte seiner großen Liebe, und das Medaillon verbindet sie noch immer mit ihm. Anthony muss diese besondere Aufgabe jedoch an seine Erbin Laura weitergeben, ohne ihr von dem großen Geheimnis erzählt zu haben, das seine Sammlung umgibt.



Über die Autorin:

Ruth Hogan ist selbst begeisterte Sammlerin von Fundstücken. Sie lebt mit Mann und drei Hunden in einem etwas chaotischen viktorianischen Haus in Bedford, England. Ein schwerer Autounfall und eine Krebserkrankung brachten sie zum Schreiben. Die schlaflosen Nächte hat sie am Schreibtisch verbracht, das Ergebnis ist ihr erster Roman über das Finden von Dingen und Geschichten.



Mein Fazit und meine Rezension:

Anthony Peardew ist Sammler und zwar ein Sammler aus Leidenschaft. Egal, welches Ding seinen Weg kreuzt, es wird aufgesammelt und mitgenommen. Zuhause katalogisiert er seinen Fund akribisch und stellt ihn an seinen - von nun an - bestimmten Platz. Nur möchte Mr. Peardew die Dinge mitnichten behalten! Er katalogisiert jedes Fundstück, damit er diese dem wahren Eigentümer zurück geben kann. Man könnte seine Sammelleidenschaft auch als Sammelwut und diese wiederum als zwanghaft bezeichnen ... aber bleiben wir doch lieber im romantischen Aspekt. So schafft es sogar eine alte Keksdose in seinen Besitz, deren Inhalt (Staub) wirklich alles sein kann - bis hin zur Asche eines ehemals geliebten Menschen. Auch Mr. Peardew selbst leidet darunter, ein geliebtes Erinnerungsstück verloren zu haben: das Medaillon seiner Verlobten, die viel zu früh von ihm gegangen ist. Leider schafft er es nicht mehr selbst die Suche nach dem Medaillon zu vollenden und übergibt sie seiner Assistentin Laura. Nur ahnt diese nicht, was sich hinter diesem Erbe und dem Medaillon tatsächlich verbirgt ...

Anthony Peardew ist leidenschaftlicher Sammler und Schriftsteller. Vor einigen Jahrzehnten hat er seiner Verlobten versprochen, ihr Medaillon in Ehren zu halten und darauf aufzupassen, doch dann passiert das schreckliche Unglück: sie verstirbt und er verliert das Medaillon. Gepackt vor Ehrgeiz, das verlorene Stück wieder zu finden, begibt er sich auf die Suche. Und Mr. Peardew findet so einiges - nur leider nicht sein Medaillon! An der Suche scheint er schier zu verzweifeln. Irgendwann machen ihm körperliche Gebrechen einen Strich durch die Rechnung und er gibt die ehrenvolle Aufgabe an seine Assistentin Laura weiter, die er ebenfalls als eine Art "Fundstück" aufgelesen hat. Auch als Leser ist man fasziniert von diesem Mann, seinen Geschichten und den Geschichten rund um seine Fundstücke. Mich hat insbesondere die Katalogisierung fasziniert und auch der Gedanke, der hinter seiner Sammelleidenschaft oder auch Sammelwut steckt: seiner verstorbenen Geliebten näher zu sein und sein Versprechen einzulösen.

Als die Geschichte sich dann Laura zuwendet merkt man, dass diese zu Beginn einige Probleme mit dem Sammelsurium des Mr. Peardew hat. Doch sie bekommt sehr schnell Hilfe in Form von der liebenswerten Nachbarin des Mr. Peardew, dem Mädchen Sunshine, welches am Down Syndrom leidet und sich ihre Welt selbst erklärt und des Gärtners Freddy. Mit dieser Wendung nimmt die Geschichte auch mehr an Fahrt auf. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen und auch den Erlebnissen rund um Laura und vor allen Dingen Sunshine zu folgen. Nur muss ich sagen, dass erst mit dem Auftauchen von Sunshine selbst ein Stückchen weit mehr Liebe in den Text geflossen ist, als vorher. Das Mädchen hat seine eigene Art, die Dinge zu sehen und das Leben zu nehmen. Das macht es uns Lesern sehr einfach, es direkt zu Beginn in unser Herz zu schließen!

Im Grunde genommen geht es in dieser Geschichte nicht um verlorene gegenständliche Dinge, sondern auch um verlorene Emotionen. Anthony verliert seine große Liebe und möchte mit dem Auffinden des Medaillons einen Teil davon zurück haben, doch steht er sich selbst im Weg. Laura hat schon einiges Negatives erlebt und muss sich erst wieder dem Leben und vor allen Dingen dem Glück im Leben annähern. Da passen Sunshine und Freddy sehr gut ins Bild!

Ruth Hogan hat mit diesem Buch eine Geschichte geschaffen, die zwischen Magie und Realität hin- und herwechselt, dem Leser aber mit ihrem unvergleichlichen Erzählstil einige schöne Lesestunden beschert! Eine wunderschöne Geschichte, wenn man einfach mal abschalten und wieder etwas Glück tanken möchte!

Veröffentlicht am 28.06.2017

Ein Protagonist, der polarisiert, und eine Geschichte, die dich einfach nicht mehr loslässt!

Duke-Reihe / Ohne Warnung
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Zum Inhalt: 

In Keene, einer kleinen verschlafenen Stadt in New Hampshire, herrscht das herrlichste Sommerwetter, doch Duke verkriecht sich in seinem abgedunkelten Zimmer. Er kann sich kaum bewegen, ohne ...

Zum Inhalt: 

In Keene, einer kleinen verschlafenen Stadt in New Hampshire, herrscht das herrlichste Sommerwetter, doch Duke verkriecht sich in seinem abgedunkelten Zimmer. Er kann sich kaum bewegen, ohne dass Wellen von Schmerzen seinen Körper durchfluten. Die Abreibung, die er gestern in der Kiesgrube von seinen vermeintlichen „Freunden“ bekommen hatte, war heftig - zu heftig. In den Tagen der Heilung schwört er sich, nie wieder ein Opfer zu sein ! Nie wieder ein Verlierer! Mit viel Einfallsreichtum und Finesse findet Duke Mittel und Wege, die perfekten Verbrechen zu inszenieren. Immer wieder findet er sich in Situationen wieder, die seine „dunkle Seite“ in ihm zum Handeln zwingen. Nur die Liebe kann ihn wieder auf die richtige Bahn bringen. Wird er diese finden? Das Buch nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise quer durch die USA und begleitet Duke bei seiner Metamorphose vom schüchternen Jungen zum technisch versierten Computergenie, der mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und einer gehörigen Prise Gesellschaftskritik zu einem Bösewicht heranwächst, den man einfach mögen muss. Er gerät in einen Strudel von Gewalt, Liebe, Verlust, Abenteuern und der Suche nach sich selbst. Duke sucht nicht die Gewalt, aber sie findet ihn...



Über den Autor:

Sebastian Cohen, Jahrgang 1970, bereiste bereits mehr als 45 Länder und lebte viele Jahre in Panama, Ecuador und Nicaragua.
Die Erlebnisse vieler Orte und Reisen prägten ihn und verhinderten, Zeit zu finden, um erwachsen zu werden. Nichts ist spannender als zu reisen.
Alles ist vergänglich, doch Erinnerungen bleiben für immer. Inspiriert von seinen Reisen entstand die Idee, einige Orte und Abenteuer mit dem Protagonisten Duke zu verbinden.



Mein Fazit und meine Rezension: 

Duke war schon in jungen Jahren in der Opferrolle gefangen, doch er kannte einen Ausweg, um dieser zu entkommen: er ignorierte die Halbstarken, hielt sich von gefährlichen Situationen fern und kapselte sich von seinem Umfeld ab. Eigentlich ein ausgeklügelter Plan, doch eines Tages kann er den sechs Jungs der coolsten Clique in der Schule nicht widerstehen und folgt ihnen zur Kiesgrube. Dort angekommen wartet eine Mutprobe auf ihn, die lebensgefährlich ist. Doch Duke ist nicht naiv und schon gar nicht dumm genug, um sein Leben zu riskieren. Seinen Rückzieher werten die sechs Jungs als Feigheit und verprügeln ihn nach Strich und Faden. Duke nimmt es hin, doch in eben diesem Moment legt sich in seinem Inneren ein Schalter um: ab heute wird er nicht mehr länger das Opfer sein, ab heute würde er zurück schlagen, sich zur Wehr setzen und das mit Hilfe einer ausgeklügelten und todsicheren Taktik. Schon bald passieren die ersten tödlichen Unfälle... Was aber kann Duke davon abhalten? Wer oder was kann ihn von seinen Rachegelüsten ablenken? Wird er jemals aufhören? 

Zu Beginn der Geschichte ist Duke ein in sich gekehrter Junge mit wenigen Freunden. Er verbringt die meiste Zeit alleine. Dazu zu gehören wäre ein Traum von ihm, doch ist es nicht leicht. Schon früh wird man als Leser auf den schüchternen Duke aufmerksam und hat sich auch ein klares Bild von ihm geschaffen. Doch wenn man sich den Klappentext genauer durchgelesen hat, ist man irritiert. Wie bitteschön soll aus so einem Jungen ein eiskalter und brutaler Mörder werden? Ein Genie, das Verbrechen plant, die ihm aber nicht nachgewiesen werden können? Ein perfektes Verbrechen. Das Schlüsselereignis - welches nicht nur Duke, sondern auch uns Leser zutiefst betrifft -  lässt jedoch nicht lange auf sich warten. Und mit einem Mal beginnt der Umbruch, der Wandel hin zu einem anderen Duke - und der Leser ist mitten drin! Selbst während dem Lesen liefen mir kalte Schauer über den Rücken. Duke kannte man aus wenigen Kapiteln als einen ruhigen und netten Jungen, doch mit einem Ereignis ändert sich alles. Die Stimmung, die der Autor projiziert, war auch für mich deutlich spürbar und mehr als einmal dachte ich daran, wie nah Genie und Wahnsinn beieinander liegen. 

Duke hat mich sehr zwiegespalten zurück gelassen. Einerseits verstehe ich, dass er sich rächen will, dass er nicht immer das Opfer sein und endlich aus dieser festgefahren Rolle heraus möchte. Ich verstehe auch, dass er sich nach Gerechtigkeit sehnt und genau diese ihm nun mal nicht widerfährt. Und ja, ich verstehe auch noch, dass er sich an seinen Peinigern rächen möchte - auch, wenn ich es nicht unbedingt gut heiße. Nur sind seine Methoden doch wirklich eiskalt und unberechenbar. In Duke haben sich jahrelang Wut, Unterdrückung und Angst aufgestaut. Er hat immer zurückgesteckt, sich im Hintergrund gehalten und von allen gefährlichen Situationen fern gehalten - irgendwann ging es nicht mehr und seine Toleranzschwelle war überschritten. Bis hier her und nicht weiter! Duke ist zur Nemesis geworden - eine vergeltende Gerechtigkeit. 

Nur, wie kann man jemanden stoppen, der auf Rache aus ist? Und was, wenn er die Rache zu Ende gebracht hat - war es das? Oder bleibt der Drang, anderen überlegen zu sein und deren Leben in seinen Händen zu halten? Schicksal zu spielen, wenn nicht sogar Gott zu sein?

Als Leser begleiten wir Duke nicht nur in seiner Kindheit, sondern ebenfalls aufs College. Kurz vorher wurde er von seiner großen Liebe verlassen und so lernt er schnell, dass er sich letzten Endes nur auf sich selbst verlassen kann. Doch das Leben lässt sich nun mal nicht genau planen und hält einige Überraschungen für ihn parat. Schon bald werden seine Pläne ein weiteres Mal von der Liebe durchkreuzt und auch ich als Leser habe aufgeatmet. Schafft Duke nun endlich den Absprung? 

Für mich war es ein wahres Auf und Ab der Gefühle. Meine Emotionen sind wahrlich Achterbahn gefahren - von den vielen Loopings mal ganz zu schweigen! Nach wie vor kann ich Duke als Protagonist nicht genau greifen. Er polarisiert einfach. Einerseits kann man ihn verstehen und möchte ihn sogar anfeuern, dass er sich nicht immer alles gefallen lässt, nur die Art und Weise, wie er es umsetzt, hat mir mehr als einmal eine Gänsehaut beschwert - von den vielen Bildern aufgrund der Detail genauen Beschreibung des Autors mal abgesehen! (Ich spreche hier nicht nur von Farbe und Konsistenz, sondern auch von Gerüchen)

Sebastian Cohen hat mich von Band 1 seiner Duke-Reihe überzeugt! Duke fasziniert mich, zieht mich auf grausame Art und Weise in seinen Bann und stößt mich mit seinen Taten ab und doch, ist da noch etwas anderes, was mich unbedingt weiter lesen lassen möchte. Ich kann Band 2 kaum erwarten!