Platzhalter für Profilbild

m_curie

Lesejury Profi
offline

m_curie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit m_curie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2022

Zwei ungleiche Schwestern

Mit dir bis ans andere Ende der Welt
0

Greta und Johanna Cahill wachsen im Irland der 1960er Jahre in einfachen Verhältnissen auf dem Land auf. Johanna träumt von den USA und besteigt schließlich gemeinsam mit Greta und Michael, einem jungen ...

Greta und Johanna Cahill wachsen im Irland der 1960er Jahre in einfachen Verhältnissen auf dem Land auf. Johanna träumt von den USA und besteigt schließlich gemeinsam mit Greta und Michael, einem jungen Tinker, der sesshaft werden möchte, ein Schiff nach New York.

Den Titel finde ich etwas unglücklich gewählt, vermutet man dahinter doch eher eine leichte Liebesgeschichte. "Mit dir bis ans andere Ende der Welt" ist aber vielmehr eine Familiengeschichte mit Tiefgang.

Mary Beth Keane hat die Charaktere detailreich gezeichnet und einen mitreißenden, stimmungsvollen Roman geschrieben. Sie lässt uns teilhaben am Leben der sehr unterschiedlichen Schwestern und an deren Probleme mit sich selbst, untereinander und mit ihrer Familie. Die Geschichte zeigt, welch großen Einfluss die Umstände und Erfahrungen aus Kindheit und Jugend auf jedes Leben haben. Eine Erfahrung, die sicher jeder von uns irgendwann macht.

Ein Buch das ich sehr gerne weiterempfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2022

Eine Geschichte, die Mut macht

Das Leuchten der Rentiere
0

Elsa entdeckt ein totes Rentier, es ist ihres und heißt Nástegallu. Gemeinsam mit ihrem Vater geht sie zur Polizei, kann aber nicht verstehen, warum das Tier als gestohlen gilt – wurde es doch ermordet ...

Elsa entdeckt ein totes Rentier, es ist ihres und heißt Nástegallu. Gemeinsam mit ihrem Vater geht sie zur Polizei, kann aber nicht verstehen, warum das Tier als gestohlen gilt – wurde es doch ermordet und sie hat den Mörder sogar gesehen. Da er sie aber bedroht hat, beschließt sie, niemandem davon zu erzählen.

In „Das Leuchten der Rentiere“ gibt Ann-Helén Laestadius, selbst Schwedin mit sámischen Wurzeln, Einblick in das Leben der Sámi. Sie erzählt von den Anfeindungen und Ungleichbehandlungen, mit denen sie täglich konfrontiert sind. Ihre detailreiche Schilderung der Landschaft, der Protagonisten und deren Lebensumstände, die manchmal gnadenlos und brutal sind, lässt die Geschichte sehr realistisch erscheinen und macht sie lebendig und auch spannend. Sehr schnell wähne ich mich mittendrin - als Begleiterin oder sogar Freundin Elsas.

Es lohnt sich, "Das Leuchten der Rentiere" zu lesen, nicht nur, aber auch wenn man sich für andere Kulturen interessiert. Es ist eine Geschichte, die Mut macht, allen Umstände und Ungerechtigkeiten zum Trotz nicht aufzugeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2022

Atmosphärisch

Zwischen Brüdern
0

In "Zwischen Brüdern" erzählt Wolfgang Böhm die Geschichte der zwei ungleichen Brüder Viktor und Hans. Viktor, der ältere der beiden kommt aus dem Ersten Weltkrieg nach Wien zurück, wohin es beide verschlagen ...

In "Zwischen Brüdern" erzählt Wolfgang Böhm die Geschichte der zwei ungleichen Brüder Viktor und Hans. Viktor, der ältere der beiden kommt aus dem Ersten Weltkrieg nach Wien zurück, wohin es beide verschlagen hat und wo Hans davon träumt, Künstler zu werden. Er lebt sein Leben mit Leichtigkeit und gerät immer wieder in Schwierigkeiten - meist finanzieller Art -, aus denen ihm Viktor unermüdlich und selbstlos heraus hilft.

In seinem atmosphärischen Roman hat der Autor die 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts wunderbar eingefangen. Bilderreich beschreibt er die Menschen, Kaffeehäuser und das Leben in der österreichischen Metropole, die sich vom Krieg erholt und ein Eldorado für Künstler und Lebenskünstler wie Hans ist.

Böhm beschreibt seine Charaktere detail- und facettenreich. Die Handlung ist an manchen Stellen etwas langatmig, nichtsdestotrotz macht es Spaß, ins Wien des frühen 20. Jahrhunderts einzutauchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2022

Sehr sympathisch

Kerl aus Koks
0

Ich kenne Michael Brandner natürlich von diversen Filmen. Dass er aus dem Ruhrgebiet nach Bayern kam, war mir unbekannt. Das hat mich neugierig gemacht, auf das Buch - habe ich doch den umgekehrten Weg ...

Ich kenne Michael Brandner natürlich von diversen Filmen. Dass er aus dem Ruhrgebiet nach Bayern kam, war mir unbekannt. Das hat mich neugierig gemacht, auf das Buch - habe ich doch den umgekehrten Weg hinter mir, allerdings als Erwachsene.

Brandner erzählt von Paul, einem sympathischen Jungen, der in Bayern, in Pöttmes, geboren wird und von dort von seiner Mutter nach Dortmund geholt wird. Dort lernt er Helmut kennen, der zukünftig und sein Leben lang sein Vater sein wird. Wir begleiten Paul bis zu seiner Karriere als Schauspieler und erfahren von seiner Freiheitsliebe und von seinen Liebschaften.

Der Roman hat autobiographische Züge. Ich frage mich die ganze Zeit, was Brandner wirklich selbst erlebt hat und was er nur erfindet. Die Antwort werde ich wohl leider nie erfahren.

Kerl aus Koks ist mitreißend geschrieben und ein richtiger Pageturner. Ich stelle mir vor, dass Brandner viel von sich erzählt und freue mich, das Leben eines sehr sympathischen Schauspielers kennenzulernen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.07.2022

Eine zu unrecht Unbekannte

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen (Ikonen ihrer Zeit 6)
0

Wer kennt ihn nicht, Claude Monet und seinen Seerosenteich? Blanche Monet, ebenfalls eine begnadete Malerin und gleichzeitig seine Schwiegertochter, dürfte hingegen eher unbekannt sein. Ihre Geschichte ...

Wer kennt ihn nicht, Claude Monet und seinen Seerosenteich? Blanche Monet, ebenfalls eine begnadete Malerin und gleichzeitig seine Schwiegertochter, dürfte hingegen eher unbekannt sein. Ihre Geschichte erzählt Claire Paulin in "Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen".

Blanche Hoschedé wächst zusammen mit ihren Geschwistern bei ihrer verwitweten Mutter auf. Da das Geld immer knapp ist, kommen sie bei Claude Monet unter. Blanche ist schon als Elfjährige begeistert von seinen Bildern und wünscht sich sehnlichst, von ihm gemalt zu werden. Er ermuntert sie, selbst zum Pinsel zu greifen und erkennt schnell ihr Talent.

Die Autorin verwebt Fakten und Fiktion zu einer lesenswerten Biographie Blanche Monets und gibt auch Einblicke in das Leben ihres berühmten Schwiegervaters, der später auch ihr Stiefvater wird. Sie beschreibt die Charaktere liebevoll und detailreich. Mit ihrem flüssigen, leichten Erzählstil zieht sie die Leser*innen sehr schnell in ihren Bann. Es macht einfach Spaß, an Blanches Leben teilzuhaben, auch wenn sie manchen Widrigkeiten begegnet.

Leseempfehlung für alle, die sich für Geschichten von starken, leider oft zu unrecht unbekannten Frauen interessieren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere