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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2022

Kurzgeschichten-Adventskalender

Das beste Geschenk von allen
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Inhalt:

Mit dem neuen Buch von Elisabeth Büchle ist es ganz einfach sich auf Weihnachten einzustimmen. In 24 Geschichten und Gedichten erzählt die bekannte Autorin von ganz alltäglichen und doch besonderen ...

Inhalt:

Mit dem neuen Buch von Elisabeth Büchle ist es ganz einfach sich auf Weihnachten einzustimmen. In 24 Geschichten und Gedichten erzählt die bekannte Autorin von ganz alltäglichen und doch besonderen Weihnachtsmomenten. Die Botschaft, warum wir Weihnachten eigentlich feiern und was „das beste Geschenk von allen“ wirklich bedeutet, fliesst ganz natürlich und lebensnah mit ein.

Meine Eindrücke:

Durch die Einteilung in 24 Kapitel bietet sich dieses Büchlein natürlich perfekt als Adventskalender an. Ich habe die Geschichten jedoch bereits im November gelesen. Elisabeth hat eine bunte Mischung aus stimmungsvollen, berührenden aber auch heiteren und spannenden Erzählungen zusammen gestellt. Ich habe jede der Geschichten sehr gerne gelesen. Anstelle der drei Gedichte hätte ich lieber auch noch drei weitere Geschichten gehabt. Wobei wir dann schon bei meinem einzigen Kritikpunkt wären. Der Schreibstil der Autorin ist wie immer hervorragend und leicht verständlich. Die ein oder andere Geschichte möchte ich sogar noch unseren Kindern vorlesen, da ich sie so schön und kindgerecht fand. Meine Augen wurden definitv mehr als einmal feucht beim Lesen. Also wer dieses Adventskalender-Büchlein verschenken möchte, sollte auch gleich noch ein Päckchen Papiertaschentücher beilegen. Ganz besonders freute ich mich über das Wiedersehen mit ein paar bereits bekannten Buchfiguren aus Elisabeths Romanen.

Mein Fazit:

Das Büchlein ist ein toller Begleiter für genussvolle kleine Lesemomente im meist doch turbulenten Vorweihnachtsalltag. Ich habe das Büchlein sehr gerne gelesen und vergebe ausgezeichnete 4 Sterne.

Veröffentlicht am 26.10.2022

Warmherzige Erzählung zum Geniessen

Ein Heim voller Liebe
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"Eine Träne entwich ihr und rollte über ihre Wange, aber es war ihr egal. Dieser Junge verdiente so viel mehr als ihre Tränen. So viel mehr als leere Worte, die ihm eine bessere Zukunft versprachen. Wenn ...

"Eine Träne entwich ihr und rollte über ihre Wange, aber es war ihr egal. Dieser Junge verdiente so viel mehr als ihre Tränen. So viel mehr als leere Worte, die ihm eine bessere Zukunft versprachen. Wenn sie nur wüsste, wie sie ihm diese Zukunft geben könnte" Buchauszug S. 145

Inhalt:

Jane Linder steckt ihr ganzes Herzblut in ihre Arbeit bei Children's Aid Society. Ihr größtes Anliegen ist es, die Heimkinder in ein liebevolles Zuhause zu vermitteln. Durch den anhaltenden Krieg, sind leider immer weniger Familien bereit Kinder bei sich aufzunehmen. Um auch alleinstehenden oder älteren Menschen eine Adoption zu ermöglichen, möchte Jane unbedingt den frei werdenden Direktorposten besetzen, um diese wertvollen Änderungen erwirken zu können. Leider ist sie nicht die einzige Interessentin für diesen Job. Ausgerechnet in der Zeit als sie als Verterin des Direktors waltete, gab es in der Buchhaltung Ungereimtheiten. Denen soll nun der Wirtschaftsprüfer Garrett Wilder auf die Spur kommen. Zu allem Übel möchte auch dieser sich auf die freie Stelle des Direktors bewerben.

Meine Eindrücke:

"Ein Heim voller Liebe" ist der zweite Band der neuen dreibändigen Serie aus der Feder von Susan Ann Mason. Diese Geschichte knüpft nur ganz lose an "Miss Rosetti und das Haus der Hoffnung" an und kann somit absolut ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Die Autorin hat einen ganz wunderbaren, vor allem warmherzigen Schreibstil, der sich sehr angenehm und flüssig lesen lässt. So brauchte ich auch gar nicht lange um in der Geschichte Fuß zu fassen. Die kurzen Kapitel gefielen mir wiederum sehr gut, sowie auch der regelmäßige Perspektivenwechsel zwischen Jane und Garrett. Frau Mason hat mit den Beiden zwei wunderbare und verschiedene Charaktere erschaffen. Beide schließt man sogleich ins Herz und man weiß gar nicht, wem man den begehrten Job mehr gönnen würde. Wie auch im echten Leben, bringen Jane und Garrett jeweils ihr Päckchen an Lasten mit. Vor allem Jane's "unglückliche" Liebe zum Heimkind Martin spielt definitiv eine größere Rolle. Anfangs empfand ich das Grundgerüst der Geschichte als etwas zu simpel und klischeehaft. Und obwohl man sich den groben Ausgang der Handlung schon früh erdenken kann, erlag ich doch dem Charme der Geschichte und der Erzählkunst der Autorin. Der Weg zum Ziel war wunderschön. So konnte ich ein paar herrlich entspannende Lesestunden genießen. Im zweiten Teil des Buches nahm die Handlung tatsächlich noch etwas Fahrt auf. Ich wurde mit einer wirklich unerwarteten Wendung überrascht, welche einen guten Spannungsbogen aufbaute. Zum Schluss mischte Frau Mason sogar noch einen Hauch Dramatik bei, bevor sie ihren Buchfiguren ein wunderschönes Happy End bereitete. Grundsätzlich sagte dieses meinem Romantikerherz zu, obwohl mir eine Spur mehr Realität auch willkommen gewesen wäre. Der christliche Aspekt ist harmonisch und unaufdringlich eingewoben, so dass auch nicht gläubige Leser definitiv Freude an diesem Buch haben können.

Mein Fazit:

Diese warme und gefühlvolle Erzählung hat mir ein paar wunderschöne und entspannte Lesestunden verschafft. Mein Favorit der Reihe bleibt aber ganz klar "Miss Rossetti und das Haus der Hoffnung". Nun bin ich schon auf den dritten Teil gespannt und hoffe, dass auch dieser bald in deutscher Sprache veröffentlich wird.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Bunte Geschichtenkiste

Von kleinen Helden und großen Abenteuern
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Das gebundene Buch "Von kleinen Helden und großen Abenteuern" ist eine bunte Sammlung schöner Geschichten von verschiedenen Autoren/Autorinnen. Das Ganze ergibt eine fröhliche und spannende Mischung, die ...

Das gebundene Buch "Von kleinen Helden und großen Abenteuern" ist eine bunte Sammlung schöner Geschichten von verschiedenen Autoren/Autorinnen. Das Ganze ergibt eine fröhliche und spannende Mischung, die für Jungs und Mädchen gleichermaßen geeignet ist. Entweder zum Vorlesen ab 6 Jahren oder zum Selberlesen ab der 2. Klasse. Die 18 Erzählungen sind ganz unterschiedlich lang. Mal sind es nur 2-3 Seiten, andere umfassen bis zu 30 Seiten. Sie handeln von Freundschaften, Schule, Fußball, Mut, lustigen Abenteuern und vielem mehr. Den Abschluss bilden 6 biblische Geschichten.

Unsere Tochter mag dieses Buch sehr gerne. Im Moment lese ich ihr noch daraus vor, aber schon bald kann sie alles selber lesen. Denn die Schriftgröße ist angenehm groß und die Sätze leicht verständlich. Der Text wird immer mal wieder durch bunte Bilder aufgelockert. Sehr schön finden wir, dass in den Geschichten sehr oft Mädchen und Jungen zusammen vorkommen. Somit sind die Erzählungen wirklich super für beide Geschlechter geeignet. Ab und zu fließen dezent Akzente des christlichen Glaubens mit ein. Größtenteils geht es aber hauptsächlich um gute Werte, wie Kameradschaft oder Mut. Dafür gibt es dann abschließenden noch die 6 Geschichten von Helden aus der Bibel wie Josef, Samuel, Mose usw. Wobei wir dann auch bei meinem einzigen Kritikpunkt wären: Ich hätte es schöner gefunden, wenn die biblischen Geschichten immer mal wieder einzeln im Buch vorgekommen wären. Zum Beispiel nach der Geschichte von Maxi Mo einem Angeber, gleich das biblische Pendant dazu: Josef. So hinten drauf gepackt, wirken sie etwas wie ein Platzauffüller. Unsere Tochter wollte bis jetzt auch noch keine davon erzählt bekommen. Denn das Schöne, an dieser Sammlung ist natürlich, dass man nicht unbedingt chronologisch lesen muss, sondern sich gerade herauspicken kann, worauf man Lust hat.

Eine tolle, vielseitige Mischung aus kurzen und langen Geschichten zum Vor- oder Selberlesen, welche uns noch länger begleiten darf. Gerne vergeben wir sehr gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 22.09.2022

Erfrischend anders!

Das Mädchen, das nicht verschwinden wollte
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"Eine Welt ohne Gott erscheint dir sicherer. Denn ohne Gott kannst du tun und lassen, was du willst, und am Ende wartet das Nichts. Das ist möglicherweise deprimierend, aber zumindest kalkulierbar. Gott ...

"Eine Welt ohne Gott erscheint dir sicherer. Denn ohne Gott kannst du tun und lassen, was du willst, und am Ende wartet das Nichts. Das ist möglicherweise deprimierend, aber zumindest kalkulierbar. Gott hingegen erscheint dir gefährlich." Buchauszug S. 133

Inhalt:

Miriam ist eine taffe, erfolgreiche Geschäftsfrau. Ihr neuster Auftrag, bringt die Karrierefrau jedoch derartig unter Druck, dass sie einen Zusammenbruch erleidet. Alte Wunden aus ihrer Kindheit platzen wieder auf. Um den traumatischen Erfahrungen ihres strengen, frommen Elternhauses, endgültig zu entkommen, unterzieht sie sich einer neuartigen Therapie. Plötzlich sieht sich Miriam ihrem 9-jährigen Ich gegenüber und wird fortwährend von dem kleinen Mädchen mit den roten Zöpfen begleitet. Dieses Mädchen stellt Miriams Ansichten und Methoden, mit seinen Fragen, ganz schön auf den Kopf. Dabei möchte Miriam nur eines: das dieses Mädchen so schnell wie möglich wieder verschwindet.

Meine Eindrücke:

Bereits im Vorfeld habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Zwischen all meinen historischen Frauenromanen, brachte mir diese Lektüre eine willkommene und erfrischende Abwechslung. Thomas Frankes Schreibstil war mir dann auch auf Anhieb sympathisch. Sehr flüssig und angenehm rational, wie ich es bisher nur von männlichen Autoren kenne Die Ausarbeitung der Hauptperson Miriam konnte mich ebenfalls vollends überzeugen. Mir gefiel es ausgezeichnet, mal nicht von einem unschuldigen süßen Mädchen zu lesen, sondern von einer taffen, unnahbaren und etwas verruchten Protagonistin. Obwohl schon im ersten Kapitel durchscheint, was für ein gutes Herz Miriam eigentlich hat. Sehr spannend fand ich neben der fesselnden Handlung, die eingebrachten Themen wie Medienkritik, sowie Vertuschung von Kinderarbeit und unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Mich hat die Richtung, die das Buch nahm, total überrascht. Teils empfand ich beim Lesen sogar ein leichtes Krimigefühl. Auf der anderen Seite ging die Geschichte auch wahnsinnig in die Tiefe. Nämlich dann, wenn wir durch Miriams Flashbacks von ihrer traumatischen Kindheit und dem dort so falsch vermittelten Gottesbild erfuhren. Die theologischen Themen hat der Autor mit ganz tollen Vergleichen vereinfacht und erklärt. Damit hat er für mich beeindruckende Eselsbrücken geschaffen, die ich nicht so schnell wieder vergessen werde. Der christliche Glaube spielt in diesem Buch eine zentrale und bereichernde Rolle. Gerne hätte ich dem Buch noch so 50 Seiten mehr gegönnt, da mir abschliessend, dann doch ein paar Szenen zu wenig ausführlich waren bzw. zu schnell gingen. Ansonsten habe ich diese Geschichte sehr gerne gelesen und sie innert 2 Tagen verschlungen.

Mein Fazit:

Erfrischend anders, fesselnd und tiefgründig. Ich habe diese Lektüre abseits des Mainstreams sehr genossen! Dies wird ganz sicher nicht mein letzter Thomas Franke Roman gewesen sein.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Ein ganz besonderes und tiefgründiges Buch

Deine Worte in meinen Händen
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"Der letzte Satz, den Armin geschrieben hat, unvollendet. Das erscheint mir so prophetisch, so passend und dabei so niederschmetternd, dass mir die Tränen kommen. Ich dachte, ich hätte noch so unendlich ...

"Der letzte Satz, den Armin geschrieben hat, unvollendet. Das erscheint mir so prophetisch, so passend und dabei so niederschmetternd, dass mir die Tränen kommen. Ich dachte, ich hätte noch so unendlich viel Zeit mit ihm. Zeit, um ihm zu sagen, wie sehr ich ihn liebe, Zeit, um seinen Geschichten zu lauschen, in seinen Armen zu liegen, einfach dieses Leben mit ihm zu verbringen, jeden unspektakulären Moment, jeden Tag, jedes Jahr unseres Lebens, bis wir alt und grau gewesen wären." Buchauszug S. 118

Inhalt:

Ein schrecklicher Unfall hat Michelle, mit gerade einmal 25 Jahren, von einem Tag auf den anderen zur Witwe gemacht. Ohne festen Boden unter den Füssen droht sie in ihrer Trauer zu versinken. Bis ein Termin bei der Bank und ein Anruf von Armins Buchverleger alles verändern. Michelle beschließt Armins unvollendetes Manuskript an seiner statt zu beenden. Schließlich könnte das niemand besser als sie. Unterstützung erhält sie dabei von ihrer besten Freundin Chrys und zu aller erstaunen auch von ihrer bisher nicht besonders sympathischen Schwägerin Lara.

Meine Eindrücke:

Melissa C. Feurers lockerer und flüssiger Schreibstil gefiel mir von Anfang an und so konnte ich ganz entspannt und freudig in die Lektüre starten. Trotz des schweren Themas empfand ich das Gelesene sogar richtig erfrischend. Dazu trug besonders Michelles direkte, leicht zynische Art bei. Ich schätze es sehr, dass die ersten vier Kapitel durchwegs aus ihrer Sicht geschrieben wurden und kein Switch stattfand. So konnte ich mich zuerst in aller Ruhe auf Michelle einstellen und erst nach und nach, in den beiden anderen Handlungssträngen, Chrys und Lara näher kennen lernen. Die verschiedenen Buchfiguren sind der Autorin wirklich ausgezeichnet gelungen. Jede von ihnen hat ihre ganz eigene Persönlichkeit und ihr eigenes Leben mit all den dazugehörigen Herausforderungen. Mit den drei Frauen im Fokus konnte eine unglaubliche Vielfalt an wichtigen Themen authentisch mit einfließen.

Michelle war mir gleich von Beginn an sympathisch. Sie hat Armin von Herzen geliebt und ihre Trauer kommt beim Leser sehr lebensnah und verständlich an. In ihren Gedanken führt sie immer wieder fiktive Gespräche mit Armin. Natürlich sind diese Dialoge eigentlich Selbstgespräche, aber genau diese machen das Buch unter anderem aus. Michelles Schreibprozess ist unweigerlich mit ihrem Trauerprozess verbunden. In Armins Buch kommen viele Analogien zur Bibel vor, welche "deine Worte in meinen Händen" nochmals ganz besonders und einmalig machen! Es ist wunderschön und sehr berührend, wie die Autorin es geschafft hat, den Glauben an Gott bereichernd in die Geschichte mit aufzunehmen.

Meine Lieblingsfigur war tatsächlich die immer so beherrschte und perfekte Hausfrau und Mutter Lara. Und zwar weil bei ihr alles ganz anders war, als man zuerst hätte vermuten können. Auch Chrys ist mir als liebevolle Freundin von Michelle ans Herz gewachsen. Insgesamt habe ich die Abwechslung der drei Frauen einfach geliebt. Zum Schluss kamen mir dann Chrys und Lara ein klitzeklein wenig zu kurz. Das Buch war plötzlich viel zu schnell zu Ende. Ansonsten ist Frau Feurer ein sehr berührendes aber nicht zu kitschiges und doch zufriedenstellendes Ende gelungen.

Mein Fazit:

Wie bereits kurz angeschnitten deckt dieses Buch ein unglaubliches Spektrum an wichtigen Themen wie Trauerbewältigung, Freundschaft, Beziehungen, falsches Selbstbild, Ansprüche an sich selbst usw. ab. Ich habe es geliebt die drei Frauen auf ihrem Weg und vor allem bei ihrer Entwicklung begleichen zu dürfen. Jede ist über sich hinaus gewachsen und hat das Buch mit ihrer ganz eigenen Art bereichert. Einzig inhaltlich passierte mir ein bisschen zu wenig. Etwas mehr Spannung wäre mir willkommen gewesen. Gerne vergebe ich sehr gute 4 Sterne und eine große Leseempfehlung!

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