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Veröffentlicht am 21.09.2017

Spannende Familiengeheimnisse

Der Rosenpavillon
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Der Roman spielt in zwei Zeitebenen und man begleitet die junge Cressida in den frühen 60er Jahren bei ihrem Versuch, sich von ihrem tyrannischen Vater zu befreien. Als sie sich in den Maler Ralph verliebt, ...

Der Roman spielt in zwei Zeitebenen und man begleitet die junge Cressida in den frühen 60er Jahren bei ihrem Versuch, sich von ihrem tyrannischen Vater zu befreien. Als sie sich in den Maler Ralph verliebt, dem sie für ein Porträt Modell sitzt, kann sie ihre Gefühle nicht ausleben. Denn er ist verheiratet und seine Frau Catherine ist zwar nett zu Cressida, aber ihrem Mann gegenüber sehr besitzergreifend und eifersüchtig. Der einzige Ausweg scheint die heimliche Flucht auf das abgelegene Anwesen von Cressidas Familie zu sein.

In der Gegenwart passiert Emily, der Mutter zweier Kinder, ein schrecklicher Unfall, bei dem sie und ihr Mann durch seine Schuld schwer verletzt werden. Ihr ganzes bisheriges Leben gerät aus den Fugen und sie steht vor den Scherben ihrer Existenz und ihrer Ehe. Da fällt ihr wie aus heiterem Himmel die Erbschaft eines Hauses in den Schoß. Kurzentschlossen zieht sie mit ihren Kindern dorthin und kommt einem langgehüteten Familliengeheimnis auf die Spur.

Ich mag solche Bücher, in denen alte Häuser mit einem Geheimnis verbunden sind. Die ganze Atmosphäre ist auf den ersten Blick sehr anheimelnd, aber die Handlung entwickelt sich dramatisch und beiden Frauen passieren schockierende Dinge, mit denen man nicht gerechnet hat. Mir waren Cressida und Emily auf Anhieb sympathisch und man rätselt bis zum Schluss mit, was die beiden verbindet. Einige Nebencharaktere sind ebenso liebenswert und interessant, so wie der neue Nachbar von Emily, der immer zum richtigen Zeitpunkt mit Rat und Tat zur Stelle ist und der literaturbegeisterte Junge, den Cressida unterrichtet. Der Schreibstil ist angenehm und verständlich zu lesen und die abwechslungsreiche Handlung hat gerade das richtige Maß an Spannung.

Ich habe mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt und es enthält einige überraschende Wendungen, die für Spannung sorgen.

Veröffentlicht am 20.09.2017

Bewegend zu lesen

So groß wie deine Träume
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Dies ist das zweite Buch, was ich von der Autorin gelesen habe. "Für immer in deinem Herzen" hat mir sehr gut gefallen und ich war gespannt, ob dieses, trotz des ernsten und traurigen Themas, mich ebenso ...

Dies ist das zweite Buch, was ich von der Autorin gelesen habe. "Für immer in deinem Herzen" hat mir sehr gut gefallen und ich war gespannt, ob dieses, trotz des ernsten und traurigen Themas, mich ebenso begeistern würde. Die Covergestaltung folgt jedenfalls dem gleichen Muster und es ist mit der knallpinken Farbe wieder ein Blickfang. Die Gegenstände, die im Buch eine Rolle spielen, sind mit goldener Prägung hervorgehoben und um den Titel angeordnet und geben schon einen kleinen Einblick auf den Inhalt.

Mattie und Don sind seit vielen Jahren ein glückliches Ehepaar und führen trotz ihrer Kinderlosigkeit ein erfülltes Leben. Doch alles ändert sich, als Mattie an ALS erkrankt, bald darauf auf den Rollstuhl angewiesen ist und sie aus ihrem geliebten Haus am See ausziehen müssen. Dabei kommt eine alte Hochzeitstruhe zum Vorschein, in der Mattie Erinnerungsstücke an ihre Familie aufbewahrt hat. Die für Matties Pflege eingestellte alleinerziehende Rose und deren Tochter Jeri interessieren sich sehr für die Geschichten der Schätze und Mattie fängt an, ihnen diese zu erzählen.

Mir haben die meist sehr bewegenden Geschichten in der Handlung sehr gut gefallen. Manchmal waren sie etwas rührselig, aber der poetische und warmherzige Schreibstil, machte das wieder wett. Mir sind die beschriebenen Charaktere sofort ans Herz gewachsen und besonders die kleine Jeri hat mich mit ihrer quirligen und erfrischenden Art begeistert. Es war schön zu lesen, wie sie und Rose dem alten Ehepaar die letzte Zeit, die sie zusammen verbringen konnten, erheblich erleichtert und Freude in ihr Leben in dieser schwierigen Situation gebracht haben. Ich konnte mich durch die anschaulich dargestellten Gefühle sehr gut in alle Personen hineinversetzen und habe sie sehr gerne durch ihre Höhen und Tiefen begleitet.

Auch wenn das Buch durch Matties Krankheit einen traurigen Hintergrund hat, war es doch unterhaltsam und wunderbar bewegend zu lesen.

Veröffentlicht am 13.07.2017

Beeindruckender Selbstfindungsprozess

Manchmal musst du einfach leben
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Maribeth lebt das Leben, welches sie sich immer erträumt hat. Sie arbeitet in ihrem Traumjob mit ihrer Freundin als Chefin, sie hat einen Mann, der sie liebt und süße Zwillinge, die das Familienglück komplettieren. ...

Maribeth lebt das Leben, welches sie sich immer erträumt hat. Sie arbeitet in ihrem Traumjob mit ihrer Freundin als Chefin, sie hat einen Mann, der sie liebt und süße Zwillinge, die das Familienglück komplettieren. Doch dieses Idyll ist nur mit großer Anstrengung aufrechtzuerhalten. Gehetzt und aufgerieben zwischen Job und familiären Verpflichtungen, macht auf einmal ihr Herz nicht mehr mit und nun muss sie sich fragen, ob der Preis, den sie beinahe bezahlt hätte, nicht zu hoch ist. Mit Anfang 40 zieht sie die Reißleine und lässt Job und Familie im Stich, um sich endlich einmal nur um sich selbst zu kümmern...

Die Handlung beginnt direkt mit den ersten Anzeichen von Maribeths Herzinfarkt und liest sich sehr flüssig und realitätsnah. Der dramatische Verlauf wird sehr detailliert und eindringlich beschrieben und hat mich an eine der zahlreichen, amerikanischen Krankenhausserien erinnert. Da ist sofort eine atemberaubende Spannung spürbar, die den Leser hautnah in die Szene eintauchen lässt. Man kann sich sehr gut in die stressige Welt von Maribeth hineinversetzen und fühlt sich in ihrem chaotischen Leben sogar als Leser schon überfordert. Da geht es Schlag auf Schlag mit den zu erledigenden Aufgaben, bei denen aber viele Zeitprobleme auch selbstgemacht sind und zu vermeiden wären. Müssen 4-jährige Kinder schon zum Fußball und zum Ballett? Elterntreffen könnte man auch in einem Gemeinderaum oder bei einer kirchlichen/sozialen Einrichtung abhalten, ohne aufwändiges Essen zu kochen. Aber die Doppelbelastung einer arbeitenden Zwillingsmutter kommt hier sehr gut zum Ausdruck und man leidet förmlich mit ihr. Zuerst entstand bei mir der Eindruck, dass sie an ihrem Mann Jason keine große Hilfe hat, aber als ihm der Ernst der Lage bewusst wurde, hat er doch tatkräftigen Einsatz gezeigt (auch wenn ihr seine Lösungen nicht gefallen haben).

Leider halten die Beteuerungen von Jason, sie während ihrer Genesungszeit zu unterstützen nicht lange vor und auch ihre Adoptivmutter, ist ihr keine große Hilfe. Deren Ignoranz und Egoismus machen ihr im Gegenteil noch mehr Arbeit und ich kann Maribeth gut verstehen, dass sie bald an einem Punkt angelangt ist, wo sie einfach nicht mehr kann. Soviel Geduld, wie sie dieser Frau entgegenbringt, hätte ich nicht gehabt. Allerdings ist es meiner Meinung nach, keine faire Lösung, einfach zu gehen. Sie hinterlässt zwar eine Nachricht, teilt aber nicht mit, wohin sie geht und ist auch in der ersten Zeit nicht erreichbar. Mit kleinen Kindern, wäre mir das unmöglich gewesen. Sie hätte eine klare Ansage machen können, dass sie eine Auszeit zum Gesundwerden braucht und die dafür benötigte Ruhe nur fernab der Familie finden kann. Das verstehen sogar kleine Kinder und auch ihr Mann hätte sich nicht so vor den Kopf gestoßen gefühlt. Ich kann daher die trotzige Reaktion von Jason sehr gut verstehen und war von der weiteren Entwicklung dann doch positiv überrascht.

Es tauchen ein paar sehr interessante und sympathische Nebenfiguren in der Auszeit von Maribeth auf, die ihr helfen, mit ihrer Situation fertig zu werden. Die Nachbarn Todd und Sunita, Dr. Grant und auch Janice von der Adoptionsstelle sind warmherzig, liebenswert und stehen ihr mit Rat und Tat zur Seite. Sie bringen frischen Wind in die sonst etwas trübselige Stimmung, die Maribeth befällt und haben mich gut unterhalten.

Ich hätte gerne noch einen tieferen Einblick in die Familie gehabt, nachdem Maribeth sie verlassen hat. Was dort in der Zeit passiert ist und wie sie mit der Situation umgegangen sind, wird nur kurz am Ende erwähnt. Das hätte ich mir noch etwas ausführlicher gewünscht. Ebenso wurden die Gründe, warum Maribeth so eine schwierige Beziehung zu ihrer Adoptivmutter hat, nicht erklärt. Man kann nur vermuten, dass deren egoistische Charaktereigenschaften zu dem distanzierten Verhältnis geführt haben. Ansonsten hat mich dieser Selbstfindungs- und Befreiungsprozess, von einer im Hamsterrad gefangenen Frau, sehr beeindruckt und mir ein bemerkenswertes, wunderbares Zitat geliefert: "Narben sind nichts anderes als Tätowierungen mit besseren Geschichten."

Veröffentlicht am 30.06.2017

Zauberhafte Welt mit liebenswerten Tieren

Liliane Susewind. So springt man nicht mit Pferden um & Ein Panda ist kein Känguru
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Dieses Buch ist ein Doppelband aus den schon vorher herausgebrachten Einzelbüchern 5 und 6 der Liliane-Susewind-Reihe. Die Abenteuer des Mädchens, das mit Tieren sprechen kann und mit ihrem Lachen Pflanzen ...

Dieses Buch ist ein Doppelband aus den schon vorher herausgebrachten Einzelbüchern 5 und 6 der Liliane-Susewind-Reihe. Die Abenteuer des Mädchens, das mit Tieren sprechen kann und mit ihrem Lachen Pflanzen wachsen lässt, ist bei Kindern sehr beliebt und auch meine Nichte ist davon immer wieder begeistert. Mit ihrer Gabe schafft Lilli es immer, in Not geratenen Tieren zu helfen, wobei auch gerade in der ersten Pferdegeschichte das sehr anspruchsvolle und emotional bewegende Thema "Tierquälerei" behandelt wird. Auch wird am Beispiel von Lillis Erzfeindin Trixi das Thema "Gewalt in der Familie" (ohne zu bewerten) gestreift.

Lilli freundet sich mit Wolke an, die neu in ihre Klasse gekommen ist und noch niemanden kennt. Sie wird sogar von fiesen Klassenkameradinnen gemobbt, weil sie alte und unmoderne Kleidung anhat. Dies ist leider auch ein häufiges, reales Problem von vielen Kindern in der Schule und so können sich die kleinen Leser sehr gut mit den Hauptpersonen identifizieren. Zum Glück gibt es noch Lillis coolen und beliebten Freund Jesahja, der sie im Kampf gegen die Lästereien unterstützt. Gemeinsam besuchen sie Wolke auf dem Pferdehof, auf dem sie wohnt und dürfen auch gleich reiten. Lilli unterhält sich dort mit allen Pferden und stellt fest, dass der schöne Hengst Storm panische Angst vor seinem Trainer Egobert hat. Gemeinsam versuchen die Kinder dem Hengst zu helfen.

In der zweiten Geschichte findet ein verstoßenes Pandababy in einer Kängurudame eine liebevolle Ersatzmutter. Doch es gibt Probleme, weil dem Panda bei dem wilden Herumgehopse im Beutel schlecht wird. Lilli muss sich wieder einmal etwas einfallen lassen, damit die Tiere glücklich und zufrieden leben können.

Aus Erwachsenensicht ist die Handlung in den Geschichten vorhersehbar, manchmal auch unglaubwürdig und die Tiere werden viel zu sehr vermenschlicht. Kinder im entsprechenden Lesealter nehmen dies aber nicht so wahr und genießen einfach die zauberhafte Welt, in der immer alles gut ausgeht und viele liebenswerte Tiere vorkommen. Trotzdem hat es auch mir Vergnügen bereitet, die hochvornehme Ausdrucksweise der Katze Frau von Schmidt und die vor Lebensfreude übersprudelnden Wortschöpfungen von Merlin, dem Schimmel, zu lesen.

Die Reihe hat alles, was man sich für spannende und unterhaltsame Kinderbücher wünscht und ich kann sie deshalb als sehr gut weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 17.10.2023

Christmas Chaos im Cosy Castle

Das kleine Schloss in Schottland
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Izzy hat ein schottisches Schloss geerbt und besucht erst mal einen Kochkurs, weil sie dort Gäste empfangen und verwöhnen möchte. Um aus dem in die Jahre gekommenen Bau ein gemütliches Hotel zu machen, ...

Izzy hat ein schottisches Schloss geerbt und besucht erst mal einen Kochkurs, weil sie dort Gäste empfangen und verwöhnen möchte. Um aus dem in die Jahre gekommenen Bau ein gemütliches Hotel zu machen, braucht sie Zeit, Geld und Unterstützung. Deshalb ist ihre Mutter schon zum Renovieren eingezogen und als Izzy nach Wochen dort eintrifft, staunt sie nicht schlecht über die gutaussehende Überraschung in ihrer Küche...

Der Roman beginnt sehr temporeich und man erlebt das erste Zusammentreffen von Izzy und Ross, was alles andere als harmonisch verläuft.
Mir gefällt, wie man als Leserin mitten im Geschehen landet und genau wie Izzy erst nach und nach erfährt, was inzwischen alles passiert ist. Ihre Mutter handelt zwar stets spontan und unüberlegt, ist aber eine interessante und skurrile Persönlichkeit. Sie sorgt für reichlich frischen Wind in der Handlung (und im Schloss).

Die übrigen, meist ebenso eigenwilligen Personen haben auch ihre Vorgeschichten, die nach und nach aufgedeckt und erzählt werden. Ich konnte mich sehr gut in sie einfühlen und fand ihr Denken und ihre Handlungsweise nachvollziehbar - bis auf Ross, den männlichen Hauptcharakter. Dieser erschien mir ab einem gewissen Punkt mit seinen Zweifeln und dem Hin und Her als unglaubwürdig. Er wirkte konstruiert und gewollt wankelmütig, damit die Liebesgeschichte nicht zu glatt verläuft.

Davon abgesehen strahlt der gesamte Roman eine Wohlfühlatmosphäre in einer heimeligen Szenerie aus, die man sich dank der detailverliebten Beschreibungen sehr gut vorstellen kann. Außerdem bekam ich oft Hunger beim Lesen, weil häufig leckeres Essen genau beschrieben wird.

Insgesamt macht es viel Spaß, die Menschen in dieser unterhaltsamen und turbulenten Geschichte zu begleiten und das nicht nur zur Weihnachtszeit.

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