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Veröffentlicht am 09.04.2024

Ungewöhnliche Charaktere an Englands Küste

Das Haus der Wiederkehr
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Ungewöhnliche Charaktere an Englands Küste

Englands Küstenorte haben ein besonderes Flair, das Jojo Moyes in "Das Haus der Wiederkehr" gekonnt einfängt. In zwei Zeitsträngen erzählt sie die Geschichte ...

Ungewöhnliche Charaktere an Englands Küste

Englands Küstenorte haben ein besonderes Flair, das Jojo Moyes in "Das Haus der Wiederkehr" gekonnt einfängt. In zwei Zeitsträngen erzählt sie die Geschichte von zwei ungewöhnlichen Frauen, die zu unterschiedlichen Zeiten mit Herausforderungen des Lebens umgehen müssen. Daisy, eine frisch gebackene Mutter, die von ihrem Partner verlassen wurde, steht im Hier und Jetzt plötzlich vor dem Problem, sich und ihre Tochter allein versorgen zu müssen und einem Innenarchitekturauftrag in einem konservativen Küstenort nachzukommen. Während Lottie in den 1950er Jahren im selben Küstenort bei ihrer Pflegefamilie auf ganz andere Schwierigkeiten stößt.

Zu Beginn war die Geschichte mit den beiden Handlungssträngen etwas verwirrend, zumal auch das Setting der Pflegefamilie von Lottie für mich mit den kulturellen Zusammenhängen zur damaligen Zeit nicht ganz so greifbar war. Aber Luise Helm liest einfach so wunderbar, dass ich trotzdem gerne weiterhören wollte. Außerdem gab es, wie von Moyes gewohnt, immer wieder überraschende Wendungen, die die Geschichte für mich sehr spannend machten und mich dranbleiben ließen.

Mit "Das Haus der Wiederkehr" ist Jojo Moyes nicht ihr bestes und spannendstes Werk gelungen. Durch Luise Helms Lesung und interessante Twists, war es für mich trotzdem sehr hörenswert.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Ein Buch für Bücherliebhaber:innen mit Schwächen

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Bücher, die von Büchern und der Bücherbranche handeln, sind für eingefleischte Leseratten natürlich ein absoluter Lesegenuss. So erging es mir auch mit Emily Henrys Buch "Book Lovers". Ihren ersten Roman ...

Bücher, die von Büchern und der Bücherbranche handeln, sind für eingefleischte Leseratten natürlich ein absoluter Lesegenuss. So erging es mir auch mit Emily Henrys Buch "Book Lovers". Ihren ersten Roman kenn ich noch nicht, aber das werde ich vermutlich noch zu gegebener Zeit nachholen.

In ihrem neues Buch geht es um die Buchagentin Nora, die sich als leidenschaftliche New Yorkerin einen Urlaub in der Pampa kaum vorstellen kann. So sehr liebt sie ihren Job, die laute Umgebung und den Trubel der Großstadt. Als ihre schwangere Schwester Libby jedoch einen gemeinsamen Mädelsurlaub nach North Carolina vorschlägt, da dort ihr Lieblingsroman spielt, ist Nora nicht sonderlich begeistert. Einerseits möchte sie gerne mehr Zeit mit ihrer Schwester verbringen, da sie sich etwas entfremdet zu haben scheinen, andererseits ist sie kein Fan des Landlebens, obwohl sie den Roman ebenfalls sehr mag und sogar selbst schon länger die Autorin dies selbigen als Agentin betreut. Außerdem gibt es noch den Lektor Charly, der natürlich auch eine große Rolle in Noras Leben spielt.

Was den Schreibstil anbelangt, so brachten mich viele Wortwitze zum Schmunzeln und trotz Übersetzung fand ich den Stil sehr angenehm. So sind bspw. die Dialoge und Mail-/SMS-Chats von Nora und Charly absolut göttlich, da sie nur so vor Ironie und Wortwitz triefen. Und auch viele Zitate, die sich an bekannte Literatur, Belletristik oder Filme anlehnen, sind sehr amüsant, obwohl ich nicht alle davon kannte. Vieles ist in den USA sicher auch bekannter als bei uns. Dadurch hat es großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Leider gab es auch einige sehr merkwürdige Schreib-, Logik- und Übersetzungsfehler, die nicht nötig gewesen wären.

Inhaltlich hat der Plot leider einige Schwächen, die man den Figuren bzw der Handlung bis zum Schluss nicht alle so ganz abkauft. Das Verhältnis der beiden Schwestern z.B. ist zu Beginn sehr schwer zu verstehen und auch Libbys Beweggründe, einen Urlaub in der Pampa zu machen, dafür aber vier Wochen lang die kleinen Kinder allein zu lassen, fand ich bis zuletzt trotz aller Erklärungen nicht nachvollziehbar.

Trotz der inhaltlichen Schwächen und einigen Längen, macht das Buch viel Freude beim Lesen. Er darüber hinweg sehen kann, wird bestens unterhalten.

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Wie eine Auswanderin den zweiten Weltkrieg in Amerika erlebt

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit
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Es gibt viele Romane, die während des zweiten Weltkriegs spielen. Bisher hatte ich jedoch noch nie einen gelesen, der die amerikanische Sicht und die einer Auswanderin bereits während des Beginns des Krieges ...

Es gibt viele Romane, die während des zweiten Weltkriegs spielen. Bisher hatte ich jedoch noch nie einen gelesen, der die amerikanische Sicht und die einer Auswanderin bereits während des Beginns des Krieges wiedergibt, was ich sehr interessant fand.

Als Leserin wird man einerseits in die Vergangenheit der bereits verstorbenen Luise entführt und erlebt ihren Werdegang mit. Andererseits begleitet man ihre Enkelin June, die das Erbe Luises im Hier und Jetzt antreten und diverse Geheimnisse entdecken darf. Gut gemacht finde ich den Kontrast der beiden Frauen durch die unterschiedlichen Zeitpunkte und die immer wiederkehrenden Parallelen, was z.B. Schauplätze angeht, die man aus den verschiedenen zeitlichen Perspektiven näher betrachtet. Sehr interessant waren für mich auch verschiedenste historische Aspekte, bspw. wie es Auswanderern und Auswandererrinnen erging und auch, wie die verschiedenen Geschlechter oft unterschiedlich gut Fuß in Amerika fassen konnten. Oder auch, wie viele Amerikanerinnen zur damaligen Zeit Juden gegenüberstanden, hat mich überrascht. Darüber hinaus war der Plot gut gemacht, da man oft im Unklaren gelassen wird und auch verschiedenste Geheimnisse gekonnt für Spannung sorgen.

Den Schreibstil empfand ich als überwiegend angenehm und abwechslungsreich. Am manchen Stellen wurden allerdings Passagen gekürzt oder in indirekter Rede wiedergegeben, die ich jedoch als unbedingt wichtig für die Geschichte empfand.

Ein Kritikpunkt waren für mich die Ausgestaltung und Handlung der Figur der June zu Beginn des Romans. Denn sie bleibt anfangs etwas blass, verschmilzt gleichzeitig auch zu sehr mit parallelen Begebenheiten von ihrer und Luises Welt. Zwar entwickelt sich diese Figur im Verlauf der Handlung weiter, jedoch wirken einige Vorkommnisse dann doch etwas konstruiert und vorhersehbar.

Historisch gesehen ist der Roman wirklich lesenswert, um eine andere, amerikanischere Perspektive zum Beginn des zweiten Weltkriegs zu bekommen als dies in vielen anderen Romanen der Fall ist. Da der Roman dazu auch noch recht spannend aufhört, bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Interessante Idee - leider etwas langatmig umgesetzt

Alle Farben meines Lebens
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Cecilia Aherns Bücher lese ich schon seit ihrem Debüt sehr gerne. Sie hat immer wieder spannende und kreative Ideen für ihre Geschichten, was ihre Romanen oft zu etwas Besonderem macht. Auch in ihrem neuesten ...

Cecilia Aherns Bücher lese ich schon seit ihrem Debüt sehr gerne. Sie hat immer wieder spannende und kreative Ideen für ihre Geschichten, was ihre Romanen oft zu etwas Besonderem macht. Auch in ihrem neuesten Werk "Alle Farben meines Lebens" beweist Ahern einmal mehr ihren Einfallsreichtum: die Protagonistin Alice kann die Gefühle der Menschen in Farben sehen. Was zunächst etwas fantastisch klingt, ist bei näherem Hinsehen aber beinahe mit einer besonders stark ausgeprägten Empathiefähigkeit zu vergleichen.

Alice kommt aus etwas schwierigen Verhältnissen und leidet zudem sehr unter ihrer Gabe, da es sie oft überfordert, Menschen und ihren Gefühlen allzu nahe zu kommen. Dies wirkt sich sehr stark auf ihre Lebensumstände aus und natürlich auch auf ihre sozialen Kontakte. Nach und nach erfährt man in der Geschichte etwas über ihr aktuelles Leben und wird zeitgleich über ihre Vergangenheit, angefangen bei ihrer Kindheit durch ihre schwierigen Erlebnisse geführt. Ahern gelingt es auf unterhaltsame Weise die Andersartigkeit von Alice und dem Leben unter schwierigen Bedingungen zu thematisieren. Mich hat es jedenfalls wiederholt zum Nachdenken gebracht. Der Roman hat jedoch vereinzelt Längen und auch das Ende wird für meinen Geschmack etwas verschleppt, was leider etwas das Potential des Romans schmälert. Die Figuren sind gut dargestellt und wirkten für mich stimmig und passend. Gelesen wird das Hörbuch von der Schauspielerin Tessa Mittelstaedt, die hier einen tollen Job macht. Ihre Art, die Geschichte zu lesen ist sehr angenehm.

Ein Hörbuch, das vermutlich nicht für jeden Geschmack geeignet ist. Für Ahernfans sicher ein Muss, auch wenn die gute Idee der Story leider etwas unter den Längen leidet.

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Ansprechende und familientaugliche Küche mit italienischem und brasilianischem Touch

Casa Zarrella
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Jana Ina Zarrella ist sicher vielen aus dem Fernsehen bekannt. Ebenso Johann Lafer. Dass beide das Kochen verbindet, hatte ich so nicht erwartet und war daher sehr gespannt auf das gemeinsame Kochbuch ...

Jana Ina Zarrella ist sicher vielen aus dem Fernsehen bekannt. Ebenso Johann Lafer. Dass beide das Kochen verbindet, hatte ich so nicht erwartet und war daher sehr gespannt auf das gemeinsame Kochbuch der beiden.

Das Buch beginnt mit der Geschichte, wie beide sich im Fernsehen kennenlernten und wie letztlich die Idee zum Kochbuch entstand. Der interessierte Leser erfährt zudem, dass Jana Ina eigentlich noch gar nicht so lange kocht und eher ihr Mann Giovanni fürs leibliche Wohl zuständig war (bzw teilweise ist). Jana Ina erzählt sehr sympathisch und nachvollziehbar, wie und was bei ihnen gegessen wird. Auch Tipps, wie sie ihren Kindern Gemüse schmackhaft macht, sind dabei. Über Johann Lafers Familienküche zu Hause erfährt man auch ein wenig, auch wenn seine Kinder schon um einiges größer sind. Daran anschließend gibt es verschiedene Küchentipps von beiden. Für mich war da nichts Neues dabei. Aber vermutlich soll das Buch eher für kochunerfahrene Eltern gedacht sein. Mir wäre es allerings lieber gewesen, dass etwas weniger Infos und dafür mehr Rezepte im Buch enthalten gewesen wären.

Toll sind dafür die enthaltenen Bilder, die einem große Lust aufs Kochen und Essen machen. Und alles, was wir bisher probiert haben, hat prima geklappt und uns sehr gut geschmeckt! Schön finde ich auch, dass es viele vegetarische Gerichte gibt. Und auch ein paar vereinzelte brasilianische Rezepte enthalten sind. Die Rezepte sind übersichtlich gestaltet und die Texte sind gut nachvollziehbar. Von Johann Lafer hätte ich mir ein wenig mehr kreative vegetarische Ideen erhofft, aber er ist vermutlich nach wie vor eher "alte Schule" in dieser Hinsicht. Einige Gerichte sind auch mit Fisch oder Meeresfrüchten, da sich die Zarrellas zwar überwiegend fleischlos, aber doch auch von Fisch und co ernähren. Schön finde ich auch, dass immer wieder Persönliches mit einfließt, z.B. was es traditionell bei den Zarrellas an Festen wie Geburtstagen gibt.

Insgesamt eine gelungen Mischung, die durch die verschiedenen Einflüsse gewinnt: brasilianisches, italienisches und deutsches Soulfood, das zum Großteil sicher vielen Familien gut schmecken dürfte. Wer vegetarisches Essen mag und gerne mit Fisch und Meeresfrüchten kocht, findet hier ein schönes Kochbuch vor.

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