Profilbild von Hundenaerrin

Hundenaerrin

Lesejury Profi
offline

Hundenaerrin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hundenaerrin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2020

Der moderne Hund – Vom Wolf zum Kinderersatz

Darwins Hund
0

Schon der Titel verrät, dass es sich bei diesem Buch nicht um eine nette Geschichte à la Lassie handelt, sondern um die Evolution des Hundes (schließlich ist es Darwins Vierbeiner!). Und so stellt sich ...

Schon der Titel verrät, dass es sich bei diesem Buch nicht um eine nette Geschichte à la Lassie handelt, sondern um die Evolution des Hundes (schließlich ist es Darwins Vierbeiner!). Und so stellt sich dann auch der Autor als Humangenetiker vor, der – so gibt er offen zu – absolut kein Hundefanatiker ist, die Thematik an sich aber aus Wissenschaftlersicht spannend fand.

Und so nähert er sich Darwins Hund also in drei Abschnitten: Das erste Drittel des Buches befasst sich mit den Vorfahren der Hunde – den Wölfen. Rudelstrukturen, biologische Weiterentwicklung, die Domestizierung und auch die – bis heute andauernde – Dämonisierung der Wölfe nimmt er dabei in den Fokus. Im zweiten Drittel steht die Entstehung der Spezies Hund und die ersten Zuchtanfänge im 19. Jahrhundert im Mittelpunkt. Dieser Abschnitt ist sehr wissenschaftsbiologisch, da Sykes darstellt, wie die genetische Identifikation von Rassen und die Erkennung von Krankheiten durch DNA-Mutationen untersucht und entdeckt wurden. Im letzten Drittel fragt Sykes – bzw. seine Frau Ulla – nach der emotionalen Bindung zwischen Hund und Besitzer. Wie weit würden Sie für Ihren Hund gehen? Sind Hunde Familienmitglieder? Werden Arbeitshunde anders geliebt als „Schoßhunde“? Und – so schließt sich der Bogen zur Genetik erneut: Würden Sie Ihren Hund klonen?

Aus dem Forschungsfeld des Autors ergibt sich auch der wissenschaftliche Fokus dieses Buches, nämlich die genetische Entwicklung des Wolfes zu der heute vorhandenen Rassevielfalt der Hunde. Ja, es mag stellenweise zu wissenschaftlich sein und so manch einem Hundeliebhaber zu trocken oder auch lieblos sein, aber dafür ist es eben auch eine objektive Betrachtung essen, was wir Menschen durch Zucht und genetische Selektion geschaffen und auch angerichtet haben.

Das Buch ist interessant für alle Hundefans, die ihren Vierbeiner mal aus einer anderen, rein (evolutions-)biologischen Perspektive betrachten wollen – auch wenn der eigene Couchpotato von heute eher weniger bis keine Schnittstellen mehr mit dem Wolf der Jungsteinzeit hat...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.12.2019

Taucht ein in die (Geruchs-)Welt von Aramtesch

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
0

Bei ihrer aufregenden Flucht durch mehrere Provinzen der utopischen Welt des Kaiserreichs Aramtesch begleiten wir in dieser Geschichte zwei Protagonisten: Rakel, die Tochter eines ehemaligen Soldaten, ...

Bei ihrer aufregenden Flucht durch mehrere Provinzen der utopischen Welt des Kaiserreichs Aramtesch begleiten wir in dieser Geschichte zwei Protagonisten: Rakel, die Tochter eines ehemaligen Soldaten, die mit einem außergewöhnlichen Geruchssinn gesegnet ist, und Ash, den Leibwächter des kaiserlichen Ersten Prinzen. Denn ebenjener Prinz und zukünftige Kaiser wurde bei seiner ersten Reise vergiftet, als sein Beschützer verletzt außer Dienst ist. Neben dem bewusstlosen Prinzen finden Rakel und Ash, die zeitgleich den Tatort erreichen, die Dufthüterin der Provinz, in deren Dienst Rakel steht. Mit ihren letzten Atemzügen teilt sie Rakel eine kryptische Nachricht mit, wie der Prinz zu retten sei, nachdem sie mit ihren Versuchen gescheitert ist und ihr Leben dabei geopfert hat. Da niemand anderes anwesend war, werden Rakel und Ash verdächtigt, den Anschlag auf den Thronfolger verübt zu haben. Gemeinsam entkommen sie aus der Provinzhauptstadt und begeben sich auf die Suche nach einem Heilmittel für den Prinzen. Ihnen bleibt jedoch nicht viel Zeit...

„Shadowscent“ ist eine Geschichte für alle Sinne. Der Autorin gelingt es, den Leser durch die Beschreibung von Geschmäckern, Bildern, Geräuschen, Gefühlen und besonders Gerüchen auf eine abenteuerliche Reise durch ihre erschaffene Welt mitzunehmen. Architektur, Natur, Gesellschaften und Hierarchien – alles ist umfangreich erdacht und aufgebaut. Sogar die Flüche dieser Welt sind olfaktorisch ausgerichtet, was dem Ganzen ein großes Maß an Authentizität verleiht.

Zudem können die Figuren – und hier besonders die Protagonisten – überzeugen. Sowohl Rakel als auch Ash sind in ihrer Innenweltdarstellung schlüssig und authentisch. Die Beschreibung der Entwicklung ihrer Beziehung zueinander erfolgt in ruhigen Tönen und passenden Szenen, wirkt nie übertrieben, erzwungen oder vorhersehbar.

Ein weiteres Highlight ist das Buchcover: In Schwarz-, Kupfer- und Lilatönen gehalten ist es farblich eher gedeckt, was hervorragend zum Erzählton dieser Geschichte passt. Im Zentrum steht eine Blüte, die vermutlich eine Dahkai-Blüte darstellen soll, eine Pflanze, die hier eine wichtige Rolle spielt. Umrahmt wird die Blume von Ranken und einem Banner mit dem Buchtitel, sodass alles in allem wie ein Wappen aussieht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2023

Ein Abenteuer in der Unterwelt wird zu einer Reise zu sich selbst

Nico und Will – Reise ins Dunkel
0

Alpträume kennt Nico di Angelo bereits sein Leben lang. Doch dieser ist anders: Seit Wochen ruft ihn jemand aus dem Tartarus und bittet um Hilfe. Ist es Bob, der ehemalige Titan Iapetus, der Percy und ...

Alpträume kennt Nico di Angelo bereits sein Leben lang. Doch dieser ist anders: Seit Wochen ruft ihn jemand aus dem Tartarus und bittet um Hilfe. Ist es Bob, der ehemalige Titan Iapetus, der Percy und Annabeth half, die Tore des Todes in der Unterwelt zu schließen und der zurückblieb, um ihnen die Flucht zu ermöglichen? Als gegen Ende des Sommers das Orakel Rachel Dare eine Prophezeiung für Nico hat, steht fest: Er und sein Freund Will müssen in den Tartarus, um dieser Person zu helfen. Auch, wenn es sehr wahrscheinlich eine Falle sein wird. Und so kämpfen sich der Sohn des Hades und der Sohn des Apollo mit Hilfe von Freunden, aber auch mit Unterstützung von unerwarteter Seite durch die Tiefen der Unterwelt. Doch was sie dort erwartet, erweckt Nicos schlimmste Ängste und Alpträume zum Leben…
Ich bin ein sehr großer Rick Riordan Fan. Ob die Percy Jackson Reihe, die Olympus Bücher, die Trials of Apollo, Magnus Chase oder die Kane Chroniken – ich habe sie alle im Regal stehen. „Daughter of the Deep“ habe ich vor kurzem erst gelesen und war nicht so recht überzeugt. Ob es nun daran lag, dass es sich um einen – für den Autor eher untypischen – Einzelband handelt, oder ob mir die Geschichte nicht zusagte, kann ich schwer greifen. Umso größer war nun jedoch die Freude über einen weiteren Band aus der Percy Jackson Welt.
Allerdings muss ich nun nach der Lektüre sagen: Ich wurde ein wenig enttäuscht. Dafür konnte ich drei Gründe ausmachen:
1. Die Story kommt für mich zu langsam in Gang. Erst ab ca. Seite 230 wird es spannend und die Geschehnisse nehmen an Fahrt auf. Eine weitere Ursache dafür sind
2. die zwischen den Kapiteln eingeschobenen Vorausschauen, in denen Nico und Will bei der Nymphe Gorgyra ihre Liebesgeschichte erzählen. Leider nimmt diese Vorwegnahme das Romantische und Emotionale an diesem Part, zudem unterbrechen die Einschübe den Lese- und Erzählfluss. Es sind in meinen Augen zu viele kurze Abschnitte, die mich den roten Faden für die Haupt-, aber auch die Nebenerzählung verlieren ließen. Leider!
3. Des Weiteren befinden sich für meinen Geschmack zu viele Wiederholungen in Bezug auf die Gefühlsäußerungen der beiden Jungen in dieser Geschichte. Es fühlt sich an wie ein endloser Kreis aus Unsicherheiten, Ungesagtem und verbalen Verletzungen. Im Fokus dieser Geschichte stehen bis etwa zur Hälfte des Buches Persönliches und die Beziehung zwischen Will und Nico. Grundsätzlich ist dies natürlich nichts Schlechtes, vielleicht eher etwas ungewohnt von Rick Riordan. Aber die beiden drehten sich einfach im Kreis. Die Intention dahinter ging mir nicht ganz auf: Ist es, weil sie ein junges, queeres Paar sind, die sich selbst und ihren Platz in der Welt erst noch finden müssen? Oder weil sie eigentlich – im wahrsten Sinne – wie Tag (Will, Sohn des Sonnengottes Apollo) und Nacht (Nico, Sohn des Hades, des Gottes der Unterwelt) sind? Liegt es an ihren (Kriegs-)Traumata, die jeder für sich aufarbeiten und überwinden muss, damit diese Beziehung gelingen kann? Oder ist es gar eine Kombination aus allem?
Nico di Angelo war immer eine elementare Figur dieser Reihe, blieb jedoch sehr geheimnisvoll, eher ein introvertierter Eigenbrödler, der von einem Trauma ins nächste gezogen wurde. Ich hatte immer Sympathien für ihn übrig, sehr oft vor allem Mitleid. Ein Sohn des Hades, der gemeinsam mit seiner Schwester jahrzehntelang in einem Hotel leben musste, in dem die Zeit stehen geblieben ist, während sich die Welt weiterdrehte… Ist es da verwunderlich, dass ihn das 21. Jahrhundert überfordert und er lieber allein in den Schatten lebt? Und hier komme ich auch schon zu einem wichtigen Knackpunkt: Als Leser dieses Buches sollte man alle drei Reihen (Percy Jackson, Die Helden des Olymp, Die Abenteuer des Apollo) rund um die griechischen (und römischen) Götter kennen, denn nur so kann nachvollzogen werden, was diese Reise in den Tartarus für Nico bedeutet – nämlich eine Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte und somit eine Reise zu sich selbst. Ohne Vorkenntnisse dürften sich viele Fragen auf Grund von intertextuellen Lücken ergeben. Denn fest steht: Dieses Buch ist ein Entwicklungsroman des Nico di Angelo und man erkennt die Entwicklung deutlich klarer, wenn man Vorkenntnis der anderen Reihen besitzt.
Erfreuen konnte mich die wohlbekannte Mischung aus Witz, Wortspielen und Emotionalität des Autors. Wie immer konnte er mich zum Lachen und Weinen bringen, so als wären zwischen den Bänden nicht mehrere Jahre vergangen. Seine Figuren besitzen unwahrscheinlich viel Tiefgang und Persönlichkeit, sodass es sich anfühlt, als hätte man Camp Halfblood erst gestern verlassen.
Trotz der eher gemischten Gefühle gegenüber diesem Band freue ich mich sehr auf die neue Percy Jackson Geschichte, die im Original bereits erschienen ist. Die Frage ist nur: Wo finde ich jetzt noch Platz für die neuen Bände?!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2023

Is There A Highway To Hell?

Wer die Hölle kennt
0

Alex Stern verlor vor einem Jahr ihren Vergil Darlington an die Hölle. Sie hat sich seitdem geschworen, ihn von dort zurückzuholen. Wie aber gelangt man in die Hölle? Dank ihres Occulus Pamela Dawes und ...

Alex Stern verlor vor einem Jahr ihren Vergil Darlington an die Hölle. Sie hat sich seitdem geschworen, ihn von dort zurückzuholen. Wie aber gelangt man in die Hölle? Dank ihres Occulus Pamela Dawes und der umfangreichen Bibliothek im Il Bastone gelingt es den beiden verbliebenen Mitgliedern der Studentenverbindung Lethe, einen Höllenpfad auf dem Campus der Universität von Yale ausfindig zu machen, Allerdings werden für den Abstieg vier Mörder benötigt… Und selbst wenn es gelingt: Wie viel von Daniel Arlingtons Seele hat das Martyrium der Hölle überlebt?
Lange mussten wir auf Band 2 der Reihe um Lethe und Alex Stern warten. Ich hatte große Erwartungen nach einem grandiosen ersten Teil. Und wurde leider enttäuscht. Mehrfach habe ich mich gefragt, warum sich die Lektüre zeitlich so hinzog. Mein Ergebnis: Es hat mich einfach nicht mitgerissen. Aber warum?
Die Story an sich war sehr überschaubar: Darlington aus der Hölle befreien. So weit, so gut. Aber es fehlte an rätselhaften Abzweigungen nach links und rechts, wie sie im ersten Band zu finden waren und die mich mit einem großen „Aaaaahaaa!“ bei der Auflösung haben begeistern können. Die hier eingebauten Morde waren mir zu schnell abgetan und erschienen wie kleinere, ‚notwendige‘ Kollateralschäden. Ein großer, weitverzweigter Plan fehlt hier, es geht eher dämonisch-chaotisch und unberechenbar zu – was vom Prinzip her in Ordnung ist, ich war vom ersten Band allerdings anderes gewohnt und hatte andere Erwartungen.
Was mich außerdem gestört hat, waren die ständigen Hinweise auf Alex‘ Vergangenheit. Diese wurde im ersten Band hinreichend dargestellt, sodass die häufigen Referenzen hier für mich zu viel waren. Ja, natürlich ist Hellie ein wichtiger und unauslöschlicher Bestandteil von Alex‘ tragischer Vergangenheit, aber dass sich ein so rationaler und unerschrockener Mensch wie Alex immer wieder von einem Dämon mit Hellies Gesicht aus dem Konzept bringen lässt, erschien mir zu viel des Guten. Insgesamt befinden sich in dieser Geschichte zu viele Wiederholungen.
Die Vorbereitungen auf das Befreiungsunterfangen waren für meinen Geschmack zu naiv, zu wenig durchdacht und so gar nicht Dawes-mäßig. Wie ist die Hölle aufgebaut, wer regiert sie, auf was werde sie bei dem Befreiungsversuch höchstwahrscheinlich treffen? Man kann doch nicht einfach die Hölle betreten und davon ausgehen, dass es keine Konsequenzen nach sich zieht und dass man dort nicht auf Widerstand trifft… Die Dämonenthematik hätte für meinen Geschmack besser erklärt werden können bzw. müssen. Das fehlte mir ebenso wie die stückweise Aufdeckung des Rätsels um die Wanderin des Rades. Ich hoffe jetzt auf Band 3, dass dieser wenigstens in dieser Hinsicht Aufklärung bringt.
Es war eine nette Lektüre mit einigen Schwächen. Vielleicht kann der dritte Band mich wieder mehr abholen. Die Idee dieser Reihe gefällt mir nämlich sehr gut!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.10.2022

Vom armen Waisenmädchen zur mächtigen Magieträgerin

Dark Sigils – Was die Magie verlangt
0

Seit über unserer Welt eine Parallelwelt, der sogenannte Mirror, erschienen ist, regiert Magie die Welten. Im Mirror fließt sie im Überfluss, auf Prime – unserer Welt – nur in minimalen Dosen, sogenannten ...

Seit über unserer Welt eine Parallelwelt, der sogenannte Mirror, erschienen ist, regiert Magie die Welten. Im Mirror fließt sie im Überfluss, auf Prime – unserer Welt – nur in minimalen Dosen, sogenannten Grains. Kontrollieren kann man die Magie nur mit speziellen Artefakten, den Sigils. Von ihnen existieren verschiedene Arten, defensive oder offensive Sigils, die in Arenen bei Magiekämpfen eingesetzt werden. Eine dieser Kämpferinnen ist Rayne, ein Waisenmädchen aus Prime-London, das heimlich in den Domes kämpft, um gemeinsam mit ihrer Freundin Lilly vor dem Besitzer des Waisenhauses fliehen zu können, der sie für seine bösen Machenschaften ausnutzt. Doch beim letzten und alles entscheidenden Kampf infiziert Rayne sich mit Chaosmagie und kann sie nicht mehr kontrollieren. Rayne erwacht im Mirror und erfährt, dass ihr Vater, den sie nie kennengelernt hat, der Träger des Dark Sigils namens Ignis war und dieses in der Blutlinie vererbt wird, also an sie. Somit steht Rayne nun vor der Entscheidung: Das Sigil und alle seine Verpflichtungen annehmen, oder zurück in die Armenviertel gehen…
Ich war sehr gespannt auf die neue Dystopie-Reihe von Anna Benning. Die Vortex-Trilogie konnte mich absolut überzeugen, somit war klar, dass ich den Dark Sigils auch eine Chance geben muss.
Vorweg: Ich bereue es etwas, diesen Band als Hörbuch gehört zu haben. Für mich passt Martha Kindermann als Sprecherin nicht zur Geschichte, leider. Die Figuren waren gut differenzierbar und individuell ausgestaltet, aber die Stimme war mir zu tief und zu ‚dunkel‘. Zum Mirrorlord Adam passte es hervorragend, zu Rayne leider so gar nicht. Die anderen Bände werde ich also definitiv selbst lesen.
Ich habe tatsächlich ungewöhnlich lang für das Hören gebraucht, was mich im Nachhinein zu der Überlegung geführt hat, warum es so war. Zum einen lag es, wie erwähnt, vermutlich an der Sprecherin, aber zum anderen auch an der Tatsache, dass ich so viele offene Fragen hatte, in Bezug auf Magie, die Sigils, die Gesellschaftsstrukturen – also das Weltensetting insgesamt. Ja, ich bin verwöhnt vom wahnsinnig großartigen Vortex-Gebilde. Es ist dort einfach alles durchdacht und erklärt. Hier aber fehlten mir Informationen zur Gesellschaftsstruktur in Prime. Ja, es gibt Armenviertel, aber wie sind sie entstanden? Wie verhält es sich mit der Abhängigkeit von Magie? Wird sie nur zum Kämpfen und als ‚Droge‘ verwendet? Oder treibt sie auch Maschinen usw. an? Diese fehlende Informationsdichte und Neugier hat mich auch bei Rayne etwas gestört. Will sie gar nicht mehr über ihren Vater erfahren? Und über die anderen Sigil-Träger? Oder die Sigils im Allgemeinen? Irgendwie blieb mir das alles zu sehr an der Oberfläche…
Im Figurenensemble gefiel mir tatsächlich Adam am besten, da wir ihn durch die Augen von Rayne gut kennenlernen. Die Lovestory ging mir dann doch etwas zu schnell – auch, wenn ich die Beschreibungen ihrer Magieverbundenheit sehr schön fand. Das mag ich an Anna Benning: Bei so intensiven Momenten findet sie immer die richtigen Worte und erzeugt eine ganz besondere Atmosphäre!
Also für die Folgebände ist definitiv noch Luft nach oben, denn die Idee finde ich prinzipiell klasse. Und der Cliffhanger verspricht ja noch so einiges…

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere