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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2022

Ein gut gelungenes und wichtiges Buch

Anton will Prinzessin sein
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Anton freut sich sehr, denn im Kindergarten ist morgen Verkleidungstag. Er weiß auch schon ganz genau, als was er sich verkleiden möchte: er will Prinzessin sein. Auch wenn seine Schwester Ella ihm andere ...

Anton freut sich sehr, denn im Kindergarten ist morgen Verkleidungstag. Er weiß auch schon ganz genau, als was er sich verkleiden möchte: er will Prinzessin sein. Auch wenn seine Schwester Ella ihm andere Kostüme vorschlägt, die besser zu einem Jungen passen, bleibt er bei seiner Meinung. Er möchte kein Feuerwehrmann, Astronaut oder Ritter sein, sondern Prinzessin. Das versteht dann Ella und bringt ihm ein wunderschönes Glitzer-Prinzessinnenkleid.

Dieses Buch ist so wunderschön und liebevoll gestaltet.

Da mein Sohn auch Anton heißt, findet er es natürlich klasse, dass der Junge im Buch auch so heißt. Beim Anschauen zeigt er immer auf Anton im Buch und sagt „Ich?“ das ist einfach goldig.

Die Illustrationen sind so gut gelungen, die Farben sind so schön gewählt.

Die kurzen Sätze in der großen Schrift sind toll zum Vorlesen. Man braucht aber auch nicht viel Text, da die Bilder eigentlich alles sagen. Ich finde es schön, denn so können die Kinder auch ihre eigene Geschichte dazu erzählen.

Das Hauptthema dieses Buches finde ich wundervoll getroffen und auch sehr wichtig. Jeder kann alles sein, was er möchte. Ein Junge kann eine Prinzessin werden und ein Mädchen zum Beispiel Feuerwehrfrau. Wichtig ist, dass man offen ist und niemanden verurteilt.

Ich finde es vor allem sehr gut, dass das Cover genau diese Diversität zeigt: Anton als Junge ist eine Prinzessin und Ella als Mädchen ein Pirat.

Dieses Buch werden wir noch oft lesen und es wird nie langweilig.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

Emotional, bewegend und schockierend

Der Tätowierer von Auschwitz
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Zur Zeit bin ich sehr interessiert über Geschichte aus der Zeit im und nach dem 2. Weltkrieg. Bei der Onleihe hab ich nun dieses Hörbuch entdeckt.

In dieser Geschichte geht es um Lale Sokolov, der nach ...

Zur Zeit bin ich sehr interessiert über Geschichte aus der Zeit im und nach dem 2. Weltkrieg. Bei der Onleihe hab ich nun dieses Hörbuch entdeckt.

In dieser Geschichte geht es um Lale Sokolov, der nach Auschwitz gebracht wird. Als er dort ankommt gibt er sich eine Aufgabe: Er möchte anderen helfen. Nachdem Lale zum Tätowierer bekommt er Zulagen und kann vielen Mitbewohnern in seinem Block mit mehr Essen versorgen. Eines Tages entdeckt er eine junge Frau und bekommt sie nicht mehr aus seinem Kopf. Nach einigen Hindernissen treffen sie sich und er verliebt sich in Gita. Ihre Liebe muss einiges wegstecken, doch zusammen schaffen sie das Leben im KZ. Doch alles wird durcheinander gewirbelt als die Russen kommen. Die Wege der Liebenden trennen sich, werden sie sich wieder sehen?

Dieses Hörbuch ist sehr emotional. Was mir besonders gut gefällt ist, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit basiert. Die Autorin hat sehr gute Recherchearbeit geleistet.

Der Sprecher hat mir ganz gut gefallen, ein bisschen mehr Schwung in seiner Stimme hätte es noch dramatischer und emotionaler gemacht.

Die Protagonisten sind sehr genau ausgearbeitet und Lale habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sein Denken und sein Handeln haben mich sehr begeistert. Es hat mich schockiert, dass Lale auch auf den berüchtigten Doktor Mengele gestoßen ist. Über seine „Arbeit“ habe ich mich informiert und war einfach nur sprachlos. Gita ist anfangs sehr zurückhaltend, was aber zur ganzen Situation gepasst hat.

Die Geschichte von Lale und Gita hat mich sehr bewegt und obwohl ich das Hörbuch schon vor einer Weile beendet habe, muss ich noch oft daran denken. Ich habe mit den zweien mitgefiebert und ihnen die Daumen gedrückt und manchmal auch weinen müssen, weil es mich so mitgerissen hat.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Ein wundervoller Roman

Der Wintersoldat
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Lucius ist Medizinstudent und meldet sich zu Beginn des ersten Weltkriegs freiwillig um in einem Lazarett zu helfen. In einem Behelfshospital in den Karpaten ist sein Einsatzgebiet. Dort lernt er die junge ...

Lucius ist Medizinstudent und meldet sich zu Beginn des ersten Weltkriegs freiwillig um in einem Lazarett zu helfen. In einem Behelfshospital in den Karpaten ist sein Einsatzgebiet. Dort lernt er die junge Nonne Margarete kennen, die ihm am Operationstisch und auch in der Liebe noch einiges beibringen muss. Neben Amputationen und anderen körperlichen Verletzungen muss er sich erstmals auch um einen Patienten kümmern, der so traumatisiert ist, dass er nicht spricht, nichts isst und sich sonst auch nicht regt. Nach einiger Zeit hat Lucius eine Heilmethode für diesen Patienten gefunden. Er soll also wieder an die Front, jedoch möchte Lucius das verhindern. Dies hat Folgen für den Soldaten, für Margarete und auch für Lucius selbst.

Dieses Hörbuch wurde mir in der Onleihe vorgeschlagen und da ich Kriegsgeschichten gerade sehr interessant finde, hab ich angefangen zu hören und konnte nur schwer aufhören. Die Stimme des Sprechers hat da sein Übriges getan, denn diese ist sehr angenehm.

Ich habe Lucius sofort ins Herz geschlossen auch wenn er win bisschen wie ein Außenseiter behandelt wurde, erst recht von seinen Eltern, die komische Studien mit ihm vollführten, ob er denn ein „normaler“ junger Mann wäre. Auch die ganzen Mitarbeiter in dem Hospital waren mir von Anfang an sehr sympathisch.
Margarete die liebevolle und auch verständnisvolle Nonne bzw. Krankenschwester war mein Lieblingscharakter in dieser Geschichte.

Ich fand es sehr interessant, wie das Leben sich für den eigentlich wohlhabenden Lucius gewendet hat und dass er so mutig war und sich freiwillig gemeldet hat.

Diese Geschichte ist so emotional und aufwühlend, ich habe so oft mit Lucius mitgefiebert und so sehr gehofft, dass es für ihn und Margarete ein Happy End gibt.

Das Ende der Geschichte hat mich sehr überrascht. Auf der einen Seite war ich ein bisschen enttäuscht aber andererseits hat es beim 2. Mal darüber nachdenken völlig Sinn ergeben.

Ich habe jede Sekunde dieses Hörbuchs genossen und in mich eingezogen. Es hat mich zum Nachdenken gebracht, mich gerührt und ich musste noch lange nach dem Ende an manche Passagen zurück denken. Diese Geschichte kann ich jedem empfehlen, der in die Welt des ersten Weltkriegs eintauchen möchte und dabei nicht nur an die schlimmen Tatsachen erinnert werden möchte.

Es war ein absolutes Highlight für mich.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Herzerwärmend

Für immer und noch ein bisschen länger
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Anna, eine Konzertpianistin, muss aus ihrer Wohnung ausziehen. Doch diese Wohnung ist ihr Rückzugsort nach dem Tod ihres Verlobten Jeremias. Was soll sie nur tun? Auf der Suche nach einer neuen ...

Anna, eine Konzertpianistin, muss aus ihrer Wohnung ausziehen. Doch diese Wohnung ist ihr Rückzugsort nach dem Tod ihres Verlobten Jeremias. Was soll sie nur tun? Auf der Suche nach einer neuen Wohnung entdeckt sie eine Annonce für eine WG der etwas anderen Art, denn die Mitbewohner sind um einiges älter als Anna selbst. Als dann die Corona-Pandemie kommt und sie somit vorübergehend keine Arbeit mehr hat, möchte Anna noch mehr von ihren Mitbewohnern erfahren und plant gemeinsame Aktivitäten, wie zum Beispiel Film- und Spieleabende. In dieser Zeit kommt sie auch ihrem blinden Nachbarn, Anders Fröhlich, näher. Sie findet wieder in einen „erträglichen“ Alltag zurück und merkt, dass jeder Ihrer neuen Mitbewohner und auch ihr Vater, mit dem sie ein eher kühles Verhältnis hat, eine ebenso traurige Geschichte hat, wie sie selbst.

Das Buch-Cover erinnert an einen Liebesroman. Ich finde jedoch, dass dieses Buch so viel mehr ist. Es geht um Liebe, um die Trauer wenn man geliebte Menschen zu verlieren und auch wie wichtig es ist, nicht alles aufzugeben und sich einzuigeln.

Der Schreibstil ist fantastisch. Sehr jugendlich aber ganz und gar nicht plump. Mit Anna kann ich mich gut identifizieren, sie hat ihre große Liebe verloren und ihre Welt um sie rum zerbricht. Als mein Bruder bei einem Unfall ums Leben kam erging es mir genauso. Der Gedanke, dass die Personen, die wir verloren haben an unserem Bett sitzen finde ich sehr schön und auch sehr tröstlich. Ich kann nur nicht verstehen, wie Annas Freunde sie so im Stich lassen konnten.

Die Beschreibungen sind so gut, dass man sich bildlich alles vorstellen kann und sich fühlt als wäre man in der Geschichte dabei.

Mir gefällt es sehr, dass die Kapitel recht kurz gehalten sind. Manche Kapitel sind aus der Sicht von Annas neues Mitbewohnern geschrieben, so lernt man diese nach und nach kennen und hat einen Einblick in ihre Gedanken. Außerdem verraten diese Kapitel immer nur ein bisschen von der Vergangenheit und auch der aktuellen Situation der Protagonisten, sodass man sehr gerne mehr erfahren möchte.

Manchmal irritieren mich die Zeitsprünge, aber diese sind immer als Kapitelüberschrift gekennzeichnet.

Ich finde es schade, dass das Verhältnis zwischen Anna und ihrem Vater so kühl und gezwungen ist. Umso mehr habe ich mich über das Happy End der beiden gefreut.

Gunilla und KG habe ich sofort ins Herz geschlossen. Und auch die stille Rose ist ein interessanter Charakter. Von Michel, Gunilas Sohn erfährt man nicht so viel.

Anders Fröhlich, der blinde Nachbar von Anna ist ein toller Typ. Trotz seiner Blindheit hat er seinen Humor nicht verloren. Ich liebe diesen Sarkasmus.

Da das Buch zum Anfang der Corona Pandemie spielt, ist dies ein wichtiger Faktor. Vor allem für Anna, der plötzlich die Gage von den Konzerten fehlt. Die WG-Bewohner sind fassungslos, was da auf sie zukommen mag. Eigentlich möchte ich in Büchern nicht zusätzlich noch an unsere derzeitige Situation mit der Pandemie erinnert werden, aber durch die schöne Handlung vergisst man das schon fast.

Ich finde das Thema Musik so schön, da ich selbst Musik mache und ich habe mich so gefreut dass Anna und Gunilla zusammen musiziert haben. Mir geht es da wie Anna, wenn ich Musik spiele, vergesse ich alles um mich herum. Ich kann einfach in meine Gedanken abtauchen und mich treiben lassen. Danach geht es mir oftmals viel besser.

Ich habe dieses Buch so gerne gelesen. Ich konnte schmunzeln, hab mein eigenes Leben mit dem der Charaktere vergleichen und oft sind auch die Tränen geflossen, da ich so berührt war. Das hat fast noch keine Geschichte bei mir geschafft.

Ein herzerwärmendes und emotionales Buch, das ich nur weiterempfehlen kann. Ein wirkliches Highlight für mich.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Einfach tierisch

Meine ersten Wörter von den wilden Tieren - Sprechen lernen mit großen Schiebern und Sachwissen für Kinder ab 12 Monaten
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Ein wunderschönes Bilderbuch über viele verschiedene Wilde Tiere mit Schiebern, welche die Bilder der Tiere verändern und neue Überraschungen zeigt.

Das Buch-Cover ist sehr schön, ein fröhlicher ...

Ein wunderschönes Bilderbuch über viele verschiedene Wilde Tiere mit Schiebern, welche die Bilder der Tiere verändern und neue Überraschungen zeigt.

Das Buch-Cover ist sehr schön, ein fröhlicher Affe lacht uns an. Da möchte man gleich weiter blättern und erfahren, welche Tiere uns noch begegnen. Ich finde es klasse, dass die einzelnen Seiten speziell auf Tierarten in den verschiedenen Kontinenten abgestimmt sind. Zuerst reisen wir nach Afrika mit Elefanten und Giraffen, dann gehts in den Dschungel wo uns der Affe wieder begegnet. Das nächste Ziel ist dann das Meer, die Berge und zu guter letzt geht es ins Eis und in den Schnee.

Die Illustrationen sind wunderschön und liebevoll gestaltet , die Farben sind kräftig, aber nicht übertrieben. Die Schrift, mit der die Tiere benannt werden ist sehr niedlich.

Mein Sohn hat das Buch zugleich auf Herz und Nieren getestet (in den Mund genommen, die Seiten durchgeblättert und das Buch durch die Gegend geworfen) und alle Tests wurden bestanden. Ich finde es klasse, dass die Seiten so robust sind.

Leider ist der erste Schieber auf der Deckseite schon ein bisschen ausgeleiert.

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