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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2017

Entsprach nicht meinen Erwartungen

Journeyman
0

Fabian Sixtus Körner ist Ende zwanzig, Innenarchitekt, Designer und Fotograf. Er möchte nicht sein Leben lang in ein und demselben Beruf arbeiten, er möchte etwas erleben. Nach einem Trip nach Laos in ...

Fabian Sixtus Körner ist Ende zwanzig, Innenarchitekt, Designer und Fotograf. Er möchte nicht sein Leben lang in ein und demselben Beruf arbeiten, er möchte etwas erleben. Nach einem Trip nach Laos in den Dschungel hat ihn das Reisefieber gepackt. Deshalb geht er auf eine ganz eigene Weltreise. Er bezeichnet es als seine persönliche „Walz“, die ähnlichen Regeln folgt, wie die eines Handwerkers. Er möchte während seiner Walz alle Kontinente der Welt bereisen und dort arbeiten. Für seine Arbeit möchte er keinen Lohn erhalten, sondern nur Kost und Logis. Am Ende ist Fabian zwei Jahre und drei Monate unterwegs und hat jeden Kontinent bereist.
Meine Erwartungen an diesem Buch wurden leider nicht erfüllt. Ich hatte ein unterhaltsames Buch erwartet, in dem ein junger Mann von seinem Abenteuer in der Welt erzählt. Stattdessen habe ich ein eine Aneinanderreihung von Geschichten bekommen, die mit Bildern gespickt wurden, die leider nicht geordnet waren und so meist kein Zusammenhang zwischen Bild und Text entstand. Es gab auch Bilder von Orten, die im Text gar nicht erwähnt wurden. Fabian selbst war mir recht unsympathisch. Irgendwie war mir zu viel Distanz zwischen ihm und dem Leser und somit kam mir alles sehr unpersönlich vor. Das Ganze wirkte nicht richtig realistisch, es wirkte nicht echt. Schade fand ich auch, dass er sich nicht einfach nach seinen eigenen „Landwünschen“ hat treiben lassen. Sondern immer dort hingezogen ist, wo er durch persönliche Kontakte seinerseits oder von anderen unterkam und auch eine Job auftreiben konnte. Irgendwie fehlte so der Abenteuer-Effekt.
Leider fehlten mir die Unterhaltung und auch die Spannung, vor allem aber der Lesereiz an diesem Buch, deshalb erhält „Journeyman“ nur zwei von fünf Sternen von mir.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Er will doch nur spielen

Ich bin die Nacht
3

Die Polizisten Jim und Tom werden zu einer Tankstelle gerufen. Dort liegt eine blutüberströmte, männliche Leiche, der die Augen ausgestochen wurden. Der Mörder ist Francis Ackerman junior, ein Serienkiller. ...

Die Polizisten Jim und Tom werden zu einer Tankstelle gerufen. Dort liegt eine blutüberströmte, männliche Leiche, der die Augen ausgestochen wurden. Der Mörder ist Francis Ackerman junior, ein Serienkiller. Er ist auch noch in der Tankstelle anwesend und fordert Jim zu einem Spiel heraus. Bei diesem Spiel geht es um das Leben von Jims Familie. Hat Jim eine Möglichkeit gegen Ackerman jun. zu gewinnen?

Um diese „Ich bin …“-Bücher herrscht ja ein regelrechter Hype. Leider konnte ich diesen Hype nicht nachvollziehen. Der Schreibstil von Ethan Cross ist zwar gut. Da er leicht zu lesen ist und die Handlung sehr rasant abläuft, wodurch auch eine gewisse Spannung entsteht. Allerdings fehlte mir der Leseanreiz. Ich hätte dieses Buch ohne Probleme weglegen können und es hätte mich nicht interessiert, wie es weitergeht. Dies liegt wohl vor allem daran, dass es über die Hälfte des Buches immer um dasselbe geht. Ackerman junior möchte „spielen“. Dazu sucht er sich ein Opfer, welchem er eine Aufgabe stellt, verliert sein Opfer stirbt ein von ihm geliebter Mensch. Gewinnt er, bleiben alle am Leben. Allerdings ist schnell klar, dass Ackerman junior am längeren Hebel sitzt. Aber der zweiten Buchhälfte entsteht ein neuer Handlungsstrang. Gegen Ende durchschaut man das Ganze etwas. Es gibt noch weitere Bände zu diesem Buch, somit scheint dies nur der Vorspann gewesen zu sein.
Ein ganz großes Manko an diesem Buch war für mich, dass mir Personen fehlten, in die man sich hineinversetzen und mit denen man mitfiebern/-leiden konnte. Sämtlichen vorkommenden Personen fehlt es an Tiefe. Man kann sich von ihnen überhaupt kein Bild machen. Auch die von ihnen geführten Dialoge sind sehr flach und ohne Inhalt. Sie wirken sehr amerikanisch, ebenso wie die ganze Handlung. Die außerdem noch sehr konstruiert wirkt. Außerdem hat mich gestört, dass einige Fakten, Aussagen immer wieder wiederholt wurden, teilweise sogar wortwörtlich.
Von richtigem Nervenkitzel habe ich nichts verspürt. Die Handlung war für mich nichts Besonderes und wird mir nicht im Gedächtnis bleiben, zumindest nicht im positiven Sinne.
Alles in allem bin ich sehr enttäuscht von diesem Thriller. Ich hätte mir sehr viel mehr Spannung, Nervenkitzel und Tiefe vom ihm versprochen. Leider war es ein ziemlicher Flop. Deshalb erhält der erste Teil der Shepherd-Rheine von mir nur zwei von fünf Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 17.05.2017

Dahinplätschernde Handlung

Mittsommerleuchten
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Gloria ist Anfang fünfzig und spielt mit dem Gedanken ihre Karriere als Opernsängerin an den Nagel zu hängen. Sie möchte ihr Leben umkrempeln. Ihre jüngere Schwester Agnes tut dies gerade schon. Sie trennt ...

Gloria ist Anfang fünfzig und spielt mit dem Gedanken ihre Karriere als Opernsängerin an den Nagel zu hängen. Sie möchte ihr Leben umkrempeln. Ihre jüngere Schwester Agnes tut dies gerade schon. Sie trennt sich nach Jahrzehnten von ihrem Mann. Nachdem Gloria erfährt, dass sie in der Stockholmer Oper die „Carmen“ mit ihren beiden früheren Liebhabern spielen soll, will Gloria das Handtuch werfen und mit Agnes verreisen. Denn Gloria ist klar, sie hat die Wahl zwischen Flucht oder emotionaler Kernschmelze. Wird Gloria fliehen oder wird sie sich Dominic und Sebastian stellen?

In diesem Roman geht es darum, dass die beiden Schwestern Gloria und Agnes ihren zweiten Frühling erleben. Dies wird allerdings auf recht langweilige und sich ziehende Art und Weise erzählt. Die Handlung enthält so gut wie keine Spannung und der Leser weiß auch nicht worauf hingearbeitet werden soll. Der Schreibstil ist gut zu lesen und gefällt mir sehr gut. Dennoch war das Lesen mehr Qual als Vergnügen, da einfach nichts Besonderes geschah. Die Handlung dümpelte vor sich hin. Ich hatte mehr Witz erwartet.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Die beiden Schwestern und Dominic, die die Hauptcharaktere bilden, waren mir sehr sympathisch. Das ist wohl das einzig Positive an diesem Roman. Von mir erhält „Mittsommerleuchten“ leider nur zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 24.04.2017

Enttäuschend und langweilig

Ein fauler Gott
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Dieser Roman behandelt die Themen Tod, Trauer und Erwachsenwerden. Der Leser befindet sich im Hamburg der siebziger Jahre. Ben ist elf Jahre alt als sein achtjähriger Bruder stirbt. In diesem Roman wird ...

Dieser Roman behandelt die Themen Tod, Trauer und Erwachsenwerden. Der Leser befindet sich im Hamburg der siebziger Jahre. Ben ist elf Jahre alt als sein achtjähriger Bruder stirbt. In diesem Roman wird beschrieben, wie Ben und seine Mutter damit umgehen. Bens Eltern sind getrennt. Vom Vater erfährt der Leser kaum etwas. Es geht hauptsächlich um das Mutter-Sohn-Verhältnis. Beide trauern unterschiedlich. Die Mutter wird wohl den Verlust ihres Sohnes nie überwinden. Für Ben hingegen ist der Tod seines Bruders nach einen Jahr kaum noch ein Thema. Er lebt weiter und wächst heran. Der Roman beschreibt, wie Ben in den siebziger Jahren aufgewachsen ist, was ihm wichtig war und welche Erfahrungen er gemacht hat. Leider hatte dieser Roman, meiner Meinung nach, keine richtige Handlung. Es folgte eine Erzählung auf die nächste, ohne größeren Zusammenhang oder Tiefgang. Zwischendurch gab es Rückblicke in die Vergangenheit der Mutter. Aber auch hier war mir der Zusammenhang teilweise nicht klar. Spannung oder einen Leseanreiz habe ich beim Lesen nicht empfunden. Der Schreibstil ist allerdings gut zu lesen. Die Sätze sind recht kurz und einfach. Die Dialoge sind rasant. So konnte der Roman ohne Unterbrechung gelesen werden, aber warm wurde ich mit ihm leider nicht. Deshalb erhält er von mir nur zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 10.04.2017

Thema spannend – Umsetzung leider nicht

Die Terranauten
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Der Roman „Die Terranauten“ handelt von dem Experiment „Ecosphere 2“ im Jahre 1994 in Arizona, USA. Bei diesem Experiment wurden acht Menschen (vier Männer, vier Frauen) in ein mehrere Hektar großes Megaterrarium ...

Der Roman „Die Terranauten“ handelt von dem Experiment „Ecosphere 2“ im Jahre 1994 in Arizona, USA. Bei diesem Experiment wurden acht Menschen (vier Männer, vier Frauen) in ein mehrere Hektar großes Megaterrarium gesperrt. Unter einer Glaskuppel wurden mehrere Landschaftsarten, wie Steppe, Regenwald, Felder oder ein Ozean nachgebaut. Ziel ist es, das sich diese acht Terranauten selbst versorgen können und frei von künstlichen und organischen Produkten leben. Dieses Experiment diente zu ökologischen und soziologischen Forschungen. Es soll untersucht werden, wie sich Umwelt und Atmosphäre verhalten, so wie das Verhalten der acht eingesperrten Personen – gibt es Zusammenschlüsse oder gar Ausgrenzungen? Während der Zeit wird aus einem Experiment auf ökologischer Basis schnell ein Menschenexperiment. Die acht Terranauten werden von Mission Control durchleuchtet und gezielt beobachtet! Dieses Experiment fand auch tatsächlich statt, allerdings werden in diesem Roman andere beteiligte Personen beschrieben.
Es geht hauptsächlich um Dawn und Ramsay, die beide als Terranauten in E2 leben und um Linda, die beste Freundin von Dawn, die es nicht nach E2 geschafft hat. Der Roman wird aus den Perspektiven dieser drei erzählt. So erhält der Leser zum einen den weiblichen und männlichen Blick aus E2 und erfährt parallel dazu, wie es „draußen“ ist und wie E2 gesteuert wird. Der Roman berichtet über die Vorbereitungszeit für E2 und die beiden Jahre des Einschlusses. Am Ende wird noch kurz darauf eingegangen, wie die Terranauten wieder zurück in die wirkliche Welt kommen.
Die Hauptcharaktere, Dawn, Ramsay und Linda sind keine allzu großen Sympathieträger. Dawn wirkt noch am Nettesten und unkompliziertesten. Ramsay und Linda sind allerdings sehr egoistisch und auch arrogant. Ramsay möchte durch dieses Projekt Ruhm und Aufmerksamkeit. Und Linda verkraftet es nicht, dass sie für E2 nicht auserwählt wurde und gönnt ihrer besten Freundin die Aufnahme in E2 kein bisschen. Am Ende schreckt sie nicht mal vor Intrigen zurück, um doch noch zum Zug zu kommen.
Die Geschichte erinnert eher an einen Bericht, als an einen Roman. Mir hat es an einer greifbaren Handlung gefehlt. Als Dawn schwanger wird, beginnt das Buch von der Berichtform etwas mehr in Richtung Roman zu wandern. Aber dennoch war es für mich schon fast eine Qual dieses Buch zu lesen. Spannung gab es überhaupt nicht und ein Reiz weiterzulesen bleibt leider auch aus (dennoch habe ich es bis zum Schluss gelesen – es hätte sich ja noch ändern können). Auch mit dem Schreibstil von T. C. Boyle wurde ich leider nicht warm. Auch wenn ich festmachen kann, an was dies lag.
Da ich von diesem Roman etwas anderes erwartet habe und er sich sehr langatmig bis langweilig liest, erhält er von mir nur zwei von fünf Sternen.