Cover-Bild Das Leuchten der Rentiere
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 04.10.2022
  • ISBN: 9783455012958
Ann-Helén Laestadius

Das Leuchten der Rentiere

Roman
Maike Barth (Übersetzer), Dagmar Mißfeldt (Übersetzer)

 Die unvergessliche Geschichte eines Sámi-Mädchens, das in einer im Verschwinden begriffenen Welt für seinen Platz im Leben kämpft. Ein Roman, so fesselnd und bezaubernd wie die schneebedeckte Weite, in der er spielt. 
 Die Sámi Elsa ist neun Jahre alt, als sie allein Zeugin des Mordes an ihrem Rentierkalb wird. Der Täter zwingt sie, zu schweigen. Sie kann nichts tun und fühlt sich doch schuldig, gegenüber ihrer Familie und allen, die ihr nah sind, denn wieder einmal sieht die Polizei keinerlei Anlass, in einem Verbrechen zu ermitteln. Elsas Rentier gilt schlicht als "gestohlen". Als die Bedrohung der Sámi und ihrer Herden dramatisch zunehmen und auch Elsa selbst ins Visier des Haupttäters gerät, findet sie endlich die Kraft, sich ihrer lange unterdrückten Schuld, Angst und Wut zu stellen. Aber wird sie etwas ausrichten können gegen die Gleichgültigkeit der Behörden und die Brutalität der Täter?  
 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2023

Außergewöhnlich

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Ein sehr außergewöhnlicher Roman, es geht um das Leben der Samen, von dem ich bisher leider nicht viel wusste. Es wird sehr feinfühlig und eindringlich geschrieben von der Ausgrenzung, der sie ausgesetzt ...

Ein sehr außergewöhnlicher Roman, es geht um das Leben der Samen, von dem ich bisher leider nicht viel wusste. Es wird sehr feinfühlig und eindringlich geschrieben von der Ausgrenzung, der sie ausgesetzt sind sowie das politische und wirtschaftliche Geschehen.
Unheimlich bildgewaltig lesen wir von knirschendem Schnee, Rentieren, gefrorenen Seen und Kälte. Eine tolle Atmosphäre, passt gerade herrlich zur Jahreszeit. Der Roman ist sehr melancholisch, ist definitiv keine leichte Kost aber es lohnt sich ihn zu lesen.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Das Leben im hohen Norden

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Die Geschichte geht um ein Sami Mädchen, dass im schneebedeckten Lappland lebt.
Die Rentiere der Familie werden brutal ermordet, damit wird die komplette Existenz der Familie bedroht.

Die Erzählung beginnt ...

Die Geschichte geht um ein Sami Mädchen, dass im schneebedeckten Lappland lebt.
Die Rentiere der Familie werden brutal ermordet, damit wird die komplette Existenz der Familie bedroht.

Die Erzählung beginnt 2008 als Elsa 9 Jahre alt ist und den Mord an den Rentieren mitbekommt, allerdings bedroht der Mörder sie und sie schweigt sehr lange.
Weiter geht die Geschichten im Jahr 2018/2019.

Eindrucksvoll wird hier das Lebe der Samen in Lappland beschrieben.
Die Atmosphäre der Wildnis beschreibt die Autorin in einer ruhigen und einfühlsamen Sprache.
Die stellt bildhaft die Landschaft und das Leben in Lappland da.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, denn es beschreibt eine Welt von der man nicht viel weiß.
Wir lernen viel über das Leben der Samen, ein indigenes Volk in Schweden, ihr Kampf gegen den Klimawandel, die Sorge um ihre Tiere und ihr oft schwieriges Leben.
Die Handlung ist spannend und berührt einen durch die Schilderung der Lebensweise und Bräuche.
Ich kann das Buch sehr empfehlen, wenn man sich für Kulturen und Bräuche in fernen Ländern interessiert.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

ganz toll

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Vorab: Ich habe mich über den Erhalt des Romans wirklich sehr gefreut. Die Leseprobe hatte mich schon neugierig gemacht. Mein Eindruck aus dieser hat sich absolut bestätigt. Nachvollziehbar beschreibt ...

Vorab: Ich habe mich über den Erhalt des Romans wirklich sehr gefreut. Die Leseprobe hatte mich schon neugierig gemacht. Mein Eindruck aus dieser hat sich absolut bestätigt. Nachvollziehbar beschreibt die Autorin die Probleme der Samen in Schweden. Die einstigen Nomaden haben Probleme ohne Ende nachdem sie sesshaft wurden bzw. sesshaft gemacht wurden. Auch hier liegt das Problem vor, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft nicht die Größe aufbringen, einander zu akzeptieren. Da bedarf es nur eines Tropfens, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Kinder werden gemoppt, ganze Familien tyrannisiert, Tiere gequält und das über Jahrzehnte. Hilflos oder gleichgültig stehen Polizei und Regierung dem gegenüber. Eine junge Frau kämpft gegen die Ungerechtigkeit und Gleichgültigkeit an. Zum Ende des Romans hat sie sich wenigstens teilweise etwas Recht und Anerkennung erkämpft - allerdings unter zweifelhaften Bedingungen. Die Autorin muss ein tief verwurzeltes Gefühl für die Rentierzüchter haben. Sanft und doch auch kraftvoll beschreibt sie, wie groß die Liebe zu den Tieren, der Natur und auch zu den Bräuchen der samischen Bevölkerungsgruppe ist. Gleichzeitig ist aber auch die Bereitschaft der Rentierzüchter spürbar, sich den neuen Lebensweisen anzupassen. Insbesondere die jungen Leute sitzen zwischen den sagenhaften zwei Stühlen. Der Roman ist ein Meisterwerk! Abschließend möchte ich noch anmerken, dass die Worte in der Sprache Nomaden absolut faszinierend sind. Sie sind kaum auszusprechen. Ich war überfordert und belustigt. Wir wissen wirklich viel zu wenig über diese Menschen.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

So besonders

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Das Leuchten der Rentiere ist ein wirklich außergewöhnliches Buch, das mich sehr berührt und gefangen genommen hat. Der Klappentext verrät vorher gar nicht genau, was einen erwartet und so ist es eine ...

Das Leuchten der Rentiere ist ein wirklich außergewöhnliches Buch, das mich sehr berührt und gefangen genommen hat. Der Klappentext verrät vorher gar nicht genau, was einen erwartet und so ist es eine richtige Entdeckungsreise. Das Buch besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil muss die kleine Sámi mit ansehen, wie ihr Rentier ermordet und verstümmelt wird. Der Leser erhält Einblick in das Seelenleben der Kleinen. In Teil 2 und 3 ist Elsa mittlerweile erwachsen und versucht sich ihren Platz in der Mitte der Rentierhalter zu erkämpfen. Gleichzeitig wird erzählt, welchen Anfeindungen die Samen ausgesetzt sind und wie ihre Rentiere gejagt und misshandelt werden. Die Autorin beschreibt das Leben mit dem Hass und der Verzweiflung so eindrucksvoll, dass man sich so fühlt, als wäre man vor Ort mit dabei und würde es selbst erleben. Sehr beeindruckend.

Veröffentlicht am 16.10.2022

Über die Sami - Kultur und ihre Rentiere

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Das Buch ist ein Plädoyer für die Völker in Europa, die anders leben, traditioneller, herkömmlicher, In Einklang mit der Natur und der Historie. Davon gibt es zum Glück noch einige und diese Völker müssen ...

Das Buch ist ein Plädoyer für die Völker in Europa, die anders leben, traditioneller, herkömmlicher, In Einklang mit der Natur und der Historie. Davon gibt es zum Glück noch einige und diese Völker müssen auf jeden Fall geschützt werden!

Die Sámi - ein diskriminiertes Volk im Hohen Norden, traditionell mit den Rentieren lebend. Erzählt wird der Roman aus dem Blickwinkel der 'Kleinen Schwester' – Elsa. Das Sámi-Mädchen Elsa versteht durch die Geschehnisse, in was für einer Welt sie aufwächst und was es bedeutet Angehörige eines Volkes zu sein, dass von der Mehrheitsbevölkerung sogar verachtet wird.

Winter 2008, Elsa fährt frühmorgens alleine auf Skien zum familieneigenen Rentiergehege. Sie will zeigen, dass sie sich schon um die Tiere kümmern kann. Ein neunjähriges Mädchen. Farben gewinnen an Bedeutung, ihre schwarzen Haare werden aus ihrem Sichtwinkel silbrig (überzogen von Reif?), der rosa Schimmer der aufgehenden Sonne!
Doch dann muss sie den Mord an ihrem Rentierkalb Násegallu mitansehen. Ein Schock fürs Leben! Sie erkennt den Mörder und er bedroht sie, falls sie davon berichtet.

Die Gefühlslage des kleinen Mädchens ist entsetzlich. Sie muss lügen, um sich zu schützen. Sie erfährt einen großen Verlust, ihr eigenes Rentierkalb wurde getötet und sie erkennt, was man ihrem Volk antut.
Doch die kleine Elsa bleibt kein Opfer. Sie wächst zu einer starken, mutigen, jungen Frau heran, die sich gegen die Widerstände wehrt. Die Schwierigkeiten der Rentier haltendenden Sámi – Gemeinschaft ist nicht kleiner geworden, ganz im Gegenteil. Abbau der Bodenschätze, dadurch Raubbau und Verschandelung der Natur, Wilderei und auch der Klimawandel erschweren zunehmend das Leben der Sámi.

Ann-Helén Laestadius, mit einem Sámi Vater, bringt uns die Welt der Sámi nahe, berichtet aus dem Leben der Rentierhalter hoch im Norden von Europa. Das ist ein einzigartiger, außergewöhnlicher und sehr einfühlsamer Roman (mit wahren Fakten und Erlebnissen, die aufwühlen und beunruhigen).

Das Umschlagsbild - sehr schön gemacht, der hohe Himmel, grün-gelblich dunstig, unten am Rand eine Szene mit Rentieren. Sehr auffallend, gutes Layout, Kompliment.
Der Titel: Das Leuchten der Rentiere, ungewöhnlich, erweckt Neugierde! Übersetzt aus dem Schwedischen, von zwei Übersetzer:innen, auch ungewöhnlich (wie war deren Arbeitsweise?). Der Klappentext dazu - spricht von einer großen Tragödie.

Im Nachwort sagt die Autorin: "Was ich hier schildere, spielt sich tatsächlich in Sápmi ab - und zwar schon seit langem. Manchmal ist die Realität schlimmer als die Fiktion."
Das ist das Erschreckende daran, es ist nicht nur ein Roman, sondern spiegelt die Realität wider. Meine Reaktion darauf war, sobald es mir möglich ist, selbst hinzufahren, um dem Volk durch mein Interesse an ihrer Kultur meine Solidarität auszusprechen. Nur dadurch kann die Mehrheitsgesellschaft dazu gebracht werden die Sámi zu respektieren.

Wir leben in einer Welt, wo viele 'indigene' Völker um ihr Überleben kämpfen. Nicht weitab am Amazonas, sondern auch mitten in Europa (es gibt einige traditionelle Kulturen in Europa). Wir leben in einem 'Europa der Vielfalt', wo jedoch Menschen aufgrund ihrer Herkunft bedroht sind. Es werden sogar Kriege deswegen geführt, weil Nachbarn sie nicht mit ihrer eigenständigen Kultur respektieren. Weil sie sich nicht anpassen an das, was ihnen als Norm auferlegt wird. Weil sie im Einklang mit der Natur leben und keinen Wert auf diese menschenverachtende Modernisierung legen.

Mein Respekt an die Autorin für dieses Meisterwerk!

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