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Veröffentlicht am 11.01.2023

Wer tötete den Sänger Rhys Lloyd? Gut ausgetüftelter Krimiplot tröstet über kleine Schwächen des Romans hinweg

Die letzte Party
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Eine feuchtfröhliche Silvesterparty, in der neu gebauten Promiferienwohnanlage „The Shore“, endet mit dem Tod des Besitzers, dem charismatischen, walisischen Sänger Rhys Lloyd. Rhys, der als Teenie bereits ...

Eine feuchtfröhliche Silvesterparty, in der neu gebauten Promiferienwohnanlage „The Shore“, endet mit dem Tod des Besitzers, dem charismatischen, walisischen Sänger Rhys Lloyd. Rhys, der als Teenie bereits von einem Talentscount entdeckt wurde und dem es anschließend gelang zahlreiche Hits in die Charts zu bringen, hatte in den vergangenen Jahren jedoch weniger Glück. Sein Stern war bereits am Sinken und so zehrte er lediglich von alten Erfolgen.

Während er in der Boulevardpresse als sympathischer und menschenfreundlicher Zeitgenosse galt, wissen es die Bewohner des kleinen walisischen Örtchens Cwm Coed, das direkt am idyllisch gelegenen See Llynn Drych liegt, besser. Beinahe jeden Bewohner hatte Rhys in der Vergangenheit drangsaliert oder die Frauen des Ortes sexuell bedrängt und so ist es keine leichte Aufgabe für die ermittelnden Detetctives Ffion Morgan und Leo Brady herauszufinden, wer dem Sänger das Lebenslicht ausgeknipst hat.
Rhys Leiche im See, sorgt jedenfalls für reichlich Gesprächsstoff unter den Walisern sowie den Briten, die nach Cwm Coed gezogen sind. Und nicht jeder von ihnen erklärt sich gleich bereit, etwas über die verhängnisvolle Silvesternacht auszusagen. Denn praktisch alle hatten ein Motiv, den Sänger zu ermorden und haben dazu einige, dunkle Geheimnisse zu hüten.

Selbst die walisische Ermittlerin Ffion, die ebenfalls in Cwm Coed lebt, verbirgt etwas vor ihrem Partner Leo. Wird es Leo gelingen, Licht ins Dunkel der Ermittlungen zu bringen oder wird er sich stattdessen weiterhin von seinem Chef mobben und mundtot machen lassen?

„Die letzte Party“ der Autorin Clare Mackintosh ist als ein erster Teil einer neuen Serie um ein Ermittlerduo vorgesehen und so bekommt man als Leser anfangs einige persönliche Dinge über familiäre Hintergründe des Protagonistenduos geboten.
Zugegeben, weder Ffion noch Leo sind reine Sympathieträger. Beide sind eigenbrödlerische, schwierige Akteure, denen es schwer fällt, zu einem anderen Menschen Vertrauen aufzubauen. Aber das, was man im Laufe des Buches über sie erfährt, lässt ihr Agieren nachvollziehbarer werden, so dass ich der Autorin gerne noch eine weitere Chance geben würde mit einem Nachfolgeroman. Das schon mal vorweg.

Die Story erfordert große Aufmerksamkeit von Seiten des Lesers. So wird die Geschichte nicht nur aus verschiedenen Blickwinkeln vorangetrieben, sondern auch auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Es wimmelt also an Nebenfiguren in diesem Roman- jeder hat dazu eine Geschichte, die erzählt werden muss und die vielen Zeitenwechsel machen es dem Leser nicht einfach, am Ball zu bleiben.
Man sollte also niemals!!! Seiten überblättern oder gar das Ende zuvor lesen! Denn die Autorin hat sich wahnsinnig viel Mühe damit gegeben, ihren Nebenfiguren Konturen zu geben, ihnen Mordmotive auf den Leib zu schreiben und ihre Leser neugierig zu machen, auf den wahren Täter.

Und selbst fleißige Krimivielleser werden schwerlich auf den wahren Täter kommen, bis die Geschichte auserzählt ist.
Sicherlich einerseits fordert der Roman seine Leserschaft und die manchmal sehr derbe Ausdrucksweise der sogenannten Promis, mag einem ebenfalls nicht schmecken. Andererseits fand ich den Krimiplot aber gut ausgearbeitet und erzählt und habe mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt.

Kurz gefasst: Wer tötete den Sänger Rhys Lloyd? Gut ausgetüftelter Krimiplot tröstet über kleine Schwächen des Romans hinweg.


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Veröffentlicht am 23.11.2022

Unterhaltsamer, kurzweiliger und humoriger Cosy-Krimi

Mord mit Heimtücke
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Als die alte Mrs. Shepherd vor ihm sitzt, in seinem Detektivbüro und die Behauptung aufstellt, das jemand sie bestiehlt und ermorden will, glaubt Samson O’Brien zunächst, dass die betagte Dame womöglich ...

Als die alte Mrs. Shepherd vor ihm sitzt, in seinem Detektivbüro und die Behauptung aufstellt, das jemand sie bestiehlt und ermorden will, glaubt Samson O’Brien zunächst, dass die betagte Dame womöglich geistig umnachtet ist. Überhaupt wirkt sie sehr zerstreut, dennoch verspricht er ihr, einmal in ihrem Zuhause vorbeizuschauen. Mrs. Shepherd lebt im gleichen Alterswohnheim, wie Samsons Vater und so kann er seine Ermittlungen gleich mit einem Besuch verbinden, denkt er.

Doch zunächst erfordert ein anderer rätselhafter Fall seine Aufmerksamkeit. Ein Farmer vermisst seinen kostbaren Zuchtwidder und ohne diesen würde er sicherlich bald bankrott gehen. Samson stellt alsbald fest, dass der Widder wohl von einer entfernt liegenden Weide gestohlen wurde, aber bevor er sich ein genaueres Bild machen kann, erfährt er entsetzliche Neuigkeiten. Mrs. Shepherd ist tot!
Hatte die Dame doch Recht mit ihren Vermutungen oder ist sie, eines natürlichen Todes gestorben?

Die Mitbewohner des Altenwohnheims sind zwiegespalten mit ihrer Meinung. Die einen glauben an einen Zufall, die anderen vermuten gar, dass die Heimleiterin etwas mit dem Tod der alten Dame zu tun hat. Und auch im weiteren Verlauf geschehen unerklärliche Unglücksfälle im Heim. Samson ist kurz davor den Durchblick zu verlieren, doch hat er tatkräftige Unterstützung von Delilah, ihrem Hund Tolpuddle und den Heimbewohnern….

Ehrlich gesagt hätte ich den zweiten Teil der „Dales Detective Agentur“ wohl nicht mehr in die Hand genommen und gelesen, da ich den ersten Teil ziemlich zäh und uninteressant empfand. Da ich aber damals im Buchladen gleich die ersten beiden Teile erstanden hatte und ich nicht gerne Bücher ungelesen im Regal verkommen lasse, habe ich mir kürzlich ein Herz gefasst und mir „Mord mit Heimtücke“ zu Gemüte geführt.
Um es vorweg zu sagen, der zweite Teil hat mir tatsächlich viel besser gefallen. Zwar sind auch die beiden in diesem Buch behandelten Kriminalfälle alles andere als spannend, aber immerhin versteht es die Autorin, die Neugierde ihrer Leser zu schüren, wenn es um die unerklärlichen Vorkommnisse im Alterswohnheim geht. Dazu sind die alten Damen und Herren dort durchweg sympathisch und es macht Spaß ihre Dialoge zu verfolgen. Zugegeben, Samsons Vater hat meine Nerven zwar arg strapaziert mit seiner Ungläubigkeit, aber ansonsten ist er ein interessanter rüstiger alter Mann und ich bin sehr gespannt darauf zu erfahren, ob sich das Verhältnis zwischen Samson und seinem alten Herren im nächsten Band noch weiter verbessern wird.

Apropos Verhältnis! Es knistert ziemlich zwischen Delilah und Samson, also auch in dieser Hinsicht wird es im dritten Teil sicherlich noch ein Tickchen spannender werden. Dazu kommt Samson dem Schurken des Dorfes und seinem Widersacher langsam auf die Schliche.
Okay die Sache mit dem Schafbock hätte man nicht unbedingt gebraucht, aber immerhin sind die Romanpassagen, die sich damit beschäftigen humorig beschrieben und die Betreffenden sind außerdem abgrundtief schrullig, so dass man trotzdem Spaß beim Lesen hat.
Ich habe vier von fünf Punkten für diesen Roman vergeben und nicht die Höchstbewertung, weil ich die Auflösung ein wenig zu sehr an den Haaren herbeigezogen fand und weil es ruhig noch ein wenig spannender hätte zugehen können.
Aber zum ersten Band ist der Autorin eine enorme Steigerung gelungen.

Kurz gefasst: Schafdiebstahl und ein rätselhafter Todesfall halten Samson, Delilah und die Bewohner von Brunscliffe in Atem. Unterhaltsamer, kurzweiliger und humoriger Cosy-Krimi.


Dales Detective Agentur:

1. Teil: Rendezvous mit Todesfolge
2. Teil: Mord mit Heimtücke
3. Teil: Ein Dorf voller Geheimnisse

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Unterhaltsamer Psychothriller mit hauchdünnem, teils unglaubwürdigen Plot und ahnungsloser TSTL Heldin, die einem den letzten Nerv rauben kann

Gewittermädchen
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Emily ist eine junge, verträumte Frau mit Schauspielerambitionen. Dumm nur, dass ihr Lampenfieber bei Vorsprechen zu groß ist, als dass sie jemals eine Rolle bekommen würde. Überhaupt läuft einiges schief ...

Emily ist eine junge, verträumte Frau mit Schauspielerambitionen. Dumm nur, dass ihr Lampenfieber bei Vorsprechen zu groß ist, als dass sie jemals eine Rolle bekommen würde. Überhaupt läuft einiges schief in ihrem Leben, was auch die Liebe einschließt. Als sie auch noch ihren „normalen“ Bürojob verliert, ist sie am Boden zerstört und weiß nicht weiter. Doch durch einen Wink des Schicksals, scheint ihr, läuft sie kurz nach ihrer Kündigung ihrem Chef in die Arme, der sie geistesgegenwärtig davor rettet von einem Bus überrollt zu werden.
Emily ist hingerissen, trotz ihrer Lage, denn sie fühlt sich sehr von ihrem Ex-Chef angezogen. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sie ein neues Jobangebot dass er ihr unterbreitet bereitwillig, beinahe glücklich, annimmt.
Emily soll in Zukunft als eine Art Hauswart und Mädchen für alles im Haushalt von Scotts Frau arbeiten. Emily glaubt bereits, sie hätte das große Los gezogen, denn das luxuriöse, abgelegene Anwesen befindet sich direkt an der französischen Küste.

Als Emily dort eintrifft, ist sie fasziniert von dem Gebäude, aber auch von Scotts Ehefrau Nina, die sich herzlich und freundlich um sie bemüht. Außerdem lebt dort noch Scotts und Ninas kleine Tochter Aurelia, die ihr ein wenig schwierig erscheint. Aurelia spricht nicht, hat unkontrollierte Wutanfälle und ist zudem mit einer rätselhaften Sonnenallergie geplagt, die sie davon abhält, lange im Freien zu verweilen.
Aber auch Aurelia schließt Emily schnell in ihr Herz, wäre da nicht der undurchschaubare Gärtner, der sie auf Schritt und Tritt zu überwachen scheint…

Ich habe eine Schwäche für gutgemachte Psychothriller und freute mich daher sehr, als ich dieses Buch bei einer Verlosung gewann. Nun, nach dem Lesen bin ich etwas hin und hergerissen, ob meiner Bewertung. Zum einen ist „Gewittermädchen“ durchaus ein Roman, der sich gut lesen lässt und die Neugierde seiner Leser zu schüren vermag, wenn auch in der ersten Hälfte der Story nicht so viel geschieht im „Paradies“.
Wären da nicht die unsympathischen Romanfiguren, die es einem sehr schwer machen, überhaupt einen Funken Sympathie für sie zu entwickeln.
Während man praktisch schon auf den ersten Seiten erfährt, dass Scott überaus manipulativ ist, umgibt zumindest Nina noch der Hauch des Geheimnisvollen. Mit Emily hingegen, hat die Autorin eine Hauptfigur geschaffen, die einem den letzten Lesenerv rauben kann.
Sie als naiv zu bezeichnen, wäre beschönigt, denn Emily ist eine dermaßen furchtbare TSTL (Too stupid too live/too dumb too die) Heldin, dass ich zwischenzeitlich versucht war, einige Romanseiten zu überlesen.

Zugegeben, das Romankonstrukt verlangt nach einer naiven Person, weil es sonst unglaubwürdig wirken würde, aber manche von Emilys Handlungen und Gedankengängen sind einfach nicht mehr nachvollziehbar für einen Menschen im Erwachsenenalter.

Und das Showdown gegen Ende der Story wirkt ebenfalls wie eine unglaubwürdige Mär, mit der Anna Downes wohl kaum einen Leser überzeugen wird. Emilys Bedenkzeit, bis sie das Richtige tut, dauerte mir ebenfalls viel zu lange, aber immerhin passte es zu ihrem bisherigen Verhalten. Lediglich das Geheimnis das Scott, Nina, die Tochter und das Anwesen umgibt, ließ mich neugierig weiterlesen und tatsächlich gelang es der Autorin letztendlich noch, mich diesbezüglich zu überraschen. Nur allein aus diesem Grund habe ich vier von fünf Lesepunkten bei meiner Bewertung vergeben, also mit viel Wohlwollen aufgerundet.
Empfehlen würde ich diesen Psychothriller wohl nur Lesern, die keine Probleme mit naiven Romanheldinnen oder Helden haben und stets das Falsche tun.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer Psychothriller mit hauchdünnem, teils unglaubwürdigen Plot und ahnungsloser TSTL Heldin, die einem den letzten Nerv rauben kann.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Gut geschriebene, aber auch recht modern wirkende Historical Romance

Die Lady und der Leibwächter
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Die verwitwete Lady Violet Greycliff ist Vorsitzende eines Clubs für Damen. Viele Gerüchte ranken sich um diesen exklusiven Kreis von Frauen, doch die Wahrheit ist noch unglaublicher. Die Damen frönen ...

Die verwitwete Lady Violet Greycliff ist Vorsitzende eines Clubs für Damen. Viele Gerüchte ranken sich um diesen exklusiven Kreis von Frauen, doch die Wahrheit ist noch unglaublicher. Die Damen frönen weder dem Kaffeeklatschkult noch fertigen sie diverse Häkelarbeiten an. Stattdessen finden sich im Club Frauen ein, die sich der Wissenschaft verschrieben haben. In einer von Männern dominierten Welt bietet der Club den Damen einen diskreten Rückzugsort, wo sie in aller Ruhe ihren Studien nachgehen können. Dass die Damen erfolgreicher sind, als die Herren der Schöpfung stößt einigen jedoch sauer auf. Als ein Anschlag auf den Club verübt wird, engagiert Lady Violets Stiefsohn einen Leibwächter für Lady Violet, der diese Schritt für Schritt bewachsen soll, während sie an der Ausarbeitung einer wichtigen Formel arbeitet.

Arthur Kneland hat in seinen Jahren für den Geheimdienst und als Personenschützer viel Ruhm und Ehre, aber auch Argwohn einheimsen können. Der Schutz Violets soll sein letzter Auftrag werden, bevor er sich zurückzieht aufs Land. Und eine seiner Regeln, die er strikt befolgt ist, sich niemals ablenken zu lassen, selbst wenn die zu schützende Person noch so attraktiv ist. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn es ist nicht nur die äußere Hülle die ihn anzieht, sondern vor allem auch ihr Wesen und ihre Klugheit…

Kürzlich erschien mit „Die Lady und der Leibwächter“, der erste Teil der neuen „Secret Scientists of London“ Reihe der Autorin Elizabeth Everett. Zeitlich angesiedelt wurde die neue Trilogie um 1842 und im Fokus der Story stehen eine Reihe von Damen, die sich der Wissenschaft verschrieben haben.
Zugegeben, es sind eine ganze Reihe von Nebenfiguren, die sich in diesem ersten Teil tummeln und es fällt einem anfangs ganz schön schwer, alle auseinanderhalten zu können. Denn neben Lady Violets engsten drei Freundinnen, gibt es noch viele weitere Damen in dem Club, die diversen wissenschaftlichen Untersuchungen nachgehen, sich aber von ihrer Art sehr ähnlich sind. Die Autorin bemüht leider ein typisches Klischee bei der Charakterisierung ihrer weiblichen Akteure- sämtliche Wissenschaftlerinnen sind überaus schusselig und ehrlich gesagt nervte mich dieser Punkt schon ein wenig. Vor allem, weil damit die Grundlage für humorige Szenen geschaffen werden sollte, was mir zu platt erschien.

Dazu fällt auf, dass immer mehr Autorinnen und Autoren historischer Stoffe, damalige Zeiten verklären, bzw. ihre Figuren moderner erscheinen lassen möchten, als es der Wirklichkeit entsprach. Doch so sehr ich mir starke Heldinnen auch wünsche, es muss in die damalige Zeit passen und ab und an schießt die Autorin hier ein wenig über ihr Ziel hinaus, wenn ich die Romanidee an sich auch spannend finde. Wie kann man aus Fehlern, die in der Vergangenheit gemacht wurden, lernen, wenn man diese nun in Büchern mit historischem Kontext ausradiert?

Das Heldenpaar ist sympathisch gestrickt, wenn ich auch noch ein wenig mehr über Arthurs persönlichen Hintergrund erfahren hätte. Immerhin schleppt er ja ein kleines Trauma mit sich herum, das sich eigentlich nicht so schnell in Wohlgefallen auflösen dürfte, wie es hier der Fall ist. Immerhin werden Violets Minderwertigkeitskomplexe stärker thematisiert und auch die Auflösung des Ganzen wird plausibel dargeboten. In Sachen Liebesszenen geht es hier erotischer zur Sache.

Abgesehen von meinen Kritikpunkten ist der erste Teil der neuen Trilogie durchaus lesenswert und gut geschrieben, wenn man sich damit arrangieren kann, dass man hier einen moderner konzipierten Historical bekommt und obwohl ich nicht die volle Punktzahl vergeben möchte, möchte ich aber dennoch dranbleiben an der Reihe.

Secret Scientists of London:

1. Teil: Die Lady und der Leibwächter
2. Teil: A Perfect Equation
3. Teil: A Love By Design



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Veröffentlicht am 30.09.2022

Humoriger, unterhaltsamer dritter Teil der Cosy-Crime Reihe, allerdings etwas schwächer als der Vorgängerband geraten

Der achtsame Mr. Caine und der Mittwinter-Mord
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Shanti Joyce fällt aus allen Wolken, als sie von einem Kollegen, der in der Nähe des Steinmonumentes Stonehenge lebt erfährt, dass es bei den Mittwinterfeierlichkeiten am Steinkreis einen Toten gegeben ...

Shanti Joyce fällt aus allen Wolken, als sie von einem Kollegen, der in der Nähe des Steinmonumentes Stonehenge lebt erfährt, dass es bei den Mittwinterfeierlichkeiten am Steinkreis einen Toten gegeben hat und kein geringerer als ihr Kollege Caine, bereits in den Startlöchern steht, um mit ihr die Ermittlungen vor Ort aufzunehmen. Ist es doch normalerweise stets sie die Caine dazu überreden muss, aus seiner selbstgewählten einsamen Enklave, den Weg ins Revier anzutreten um ihr zu helfen.
Als Shanti jedoch die näheren Umstände des rätselhaften Falles in Erfahrung bringt, ist ihr gleich alles klar. Ein unbekannter Toter, ein Riese gar, der sich in das grüne Gewand eines heidnischen Gottes gehüllt hatte, liegt direkt auf einem der Decksteine.

Caine, der schon lange ein offenes Ohr hat für die buddhistische Lebensweise und dazu eine äußerst sensible Seele besitzt, fühlt sich hingezogen zu den friedfertigen Menschen, die das Mittwinterfest feiern wollten. Außerdem lebt in der Nähe ein Professor, der einst eine Jugend-TV Serie für Kinder über die Steinzeit abdrehte, den Caine auch heute noch sehr bewundert.
Shanti kann mit all diesem heidnischen Brimborium nicht wirklich etwas anfangen und auch der Professor, der so lebt, als wäre er ein Steinzeitmensch, ist ihr überaus suspekt.
Nur kurz nach ihrer Ankunft klärt sich die Identität des Ermordeten, dem die Kehle durchgeschnitten wurde. Und diese verleiht dem Fall eine neue Brisanz, denn der Mann war ein Adliger und sein Sohn ist ein hochrangiger Politiker. Werden Shanti Joyce und Vincent Caine den Mord aufklären können? Und wer hatte ein Interesse daran, den Mann zu töten. Hatte er sich vielleicht sogar Feinde gemacht mit seiner außergewöhnlichen Lebensweise?

Die Reihe um die beiden Ermittler Shanti Joyce und Vincent Caine geht nun bereits in die dritte Runde und dieses Mal müssen die beiden an einem der spektakulärsten Orte der Geschichte ermitteln. Wie immer herrscht der trockene Humor des Autors Laurence Anholt vor, über den ich mich wie immer köstlich amüsieren konnte. Aber darüber hinaus ist es auch witzig, die Dialoge des Ermittlerduos zu lesen, die dermaßen unterschiedlich gestrickt sind, aber zusammen clever kombinieren können.
Auch dieses Mal bekommt man einen Cosy-Krimi geboten, der atmosphärisch wirkt und mit zahlreichen skurrilen Nebenfiguren punkten kann. Sicherlich, manchen davon mag der nötige Tiefgang völlig abgehen, aber dennoch kann ich mich mit diesem Kritikpunkt eigentlich noch ganz gut arrangieren, weil die Krimireihe halt locker flockig geschrieben ist und der Humor und die Unterhaltung im Vordergrund stehen. Genauso wie das Ermittlerduo.
Obwohl ich erneut viel Lesespaß hatte mit dem dritten Fall des Heldenpaars, komme ich nicht umhin anzumerken, dass mir die Handlung gegen Ende doch ein wenig aus den Fugen geriet. Dazu fehlten mir mehr Spannungselemente, denn das Showdown wurde, für meinen Geschmack, leider viel zu fix abgehandelt. Nichtsdestotrotz ist „Der achtsame Mr. Caine und der Mittwinter-Mord“ durchaus ein humoriger dritter Band und ich hoffe sehr, dass noch weitere Bücher der Reihe folgen werden. Mein bisheriger Favorit bleibt allerdings immer noch „Der achtsame Mr. Caine und das allerletzte Lied“, weil er in Sachen Schwarzhumorigkeit“ noch ein bisschen mehr zu bieten hat.

Kurz gefasst: Humoriger, unterhaltsamer dritter Teil der Cosy-Crime Reihe, allerdings etwas schwächer als der Vorgängerband geraten.


Caine & Joyce Reihe:

1. Teil: Der achtsame Mr. Caine und die Tote im Tank
2. Teil: Der achtsame Mr. Caine und das allerletzte Lied
3. Teil: Der achtsame Mr. Caine und der Mittwinter- Mord

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