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Veröffentlicht am 03.10.2016

Ein eindrucksvoller und ereignisreicher Roman über die Kinderkreuzzüge im 13. Jahrhundert

Unter dem Banner des Kreuzes
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Im historischen Roman „Unter dem Banner des Kreuzes“ von Astrid Fritz wird der schicksalshafte Kinderkreuzzug aus dem Jahr 1212 eindrucksvoll geschildert. Das Buch ist im Juli 2016 im Wunderlich-Verlag, ...

Im historischen Roman „Unter dem Banner des Kreuzes“ von Astrid Fritz wird der schicksalshafte Kinderkreuzzug aus dem Jahr 1212 eindrucksvoll geschildert. Das Buch ist im Juli 2016 im Wunderlich-Verlag, der zu Rowohlt gehört, erschienen. Ich habe diesen Roman im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks gelesen, an der sich auch die Autorin beteiligt hat. Vielen Dank hierfür an den Verlag, die Autorin und die anderen Mitleser.

Freiburg 1212: Die 17jährige Anna leidet sehr unter ihrem gewalttätigen Vater als eines Tages ein Knappe in Zähringen auftaucht und die Kinder und jungen Leute dazu auffordert ihm und dem 10jährigen Hirtenknaben Nikolaus nach Jerusalem zu folgen, um das Heilige Land endgültig von den Ungläubigen zu befreien.
Anna nutzt ihre Chance und macht sich gemeinsam mit anderen, die nichts mehr zu verlieren haben, auf den Weg. Anfangs werden die Pilger noch freudestrahlend empfangen und es gibt genügend zu Essen und Trinken, doch die Stimmung schlägt schnell um und es folgen Hunger und Durst. Wer schafft es auf diesem beschwerlichen Weg durchzuhalten und wer kehrt letzten Endes in seine Heimat zurück?

Astrid Fritz konnte mich mit ihrem Roman zu den Kinderkreuzzügen überzeugen. Die Geschichte ist spannend und eindrucksvoll erzählt. Gerade die Ängste und Nöte der Pilger waren für mich greifbar. Beim Glaubenseifer muss ich leider passen. Hier kann ich mich nicht wirklich hineinversetzen. Dies war dennoch verständlich und nachvollziehbar geschildert.
Der Schreibstil lässt sich zügig lesen und zieht einen schnell in die Geschichte hinein. Einmal angefangen, so konnte ich kaum aufhören zu lesen, weil ich wissen wollte, welche Gefahren die Kinder und Jugendlichen noch überstehen müssen und wann sie denn endlich einsehen, dass sie wieder umkehren müssen. Am Sprachstil im Buch merkt man auch schnell, dass es sich bei den Leuten, die mitgegangen sind, fast ausschließlich um Leute aus dem einfachen Volk handelt.
Ich habe wunderbar mitgefiebert mit den Personen. Gerade der kleine Christian ist mir hier sehr ans Herz gewachsen und hat mich zwischendrin so manches mal zum Schmunzeln gebracht. Aber auch der angehende Priester konnte mich mit seinem Eifer, die Freiburger Leute zur Umkehr zu bewegen, überzeugen. Insgesamt war mir die Freiburger Pilgetruppe sehr sympathisch, so dass ich gerne an deren Schicksal teilgenommen habe.
Es gibt in diesem Roman mal kein Personenverzeichnis, da es sich bis auf Nikolaus nur um erfundene Personen handelt und diese auch überschaubar sind. Die sonstige Ausstattung des Buches ist sehr gut. Im Buchdeckel befindet sich vorne und hinten das Kartenmaterial, dass den Verlauf des Kreuzzuges zeigt. In einem ausführlichen Nachwort hat die Autorin geschildert, wie viel wirklich zu diesen Kreuzzügen bekannt ist. Darüber hinaus gibt es noch ein ausführliches Glossar, dass einige mittelalterliche sowie eventuell unbekannte Begriffe erklärt. Sehr schön fand ich auch das Lesebändchen in diesem Hardcover.
Mein einziger kleiner Kritikpunkt: Manchmal hatte gerade auch Anna ein bisschen zu viel Glück für meinen Geschmack. Gegen Ende des Buches gibt es eine Episode, die man meiner Meinung nach, hätte weglassen können und die auch mein Leseerlebnis ein wenig eingetrübt hat.

Fazit: Insgesamt ein toller, spannender und informativer historischer Roman über die Kinderkreuzzüge mit kleinen Abstrichen.

Veröffentlicht am 18.09.2016

Die Tragödie von Vlad Daculea

Das Reich des Teufelsfürsten
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„Das Reich des Teufelsfürsten“ von Silvia Stolzenberg ist der zweite Teil der Trilogie über die historische Person Vlad Draculea, den meisten besser bekannt als Dracula. Ausgezeichnet mit dem goldenen ...

„Das Reich des Teufelsfürsten“ von Silvia Stolzenberg ist der zweite Teil der Trilogie über die historische Person Vlad Draculea, den meisten besser bekannt als Dracula. Ausgezeichnet mit dem goldenen HOMER für den besten historischen Spannungs- und Abenteuerroman ist der Roman im Oktober 2014 im bookspot-Verlag erschienen. Ursprünglich war diese Reihe nur als Zweiteiler angelegt. Im November 2016 soll der dritte Teil erscheinen.

Walachei, 1456: Acht Jahre sind seit den Ereignissen aus dem ersten Teil vergangen. Vlad Draculea hat seinen Thron zurückerobert und nun gilt es diesen als Woiwoden der Walachei mit aller Macht zu halten. Sein Markenzeichen hierbei: Das Pfählen!
Derweil erobert Sultan Mehmet immer mehr Gebiete in Griechenland und kommt so der Walachei immer näher. Stets an seiner Seite ist Radu, der verhasste Bruder Vlad Draculeas.
Auch die Familie Katzenstein hat einige Prüfungen zu meistern und wird wieder in den Dunstkreis des Woiwoden hineingezogen.

Wie man unschwer erkennen kann, erzählt dieses Buch nicht die Geschichte eines Vampirs, sondern die Geschichte der historischen Person Vlad Draculea, einem Menschen aus Fleisch und Blut. Dies ist der zweite Teil der Reihe, der die Herrschaftsjahre Vlad Draculeas zum Thema hat. Im ersten Buch wurden die Kindheit und die Jugendjahre geschildert.
Silvia Stolzenburg ist es auch diesmal wieder gelungen einen eindrucksvollen Roman über eine eher unbekannte Persönlichkeit der Historie zu schreiben. Der Schreibstil ist dabei flüssig und gut zu lesen. Typische Begriffe der Zeit wurden direkt in den Text eingebaut und erklärt. Ein Glossar am Ende des Buches hätte ich dennoch als hilfreich empfunden.
Ich war schnell wieder in der Geschichte drin und konnte mir alles sehr gut vorstellen. Dies war nicht immer von Vorteil bei der Brutalität, die Vlad an den Tag gelegt hat. Um seine Macht zu sichern, wurde das Pfählen sein Markenzeichen. Und ich kann euch versprechen, das ist keine schöne Angelegenheit. Dieses Buch ist also nichts für schwache Nerven. Während man im ersten Teil noch Sympathie für Vlad aufbringen konnte, weil man wusste, was ihm Schlimmes als Kind widerfahren ist, so fällt es einem mit Fortschreiten der Geschichte immer schwerer.
Interessant waren auch wieder die Einblicke in die Sitten und Gebräuche des osmanischen Reiches. Obwohl Radu seit seiner Kindheit als Gefangener am Hof des Sultans lebte, ist er mittlerweile zum Wesir aufgestiegen und hat Ambitionen, um noch weiter aufzusteigen. Er ist der Geliebte des Sultans neben weiteren Konkubinen, mit denen der Sultan fleißig Nachkommen zeugt.
Das Wort, das mir immer wieder in den Sinn kam beim Lesen dieses Buches, ist Tragödie.
So viele Wünsche und Hoffnungen finden sich in diesem Buch, die nicht erfüllt werden konnten, so dass es klar war, dass das Ganze nur böse enden konnte. Dies ist auch der einzige Kritikpunkt an dem Buch. Mir fehlten die positiven Momente, die nur äußerst sparsam in den Roman eingestreut wurden. Am meisten habe ich wahrscheinlich noch mit Carol mitgefiebert – dem unehelichen Sohn Vlads, der mit äußerster Härte von seinem Vater erzogen wurde.
Während ich im ersten Teil die Geschichte der Familie Katzenstein noch als nervig und unnötig empfand, konnte mich diese diesmal mehr für sich einnehmen. Für Sophia von Katzenstein, die ich im ersten Teil als zu naiv empfand, konnte ich diesmal sogar Sympathie aufbringen. Die Geschichte der Familie endet in diesem Teil mit einem miesen Cliffhanger.
Abgerundet wird dieser historische Roman durch ein Personenverzeichnis und Kartenmaterial sowie durch ein ausführliches Nachwort, das Informationen zur Recherche enthält, und eine Bibliografie.

Fazit: 4 Sterne für einen spannenden und interessanten Roman über eine eher unbekannte historische Persönlichkeit. Eine Leseempfehlung gebe ich an furchtlose Leser aus, die sich nicht von Grausamkeit und Brutalität abschrecken lassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein grandioser zweiter Teil mit kleinen Schwächen

Die Rache des Normannen
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„Die Rache des Normannen“ von Ulf Schiewe ist der zweite Teil der Normannensaga, die die wechselvolle Geschichte der Normannen rund um die historisch belegte Familie Hauteville in Süditalien erzählt.

Süditalien, ...

„Die Rache des Normannen“ von Ulf Schiewe ist der zweite Teil der Normannensaga, die die wechselvolle Geschichte der Normannen rund um die historisch belegte Familie Hauteville in Süditalien erzählt.

Süditalien, 1054: Gilbert bekommt die ehrenvolle Aufgabe übertragen, die Contessa Gaitelgrima, Gemahlin des normannischen Grafen Onfroi von Apulien, zusammen mit ihrem neugeborenen Kind in ihre Heimat nach Salerno zu begleiten. Es ist die Blütezeit Salernos unter Prinz Guaimar und die Stadt strotzt nur so vor Opulenz und Reichtum. Im Hintergrund braut sich allerdings eine Verschwörung zusammen, die die Geschichte Salernos entscheidend verändern soll.

Dieser zweite Teil der Normannensaga hat mir sehr viel besser gefallen als der erste Teil der Normannensaga, auch wenn es eine kleine Einschränkung gibt. Für den Autor spricht in diesem Fall, dass es im Nachwort erwähnt wird, aber bei Änderungen aus dramaturgischen Gründen bin ich doch immer sehr kritisch. Die Geschichte wurde 2 Jahre nach hinten geschoben. Für mich ist es eine Sache, die ich einfach nicht mag und deswegen habe ich dafür einen Stern abgezogen.
Nun kommen wir aber zu den ganzen guten Sachen an diesem Roman. Am Anfang gab es für mich noch ein oder zwei kleinere Längen, aber dann hat mich diese Episode der Normannen total in ihren Bann gezogen. Ich konnte kaum noch aufhören zu lesen, weil es die meiste Zeit sehr spannend war und ich unbedingt wissen wollte, wie es unserem sympathischen Normannen Gilbert ergeht, aus dessen Sicht auch dieser Teil wieder erzählt wird. Dieser wird in diesem Teil wieder ein ganzes Stück erwachsener und hat sich seine eigene Meinung gebildet, die er auch lautstark vertritt, wenn es nötig ist.
Ich hatte meistens ein lebhaftes Kopfkino vor Augen und die Stimmungen im Buch waren fast greifbar. Der Schreibstil ist sehr detailliert, aber gleichzeitig auch flüssig zu lesen. Geschickt sind in Ulf Schiewes Erzählstil auch hilfreiche Hintergrundinformationen eingebaut, die die richtige Balance haben und die Geschichte nicht überladen. Hier wird auch die gute Recherchearbeit des Autors deutlich.
Für mich war dieser Teil auch weniger ein Abenteuerroman und vielmehr ein historischer Roman, was mir sehr gut gefällt. Auch die Reise und die Eroberung Süditaliens im ersten Band durch die Normannen war interessant, aber die Geschichte in diesem Roman liegt mir doch mehr.
Abgerundet wird das Buch durch ein Personenverzeichnis und ein Nachwort, das Fiktion und Wahrheit trennt. Dies ist für mich persönlich auch immer ein sehr wichtiger Punkt in einem historischen Roman.

Fazit: 4 Sterne und ich werde der Normannensaga auf jeden Fall treu bleiben. Darüber hinaus hat mich der Autor von seiner schriftstellerischen Arbeit mit diesem Band vollends überzeugt, so dass ich nach und nach sicher auch alle anderen Romane lesen werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine gelungene Fortsezung de Clifton-Saga

Erbe und Schicksal
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„Erbe und Schicksal“ ist der dritte Teil der Clifton Saga, der im April 2016 im Heyne Verlag erschienen ist. Diesmal rückt so langsam die nächste Generation der Clifton/Barrington-Familie in den Fokus ...

„Erbe und Schicksal“ ist der dritte Teil der Clifton Saga, der im April 2016 im Heyne Verlag erschienen ist. Diesmal rückt so langsam die nächste Generation der Clifton/Barrington-Familie in den Fokus des Geschehens. Das englische Original ist unter dem Namen „Best Kept Secret“ im April 2013 im St. Martin’s Press Verlag erschienen.

London, 1945: Wer soll Hugo Barrington rechtmäßig beerben? Harry oder Giles? Diese Frage konnte das House of Lords nicht eindeutig beantworten und so obliegt es dem Lord Chancellor diese Entscheidung zu treffen, die das Leben von Harry und Giles im weiteren Verlauf des Geschehens deutlich prägen soll.
In Amerika muss Harry sein neues Buch promoten, während Emma nach dem Kind sucht, dass im Büro des toten Hugo Barrington gefunden wurde. Und auch Giles Barrington hat seine Kämpfe bei den Wahlen fürs englische Parlament auszufechten.

Auch der 3. Teil der Clifton Saga hat mir wieder gut gefallen. Dieser endet für diese Reihe üblich wieder mit einem spannenden Cliffhanger, der einem das Warten auf den nächsten Teil nicht gerade leichter macht.
Leider habe ich diesmal aber nicht ganz so gut ins Buch gefunden und die Geschichte plätscherte für mich nur so hin. Nach und nach hat mich die Geschichte aber doch wieder in ihren Bann gezogen und ich konnte wieder mit Emma, Harry und Giles mitfiebern. Gerade die Geschichte um Sebastian im weiteren Verlaufe der Geschichte hat mich wieder richtig gepackt und somit hat auch ein guter Übergang zur nächsten Generation stattgefunden.
In diesem Teil gab es auch Personen, die man so richtig schön aus tiefem Herzen hassen konnte, weil sie einfach so einen schlechten Charakter haben und man sich diebisch darüber freuen konnte, wenn diesen Personen ein Schnippchen geschlagen worden ist und die Guten einen Sieg davongetragen haben.
Insgesamt hat mir die Entwicklung der Charaktere wieder sehr gut gefallen und ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Buch weiter geht.
Wie schon in den vorherigen Bänden ist es der packende Erzählstil und die tollen Personen, die diese Reihe zu etwas ganz Besonderem machen. Der Autor bleibt seinem Erzählstil treu und erzählt die Geschichte aus der Sicht der unterschiedlichen Hauptpersonen mit sich überschneidende Zeiträumen.

Fazit: Der Anfang hat sich etwas gezogen, aber dann wurde es wieder sehr spannend. Ein guter dritter Teil, dem ich 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein eindrucksvoller historischer Roman über Friedrich Barbarossa UND Heinrich dem Löwen

Der Löwe des Kaisers
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„Der Löwe des Kaisers – Der Aufstieg“ von Cornelia Kempf ist der erste Teil einer Dilogie über Friedrich Barbarossa und seinem Vetter Heinrich den Löwen. Der Roman ist 2015 im KaMeRu-Verlag erschienen.

Wallberg, ...

„Der Löwe des Kaisers – Der Aufstieg“ von Cornelia Kempf ist der erste Teil einer Dilogie über Friedrich Barbarossa und seinem Vetter Heinrich den Löwen. Der Roman ist 2015 im KaMeRu-Verlag erschienen.

Wallberg, 1152: Die Zwillinge Einhard und Gunnar von Arsberg könnten unterschiedlicher nicht sein. Einhard ist vernünftig, nachdenklich und pflichtbewusst. Sein Bruder Gunnar hingegen ein Frauenheld mit losem Mundwerk. Beide werden gemeinsam auf Burg Wallberg zu Rittern ausgebildet, doch schon schnell sollen sich ihre Wege trennen: Einhard schließt sich dem mächtigsten Herzogs des Reiches Heinrich dem Löwen an, während es Gunnar in den Krieg zu Kaiser Friedrich Barbarossa zieht.

Mit diesem Roman ist der Autorin ein toller Roman über Kaiser Friedrich Barbarossa und Heinrich dem Löwen gelungen. Bisher habe ich nur Romane gelesen, die die Geschichte von einem dieser Charaktere behandeln. Geschickt werden die beiden Zwillinge in den historischen Hintergrund eingebaut und lassen uns so hautnah an den geschichtlichen Ereignissen dieser beiden wichtigen historischen Persönlichkeiten teilhaben.
In diesem ersten Teil wird der Zeitraum von 1152 bis 1168 behandelt. Die geschichtlichen Fakten sind gut in den Text eingebaut, so dass man viel Neues und Interessantes erfährt, man sich aber gleichzeitig nicht überfordert fühlt.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen, auch wenn ich am Anfang kleinere Schwierigkeiten hatten. Diese haben sich aber schnell aufgelöst, sobald sich die Geschichte der Zwillinge getrennt hatte. Auf den ersten 100 Seiten gab es manchmal etwas zu abrupte Perspektivwechsel, denen ich nicht immer ganz folgen konnte.
Sobald diese Hürde überwunden war, konnte ich allerdings wunderbar in die Geschichte eintauchen und mir alles sehr gut vorstellen. Ich habe die spannende und wechselvolle Geschichte gerne an der Seite von Einhard und Gunnar verbracht. Von den Themen her hat der Roman so ziemlich alles zu bieten, was einen guten historischen Roman ausmacht. Wir erleben die Knappenausbildung zum Ritter, nehmen später an Belagerungen und Krieg teil, decken Intrigen und Ränkespiele auf und erleben auch die ein oder andere unglückliche Liebschaft, um nur einiges zu nennen. Hierbei ist positiv zu erwähnen, dass die Autorin das Leben im Mittelalter ungeschönt darstellt, gerade auch im Bezug auf das Thema Liebe. Ehen wurden nicht aus Liebe geschlossen, sondern waren meist politischer Natur.
Gut finde ich auch, das weder für Friedrich Barbarossa noch Heinrich dem Löwen Partei ergriffen wird. Man kann sich neutral ein Bild von beiden Herrschern dieser Zeit machen und lernt ihre Stärken und Schwächen kennen.
Das Cover wirkte für mich auf Bildern nicht so schön. Hier muss ich wirklich sagen, dass das Cover deutlich besser in echt wirkt. Das Buch ist qualitativ sehr hochwertig gestaltet für ein Taschenbuch, was wiederum den hohen Preis erklärt. Es wurde dickes und festes Papier verwendet, so dass das Buch trotz seiner gerade mal 591 Seiten, doch einen beachtlichen Umfang hat. Zum Lesen in der Bahn ist das Buch also weniger geeignet, sondern eher für einen gemütlichen Abend auf der Couch oder im Bett.
Abgerundet wird dieser Roman durch ein übersichtliches Personenregister am Anfang des Buches sowie eines kurzen Nachwortes am Ende des Buches.

Fazit: Ein gut recherchierter und spannender historischer Roman, den ich trotz kleiner Anfangsschwierigkeiten uneingeschränkt weiterempfehle. Auch vom Preis und dem Umfang des Buches sollte man sich nicht schrecken lassen. Ich bin gespannt, wie es im 2. Teil weiter geht!