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Veröffentlicht am 13.05.2023

Berlin im Jahr 1948

Die Kinder der Luftbrücke
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Inhalt:

1948 steht die Welt für die Bewohner Berlins noch Kopf. Westberlin ist abgeriegelt und die 30-jährige Nora lebt mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und ihren beiden Kindern in der Nähe des Flughafens ...

Inhalt:

1948 steht die Welt für die Bewohner Berlins noch Kopf. Westberlin ist abgeriegelt und die 30-jährige Nora lebt mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und ihren beiden Kindern in der Nähe des Flughafens Tempelhof. Joachim, Noras Ehemann ist im Krieg verschollen , es wird immer schwieriger an Lebensmittel zu kommen und jeden Tag müssen sie mit neuen Widrigkeiten kämpfen. Doch Nora gibt die Hoffnung nicht auf und findet eine Stelle als Übersetzerin bei den US-Alliierten. Dort lernt sie den Piloten Matthew kennen und verliebt sich in ihn. Aber hat diese Liebe eine Chance? Wie gehen ihre Kinder mit dieser Situation um ? Noras Gefühlswelt gerät heftig durcheinander und sie muss sich ihrer Zukunft stellen.

Cover :

Das Cover, mit den erwartungsvollen Blick der Kinder, die ungeduldig und voller Vorfreude auf die Rosinenbomber warten, passt perfekt zum Inhalt der Geschichte.

Meine Meinung:

Juliana Weinberg hat mit „ Die Kinder der Luftbrücke „ eine einfühlsame Geschichte geschrieben, die uns einen Einblick in die damalige Zeit gibt, mit all ihren Problemen, Entbehrungen, Nöten aber auch der Hoffnung auf eine bessere Zeit.

Nora hat kein leichtes Leben. Sie kümmert sich liebevoll um ihre Kinder, ist eine tolle Freundin, kämpft wie eine Löwin und beklagt sich nie. Man kann ihre Gedanken gut nachvollziehen und fühlt mit ihr mit. Was ich jedoch nicht verstehen konnte, war, dass ihre Tochter Veronika ihrer Mutter das neue Glück nicht gönnt und sie darüber entscheidet, ob ihre Mutter eine neue Beziehung eingeht. Sicherlich ist es nicht leicht für Veronika ohne ihren geliebten Vater aufzuwachsen und einen neuen Partner an der Seite ihrer Mutter zu sehen, aber gewisse Entscheidungen muss man als Mutter selbst treffen und nicht seinen Sprösslingen überlassen. Die ganze Situation wirkte sehr unrealistisch und der Richtungswechsel Veronikas zum Ende der Geschichte, überspannte den Bogen dann Vollendens.

Matthew ist ein Mann mit Eigenschaften, die sich jede Frau wünscht. Er ist fürsorglich, kümmert sich liebevoll und viel Empathie um die Kinder und trägt Nora auf Händen. Zum Glück wendet sich zum Ende der Geschichte noch alles zum guten und Nora und Matthew können gemeinsam in eine neue Zukunft starten.

Die Kinder der Luftbrücke ist eine Geschichte die zu Herzen geht und die sich auch genauso hätte abspielen können. Jedoch nimmt die Liebesgeschichte zwischen Nora und Matthew sehr viel Platz ein und die historischen Begebenheiten kommen etwas zu kurz. Gerne hätte ich mehr über die Rosinenbomber und die Luftbrücke gelesen, aber auch so habe ich die Geschichte gerne gelesen, auch wenn es mehr eine Liebesgeschichte ist, als ein historischer Roman.

Fazit :

Eine emotionale Geschichte über eine schwere und entbehrungsreiche Zeit in Westberlin.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Amelie und Reese

Orte, an denen ich geweint habe (wegen dir)
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Inhalt:

Die 16-jährige Amelie ist vor kurzem in den Süden Englands gezogen. Zunächst fühlt sie sich fehl am Platz, da sie ihren Freund Alfie zurücklassen musste und ihre Heimat vermisst. Dies ändert sich ...

Inhalt:

Die 16-jährige Amelie ist vor kurzem in den Süden Englands gezogen. Zunächst fühlt sie sich fehl am Platz, da sie ihren Freund Alfie zurücklassen musste und ihre Heimat vermisst. Dies ändert sich jedoch, als sie Reese kennenlernt, der sie auf schöne Dates ausführt und Amelie bald auf Wolke 7 schweben lässt. Doch mit der Zeit ändert sich die Beziehung zu Reese. Er manipuliert Amelie, isoliert sie von ihren Freunden und bringt sie häufig zum weinen. Nach der Trennung sucht Amelie all die Orte auf, an denen sie wegen Reese geweint hat und versucht einen Weg zu finden, um ihren Schmerz zu heilen.

Cover:

Das Cover mit der traurigen und einsamen Person auf der Bank,passt sehr gut zum Inhalt der Geschichte. Die Farben sind unauffällig und durch den tränenverwischten Titel, wird die Thematik perfekt eingefangen.

Meine Meinung:

Holly Bourne hat mit "Orte an denen ich geweint habe" eine emotionale, traurige und bewegende Geschichte geschrieben, die einen wütend und manchmal fassungslos zurücklässt.

Die Geschichte wird aus der Sicht der 16-jährigen Amelie erzählt und springt zwischen "Damals" und "Heute" hin und her. Diese Tatsache und die sehr langen Kapitel haben das Lesen für mich nicht immer zu einem Vergnügen gemacht. Mit der Zeit habe ich mich aber in die Geschichte hineingefunden und diese auch mit Spannung verfolgt.

Ich habe mit Amelie gelitten und mich oft gefragt, wie kann man nur so naiv sein und sich derart manipulieren lassen. Am liebsten hätte ich sie zwischendurch geschütttelt, aber genauso gerne auch in den Arm genommen, um sie zu trösten und emotional wieder aufzubauen.

Leider geraten nicht nur junge Menschen immer wieder in toxische Beziehungen und leider ist es auch so, dass man die Schuld oft bei sich selbst sucht und dadurch immer weiter runterzuzogen wird ohne dies zu registrieren. Umso schöner war dann zu sehen, wie Amelie es schafft sich aus dieser Beziehung zu lösen, sich auf dem richtigen Weg befindet und ihr Selbstvertrauen wächst.Dies macht Hoffnung, auch wenn das Buch einen nachdenklich und traurig zurück lässt.

Holt euch Hilfe, sucht die Schuld nicht bei euch selbst, sprecht mit Pyschologen und auch wenn es nicht leicht ist, man kann sich aus einer toxischen Beziehung befreien.

Fazit:

Ein Buch, welches berührt, aber auch Hoffnung macht und sich mit schwierigen Themen auseinander setzt.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Nichts ist wie es scheint

The truth behind your lies
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Inhalt:

Jan spielt Cello, hat eine Maus als Haustier und passt nicht in das Schema seiner Mitschüler. Dadurch wird er zum Außenseiter und von der coolsten Clique der schule schikaniert. Jan wollte immer ...

Inhalt:

Jan spielt Cello, hat eine Maus als Haustier und passt nicht in das Schema seiner Mitschüler. Dadurch wird er zum Außenseiter und von der coolsten Clique der schule schikaniert. Jan wollte immer Mitglied dieser coolen Clique sein, doch nun möchte er nur noch Rache. Er lädt die Clique, bestehend aus Emmy, Rod, Ann, Flo und Jens in eine Berghütte, in die Schweiz ein. Doch diese Einladung geschieht nicht ohne Eigennutz, denn in der Hütte befinden sich versteckte Kameras. Mit diesen will er die Freunde filmen, dunkle Geheimnisse aufdecken und alles auf seinem YouTube Kanal veröffentlichen. Wird Jans Racheplan aufgehen?

Cover:

Der Hardcover-Einband des Buches ist etwas ungewöhnlich und auch außergewöhnlich. Dies gefällt mir jedoch sehr gut, genauso wie das düstere Cover mit dem knalligen Buchtitel.

Meine Meinung:

Silke Heimes hat mit „The truth behind your lies“ ein Jugendbuch geschrieben, welches sich mit Mobbing und seinen folgen, psychischen Erkrankungen, sowie Demütigungen, Süchten und Unterdrückung beschäftigt.

Das Buch greift viele wichtige Themen auf, die heutzutage leider immer aktueller werden und nach Aufmerksamkeit schreien. Jedoch werden meiner Meinung nach zu viele Themen behandelt und dadurch bleiben auch zu viele Fragen offen.

Jan und Emmy, aus deren Sicht die Geschichte abwechselnd erzählt wird, lernen wir etwas genauer kennen. Ann, Flo, Rod und Jens geben uns dagegen nur wenige Einblicke in ihr bisheriges Leben. Jeder von ihnen hat Probleme. Gelöst wird im Laufe der Geschichte, jedoch keines davon.

Die Geschichte baut sich langsam auf und wird erst nach der Hälfte des Buches etwas spannender. Das Ende kommt dann sehr abrupt und schnell und ich hätte mir gewünscht, dass es noch einen kleinen Epilog gegeben hätte.

Fazit:

„The truth behind your lies“ konnte mich nicht voll und ganz überzeugen, da mir zu viele Themen behandelt werden und ich zu wenig Antworten erhalten habe.

Jedoch ist es ein Buch, dass wichtige Themen anspricht und für die Zielgruppe eine empfehlenswerte Lektüre.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Gefühlschaos in London

Shortbread und Shiva
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Inhalt:

Die 15-jährige Em lebt in London und befindet sich momentan in einem absolutem Gefühlschaos. Zusammen mit ihren Freunden Pen und Shiva, die sich schon seit dem Kindergarten kennen, sind sie die ...

Inhalt:

Die 15-jährige Em lebt in London und befindet sich momentan in einem absolutem Gefühlschaos. Zusammen mit ihren Freunden Pen und Shiva, die sich schon seit dem Kindergarten kennen, sind sie die perfekte Dreier-Clique. Doch im Moment scheint ihre Freundschaft etwas ins wanken zu kommen. Em empfindet für Shiva in letzter Zeit mehr als Freundschaft, aber sie hat auch das Gefühl, dass Shiva sich zu Pen hingezogen fühlt. Alles ist so kompliziert und Em ist sich nicht sicher, ob sie für Shiva bestimmt ist oder was aus dem Wirr-Warr der Gefühle werden soll.

Cover:

Das farbenfrohe und moderne Cover fällt zwar sofort auf, trifft aber nicht unbedingt meinen Geschmack. Mir persönlich ist es zu unruhig und die Farbgestaltung sagt mir auch nicht zu.

Meine Meinung:

Rebecca Elbs hat mit "Shortbread und Shiva" eine moderne, locker, leichte Geschichte geschrieben , die mich leider nicht voll und ganz in den Bann ziehen konnte. Der Einstieg in das Buch ist mir zwar nicht schwer gefallen, jedoch konnte ich keinen richtigen Bezug zu den Personen herstellen. Die Handlung nimmt erst ab Mitte des Buches etwas an Fahrt auf und einige Dinge waren mir auch zu perfekt.

Em wird als Nerd dargestellt, weil sie gut in Mathe ist und in ihrer Freizeit gerne näht und bäckt. Sie ist zwar etwas schüchtern und manchmal auch etwas verpeilt, aber gerade diese Eigenschaften machen sie zu einer symphatischen Protagonistin .

Über Shiva erfahren wir in der Geschichte sehr wenig und Pen kommt aus einer Vorzeige-Familie und erfüllt die gängigen Klischees .

Wir erleben mit den Dreien eine Zeit voller Unsicherheiten, Träumen und überraschenden, wenn auch ein wenig konstruierten Wendungen, die letztendlich zu einem rundem Ende führen.

Fazit:

Das Buch konnte mich leider nicht voll und ganz überzeugen und hätte etwas mehr Spannung vertragen können. Jedoch gehöre ich auch nicht zur Zielgruppe und bei dieser, wird das Buch sicherlich voll und ganz überzeugen.

Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 07.09.2022

Ein Jahr mit Oma

Bleibt Oma jetzt für immer?
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Inhalt:

Oma Maria hat sich einen Knöchelbruch zugezogen und solange bis dieser verheilt ist, wohnt sie bei Klara , Anton und dessen Eltern. Die Familie unterstützt die Oma so gut es geht, doch bald wird ...

Inhalt:

Oma Maria hat sich einen Knöchelbruch zugezogen und solange bis dieser verheilt ist, wohnt sie bei Klara , Anton und dessen Eltern. Die Familie unterstützt die Oma so gut es geht, doch bald wird klar, dass der Bruch zwar verheilt, Oma aber nicht mehr die „Alte“ ist. Sie ist schusselig geworden, läuft mit Socken in den Garten und weiß nicht mehr, wie man den Herd richtig einschaltet. Kann es sein , dass Oma Demenz hat und nun für immer bleibt ?

Cover:

Das Cover spricht mich jetzt nicht so an und ich hätte im Buchladen nicht nach dem Buch gegriffen.

Der Klappentext hat mich jedoch neugierig gemacht und ich wollte gerne eine Weile an Oma Marias leben teilhaben.

Meine Meinung :

Friedbert Stohner hat mit „Bleibt Oma jetzt für immer?“ eine einfühlsame, emphatische und kindgerechte Geschichte geschrieben , die Kindern das Thema Demenz näherbringt.

Wir begleiten Agnes und ihre Familie ein Jahr lang durch den Alltag mit ihrer Oma. Und in diesem Alltag wird nicht nur die heile Welt und ein harmonisches Zusammenleben beschrieben, sondern auch die Probleme, die nun auftreten und die neuen Herausforderungen, die von nun an gemeistert werden müssen. Der Vater, der von zu Hause aus arbeitet, muss nun öfter auf die Oma aufpassen und der gemeinsame Familienurlaub in Finnland kann auch nicht wie geplant stattfinden. Das alles lässt sich nur bewerkstelligen, wenn ein starker Zusammenhalt in der Familie herrscht, man aufeinander Rücksicht nimmt und offen miteinander umgeht. Es gibt viele lustige und schöne Tage, aber auch Tage die belastend sind und traurige Momente haben. Alles wird jedoch sehr anschaulich und kindgerecht beschrieben und so werden den Kindern die Angst und Bedenken genommen.

Es geht in dem Buch aber nicht allein um Omas Erkrankungen. Klara erzählt auch viel von ihren Erlebnissen mit ihrer Freundin, den Neckereien mit ihrem Bruder und dem Schulalltag. Leider sind diese Erzählungen manchmal ein wenig langatmig und in meinen Augen auch zum Teil überflüssig.

Fazit:

Dennoch ist eine Geschichte die berührt und zeigt, dass man trotz Einschränkungen auch in Würde altern kann und die Tücken des Alltags gemeinsam meistert.

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