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Veröffentlicht am 11.11.2022

Kulinarische Reise durchs Aquitaine

Chez Luc
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„Kannst du herkommen? Schnell, wenn es geht?“ (S. 25) fragt sein Vater ängstlich am Telefon. In seine Cabane wurde eingebrochen und sein Rezeptbuch gestohlen. „Für jeden anderen ist es doch vollkommen ...

„Kannst du herkommen? Schnell, wenn es geht?“ (S. 25) fragt sein Vater ängstlich am Telefon. In seine Cabane wurde eingebrochen und sein Rezeptbuch gestohlen. „Für jeden anderen ist es doch vollkommen wertlos. Aber für mich ist es …“ (S. 27) Natürlich fährt Commissaire Luc Verlain sofort nach Hause. Er weiß zwar nicht, ob er das Buch wiederbeschaffen kann, aber er hat eine andere Idee. Zusammen mit seinem Vater unternimmt er in seinem alten Jaguar XJ6 eine Reise durchs Aquitaine und bittet die besten Köche der Region um ihre Lieblingsrezepte. Sie besuchen die höchste Düne und den längsten Strand Europas, von enthusiastischen Einwohnern wieder zum Leben erweckte Dörfchen, kleine Bistros und Sternerestaurants, immer auf den Spuren der bisher gelösten Fälle des Commissaires, ergänzt durch Zitate aus den Büchern der Reihe. Als besonderes Gimmick findet man neben der Seitenzahl übrigens die Kilometerzahl der bereits zurückgelegten Reise.

„Chez Luc“ ist für mich das Coffee-Table-Book des Jahres, die perfekte Ergänzung zu Alexander Oetkers Krimireihe. Wer bisher noch nicht ins Aquitaine verliebt war – nach diesem Buch ist er es, denn es bietet großartige Landschaftsaufnahmen und leckere Rezepte, ergänzt durch die Geschichte und Geschichten der verschiedenen Gegenden und ihrer Bewohner. Seiner poetischen Sprache merkt man an, wie sehr er dieses Gebiet liebt: „Die Platanen verneigen sich voreinander und schaffen so ein Panorama, das zur stillen Einkehr einlädt.“ (S. 206)

Die Menschen, die er portraitiert, bleiben im Gedächtnis. Es sind viele Aussteiger dabei, die eine neue Berufung gefunden oder sich auf ihre Wurzeln besonnen haben: Eine Fischerin, die nur aus wirtschaftlicher Not damit angefangen hat und jetzt sehr erfolgreich ist; ein ehemaliger Fußballstar, der ein Hotel mit Restaurant betreibt; einen Koch, bei dem es keine Karte gibt, sondern dass, wofür er am Morgen die Zutaten frisch bekommen hat; den berühmtesten Austernfischer, der auch Schauspieler ist und Bücher schreibt und dabei extrem bodenständig geblieben ist; oder eine junge Hirtin, die den meisten Teil des Jahres mit ihren Schafen und Ziegen allein in den Bergen lebt und ihre Kinder nur am Wochenende sieht, wenn der Vater sie zu ihr bringt. Die Region wird durch ihre Bewohner noch lebendiger und erlebbarer für den Leser.

Die Regionalität spielt auch bei den Zutaten eine existentielle Rolle, darum lassen sich einige Rezepte nur schwer nachkochen – vom Schwierigkeitsgrad und dem der Perfektion mal ganz abgesehen. Es gibt die Kostbarkeiten des Meeres in allen Varianten, bestes Fleisch, saisonales und Obst und Gemüse – und natürlich immer den passenden regionalen Wein.
Zum Aquitaine und dem angrenzenden Baskenland gehören natürlich auch der Stierkampf, Schweineschinken und Gänsestopfleber – allerdings ganz ohne Tierquälerei, nachhaltig, ökologisch und biologisch korrekt, wie die Produzenten zeigen.
Und wenn Alexander Oetker den Geschmack von Steak-Frites à l‘Entrecôte mit einer unglaublich leckeren Sauce beschreibt, läuft sogar mir (die ich kein rotes Fleisch esse) das Wasser im Mund zusammen.

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Veröffentlicht am 07.11.2022

Neuer Tag bringt neue Hoffnung

Die Sehnsucht nach Licht
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… ist einer der Leitsprüche der Familie Steiner, die seit Generationen in Schlema im Erzgebirge im Bergbau arbeitet. Sie haben viele Schicksalsschläge einstecken müssen, aber irgendwie ist es immer weitergegangen. ...

… ist einer der Leitsprüche der Familie Steiner, die seit Generationen in Schlema im Erzgebirge im Bergbau arbeitet. Sie haben viele Schicksalsschläge einstecken müssen, aber irgendwie ist es immer weitergegangen. Auch Luisa, die jüngste Generation und Vermessungstechnikerin bei der Wismut, arbeitet ehrenamtlich im Besucherbergwerk unter Tage.

„Ein Bergmann weint nicht“ hat ihr Urgroßvater Wilhelm von Kind an gelernt, und er hat auch fast nie geweint. Doch das Verschwinden seines Sohns Rudolf geht ihm und auch 2019 noch nahe. Rudolf ist 1951 während seiner Schicht spurlos verschwunden, und obwohl sie jahrelang alles versucht haben, konnten sie sein Schicksal nie aufklären, 1990 wurde er für tot erklärt. Aber sie sind überzeugt, dass noch irgendwo Aufzeichnungen darüber existieren, schließlich war das damals alles Sperrbezirk und wirklich alles wurde protokolliert. Darum soll sich Luisa jetzt noch einmal auf die Suche machen. „Aber du gibst nicht auf, nicht wahr? Du findest endlich heraus, was passiert ist.“ (S. 147)

Anhand von Familie Steiner erzählt Katie Naumann, wie sich Schlema und der Bergbau seit Beginn des 20. Jahrhunderts verändert haben. Zuerst wurde Kobalt abgebaut, dann wurde radiumhaltiges Wasser entdeckt und das Kurbad gegründet, bis erst die Nationalsozialisten und dann „die Russen“ das Uran für sich requirierten. Das alles wurde auf dem Rücken der Arbeiter und ihrer Familien ausgetragen. Sie förderten das Uran oft ohne besondere Hilfsmittel und Schutzmaßnahmen, selbst die Kinder sortierten schon strahlende Schlackebrocken. Es kam immer wieder zu teils dramatischen Unfällen – ein Menschenleben schien nicht viel wert zu sein. Besonders erschreckend fand ich auch die Beschreibung, wie an Frauen und Kindern für eine Portion Milch während des 2. WKs kostenlose „Heilbehandlungen“ mit Radon ausprobiert wurden …

Die Bergleute sind raue Menschen, von ihrer Arbeit unter Tage und der Umgebung geformt. Zu DDR-Zeiten haben auch Frauen wegen des überdurchschnittlichen Lohns jahrzehntelang im Berg geschuftet, die Kinder wurden vom Staat versorgt und erzogen. Aber die Familie hält immer zusammen und man sagt sich jeden Morgen „Auf Wiedersehen“, damit abends alle gesund und munter heimkehren. „Ich habe gehört, dass manchmal Leute im Berg verschwinden, ist da was dran?“ „Auch aus meiner Familie sind schon Männer im Berg geblieben.“ (S. 12)

Mir gefällt, wie regionale Bräuche, politische Ereignisse und die verschiedenen Staatsformen in die Handlung einfließen. Außerdem wird sehr anschaulich beschrieben, wie sich das Aussehen des Ortes im Laufe der Zeit immer wieder verändert und was es für die Bewohner bedeutet, wenn Häuser und Straßen plötzlich mehrere Meter absacken, weil der Boden vom jahrhundertelangen Abbau zerlöchert ist wie ein Schweizer Käse.

„Die Sehnsucht nach Licht“ von Kati Naumann ist eine extrem dramatische und erschütternde Familiengeschichte, die mich sicher so schnell nicht loslässt. Ich war selber schon oft im Kurbad Schlema und habe auch Radonbäder bekommen, aber die Geschichte des Ortes war mir nicht bekannt und ich glaube nicht, dass ich das Bad je wieder sorglos nutzen kann.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Zwei Briefe

Tausend Lichter über der Seine
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„Ich bekam zwei Briefe. Der eine enthielt eine schlechte Nachricht, der andere eine traurige. Und doch bescherten mir diese beiden Briefe auf den seltsam verschlungenen Wegen, die das Leben manchmal nimmt, ...

„Ich bekam zwei Briefe. Der eine enthielt eine schlechte Nachricht, der andere eine traurige. Und doch bescherten mir diese beiden Briefe auf den seltsam verschlungenen Wegen, die das Leben manchmal nimmt, am Ende und völlig unerwartet das schönste Weihnachtsfest meines Lebens.“ (S. 8)
Im ersten Brief erfährt die Übersetzerin Joséphine Beauregard, dass der kleine Pariser Verlag, für den sie arbeitet, leider schließen muss. Im zweiten Brief steht, dass ihr Onkel Albert ist gestorben ist und ihr sein Hausboot vererbt hat. Mit dem Hausboot verbindet sie wunderbare Erinnerungen an einen verzauberten Sommer ihrer Kindheit, eine Flusskreuzfahrt mit Albert. Gern würde sie es behalten, doch in der jetzigen Situation kann sie das viele Geld, dass es wert ist, gut brauchen. Sie will noch einmal auf dem Boot übernachten und ist sehr überrascht, als plötzlich ein fremder Mann und sein kleiner Hund zu ihr ins Bett kriechen …

Joséphine ist genauso eine Außenseiterin wie die Helden in den Romanen, die sie aus dem Finnischen übersetzt. Während ihr Vater und ihre Schwestern beruflich erfolgreich sind, macht sie ihren Job, weil er ihr Spaß macht. Auch einen festen Freund kann sie zum Leidwesen ihrer Familie nicht vorweisen. Bei den Treffen mit ihnen kommt sie sich immer wie die absolute Versagerin vor. Und jetzt scheint auch noch der Verkauf des Hausbootes zu platzen, weil der Fremde behauptet, Albert habe ihm es ihm für 10 Jahre vermietet und er denke nicht daran, es eher zu räumen.

Für Joséphine ändert sich gerade alles. Job weg, Lieblingsonkel tot und dann kann sie ihr Erbe nicht mal zu Geld machen. Außerdem ist da ihr heimlicher Freund, der sie seit Jahren hin- und ihre Beziehung geheim hält. Ob er dieses Jahr endlich Weihnachten mit ihr verbringt? Und nun muss sie sich auch noch mit diesem … Stoffel … auf dem Hausboot rumärgern!

Nicolas Barreau hat einen sehr warnherzigen Roman über die Vorweihnachtszeit in Paris geschrieben, über eine bezaubernde und eigenwillige Frau, die auf die große Liebe hofft und sich in der Zwischenzeit sehr unterhaltsame Streitgespräche mit dem Hausbootbesetzer liefert. Zum Glück hat sie Cedric, ihren allerbesten Freund, der fast immer ein Ohr und Zeit für sie hat. Joséphine und Cedric sind Protagonisten, die man im richtigen Leben gern als Freunde hätte, um mit ihnen zusammen in der Vorweihnachtszeit Paris unsicher zu machen.

„Tausend Lichter über der Seine“ ist eine ganz zauberhafte, romantische und sehr berührende weihnachtliche (Liebes-)Geschichte. Ein Buch wie eine bittersüße Umarmung, eine kuschelige Decke, eine heiße Schokolade und eine Tüte heiße Maronen.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Schuldig

Der Henker von Hamburg
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Hauptkommissar Hauke Sötje ist ganz froh, als er wegen eines Toten die Oper „Tristan und Isolde“ nicht hören muss, zu der ihn seine Frau Sophie hatte. Dadurch verpasst er allerdings auch den spontanen ...

Hauptkommissar Hauke Sötje ist ganz froh, als er wegen eines Toten die Oper „Tristan und Isolde“ nicht hören muss, zu der ihn seine Frau Sophie hatte. Dadurch verpasst er allerdings auch den spontanen Auftritt der grandiosen, atemberaubend schönen und jungen italienischen Nachtigall Carlotta Francini. Während sich Hauke also dem Erhängten widmet, dem man einen Zettel mit der Aufschrift „Schuldig“ in die Taschen gesteckt hat, wird Sophie Zeuge, wie sich Carlotta nach dem Konzert in ihrer Garderobe mit einem Mann streitet. Bald tauchen weitere Erhängte auf – und alle hatten in der Vergangenheit scheinbar mit Carlotta zu tun ...

„Der Henker von Hamburg“ ist bereits der 5. Band der Reihe mit Hauke Sötje und Sophie und Anja Marschall hat es geschafft, mich wieder sofort in deren Kosmos zu ziehen. Die beiden sind inzwischen verheiratet und haben eine kleine Tochter, und während Hauke langsam aber stetig Karriere macht, fühlt sich Sophie unterfordert und vermisst die früheren Abenteuer. Darum kann sie auch Carlottas Angebot, ihre Begleitung und Freundin zu werden, nicht abschlagen, obwohl die mehr als nur ein Geheimnis zu haben scheint.

Der Fall um die erhängten Toten gestaltet sich für Hauke und seine Mitarbeiter sehr kniffelig, da es sich bei ihnen ausnahmslos um angesehene Mitglieder der Gesellschaft handelt und ihnen ihr Vorgesetzter, Polizeirat Roscher, im Nacken hängt. Sie finden einfach kein Motiv und der Täter hat kaum Spuren hinterlassen.

Sophie steckt in einer Zwickmühle. Sie mag Carlotta seht, weiß aber nicht, ob sie ihr wirklich trauen kann. Carlotta ändert immer wieder kurzfristig ihre Pläne und hängt ihren männlichen Begleitschutz ab. Außerdem spielt sie die verschiedenen Bewerber um ihre Gunst geschickt gegeneinander aus und wickelt ihr Gegenüber gekonnt um den Finger. Sie hat es faustdick hinter den Ohren, ist eine sehr unabhängige junge Frau und wiegelt Sophie auf, es ihr gleich zu tun. Wobei es Sophie schon reichen würde, wenn Hauke sie wieder in seine Arbeit einbezieht – zumal Polizeirat Roscher nichts dagegen hat.

Anja Marschall hat diesen Fall wieder extrem spannend und packend gestaltet, denn obwohl ich mit einem Teil der Lösung richtig lag, war es am Ende ein Täter, den ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Was für ein Plot-Twist, einsame Spitze.
Ich mag auch, wie der Alltag der Ermittler in die Handlung einfließt und dass man erfährt, wie kleinteilig die Polizeiarbeit war, wie die Ermittlungen damals abliefen und was für Hilfsmittel und Methoden angewandt wurden. Ein besonderes Highlight waren die Verweise auf die Kindermörderin Elisabeth Wiese (Haukes letzten Fall) und den versoffenen Henker, den es wirklich gab.

5 Sterne für diesen phantastischen historischen Krimi und vielleicht darf Sophie im nächsten Teil dann endlich ganz offiziell mit ermitteln.

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Der Schatten von Berlin

Felix Blom. Der Häftling aus Moabit
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„Felix Blom, der Meister der Tarnung und Täuschung, der Mann mit den goldenen Fingern, der König der Diebe.“ (S. 24) wird im Juni 1878 nach drei Jahren endlich aus der Isolationshaft in Moabit entlassen. ...


„Felix Blom, der Meister der Tarnung und Täuschung, der Mann mit den goldenen Fingern, der König der Diebe.“ (S. 24) wird im Juni 1878 nach drei Jahren endlich aus der Isolationshaft in Moabit entlassen. Blom will jetzt vor allem zwei Dinge: Rache, denn er hat für einen Raub gesessen, den der nicht begangen hat, und seine ehemalige Verlobte Auguste zurückgewinnen. Allerdings hat er alles verloren und muss innerhalb von drei Tagen eine Wohnung und eine Arbeit finden, sonst wandert er wieder in den Bau. Von einem alten Bekannten bekommt er eine Wohnung in dem Armenviertel zur Verfügung gestellt, aus dem er ursprünglich stammt, und da er keine andere Arbeit findet, überzeugt er seine Nachbarin Mathilde Voss, die eine Privatdetektei betreibt, ihn anzustellen. Schon am zweiten Tag in seinem neuen Zuhause findet er ein Brief aus teurem Büttenpapier vor seiner Tür: „Binnen weniger Tage wirst Du eine Leiche sein.“ (S. 61) Er vermutet, dass der neue Verlobte seiner Auguste dahintersteckt. Aber dann tauchen erste Leichen auf, die die gleiche Nachricht in der Tasche tragen – ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn die letzte Nachricht des Mörders ist stets: „Binnen dreißig Stunden musst du eine Leiche sein.“ (S. 31)

„Felix Blom – Der Häftling aus Moabit“ ist der Auftakt einer neuen Reihe der österreichischen Autorin Alex Beer und spielt im Berlin der Jahrhundertwende.
Ich mag die beiden Ermittler sehr und fand ihre Wortgefechte beim Zusammenraufen und Grenzen austesten ausgesprochen unterhaltsam.
Blohm stammt aus armen Verhältnissen und hat sich nach oben „gearbeitet“, eine falsche Biographie ersonnen und als reicher Erbe ausgegeben, um seinen Reichtum erklären zu können.
Mathilde Voss war eine Edelprostituierte, die schon für ihrem Stammkunden spioniert und damit gutes Geld verdient hatte. Als der starb, hörte sie auf und gründete die Detektei – nur leider will niemand eine Frau engagieren. Sie und Blom helfen sich durch seine Anstellung gegenseitig.
In ihrem ersten Fall geht es um verschwundene Porzellanlieferungen aus China, für dessen Aufklärung sie tief in die Berliner Unterwelt mit seinen Bandenkriegen eintauchen müssen. Dabei stoßen sie auf die Gemeinsamkeit der Toten mit den Nachrichten – nur, warum auch Blom bedroht wird, erschließt sich ihnen lange nicht.

Alex Beer konfrontiert Blom und Mathilde mit mächtigen Gegnern. Da ist zum einen der Mörder, dessen Identität und Intension allen ein Rätsel ist und zum anderen der Kriminalkommissar Ernst Cronenberg und sein Assistent Bruno Harting. Die jagen den Mörder ebenfalls und wollen Blom gleichzeitig so schnell wie möglich zurück ins Gefängnis befördern.

Geschickt verwirrt die Autorin ihre Leser mit immer neuen Verdächtigen und Tathypothesen und obwohl man die Lösung die ganze Zeit vor Augen hat, habe ich sie einfach nicht gesehen – das ist extrem raffiniert gemacht.
Auch das Setting des alten Berlins mit seinen Armenvierteln, Eckkneipen und der gegensätzlichen Welt der Schönen und Reichen hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Mein Fazit: Ein toller Reihenauftakt mit einem ehemaligen Häftling, Hochstapler und Meisterdieb und einer früheren Edelprostituierten, die den spannenden und temporeichen Wettlauf gegen einen einfallsreichen Mörder gewinnen müssen.

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