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Veröffentlicht am 09.11.2022

Das vierte Abenteuer für Charles und Anna

Im Bann der Wölfe
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Das vierte Abenteuer von Charles und Anna Cornick führt das Paar nach Arizona. Joseph Sani, ein alter Freund von Charles, lädt die beiden ein auf seine Ranch, wo sie für Anna ein Reitpferd aussuchen wollen. ...

Das vierte Abenteuer von Charles und Anna Cornick führt das Paar nach Arizona. Joseph Sani, ein alter Freund von Charles, lädt die beiden ein auf seine Ranch, wo sie für Anna ein Reitpferd aussuchen wollen. Vor Ort erfährt Charles, dass sein Freund krank ist und nicht mehr lange zu leben hat. Im Gegensatz zu Charles ist er kein Werwolf und weigert sich auch, sich verwandeln zu lassen. Josephs Vater Hosteen, ebenfalls ein Werwolf, kann das nur schwer akzeptieren. Aber eine Verwandlung gegen den Willen dieser Person würde harte Konsequenzen nach sich ziehen, auch für den Sohn des Marrok. Oder ganz besonders für ihn.
Aber es gibt noch andere Probleme, denn anscheinend ist ein mächtiges Feenwesen in der Stadt und entführt Kinder, die es dann durch so genannte Doppelgänger ersetzt. Wenn es Charles und Anna nicht gelingt, den Fae zu aufzuhalten, ist ein Krieg zwischen dem Feenvolk und den Menschen unausweichlich. Und das hätte auch für die Werwölfe fatale Folgen.

Auch dieser vierte Teil der Alpha & Omega-Reihe von Patricia Briggs hat mir wieder sehr gut gefallen. Im Gegensatz zu den Mercy-Thompson-Büchern, wird hier in der dritten Person erzählt, mal aus Annas, mal aus Charles' Sicht. Das passt sehr gut, da ja auch beide in dieser Serie die Hauptfiguren sind.
Auch ist die Alpha & Omega-Reihe düsterer, denn Charles ist als Vollstrecker im Rudel seines Vaters eben auch ein eher düsterer Charakter. Er darf nicht allzu viele Emotionen zeigen, sonst könnte er seinen Job nicht machen. Es ist aber schön zu sehen, dass er mit Hilfe seiner Gefährtin Anna, einer Omega-Wölfin, immer mehr lernt, auch mal Gefühle zuzulassen, zumindest ihr gegenüber.

Spannend und emotional, mit interessanten Charakteren. Ein Jahrhunderte alter Werwolf, der einen menschlichen Sohn hat, der im Sterben liegt, sich aber nicht verwandeln lassen will. Eine Frau und Mutter, die in einen Werwolf verwandelt wird, weil sie sonst gestorben wäre. Kinder, die von ihren Eltern gestohlen und durch so gute Doppelgänger ersetzt werden, dass es niemand merkt. Vielleicht kennt der eine oder andere den Begriff "Wechselbalg" aus der Mythologie. Und ein Wesen aus der Feenwelt, das mit den guten Feen im Märchen rein gar nichts zu tun hat.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Das Geheimnis von Baneberry Hall

HOME – Haus der bösen Schatten
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Nach dem Tod ihres Vaters erbt Maggie Holt das Haus ihrer Kindheit, dem man unheimliche Dinge nachsagt. Vor fünfundzwanzig Jahren floh die ganze Familie eines Nachts Hals über Kopf aus dem Haus und kehrte ...

Nach dem Tod ihres Vaters erbt Maggie Holt das Haus ihrer Kindheit, dem man unheimliche Dinge nachsagt. Vor fünfundzwanzig Jahren floh die ganze Familie eines Nachts Hals über Kopf aus dem Haus und kehrte nie zurück. Maggie selbst hat keine Erinnerung an die Geschehnisse dieser Zeit und auch nicht an die Nacht selbst. Nun stellt sich die Frage, was sie mit dem Haus tun soll. Behalten oder verkaufen? Nachdem sie sich für das zweite entscheidet, steht allerdings fest, dass sie Baneberry Hall noch einmal sehen muss. Vielleicht kann sie so ihre verschütteten Erinnerungen wach rufen und endlich herausfinden, ob die Geschichte über das "Haus der Schrecken" wahr ist. Denn so nannte Maggies Vater das Buch, das er nach ihrer Flucht schrieb. Eine Geistergeschichte, von der er behauptet, sie wäre genau so passiert. Und die ihre gesamte Kindheit und Jugend geprägt hat, sie oft zur Außenseiterin und zum Freak machte.

"Home - Haus der bösen Schatten" ist mein erstes Buch von Riley Sager. Und ich muss sagen, ich fand es richtig gut. Spannend von Anfang bis Ende, sowohl Maggies Geschichte, als auch die Kapitel aus dem "Roman." Seite für Seite wird eine bedrohliche Atmosphäre aufgebaut, Geheimnisse kommen ans Licht und die Vergangenheit des Hauses tut sein Übriges dazu.
Ich wusste bis zum Schluss nicht, wo die Reise hingeht. Ist doch alles so passiert wie in Ewans Buch? Waren tatsächlich Geister am Werk in Baneberry Hall? Oder steckt etwas ganz Anderes dahinter?

Die Beschreibung des Hauses, die beklemmende Atmosphäre, der emotionale Druck, all das ist sehr gut dargestellt. Auf der einen Seite ist Maggie davon überzeugt, dass es keine Geister gibt und die Handlung im Roman unmöglich wahr sein kann. Aber das würde wiederum bedeuten, dass ihr Vater vielleicht ein Mörder ist. Was wäre schlimmer?

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, besonders in den Kapiteln, die aus dem Roman sind. Alles lief wie ein Film vor meinen Augen ab. Und ich könnte mir das gesamte Buch auch sehr gut als Film vorstellen. Ebenfalls sehr gelungen fand ich den Mix zwischen Maggies Geschichte in der Gegenwart und dem Roman ihrer Familie. Ich habe mich immer gefragt, ob das wirklich alles erfunden ist und wenn ja, warum?

Eine fesselnde Geschichte mit Gruselfaktor, die perfekt in diese Jahreszeit passt.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Fall 12 für Hunter und Garcia

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Detective Robert Hunter von der UV-Einheit in Los Angeles und sein Partner Carlos Garcia jagen einen perfiden Serienkiller. In ihrer Wohnung wird eine junge Frau an einem Angelhaken brutal ermordet aufgefunden. ...

Detective Robert Hunter von der UV-Einheit in Los Angeles und sein Partner Carlos Garcia jagen einen perfiden Serienkiller. In ihrer Wohnung wird eine junge Frau an einem Angelhaken brutal ermordet aufgefunden. Die blutige Art des Tötens ist nicht das Einzige, das diesen Killer antreibt. Es beginnt mit der ersten Lektion: Angst. Dann folgen Schmerz und Tod. Er ist der Lehrmeister, der Mentor. Es dauert nicht lange, bis eine zweite Frau getötet aufgefunden wird und wieder wird eine Nachricht bei der Leiche gefunden. Hunter und Garcia ist klar, dass sie schnell einen Zusammenhang zwischen den beiden Frauen finden müssen, ehe der Killer sich das nächste Opfer sucht. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Der zwölfte Fall für die Ultra-Violet-Abteilung, kurz UV, der Polizei von Los Angeles. Hunter und Garcia sind gerade bei einer Grillparty, als sie den Anruf bekommen, dass eine brutal zugerichtete Leiche gefunden wurde und das dies nur ein Fall für die UV-Einheit sein kann.
Chris Carter hat ja in seinen Büchern schon viele Menschen auf brutale Weise sterben lassen, aber ihm fällt immer etwas Neues ein, um den Leser zu schocken. Beängstigend finde ich dabei, dass er sich auch durch seinen früheren Beruf und seine Tätigkeit als Kriminalpsychologe "inspirieren" lässt. Da fragt man sich, wie viel ist erfunden und wie viel ist tatsächlich so oder ähnlich passiert?

Von Anfang an fand ich die Geschichte spannend und fesselnd erzählt. Manchmal gibt es Andeutungen, die aber dann erst etwas später erklärt werden, dadurch bleibt man natürlich dran. Hunter kommt z. B. eine Idee in Bezug auf den Mörder, aber dann gibt es erst mal einen Perspektivwechsel und das nächste potentielle Opfer wird vorgestellt.
In der Ermittlungsarbeit gibt es auch Wendungen und Überraschungen. Immer wieder wird der Leser in die Irre geführt. Man fiebert mit bei der Suche nach dem Täter.

Die Auflösung ist schließlich ein wenig anders, als ich erwartet hatte, aber das macht das Buch auch ein wenig anders, als seine Vorgänger.

Carter hat hier ein wichtiges Thema angesprochen: Mobbing, gerade bei Kindern und Jugendlichen. Die daraus entstehenden Folgen für die Mobbingopfer bis hin zum Suizid dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Und im Zeitalter der Sozialen Medien sind die Folgen meiner Meinung nach noch verheerender.
Das rechtfertigt natürlich nicht die brutalen Morde des Täters, aber die Beweggründe und die Verzweiflung konnte ich nachvollziehen.

Fazit: Ein spannender Thriller, besonders im letzten Drittel, allerdings nichts für schwache Nerven und man sollte das Buch vielleicht nicht unbedingt abends allein zuhause lesen, wenn man eh ängstlich ist.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Die Frauen von Hampton Hall Teil 1

Der Faden der Vergangenheit
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Stockmill, England, im Jahr 1841. Lady Abigail Mahony kommt von einer mehrwöchigen Reise aus London zurück auf ihr Anwesen Hampton Hall. Am Straßenrand findet sie die halb verhungerte Arbeiterin Nelly ...

Stockmill, England, im Jahr 1841. Lady Abigail Mahony kommt von einer mehrwöchigen Reise aus London zurück auf ihr Anwesen Hampton Hall. Am Straßenrand findet sie die halb verhungerte Arbeiterin Nelly und ihren Sohn. Entsetzt hört sie, dass beide in der Baumwollfabrik ihres Mannes Anthony gearbeitet haben und erfährt zum ersten Mal von den schrecklichen Arbeitsbedingungen und Zuständen dort. Sie ist fest entschlossen, daran etwas zu ändern. Aber als Frau kann sie ohne die Zustimmung ihres Ehemannes nichts ausrichten und muss heimlich Pläne schmieden. Zusammen mit dem Verwalter der Fabrik und dem Vorsitzenden der Arbeitergewerkschaft versucht sie, diese in die Tat umzusetzen. Zu Gute kommt ihr dabei die wochenlange Abwesenheit ihres Mannes. Allerdings führt in dieser Zeit Anthonys Bruder George die Geschäfte und der darf nichts von den Veränderungen merken.

Im Jahr 2017 erbt die Staatsanwältin Melody Stewart das Haus "Abigails Place", das seit 180 Jahren unbewohnt ist, aber ihrer Familie gehört. Gerüchte ranken sich um ihre Ur-Ahnin Abigail. Sie soll sich aus dem Fenster gestürzt haben, nachdem ihr Geliebter gehängt wurde, weil er für sie einen Mord begangen hat. Aber ist das alles auch wahr? Gemeinsam mit dem Polizisten Dan liest sie die Tagebücher von Abigail und kommt hinter ein lange gehütetes Familiengeheimnis.

"Der Faden der Vergangenheit" ist der erste Teil der Trilogie rund um die "Frauen von Hampton Hall". Eine sehr schön geschriebene Familiengeschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt. Wobei ich sagen muss, dass mir der Teil, der in der Vergangenheit spielt, ein bisschen besser gefallen hat. Aber das ist meistens so bei solchen Büchern. Manchmal glaube ich, ich bin in der falschen Zeit geboren.

Lady Abigail Mahony ist eine starke Frau mit einem großen Herzen. Sie möchte so viel für die Arbeiter in der Stadt tun und hat ein schlechtes Gewissen, weil diese für einen Hungerlohn und unter unzumutbaren gesundheitlichen Bedingungen in der Fabrik ihres Mannes arbeiten und das im Grunde nur, damit sie im Reichtum leben kann. Aber als Frau ist sie in ihrer Zeit machtlos und kann offiziell nichts ohne Einverständnis ihres Ehemannes tun, schon gar nicht eine Fabrik leiten oder über die Finanzen verfügen. Daher muss sie dies heimlich tun, immer mit dem Gedanken, dass sie erwischt wird und ihre Helfer auch noch hart bestraft werden. Ich mochte Abigail sehr, ihren Mut und Einfallsreichtum und auch ihren Großmut, als es beispielsweise um die andere Frau ging. (ich will hier nicht zu viel verraten)
Auch ihr Helfer Oliver Rashleigh war mir sehr sympathisch und ich hoffe, die beiden haben eine Zukunft.

In der Gegenwart begleiten wir Melody bei ihren Recherchen in der Vergangenheit. Durch die Tagebücher erfährt sie, was ihre Vorfahrin Abigail für die Arbeiter getan und was sie riskiert hat. Sie erkennt Parallelen zu ihrem eigenen Leben und so findet sie durch die Ereignisse der Vergangenheit auch für sich einen neuen Weg.

Von Anfang an hat mich die Geschichte gefesselt. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig, man verliert sich in der Geschichte und vergisst mit der Zeit alles um sich herum. Ein perfekter Lesestoff für den Herbst. Ich bin sehr gespannt auf Teil 2 und 3, die ich sicher bald lesen werde.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Ein sehr persönlicher Fall für die Krähe

Brennende Narben
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Die Vergangenheit lässt der eigenwilligen Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky keine Ruhe. Vor zwanzig Jahren wurde ihre Mutter ermordet und der Mörder wurde nie gefunden. Zudem halten der Mord an einer ...

Die Vergangenheit lässt der eigenwilligen Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky keine Ruhe. Vor zwanzig Jahren wurde ihre Mutter ermordet und der Mörder wurde nie gefunden. Zudem halten der Mord an einer Edel-Prostituierten und ein Bombenanschlag auf der Autobahn das gesamte Kripo-Team in Atem. Eines Tages erhält Mara einen anonymen Tipp: "Der Wolf" sei in der Stadt. Als Mara endlich erkennt, dass sie und ihre Kollegen nur Spielfiguren in einem kaltblütigen Krieg sind, ist es fast zu spät.

Schwarze Kleidung, schwarze Haare, schwarze Augen und Tattoos. Von ihren Kollegen wird Mara Billinsky auch "Die Krähe" genannt, aber das kratzt sie wenig.
Seit zwanzig Jahren nagt der Tod ihrer Mutter an ihr, die sie damals Zuhause ermordet aufgefunden hat. Seitdem hat sie sich auch von ihrem Vater, einem bekannten Anwalt, mehr und mehr entfremdet, weil sie ihm vorwirft, nicht genug getan zu haben, um den Mörder ihrer Mutter zu finden. Nun scheint es neue Spuren zu geben.
Gleichzeitig muss die Kripo mehrere Todesfälle aufklären, die anscheinend zunächst nichts miteinander zu tun haben. Und wer ist der geheimnisvolle Anrufe, der Mara Tipps gibt, um Verbrecher auffliegen zu lassen?

Wie schon die anderen Teile spielt auch dieser in Frankfurt und es geht in erster Linie um Drogen- und Menschenhandel. Hier wird anhand der Prostituierten Anyana sehr deutlich, wie hilflos und verängstigt solche Opfer sind, die in gutem Glauben ihre Heimat verlassen um "ein besseres Leben" zu beginnen.
Von Beginn bis zum Ende ist die Geschichte spannend erzählt, meistens aus der Sicht von Mara, aber auch aus der anderer Personen. Oft gibt es einen Perspektivwechsel zwischen den Kapiteln, was die Spannung zusätzlich aufrecht erhält.
Alle Charaktere sind gut ausgearbeitet, auch die Nebenfiguren, und es gibt nicht nur schwarz und weiß, gut und böse, was die Geschichte authentischer macht.

"Brennende Narben" ist der dritte Teil der Thriller-Reihe und auch wenn die Fälle in sich abgeschlossen sind, empfehle ich, die vorherigen Teile zu lesen. So lernt man auch Mara besser kennen, versteht ihre Handlungen und kann ihre Entwicklung besser nachvollziehen.

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