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Veröffentlicht am 07.12.2022

Spannender Roman mit Psychothriller-Elementen, der zu fesseln weiß

Die Haushälterin
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Jodi Bishop ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit ihrer Familie in Toronto. Sie ist erfolgreiche Maklerin und ernährt mit ihrem Einkommen die Familie, da ihr Mann als Autor noch nicht so erfolgreich ...

Jodi Bishop ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit ihrer Familie in Toronto. Sie ist erfolgreiche Maklerin und ernährt mit ihrem Einkommen die Familie, da ihr Mann als Autor noch nicht so erfolgreich ist und seinen aktuellen Roman erst mal fertigstellen muss.
Jodi kümmert sich neben ihrer eigenen Familie auch um ihre alternden Eltern, da ihre Mutter seit Jahren an Parkinson erkrankt ist und ihr Vater mittlerweile auch auf den 80. Geburtstag zusteuert und die Pflege der Mutter alleine nicht mehr schaffen kann.
Ihre Schwester Tracy, die vom Vater immer bevorzugt wurde, kümmert sich leider wenig und unterstützt ihre Schwestern kaum.
Daher entschließt sich Jodi, eine Haushälterin für die Eltern zu suchen, damit beide Unterstützung erhalten.
Die nette und hilfsbereite Elyse scheint ein Glücksgriff zu sein, denn sie hat Erfahrung und gute Referenzen.
Jodi gelingt es mit Hilfe ihrer Schwester den skeptischen Vater zu überzeugen und Elyse wird eingestellt. Doch schon bald geschehen merkwürdige Dinge und Jodi beobachtet beunruhigende Veränderungen an ihren Eltern. Dann stirbt die Mutter überraschend und Jodi beginnt sich zu fragen, ob im Haushalt der Eltern noch alles mit rechten Dingen zugeht.

Jodi erzählt die Geschichte in der Ich-Form, was uns tief in ihre Gedanken und Gefühle blicken lässt. Schnell ist klar, dass sie sich zwischen allem sehr aufreibt. Ihr Beruf verlangt von ihr oft ungewöhnliche Arbeitszeiten, was ihr die Kritik ihres Mannes einbringt, der die Kinder nicht hüten möchte, weil er Ruhe zum Schreiben braucht. So kommt es oft zu Reibereien zwischen den Eheleuten und um die Ehe steht es nicht besonders. Dazu kommt die Hilfe für die Eltern, wo sie bei ihrem Vater oft auf Ablehnung stößt und ihm nichts recht machen kann. Auch die Beziehung zu ihrer Schwester ist nicht besonders und von dort bekommt sie auch kaum Hilfe.
Ich hätte Jodi oft schütteln mögen, weil sie sich das alles gefallen lässt, von allen drei Personen. Sie lässt sich einschüchtern, sogar beleidigen und unter Druck setzen, aber sie macht einfach weiter. So würde ich mich nicht behandeln lassen. Aber als Figur fand ich Jodi von der Autorin sehr gut gezeichnet.

Die Haushälterin Elyse wirkt auf den ersten Blick wie ein rettender Engel, den der Zufall geschickt hat. Sie ist hilfsbereit, gütig, freundlich und scheint auch sehr erfahren zu sein. Ich dachte beim Lesen gleich, dass es viel zu schön ist, um wahr zu sein.

Es war sehr spannend zu erleben, wie sich im Haushalt von Jodis Eltern die Dinge mehr und mehr verändern. Schon bald muss Jodi sich anmelden, wenn sie ihre Mutter besuchen möchte und mir entstand der Verdacht, dass Elyse in dem Haushalt immer mehr das Zepter übernimmt. Doch was dann noch alles geschieht, ließ sich nicht erahnen oder vorhersehen. Aber auch in Jodis eigenem Leben geschehen Dinge, die teilweise auf ihre Eheprobleme zurückzuführen sind.
Zwischenzeitlich zog sich das allerdings ein bisschen und ich konnte einige Reaktionen von Jodi nicht nachvollziehen bzw. hätte sicherlich anders gehandelt.

Der Roman zeigt auf eindrückliche Weise, wie sich Menschen manipulieren lassen ohne es selbst zu bemerken. In diesem Fall geschieht die Manipulation sehr subtil und schleichend aber skrupellos. Dabei war wenig vorhersehbar und dadurch steigerte sich der Spannungsbogen allmählich aber stetig. Dazu bietet die Autorin noch einige Twists und Überraschungen, die ich so nicht erahnt hätte. Auch das Ende hat noch mal eine Wendung, die überraschend war.

„Die Haushälterin“ ist ein spannender Roman mit Psychothriller-Elementen, der mich in seinen Bann gezogen und auch emotional aufgewühlt hat. „Trau, schau wem“ ist hier das Motto, das auch zum Nachdenken anregt!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 03.12.2022

Emotionale Suche nach den eigenen Wurzeln

Mütter hat man nie genug
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Die 29-jährige Stefanie Gruber stammt aus einem wohlbehüteten Elternhaus und hat eine enge Beziehung zu ihrem jüngeren Bruder Felix. Sie betreibt in der Passauer Innenstadt eine eigene kleine Werkstatt ...

Die 29-jährige Stefanie Gruber stammt aus einem wohlbehüteten Elternhaus und hat eine enge Beziehung zu ihrem jüngeren Bruder Felix. Sie betreibt in der Passauer Innenstadt eine eigene kleine Werkstatt als Bogenbauerin und ist verlobt mit Bertram, dem Sohn einer wohlhabenden Unternehmerfamilie.
Durch ein Internetangebot kommt Felix auf die Idee, Ahnenforschung zu betreiben und schickt DNA-Proben von sich und Stefanie an ein Labor. Das Ergebnis erschüttert Stefanies heile Welt, denn es stellt sicher heraus, dass die beiden nicht miteinander verwandt sind.
Sie konfrontieren die Eltern damit und diese geben dann zu, dass Stefanie adoptiert ist. Sie dachten damals, dass sie keine eigenen Kinder bekommen könnten, waren für eine legale Adoption schon zu alt und haben daher über dunkle Kontakte eine illegale Adoption durchgeführt.
Stefanie ist tief enttäuscht und bricht zunächst den Kontakt zu den Eltern ab. Den engen Kontakt zu Felix hält sie aber aufrecht und dieser unterstützt sie auch. Stefanies Verlobter Bertram dagegen, hat wenig Verständnis für ihre Identitätskrise und plant lieber mit seiner Mutter ein großes Verlobungsfest. Aber für Stefanie steht nun die Suche nach ihrer leiblichen Mutter an erster Stelle.

Anfangs wird die Handlung in zwei Handlungsfäden auf zwei Zeitebenen erzählt. Die Gegenwart mit Stefanie und im Jahr 1990 erleben wir die Hebamme Paula, deren größter Wunsch es ist, ein eigenes Kind zu haben. Das was sie unternimmt, um sich diesen Wunsch zu erfüllen, war in meinen Augen kriminell, doch sie schafft es. Die Ereignisse der beiden Handlungsstränge werden wechselnd erzählt und durch die Verknüpfung, die man beim Lesen erhält, hat man als Leser gegenüber Stefanie einen Wissensvorsprung. Der Handlungsfaden um Paula endet dann abrupt mit einem Cliffhanger.

In der Gegenwart habe ich Stefanie auf der spannenden Suche nach ihren Wurzeln begleitet. Ihren inneren Konflikt und ihre Zerrissenheit, nicht mehr zu wissen, wer sie denn nun eigentlich ist, konnte ich gut nachvollziehen und ich habe ständig mit ihr gefiebert und gehofft, dass sie erfolgreich sein wird.
Wenig Verständnis hatte ich dafür, dass sie sich von ihrem Verlobten und dessen Mutter so unter Druck setzen lässt. Das war schon fast übergriffig, was die beiden da veranstaltet haben. Glücklicherweise erkennt das auch Stefanie und löst die Verlobung.
Stefanies Suche gestaltet sich spannend und schwierig. Immer wieder kommt sie kleine Schrittchen voran und erleidet dann wieder einen Rückschlag. Oft erscheint die Suche aussichtslos und dann gibt es wieder neue Ansätze und ich habe immer gehofft, dass sie nicht aufgibt. Bei der Suche führt uns die Autorin an schöne Schauplätze, die auch anschaulich geschildert werden.
Stefanie und Felix, der sie bei ihrer Suche oft begleitet, lernen auch interessante und liebenswerte Menschen kennen, die für beide Veränderungen in ihrem Leben bringen werden. Das reichert die Handlung noch einmal an und bringt auch Romantik in die Geschichte, die ansonsten oft sehr emotional und bewegend ist.

Interessant fand ich die Einblicke in Stefanies Beruf als Bogenbaumeisterin, denn dieser Beruf war mir so als Handwerk bisher nicht bekannt. Auch das Thema des Kinderschmuggels aus osteuropäischen Ländern wird aufgegriffen und in die Handlung eingebunden.

Einiges in der Handlung war etwas vorhersehbar und es gab auch ein paar kleine Zufälle zuviel, was aber der Spannung bei der Suche nicht geschadet hat.

„Mütter hat man nie genug“ ist ein Roman über die Suche nach den eigenen Wurzeln und der Identität. Spannung, vielfältige Emotionen und schöne Handlungsorte bilden einen gelungenen Mix und machen den Roman zu einer unterhaltsamen Geschichte, die ich gerne weiterempfehle!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 16.11.2022

Charmante Geschichte über eine Zufallsbegegnung und die Folgen

Das Glück auf Gleis 7
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Der Roman erzählt die Geschichte von Emma und Jamie. Beide leben in Brighton und pendeln jeden Morgen mit Zug nach London zur Arbeit.
Emma, die als Visagistin für eine TV-Morningshow arbeitet, liebt ihre ...

Der Roman erzählt die Geschichte von Emma und Jamie. Beide leben in Brighton und pendeln jeden Morgen mit Zug nach London zur Arbeit.
Emma, die als Visagistin für eine TV-Morningshow arbeitet, liebt ihre Heimatstadt und das Pendeln. Sie könnte sich nicht vorstellen, nach London zu ziehen.
Jamie dagegen, mag das Pendeln gar nicht und überlegt, ob er nicht doch umziehen soll. Er ist gelernter Koch und arbeitet sich gerade im familieneigenen Verlag ein, der Kochzeitschriften verlegt. Er soll bald die Leitung des Verlages von seinem Vater übernehmen. Doch eigentlich kocht er viel lieber und fühlt sich mit der Aufgabe völlig überfordert.
Diese beiden völlig unterschiedlichen Menschen lernen sich zufällig kennen und schließen Freundschaft. Aber können die beiden vielleicht mehr füreinander sein als Freunde?

Die Geschichte wird wechselnd in Kapiteln aus der Sicht von Emma und Jamie jeweils in der Ich-Form erzählt. So lernt man beide zu Anfang gut in ihrer jeweiligen Situation kennen und ist nah an ihren Gedanken und Empfindungen.
Emma ist seit vielen Jahren mit Tyler zusammen, mit dem sie bis vor kurzem auch zusammengelebt hat. Da er sie jedoch einmal betrogen hat, ist sie vorübergehend bei ihrer Schwester und deren Lebenspartnerin eingezogen. Und auch wenn er beteuert, dass es nur diese eine Mal geschehen ist, zweifelt Emma nun erneut an ihm und ihrer Beziehung, da er mit einer anderen Frau gesehen wurde.

Jamie hat Koch gelernt, da er den Verlag seiner Familie übernehmen soll, der Kochzeitschriften herausgibt. Doch vor dieser Aufgabe hat er Angst, denn er mag es nicht, vor Menschengruppen zu sprechen und ist eher zurückhaltend. Schnell war mir klar, dass es sich dabei um eine richtige Angststörung handelt, die Jamie auf die falsche Weise bekämpft.

Jeden Morgen steigt Emma mit einem Kaffee und einem Croissant in den Zug und setzt sich auf ihren angestammten Platz. Bis eines Tages Jamie auf diesem Platz sitzt und sie sich neben ihn setzen muss, da der Zug ansonsten voll ist. So kommen die beiden ins Gespräch, denn Jamie macht sich über Emmas ungesundes Frühstück lustig, während er eher Smoothies bevorzugt.
Mit der Zeit treffen sich die beiden regelmäßig und lernen sich durch viele Gespräche kennen und erzählen sich einiges aus ihrem Leben. Seine Angst verschweigt Jamie ihr aber.

Der Schwerpunkt der Handlung sind tatsächlich die täglichen gemeinsamen Zugfahrten. Hier kommt es zu guten Gesprächen und tollen Dialogen und beide erhalten auch jeweils durch den anderen Denkanstöße.
Bis dann aber richtig Fahrt in die Handlung kommt und etwas geschieht, dauert es eine Weile. Das zog sich ein bisschen hin.
Aber es war schön zu erleben, dass sich diese beiden sehr unterschiedlichen Menschen, die quirlige lebenslustige Emma und der zurückhaltende, ängstliche Jamie, gegenseitig viel geben können.
Man könnte fast sagen, dass sich hier wirklich Gegensätze angezogen haben. Beide beginnen unabhängig voneinander Dinge in ihrem Leben zu verändern und sie entwickeln auch Gefühle füreinander.
Gebannt habe ich verfolgt, ob sie als Liebespaar zueinander finden können und werden.

Gut gefallen hat mir an dieser Geschichte die Ausarbeitung der beiden Protagonisten, denn ich kam ihnen wirklich nahe und konnte ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen bzw. mich in sie hineinversetzen.
Die Handlung verläuft eher ruhig aber es gibt doch viele unterschiedliche Emotionen, denn es kommt zu humorvollen aber auch traurigen, nachdenklichen und romantischen Momenten. Dadurch ist ein schöner Mix entstanden, der der Liebesgeschichte auch etwas Tiefe gibt, denn es werden auch ernstere Themen, wie z. B. die Angststörung angesprochen.

„Das Glück auf Gleis 7“ ist ein unterhaltsamer Roman mit Charme, Witz und etwas Tiefgang. Er erzählt eine Liebesgeschichte, die authentisch wie aus dem Leben gegriffen daherkommt. Ein lebendiger Schreibstil und vielfältige Emotionen machen den Roman zu einem schönen Lesevergnügen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 14.11.2022

Unterhaltsamer Winterroman in St. Peter-Ording mit Weihnachtsstimmung

Wintermeer und Bernsteinherzen
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Finja betreibt in Hamburg eine eigene Praxis für Naturheilverfahren. Doch der Zulauf ist nicht so hoch, wie sie sich das erhofft hat und sie gerät in finanzielle Probleme. Aber ihre ehemalige Chefin, die ...

Finja betreibt in Hamburg eine eigene Praxis für Naturheilverfahren. Doch der Zulauf ist nicht so hoch, wie sie sich das erhofft hat und sie gerät in finanzielle Probleme. Aber ihre ehemalige Chefin, die Leiterin eines Maklerbüros, hat einen Auftrag für sie, dessen Provision Finjas Probleme lösen könnte. Sie setzt auf Finjas Spürnase und schickt sie nach St. Peter-Ording, wo sie ein exklusives Haus für einen berühmten Schauspieler finden soll, der auch noch ganz besondere Wünsche an das Haus hat. Finja findet Unterkunft auf einem Reiterhof und lernt durch einen kleinen Notfall den Zahnarzt Jesper kennen. Und so ist Finja nicht nur auf der Suche nach einem Haus sondern hat schon etwas gefunden, wovon sie noch nichts ahnt.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, der im Jahr 1985 spielt. Er erzählt von der jungen Mutter Susanne, die mit ihrer kleinen Tochter vor ihrem gewalttätigen Ehemann flieht. Sie findet Zuflucht in St. Peter-Ording im Barnsteenhus, das zu dieser Zeit das Pfarrhaus ist. Dort wird sie liebevoll aufgenommen und bekommt Hilfe.
Am Ende der Geschichte schließt sich der Kreis zu diesem Prolog, was mir gut gefallen hat.

Genau dieses Barnsteenhus entdeckt Finja gleich als erstes, als sie sich in St.Peter-Ording auf die Suche nach einem Haus für den Schauspieler macht. Das Haus würde alle seine Anforderungen erfüllen. Jetzt muss Finja nur noch herausfinden, wem das Haus gehört und diesen davon überzeugen, es an den Schauspieler zu verkaufen, der signalisiert hat, dass Geld keine Rolle spielt.
Finja beginnt mit Recherchen und lernt durch ein kleinen Notfall den Zahnarzt Jesper kennen. Er ist ihr gleich sympathisch und offenbar beruht das auf Gegenseitigkeit.

Es war schön, mit Finja durch St. Peter-Ording zu streifen und sie dabei zu beobachten, wie sie versucht herauszufinden, wem das Haus gehört und ob dieser wohl verkaufen wird. Doch je mehr sie über das Haus herausfindet desto mehr kommt sie zu der Überzeugung, dass dieses Haus wohl nicht käuflich zu erwerben ist und eigentlich möchte sie das auch irgendwann gar nicht mehr. Daher sucht sie Alternativen.
Die Geschichte des Barnsteenhus, die sich nach und nach offenbart, ist herzerwärmend und berührend.

Schon bei Finjas Suche nach einer Unterkunft, die sie auf einem Reiterhof findet, begegnet man „alten Bekannten“ aus früheren Romanen der Autorin und es gibt auch weitere Wiedersehen mit früheren Protagonisten, was mir richtig gut gefallen hat.
Auch auf dem Reiterhof kommt es zu vielen schönen und warmherzigen Begegnungen und Momenten. Finja ist dort schnell freundschaftlich aufgenommen. Die Romanze mit dem Zahnarzt Jesper beginnt sehr zart und langsam und hält sich auch mehr im Hintergrund der Handlung.

Das Setting in St. Peter-Ording ist von der Autorin gewohnt bildhaft und anschaulich beschrieben und vermittelt eine schöne winterliche Atmosphäre. Die Handlung spielt in der Vorweihnachtszeit und so kommt es auch zu einigen passenden kulinarischen Genüssen und Weihnachtsvorbereitungen.
Zu den kulinarischen Genüssen gibt es im Anhang noch eine Reihe Rezepte.

„Wintermeer und Bernsteinherzen“ ist ein warmherziger, winterlicher Roman, der neben der Liebe noch von Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe erzählt. Er verbreitet eine schöne winterliche Atmosphäre und erzeugt auch ein bisschen weihnachtliche Stimmung.
Und so empfehle ich diesen Roman gerne für kuschelige Lesestunden mit Wohlfühlatmosphäre!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 10.11.2022

Schöne weihnachtliche Geschichte mit Romantik und viel Winterfeeling

Weihnachtsreise zum Nordlicht
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Christy plant mit ihrem Mann Seb und ihrer kleinen Tochter das Weihnachtsfest in Lappland bei ihrer Tante Robyn, einer Schwester ihrer verstorbenen Mutter, zu verbringen. Sie hatte Robyn zuletzt als kleines ...

Christy plant mit ihrem Mann Seb und ihrer kleinen Tochter das Weihnachtsfest in Lappland bei ihrer Tante Robyn, einer Schwester ihrer verstorbenen Mutter, zu verbringen. Sie hatte Robyn zuletzt als kleines Mädchen gesehen, denn ein Zerwürfnis zwischen den Schwestern führte dazu, dass Christys Mutter den Kontakt abbrach. Nun freut sich Christy auf das Wiedersehen mit ihrer Tante und schöne Feiertage mit ihrer Familie im Schnee. Doch dann teilt ihr Mann Seb ihr mit, dass sie mit Holly alleine vorab reisen soll, da er noch einen wichtigen beruflichen Termin wahrnehmen muss. Als Christy dann noch eine Entdeckung macht, sieht sie ihre Ehe in Gefahr und beschließt zunächst bei ihrem Mann zu bleiben und erst später mit ihm gemeinsam nach Lappland zu fliegen. Sie bittet ihre beste Freundin Alix mit der 4-jährigen Holly alleine schon einmal voraus zu reisen. Da Alix etwas Angst vor der Verantwortung für das kleine Mädchen hat, bittet Seb seinen Freund Zac mit den beiden zu fliegen. Davon ist wiederum Alix gar nicht begeistert, denn zwischen ihr und Zac ist seit einem Vorfall am Tag vor Christys und Sebs Hochzeit „dicke Luft“ und Alix möchte Zac nur aus dem Weg gehen. Das geht bei einer gemeinsamen Reise und einer gemeinsamen Unterkunft in einer Hütte, die zu Robyns Hotel gehört, nun gar nicht.
Werden alle zusammen am Ende ein schönes Weihnachtsfest feiern können?

Die Geschichte wird kapitelweise jeweils aus der Sicht von Christy, Robyn und Alix erzählt. Anfangs lernen wir Robyn kennen und erfahren, wie sie in Lappland gelandet ist und mit ihrem Mann Erik zusammen kam. Dann erleben wir Christy in ihrer aktuellen Situation und wie sie Alix ihre Pläne eröffnet. Dann geht es schnell nach Lappland mit Alix, Zac und der kleinen Holly. Diese freut sich, mit den beiden, die sie sehr gerne hat, verreisen zu dürfen.
Zwischen Alix und Zac sprühen die Funken und es kommt häufig zu Diskussionen und Streit, denn Alix lehnt Zac nach wie vor ab während dieser ständig versucht, Frieden zu schließen.
Nach und nach erfährt man, was vor Christys und Sebs Hochzeit geschah und zu dieser Situation geführt hat. Ebenso erfährt man erst im Verlauf der Handlung warum Christy ihre Tante Robyn so lange nicht sehen konnte. Auch da gab es in der Vergangenheit ein Ereignis, das zum Zerwürfnis geführt hat.
Aber auch die enge Freundschaft zwischen Christy und Alix, die sich seit ihrer Kindheit kennen, hat sich im Laufe der Jahre verändert, was auch zwischen diesen beiden zu Missverständnissen führt.

Es war wunderschön, die Protagonisten nach Lappland zu begleiten. Das Setting des Hotels mit einzelnen Hütten für die Gäste, liegt abgelegen im Wald und ist für diese Geschichte wirklich perfekt. Sarah Morgan beschreibt die Landschaft sehr anschaulich und bildhaft, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte inklusive dem spektakulären Nordlicht. Natürlich gibt es auch viele winterliche Aktivitäten wie Rodeln und Ausflüge mit Hundeschlitten. Besonders die Aktivitäten, die Alix und Zac mit der kleinen Holly unternehmen werden ausführlich beschrieben und ich habe das quirlige kleine Mädchen schnell ins Herz geschlossen. Ungewollt und ungeahnt trägt sie dazu bei, dass Alix und Zac viel Zeit miteinander bringen müssen und sich arrangieren. Da spürt man dann nach einer Weile eine Veränderung bei Alix, da sie ihre Sicht auf Zac ändert.
Aber auch zwischen Christy und Seb finden Veränderungen statt. Die beiden haben mal Zeit zu zweit und sprechen endlich mal Dinge an, die viel zu lange unausgesprochen waren.

In diesem Roman werden so einige Konflikte aufgearbeitet und gute Gespräche zwischen den Protagonisten geführt. Das hört sich ernster an als es ist, trägt aber dazu bei, dass die Handlung eine gewisse Tiefe hat.
Zwischenzeitlich zog es sich allerdings ein bisschen.
Aber die tolle winterliche Atmosphäre und die Vorbereitungen auf das Weihnachtfest, wie Baum schmücken und Geschenke verpacken, tragen dazu bei, dass eine schöne Stimmung aufkommt und die Handlung wieder eine gewisse Leichtigkeit bekommt.
Es gibt humorvolle Szenen, viel kindliche Freude, Romantik und schöne Entwicklungen der Protagonisten.

„Weihnachtsreise zum Nordlicht“ ist ein herzerwärmender Roman über Freundschaft, Vertrauen, Familienbande und Liebe vor traumhaft schöner Kulisse. Die schöne Winter- und Weihnachtsstimmung und Sarah Morgans emotionaler Schreibstil machen ihn zu einem unterhaltsamen Wohlfühlroman für kuschelige Winter- oder Weihnachtstage!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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