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Veröffentlicht am 16.11.2022

"Enemies to Lovers"-Geschichte mit ungewöhnlichem Aufhänger

Zehn Jahre du und ich
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Mit ihrem Roman "Zehn Jahre du und ich" setzt Autorin Pernille Hughes eine "Enemies to Lovers"-Geschichte in einen außergewöhnlichen Kontext: quasi aus dem Grab heraus jagt die jung verstorbene Ally ihren ...

Mit ihrem Roman "Zehn Jahre du und ich" setzt Autorin Pernille Hughes eine "Enemies to Lovers"-Geschichte in einen außergewöhnlichen Kontext: quasi aus dem Grab heraus jagt die jung verstorbene Ally ihren Verlobten Charlie und ihre beste Freundin Becca durch eine Bucket-Liste von Allys größten Wünschen, die sie selbst nicht mehr erleben durfte. Pikanter Weise pflegen Becca und Charlie eine eindeutige Haßbeziehung, die sie nur Ally zuliebe unterdrückt hatten.

Das Buch beginnt mit der Beerdigung und wird dann in Zeitsprüngen von jeweils circa einem Jahr weitererzählt, wobei man immer wieder grob erfährt, was den beiden Protagonisten im Laufe des vergangenen Jahres widerfahren ist.

Die Idee fand ich in der Kombination "Enemies to Lovers" mit der Bucketlist recht gelungen. Auch das Thema Umgang mit Trauer und Trauerbewältigung ist gut dargestellt: während Becca ihrer besten Freundin nachtrauert und immer wieder in ihrem Alltag mit Erinnerungen konfrontiert ist, flieht ihr Verlobter Charlei vor allen Erinnerungen ans andere Ende der Welt, um zu erkennen, dass man seinen Erinnerungen doch nicht davon laufen kann.
So weit so gut - dem Thema und der Situation angemessen ist es sicher auch richtig, dass Becca und Charlie nicht innerhalb kürzester Zeit ihr Herz füreinander entdecken und übereinander herfallen, dass dies schließlich zehn Jahre dauert, war für mich persönlich dann aber doch etwas zu lang.

Und während ich mich in Protagonistin Becca - auch wenn sie ein durchaus anstrengender Charakter war - noch ganz gut hineinversetzen konnte, blieb Charlie für mich weitgehend unbekannt. Man erfährt nicht allzu viel über ihn.
Insofern hätte die Geschichte in meinen Augen mehr Potenzial gehabt...

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Zeitreise nach Berlin

Drei Tage im August
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"Drei Tage im August" ist ein Roman der Autorin Anne Stern, mit dem sie den Leser in den August 1936 nach Berlin mitnimmt.
Wir erleben 3 Tage im August aus ganz unterschiedlichen Erzählperspektiven. Das ...

"Drei Tage im August" ist ein Roman der Autorin Anne Stern, mit dem sie den Leser in den August 1936 nach Berlin mitnimmt.
Wir erleben 3 Tage im August aus ganz unterschiedlichen Erzählperspektiven. Das Buch bewegt sich - von der Rahmenhandlung abgesehen - zeitlich nur in den drei Sommertagen und räumlich ebenfalls begrenzt auf Berlin und genauer die Straße Unter den Linden rund um die Chocolaterie Sawade, dennnoch bleibt es abwechslungsreich, da wir Geschichten von verschiedenen Personen kennenlernen: die junge Elfie, die mit ihrer Schwermut zu kämpfen hat und in ihrer Arbeit in der Chocolaterie Sawade aufgeht, der jüdische Buchhändler, der enteignet werden soll, oder das kleinen Blumenmädchen, dass auf der Straße von Polizisten angegangen wird, die alte Madame Conte, eine Kundin der Chocolaterie, die Elfie ihre Liebesgeschichte erzählt.
Die Stadt ist schon gezeichnet von den Auswirkungen des Nationalsozialismus, die jedoch von den positiven Eindrücken kurz vor Beginn der Olympischen Spiele überlagert werden. Es strömen Scharen von Besuchern aus allen Herren Länder anlässlich der Olympiade noch einmal nach Berlin.
Zugleich ist die Chocolaterie Sawade der Mittelpunkt der Geschichte und die Suche nach einer tgeheimnisvollen Praline, die es früher einmal gegeben haben soll.
So sehr mir die Idee gefallen hat, irgendwie waren mir dann doch die verschiedenen Perspektiven und Charaktere zu viel, so dass ich mich nicht in die einzelnen Charaktere und Schicksale hineinfinden konnte, obwohl die meisten nett und sympathisch geschildert waren. Es war gefühlt wie bei der Wochenschau, wenn einzelne Bilder schlaglichtartig an einem vorbeiflimmern....
Schade.
Wirklich beeindruckt hat mich das wunderschöne Cover!

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Interessantes Frauenportrait

Susanna
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Mit seinem Roman "Susanna" erstellt Autor Alex Capus ein interessantes Frauenportrait über die Schweizer Künstlerin Susanna Faesch.
Wir begleiten die junge Susanne, die als KInd mit ihrer Mutter nach Amerika ...

Mit seinem Roman "Susanna" erstellt Autor Alex Capus ein interessantes Frauenportrait über die Schweizer Künstlerin Susanna Faesch.
Wir begleiten die junge Susanne, die als KInd mit ihrer Mutter nach Amerika emigriert und dort vom Stiefvater künstlerisch gefördert wird. Mit derselben Leichtigkeit, mit der die Mutter den Vater verlässt, um dessen ehemaligen Kriegsgefährten nach Amerika zu folgen, lässt sich die verheiratete Susanna auf einen schottischen Mitstudenten der Kunstakademie ein und wird schwanger und verlässt ebenfalls ihren Mann. Auf Wunsch ihres Sohnes lässt sie ihr Leben New York hinter sich, um den Dakotoahäuptling Sitting Bull in seinem Reservat zu treffen.
Alex Capus beschreibt eine starke und unabhängige Frau, sicher kein typisches Exemplar ihrer Zeit - dennoch habe ich Susannas Leben eher distanziert verfolgt...

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Hatte etwas anderes erwartet

Freundin bleibst du immer
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"Freundin bleibst du immer" ist der Debütroman der Autorin Tomi Obaro.
Cover und Klappentext haben mich eine wunderbare Geschichte über drei Freundinnen, Funmi, Enitan und Zainab, einen Einblick in das ...

"Freundin bleibst du immer" ist der Debütroman der Autorin Tomi Obaro.
Cover und Klappentext haben mich eine wunderbare Geschichte über drei Freundinnen, Funmi, Enitan und Zainab, einen Einblick in das Leben in Nigeria und die Rolle der Frauen dort erwarten lassen.
Aber leider werden die drei Protagonistinnen relativ distanziert skizziert. Das Geschen spielt im Wesentlichen auf zwei Zeitebenen: der Studienzeit der drei Frauen und der Gegenwart, in der sich zur Hochzeit von Funmis Tochter Destiny die Wege der drei eher zufällig und punktuell wieder kreuzen. In den Beschreibungen lässt sich erkennen, dass die drei davor von gelegentlichen Kontakten abgesehen, jeweils in ihren eigenen Welten ohne Verständnis für die jeweils anderen lebten. Das erste Kapitel mit der Beschreibung der Abschlussfeier der dreien hat mir gut gefallen, dann wird der Leser jedoch in die Gegenwart und die völlig unterschiedlichen Lebenssitutationen der drei hineinkataplulitert.
Auch andere durchaus ernste Themen werden relativ knapp und emotionslos behandelt, nicht zuletzt der wirklich tiefgehende Konflikt zwischen Funmi und ihrer Tochter Destiny, der auf deren Hochzeitsfeier unter Moderation ihrer Patentante Zainab eskaliert, dann aber merkwürdig distanziert gelöst wird.
Insofern leider nicht das, was ich mir erwartet hatte...

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Hatte mir mehr erwartet...

Das Glück auf der letzten Seite
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" Das Glück auf der letzten Seite" ist ein Roman von Cathy Bonidan, der in ungewöhnlicher Form daher kommt: die Geschichte wird ausschließlich in Brief- und einzelnen Emailwechseln zwischen verschiedenen ...

" Das Glück auf der letzten Seite" ist ein Roman von Cathy Bonidan, der in ungewöhnlicher Form daher kommt: die Geschichte wird ausschließlich in Brief- und einzelnen Emailwechseln zwischen verschiedenen Personen erzählt.
Aber während mich in Daniel Glattauers "Gut gegen Nordwind" die Emailwechsel durchgehend fasziniert und in der Geschichte mitgenommen haben haben, verlor ich beim vorliegenden Roman zunehmend den Schwung.
Vielleicht lag es an der Vielzahl der Personen, die auftauchten, ihr Lebensschicksal zu Papier brachten, um dann wieder zu verschwinden oder auch an dem etwas anstrengenden Schreibstil. Während ich den etwas gestelzten antiquierten Ton in den ersten Briefen von Anne-Lise und Sylvestre noch witzig fand, ermüdete er mich im Laufe des Buches immer mehr, zumal alle Briefschreiber diesen etwas umständlichen Tonfall pflegten.
Schade, das ansprechende Cover und der Klappentext hatten mich etwas anderes erwarten lassen...

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