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Veröffentlicht am 15.03.2023

Intrigen in Siena.

Aquila
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"Halte dich fern von Einhorn und Adler. Das Blut ist nicht deines. Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist."

Von Ursula Poznanski habe ich schon einige Bücher gelesen, und fast jedes konnte mich bisher ...

"Halte dich fern von Einhorn und Adler. Das Blut ist nicht deines. Du weißt, wo das Wasser am dunkelsten ist."

Von Ursula Poznanski habe ich schon einige Bücher gelesen, und fast jedes konnte mich bisher absolut umhauen - so auch dieses!

"Aquila" hat mich von Anfang an gepackt und dann auch nicht mehr losgelassen, so dass ich dieses Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Beginnend mit dem Verschwinden von Nikas Mitbewohnerin Jenny, ihren eigenen fehlenden Erinnerungen an die letzten zwei Tage und einer kryptischen Liste macht man sich als Leser auf die Jagd nach der Wahrheit quer durch Siena. Ich hatte von Anfang an so meinen Verdacht, bin dann wieder davon abgekommen, er hat sich wieder verdichtet und schlussendlich hing so viel mehr mit dran, an das ich nicht mal im Traum hätte denken können! Eine Spur folgt der nächsten, man steigt immer tiefer in den Tunnel der Geheimnisse und muss aufpassen, sich nicht zu verlieren. Die ganze Handlung und wie am Ende alles zusammenhängt ist so unglaublich raffiniert erdacht und spannend gestaltet, dass ich zwischendurch einige Male tief Luft holen musste, weil mich der nächste Plottwist schon wieder von den Socken gehauen hat. Hut ab, Poznanski, Hut ab! Aber ganz ehrlich? Ich bin von ihr nichts anderes gewohnt.

Die Charaktere waren genauso vielschichtig gestaltet wie die Handlung. Jeder hat seine dunklen Seiten, die man so nie erwartet hätte, und jeder hatte für mich einen legitimen Grund, danach zu agieren. Was es nicht immer rechtfertigt. Zwischendrin habe ich bestimmt jeden Nebencharakter als Mörder verdächtigt, doch ganz so falsch lag ich damit eigentlich nicht...

Eingebettet in die Kulisse Italiens hatte ich unglaublich viel Spaß, nebenbei noch etwas über die Stadt Siena zu erfahren (falls das alles denn so stimmt) und habe sie nun definitiv auf meiner Bucketlist notiert. "Aquila" vereint einfach alles, was ich an einem Jugendthriller (größere Kategorien sind mir dann doch zu gruselig) liebe: Action, Spannung, Geheimnisse, Intrigen, jede Menge Plottwists und ein gut aufgelöstes Ende! Ich vergebe 4,5/5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.01.2023

Der Schmerz dieser Welt.

Muse of Nightmares - Das Erwachen der Träumerin
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"Wie sehr man sich auch hasst, bekriegt und gegenseitig zu zerstören versucht, in der Verzweiflung irrt doch jeder durch dieselbe Dunkelheit, atmet dieselbe trauerschwere Luft und erstickt fast daran."

Da ...

"Wie sehr man sich auch hasst, bekriegt und gegenseitig zu zerstören versucht, in der Verzweiflung irrt doch jeder durch dieselbe Dunkelheit, atmet dieselbe trauerschwere Luft und erstickt fast daran."

Da ist es nun endlich, das großartige Finale einer brillanten Fantasyreihe! Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich in diese Geschichte verliebt habe, und dass sie Verknüpfungen zu Laini Taylors "Zwischen den Welten"-Reihe aufweist, die ebenfalls einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen hat, macht sie nur noch besser!

In "Das Erwachen der Träumerin" prallen nun vollständig Vergangenheit und Gegenwart aufeinander, dessen Resultat die Zukunft entscheiden wird. Die Geschichten von Kora und Nova treffen auf die von Sarai und Lazlo, Minya steht plötzlich totgeglaubten Freunden aus dem Säuglingstrakt gegenüber und Eril-Fanes Taten gelangen nun zum Tag der Abrechnung. So viel Ungesagtes wird endlich ausgesprochen, ungeheilte Wunden durch Traumata neu aufgerissen, um besser zu heilen, und gebrochene Charaktere bekommen endlich, endlich ihr verdientes Happy End.

Auch dieses Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen, denn die Autorin hatte mich mit ihrem Schreibstil vollkommen im Griff. Kennt ihr das Gefühl, wenn das Buch so unglaublich gut ist, dass ihr direkt alles wissen wollt, ohne es lesen zu wollen, aber doch nicht wollt, dass das Buch vorbei ist und ihr endlich alles wisst? Das ist bei "Das Erwachen der Träumerin" der Fall. Der brillante Weltenaufbau mit seinen vielen feinen Fäden, die in diesem Finale alle einfach passen und in das Gesamtbild passen, so subtil und doch weitreichend, dass man Sätze doppelt lesen muss, die einfach ALLES bedeuten.

Die Charaktere sind so wunderbar vielschichtig ausgearbeitet, dass es eigentlich gar keine Haupt- und Nebencharaktere gibt, denn jeder trägt seinen Teil zur Gesamtheit der Geschichte bei. Jeder ist wichtig. Und so konnte ich am Ende für den verwöhnten Prinzen Thyon Symphatie empfinden, dem Kinderschlächter Eril-Fane die Hand reichen und mich leider nur im Stillen bei Nova entschuldigen, dass sie allein, ohne ihre Schwester Kora, es nicht für wert empfand, weiterzuleben.

Die Geschichte der Reihe ist eigentlich absolut tragisch und beinhaltet so viel Trauma, Schmerz, Trauer und Wut, nur dadurch, dass Skathis sich damals über alles und jeden erheben wollte. Es bricht mir jedes Mal das Herz, wenn ich an das Schicksal und das Erlebte jedes einzelnen Charakters aus dieser Reihe denke, doch zeitgleich gibt es für die meisten ein Happy End mit Versöhnung, Freundschaft, Liebe und Neuanfängen, die mich hoffen lassen. Durchatmen. Und lächeln.

Diese Reihe verdient es einfach, gelesen zu werden, lieben tut man sie von ganz alleine. Dieser letzte Band und auch die Reihe an sich bekommen von mir 4,5/5 Sterne und einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Es wird noch einige Zeit vergehen, bis diese Geschichte nicht mehr ständig präsent in meinen Gedanken hängt. Bis dahin genieße ich es einfach.

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Veröffentlicht am 06.12.2022

Der Traum sucht sich den Träumer aus.

Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte
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"Das war sein Traum, kühn und großartig: dorthin [nach Weep] zu reisen, einmal um die halbe Welt, und die Mysterien selbst zu lösen. Natürlich war es unmöglich. Aber seit wann hielt das einen Träumer vom ...

"Das war sein Traum, kühn und großartig: dorthin [nach Weep] zu reisen, einmal um die halbe Welt, und die Mysterien selbst zu lösen. Natürlich war es unmöglich. Aber seit wann hielt das einen Träumer vom Träumen ab?"

Von Laini Taylor habe ich bereits die "Zwischen den Welten"-Trilogie kennen und lieben gelernt und war nun bereit, mich ihrem epischen Schreibstil zu "Strange the Dreamer" hinzugeben. Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht!

Allein der Prolog hat mich sofort packen können, und je weiter die Geschichte fortfuhr, desto mehr habe ich mich in dieser Welt verloren. Neben Anspielungen auf die Seraphim aus ihrer "Zwischen den Welten" Trilogie, wo mein Fandom-Herz ja sofort ausgerastet ist, ist Taylors Art zu schreiben einfach einmalig und unbeschreiblich. Es mit "poetisch", "fantasievoll", "bildgewaltig" oder "raw" zu versuchen, trifft es nicht einmal annähernd. Nur mit Lazlo in der Bibliothek zu sein und seine Liebe zu Geschichten nachempfinden zu können, hat schon gereicht, um mich in das Buch zu verlieben, doch die Reise nach Weep und seine Geheimnisse haben das noch verstärkt. Dazu die zweite Sicht von Sarai, eines Götterkindes? Premium.

Zwar fühlt sich dieser erste Bann mehr wie der Vorspann zur Hauptstory in Weep an, doch dieser Vorgeschmack ist es so wert! Ich will hier gar nicht spoilern, es bleiben für den Leser eh noch genug offene Handlungsstränge nach diesem ersten Band offen, aber wer Lust auf vergessene Stadtnamen, schwebende Zitadellen, Götterkinder mit magischen Fähigkeiten und die grausame/tragische Vergangenheit der Stadtbewohner, gepaart mit dutzenden Geheimnissen, hat, der sollte dieses Buch unbedingt lesen! Das kleine i-Tüpfelchen hat mir noch gefehlt, doch ich bin sehr optimistisch für den zweiten Teil!

"Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte", erhält von mir 4,5/5 Sterne für diesen unglaublich starken Reihenauftakt!

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Veröffentlicht am 18.11.2022

Es endet mit uns.

Nur noch ein einziges Mal
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"Hier hört es auf", verspreche ich ihr. "Mit dir und mit mir. Mit uns endet es."

Zugegeben, mit dem Hype rund um dieses Buch bin ich wirklich spät dran, aber durch die Veröffentlichung des zweiten Bandes ...

"Hier hört es auf", verspreche ich ihr. "Mit dir und mit mir. Mit uns endet es."

Zugegeben, mit dem Hype rund um dieses Buch bin ich wirklich spät dran, aber durch die Veröffentlichung des zweiten Bandes und meine Deadline zur Rezension bin ich jetzt immerhin mal dazu gekommen! Und ganz ehrlich? Dieses Buch ist den Hype so wert!

"Nur noch ein einziges Mal" erzählt die Geschichte von Lily, die nach einer schweren Kindheit kürzlich nach Boston gezogen ist, wo sie auf Ryle trifft. Ryle ist charismatisch, erfolgreich und weiß, was oder wen er will: Lily. Die fühlt sich genauso zu ihm hingezogen, muss jedoch immer noch an ihre Jugendliebe Atlas denken. Und da nimmt das Drama ihren Lauf, wenn Ryle sich vor Eifersucht nicht mehr beherrschen kann.

Da das Buch ja nun auch schon länger auf dem Markt ist, spreche ich es hier jetzt entsprechend aus: Häusliche Gewalt ist ein zentrales Thema und definitiv nichts für schwache Nerven! Ich habe in meinem Beruf ebenfalls damit zu tun, jedoch nur als Außenstehende, und hier alles durch Lilys Gefühle und Gedanken quasi am eigenen Leib zu erfahren, war absolut erschütternd! Nur um hier mal zwei Triggermomente zu notieren: "Du bist die Treppe runtergefallen." und "Woher hast du den Magneten, Lily?" Allein der Gedanke an diese Szenen lässt mir immer noch die Nackenhaare aufstellen. CoHo vermittelt den Schrecken, das Trauma und die Schuldgefühle der Opfer so realistisch, dass man gar nicht anders kann, als tief im Buch zu versinken und alles aufzunehmen.

Neben dieses schrecklichen Erlebnissen gibt es jedoch auch Hoffnungsschimmer, die die Dunkelheit nicht überhand nehmen lassen: Lilys Kindheitsbriefe an Ellen DeGeneres, das erneute Auftauchen von Atlas, der mein Herz höherschlagen lassen hat, und Lilys Kampfgeist, sich von dieser Gewalt zu befreien. Ihr Mut und ihre Stärke waren absolut bewundernswert - natürlich hat sie auch Rückschläge und Zweifel, die Täter ihren Opfern gern einreden, um die Verantwortung von sich zu nehmen, aber sie kämpft sich da durch und steht für sich ein. CoHos Nachwort zum Thema verleiht dem Thema der Häuslichen Gewalt noch zusätzlich eine persönliche Note, dass das Buch nicht einfach nur eine Recherche war, sondern ein Erfahrungsbericht und ein Tribut an ihre Mutter.

"Nur noch ein einziges Mal" oder "It Ends With Us" (siehe die Verbindung zum obigen Zitat - Gänsehaut, wenn man die Bedeutung des Titels entdeckt!) hat mich definitv auf eine Achterbahn der Gefühle mitgenommen. Tatsächlich waren der Hype und meine Erwartungen wohl jedoch zu hoch, denn Tränen, wie eigentlich von allen angekündigt, kamen mir nicht. Nichtsdestotrotz vergebe ich 4,5/5 Sterne und freue mich schon sehr auf die versprochene Liebesgeschichte zwischen Lily und Atlas im Folgeband - mit mehr Leichtigkeit und hoffentlich weniger Trauma!

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Nach dem Sommer ruht das Licht in deinen Augen.

In deinen Augen
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"Denn was ich langsam an dieser Sache mit Sam und Grace zu begreifen begann - warum Sam ohne sie offenbar nicht funktionierte - , war, dass diese Art von Liebe nur möglich war, wenn man sich sicher sein ...

"Denn was ich langsam an dieser Sache mit Sam und Grace zu begreifen begann - warum Sam ohne sie offenbar nicht funktionierte - , war, dass diese Art von Liebe nur möglich war, wenn man sich sicher sein konnte, dass beide Menschen immer füreinander da waren. (...) Ohne Grace war Sam nur ein Witz ohne Pointe."

"In deinen Augen" ist ein wundervoller Abschlussband, der handlungsmäßig noch einmal ordentlich anzieht und dadurch auch ziemlich Spannung mit sich bringt. Charaktere aus dem ersten Band kehren zurück, wenn auch nur kurz, und sorgen für ziemlichen Wirbel. Schatten der Vergangenheit holen endgültig auf und müssen besiegt werden. Die Liebe zwischen Sam und Grace, und Isabel und Cole wird auf eine harte Probe gestellt. Es gilt, sich hier nun bewusst für die Zukunft zu entscheiden, woran die Protagonisten noch einmal ordentlich wachsen.

Auch wenn ich es in den Rezensionen für die beiden anderen Bände schon geschrieben habe, muss ich es auch hier noch einmal betonen: Sam und Grace sind wirklich ein wundervolles Paar, verbunden auf so vielen Ebenen, die sich ihre Liebe in so vielen kleinen Details zeigen. Dadurch, dass die Reihe als Jugendbücher geschrieben und klassifiziert wurde, sind Sam und Grace ein absolutes Vorbild für Heranwachsende, die zeigen, was eine Beziehung wirklich ausmacht.

"Die Wölfe von Mercy Falls" konnte mich auch so viele Jahre nach der Erscheinung absolut begeistern und ich bin mir sicher, dass sie meine Jugend wirklich geprägt hätte, wenn ich sie damals gelesen hätte. So bin ich aber nun trotzdem froh, sie endlich kennengelernt und geliebt zu haben. Der Abschied fällt definitiv schwer, vor allem wegen des offenen Endes, aber ich bin zuversichtlich, dass es ein Happy End ist! Der Spin-Off-Band "Schimmert die Nacht" wird hoffentlich Klarheit verschaffen.

Dieser Abschlussband bekommt von mir 4,5/5 Sterne und eine dicke Empfehlung für die gesamte Reihe!

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