Tolles Buch mit ein bisschen zu viel Kitsch
Fallon und Ben lernen sich am 9. November kennen, einen Tag bevor Fallon von Los Angeles nach New York zieht. Dort möchte sie am Broadway ihr Glück als Schauspielerin versuchen, da sie aufgrund ihrer Narben, ...
Fallon und Ben lernen sich am 9. November kennen, einen Tag bevor Fallon von Los Angeles nach New York zieht. Dort möchte sie am Broadway ihr Glück als Schauspielerin versuchen, da sie aufgrund ihrer Narben, die sie nach einem Brand davongetragen hat, in LA nicht mehr arbeiten kann. Da die beiden Achtzehnjährigen sich auf Anhieb gut verstehen, beschließen sie, sich jedes Jahr am selben Tag wieder zu treffen — und das fünf Jahre lang. Dazwischen gibt es keinen Kontakt.
Cover:
Ich muss gestehen, dass ich eigentlich kein Fan von Personen auf Covern bin. Vor allem nicht, wenn man das Gesicht bzw. in diesem Fall die Gesichter erkennen kann. Was ich an diesem Cover aber sehr mag, sind die Farben, denn sie erinnern mich an den Frühling. Trotzdem finde ich die englischen Cover (es gibt ja mehrere) um einiges schöner.
Meine Meinung:
Colleen Hoover und ich waren bis dato keine Freunde. Ich habe vor einiger Zeit Weil ich Layken liebe gelesen und war nicht sehr begeistert, da dieses Buch regelrecht in Klischees gebadet hat. Zwar wurden auch in Nächstes Jahr am selben Tag einige Klischees erfüllt, allerdings hat sich die Autorin gleichzeitig öfter darüber lustig gemacht, was ich total sympathisch fand.
Die Geschichte selbst wird abwechselnd aus der Sicht von Fallon und Ben erzählt und ist in fünf Abschnitte gegliedert. Jeder dieser Abschnitte behandelt einen 9. November, an dem sich die beiden treffen. Zuerst war ich sehr skeptisch, ob das klappen kann, wenn man ständig von einem Jahr zum nächsten springt, jedoch hat es die Autorin wirklich gut umgesetzt. Auch ihren Schreibstil mochte ich, da er leicht und locker zu lesen war. Colleen Hoover hat es geschafft den Spannungsbogen kontinuierlich zu halten, sodass mir zu keinem Zeitpunkt der Geschichte langweilig war.
Auch die Protagonisten konnte ich schnell lieb gewinnen. Außerdem fand ich ihre Entwicklung über die Jahre sehr gut gelungen. Was mir manchmal ein wenig schwer fiel, war die Entscheidungen der beiden nachzuvollziehen, was aber nicht weiter schlimm ist, da eben nicht jeder gleich handelt.
Emotionen spielen in diesem Buch eine große Rolle. Es hat zum einen sehr viel Witz (ich musste einige Male laut auflachen) und zum anderen werden auch sensible Themen angesprochen. Was ich auch richtig toll gefunden habe, war die Message, dass nicht jede Protagonistin eines Buches wunderschön sein muss.
Was mich aber letztendlich dazu veranlasst hat, dem Buch einen Stern Abzug zu geben, ist, dass es mir stellenweise einfach zu kitschig wurde. Außerdem war mir schon nach einem Drittel des Buches klar, worauf die Geschichte hinauslaufen wird.
Fazit: Trotz kleiner Mankos kann ich hier eine Leseempfehlung aussprechen. Liebhaber dieses Genres werden mit Nächstes Jahr am selben Tag sicherlich auf ihre Kosten kommen. Ich werde mir, trotz der Startschwierigkeiten mit Colleen Hoover, bestimmt noch weitere Bücher der Autorin holen.