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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2023

Spannende Idee

Die Gottesmaschine
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Meine Erwartungen an das Buch waren gemischter Natur, da ich computer-wissenschaftlich angehauchte Krimis normalerweise nicht so gerne lese. Aber die Mischung, die ja schon im Titel veranschaulicht wird, ...

Meine Erwartungen an das Buch waren gemischter Natur, da ich computer-wissenschaftlich angehauchte Krimis normalerweise nicht so gerne lese. Aber die Mischung, die ja schon im Titel veranschaulicht wird, hat mich überzeugt - und das zu recht. Das Buch punktet vor allem mit seiner überbordenden Spannung, die mich fest im Griff hatte. Auch die Beschreibungen des ganzen Konzeptes - sowohl Quantencomputing als auch Gottesbeweis und alles drumherum - waren absolut faszinierend und ausreichend erläutert, dass man sich etwas darunter vorstellen kann.. Wenn ich auch nicht sagen könnte, wo Wahrheit und Dichtung anfangen bzw. aufhören, war die Story in sich doch stimmig erzählt. Dabei wurden viele bekannte Namen genannt, die großes Interesse wecken sich eingehender mit der Materie zu befassen. Hier hätte ich mir allerdings noch einen Glossar gewünscht, der alle wichtigen Namen und Begriffe zum Nachschlagen zusammenfasst. Die Charaktere wirkten ausgesprochen menschlich und dadurch umso überzeugender, und so freue ich mich natürlich besonders dass eine Fortsetzung gerade bevorsteht.

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Veröffentlicht am 23.01.2023

Mit Sogwirkung

Licht und Schatten
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Märchenhaft und fantastisch entspinnt der Autor eine Geschichte voller Magie, die einen langsam aber unweigerlich in ihren Bann zieht. Es braucht eine Weile, sich in die Welt von Vida einzulesen und anfangs ...

Märchenhaft und fantastisch entspinnt der Autor eine Geschichte voller Magie, die einen langsam aber unweigerlich in ihren Bann zieht. Es braucht eine Weile, sich in die Welt von Vida einzulesen und anfangs empfand ich den Handlungsverlauf sogar als schleppend. Doch völlig unbemerkt entfaltet das Geschehen einen Sog wie einen gewaltiger Strudel, der einen mitreisst - anfangs noch langsam, wird er fast unmerklich immer schneller und es gibt kein Entkommen. Nach langer Zeit wieder ein echtes Fantasy-Highlight, das in seiner Andersartigkeit wohltuend aus der breiten Masse hervorsticht.

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Die Jagd beginnt

Wintersterben
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Der zweite Fall für Valerie Ravelli führt die Ermittlerin erneut in ein abgelegenes Dorf, und bekanntermassen passieren gerade dort die schlimmsten Dinge, oft unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit. ...

Der zweite Fall für Valerie Ravelli führt die Ermittlerin erneut in ein abgelegenes Dorf, und bekanntermassen passieren gerade dort die schlimmsten Dinge, oft unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit. Und ausgerechnet Bain, mit dem Valeria beim letzten Mal aneinander geraten ist, soll sie bei den Ermittlungen unterstützen. Thomas Gress wurde auf grausame Weise ermordet, und anscheinend war er einem sehr dunklen Geheimnis auf der Spur, das mehrere junge Frauen das Leben kostete.
Je tiefer Ravelli und Bain auf getrennten Wegen - Ravelli in Steinberg, Bain in der Großstadt - nachforschen, desto mehr verdichtet sich der Verdacht, dass ein reicher Industrieller, der ein grosses Stück Land direkt bei Steinberg besitzt, in die Sache verwickelt ist. Doch Ravelli stösst an allen Fronten auf Ablehnung und gerät - wie sollte es anders sein - schliesslich auch selbst ins Visier des Bösen.
Das Buch hat mich sofort gefesselt - mit der spröden Valeria, die immer noch unter ihrer traumatischen Vergangenheit leidet, hat der Autor eine in ihrer Arbeit oft unbequeme, aber auch gerade deshalb sehr sympathische Ermittlerin geschaffen. Zwar war die Auflösung ein Stück weit vorhersehbar, fiel aber doch überraschend und extrem spannend aus. Der kleine Cliffhanger am Ende des Buches lässt auf eine baldige Fortsetzung dieser empfehlenswerten Reihe hoffen.

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Fanstatischer historischer Roman

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Das Buch verknüpft die Suche eines Mannes nach seiner Vergangenheit mit der Geschichte seines Vaters. Beide Handlungsstränge werden parallel in den Jahren 1971 und ab 1933 erzählt. Indem wir das Schicksal ...

Das Buch verknüpft die Suche eines Mannes nach seiner Vergangenheit mit der Geschichte seines Vaters. Beide Handlungsstränge werden parallel in den Jahren 1971 und ab 1933 erzählt. Indem wir das Schicksal von Jacob Steinfeld, einem Leipziger Buchbindermeister zur Zeit der Machtergreifung der Nationalsozialisten, mitverfolgen, enträtseln wir auch die seltsame Kindheit von Robert Steinfeld, der sich nur an ein Zimmer voller Bücher erinnern kann, in dem er von der Außenwelt isoliert aufgewachsen ist. Natürlich spielen auch und vor allem Bücher eine Hauptrolle in diesem historischen Roman, der gleichzeitig auch eine tragische Liebesgeschichte erzählt.
Die überbordende Fantasie des Autors fällt in diesem Buch eher minimalistisch aus und begnügt sich mit rätselhaften Andeutungen, ohne jedoch offen greifbar zutage zu treten. Dafür hat Kai Meyer einen interessanten Einblick in das historische Schicksal der Bücherstadt Leipzig geschaffen, dem Hauptspielort der Handlung. Thematisiert werden zudem der mir bislang unbekannte Lebensborn-Verein und der okkulte Wahn, der die Zeiten des Nationalsozialismus durchzog.
So ist dem Autor ein vielschichtiger historischer Roman gelungen, in dem die Fantastik zwar nur hin und wieder kurz aufblitzt, der aber nicht minder faszinierend und fesselnd ist. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Magischer Krimi

Der unsterbliche Salamander
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Ich bin eher Krimi- als Fantasy-Fan, aber die Mischung in diesem Buch gefällt mir außerordentlich gut. In vielen Szenen dominiert die reine Ermittlungsarbeit, und der fantastische Hintergrund wird sehr ...

Ich bin eher Krimi- als Fantasy-Fan, aber die Mischung in diesem Buch gefällt mir außerordentlich gut. In vielen Szenen dominiert die reine Ermittlungsarbeit, und der fantastische Hintergrund wird sehr schlüssig integriert. Die Erklärung der Magie wirkt fast schon wissenschaftlich und ist eine wirklich geniale Idee, und ich finde es gut wie menschlich die Hexen und Zauberer agieren, Intrigen und Machtspielchen inklusive. Die Gesetze und Regeln in dem Ort Gelivron fand ich besonders faszinierend, unter anderem die Art der Bestrafung von Verbrechern. Auch dass es in dieser Welt keine Technik gibt, was der Szenerie einen historischen Anstrich verleiht, wirkt stimmig und gefällt mir außerordentlich gut. Ich habe natürlich versucht mir die verschiedenen Personen oder Magiewesen (z.B. die kleinen Feen, die hier übrigens böse sind) bildlich vorzustellen, aber das ist gar nicht so einfach und würde sicherlich super Special Effects in einem Film abgeben. Hier wären ein Glossar oder eine Galerie absolut die Schokostreusel auf der Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

Das Ermitterteam - Inspektor Theodem Brigâ und seine neue tatkräftige und loyale Partnerin Valerie - finde ich sehr sympathisch, und Theos Familiengeheimnis macht ihn gleich nochmal interessanter und greifbarer. Und dann ist da ja noch seine Haushexe Sibilla, für die Theo offensichtlich Gefühle hegt...

Was den "Fall" an sich angeht, wurde ich mehrfach gekonnt in die Irre geführt und habe dann doch jedes Mal mit meinem Verdacht falsch gelegen. Die Auflösung enthüllt schließlich eine absolut fantastische alte Geschichte und das Finale hat mich wirklich umgehauen. Das Ende ist einfach nur schön und lässt keine Fragen offen außer: wann wird es eine Fortsetzung geben?

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