Profilbild von subechto

subechto

Lesejury Star
offline

subechto ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit subechto über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2023

Dunkle Geheimnisse

Seelendunkel
5

„Seelendunkel“ von Robert Bryndza ist der dritte Fall für die ehemalige Polizistin Kate Marshall. Es ist nicht unbedingt nötig, die Vorgänger gelesen zu haben, aber es würde den Zugang zu den Protagonisten ...

„Seelendunkel“ von Robert Bryndza ist der dritte Fall für die ehemalige Polizistin Kate Marshall. Es ist nicht unbedingt nötig, die Vorgänger gelesen zu haben, aber es würde den Zugang zu den Protagonisten schon deutlich erleichtern. Zudem wird oft auf Vorkommnisse aus der Vergangenheit angespielt, die naturgemäß dem Neueinsteiger unbekannt ist.

2002: Was für ein grausiger Prolog: Journalistin Joanna (Jo) Duncan wird brutal ermordet. Sie erstickt. Wer ist der Täter und wo liegt das Motiv? Hat es mit ihrem Job zu tun?

Danach gibt es ein Wiedersehen mit Kate und ihrem Partner Tristan Harper. Sie haben zusammen eine Detektei gegründet. Tristans Schwester Sarah und ihr Mann Gary sind auch wieder mit von der Partie. Lauter ‚alte‘ Bekannte. Das ist wie nach Hause kommen.

Jos Mutter Bev beauftragt die Detektive, ihre Tochter zu finden. Nach 13 Jahren will sie Gewissheit. Kate und Tristan nehmen die Ermittlungen auf und besuchen Bev und ihren Lebensgefährten Bill. Bill hat sich die Fallakten kommen lassen und so können Kate und Tristan gleich durchstarten.

Bei ihren Ermittlungen stoßen die beiden Detektive auf die Namen zweier junger Männer, die wie Joanna eines Tages ganz plötzlich verschwanden. Ist Jos Mörder womöglich ein Serienkiller?

Robert Bryndza hat eine durchdachte Geschichte geschaffen. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Akribische Polizeiarbeit, das ist genau mein Ding. Auch die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Spannend und wendungsreich. Die Auflösung ist überraschend. Am Ende ist nicht nur der Cold Case gelöst. Und so freue ich mich schon heute auf den nächsten Einsatz der beiden Detektive.

Fazit: Fall Nr. 3 für Kate Marshall. Klare Empfehlung an alle, die es gerne komplexer mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 19.12.2022

Wo ist Nele?

Wehrlos
0

„Eskalation“ von Nora Benrath hatte mich begeistert und auch „Wehrlos“ überzeugt.
Man kennt es nur zu gut. Die Kinder spielen, die Mütter daddeln auf ihrem Smartphone und schon ist es passiert: die vierjährige ...

„Eskalation“ von Nora Benrath hatte mich begeistert und auch „Wehrlos“ überzeugt.
Man kennt es nur zu gut. Die Kinder spielen, die Mütter daddeln auf ihrem Smartphone und schon ist es passiert: die vierjährige Nele wird entführt. Besonders perfide, dass ein anderes Mädchen hierbei die Hauptrolle spielt.
Die Tat ist keine Zufallstat und Nele nicht das einzige verschwundene Kind. Als Polizist Ben auf Hinweise im Darknet stößt, versucht Mieke bereits auf eigene Faust, ihre Tochter zu retten...
Mieke ist Influencerin und auf Instagram aktiv. Mieke lebt im Netz und für das Netz. Begeistert teilt sie Einblicke in ihr Leben und setzt Nele perfekt in Szene. Eine nicht kalkulierbare Gefahr. Denn dadurch hat sie die Täter auf ihre Tochter aufmerksam gemacht.
„Wehrlos“ ist spannend, aber auch beklemmend. Immer mal wieder sind Abschnitte in der Ich-Perspektive eingestreut - und aus Sicht der kleinen Nele. Gruselig.
Die Kritik an der alles bestimmenden Social-Media-Gesellschaft ist nicht zu überlesen. Ein Spiel mit den Ängsten, der Neugierde und der Sensationslust der Menschen.
Anmerkung: Mit den Kapitelüberschriften stimmt irgendetwas nicht. Manchmal gehen sie über 2 oder 3 Seiten. Das störte meinen Lesefluss.

Fazit: Tiefer Einblick in menschliche Abgründe. Gut, aber nicht ganz so gut wie Eskalation.

Veröffentlicht am 17.12.2022

Düstere Geheimnisse

Verschwiegen
0


„Verschwiegen“ von Eva Björg Ægisdóttir ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe aus Island - und hat überzeugt.
Wir lernen die Polizistin Elma kennen. Nach dem Ende ihrer Beziehung zu Davíð in Reykjavík ...


„Verschwiegen“ von Eva Björg Ægisdóttir ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe aus Island - und hat überzeugt.
Wir lernen die Polizistin Elma kennen. Nach dem Ende ihrer Beziehung zu Davíð in Reykjavík ist sie in ihre Heimatstadt Akranes zurückgekehrt.
Als in der Nähe des Leuchtturms die Leiche einer unbekannten Toten gefunden wird, stellt sich heraus, dass sie keine Fremde in dem kleinen Ort war. Wer hat Elísabet ermordet und warum?
Island-Krimis sind für mich immer etwas Besonderes, denn da gibt es nicht so viele. „Verschwiegen“ ist ein typischer skandinavischer Krimi, bei dem es auch, aber eben nicht nur, um den Krimiplot geht.
Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu sind Rückblicke in Kursivschrift eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Die Autorin setzt in ihrer Geschichte eher auf die leisen Töne. Akribische Polizeiarbeit, das ist genau mein Ding. Auch die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben.
Es geht um den Verdacht von sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Manchmal schwer zu ertragen. Täter werden zu Opfern, Opfer zu Tätern. Das Ende überrascht und schockiert.
Elma, ihr Chef Hörður und ihr Kollege Saevar, eine sympathische Truppe, der ich gerne wieder über die Schulter schauen möchte.

Fazit: Auftakt einer neuen Krimi-Reihe aus Island. Atmosphärisch, düster.

Veröffentlicht am 06.12.2022

Terminator 2.0

Dämmerung für Beck
0

„Dämmerung für Beck“ ist der dritte Fall für den unkaputtbaren Hamburger LKA-Ermittler Nick Beck. Worum geht es?
Zwei Amokläufer auf Speed richten in der Hamburger Innenstadt fast gleichzeitig ein Massaker ...

„Dämmerung für Beck“ ist der dritte Fall für den unkaputtbaren Hamburger LKA-Ermittler Nick Beck. Worum geht es?
Zwei Amokläufer auf Speed richten in der Hamburger Innenstadt fast gleichzeitig ein Massaker an. Einer wird von Scharfschützen erschossen, den anderen kann Nick schließlich stoppen.
Tom Voss ist ein Pseudonym von Sven Koch. Dem starken Knall zu Beginn folgt längere Zeit über nichts Vergleichbares. Doch dann wandelt sich der Krimi zu einem rasanten Thriller.
Immer wieder gibt es Bezüge zu den Vorgängern, besonders zu Band 1, als Nick, der sich im Gestern suhlt, zu viel trinkt und dann auch noch Auto fährt, schließlich eine Leiche verschwinden lässt.
Zweimal sind Rückblenden eingestreut mit dem Titel „Drei Monate zuvor“, verortetet in Afghanistan. Es geht um hochgefährliche Drogen, die Konsumenten zu Superman machen.
Nick ist ein harter Hund, hat aber auch eine dunkle Seite. Und so wundert es einen nicht, dass Nick am Ende selbst die Droge zu sich nimmt. Nach dem Motto „Manchmal muss man etwas Schlimmes tun, um Gutes zu bewirken.
Und wieder hat das Lektorat geschlampt. Kapitel 32: Nick benutzt das gleiche Fernglas wie sein BKA-Kollege Nordberg. Er hält also NICHT dasselbe in den Händen.

Fazit: Fesselnder Krimi mit krachendem Ende.

Veröffentlicht am 19.11.2022

Waldeskälte 2.0

Wintersterben
0


„Wintersterben“ von Martin Krüger ist nach „Waldeskälte“ der zweite Fall für die Interpol-Agentin Valeria Ravelli, der wieder in den Schweizer Bergen verortet ist, diesmal in Steinberg, einem Dorf in ...


„Wintersterben“ von Martin Krüger ist nach „Waldeskälte“ der zweite Fall für die Interpol-Agentin Valeria Ravelli, der wieder in den Schweizer Bergen verortet ist, diesmal in Steinberg, einem Dorf in den Walliser Alpen. Und wieder geht es um verschwundene Mädchen bzw. junge Frauen.
In einer Höhle wird die Leiche eines ehemaligen Fremdenlegionärs gefunden. Thomas Gress wurde zu Tode gefoltert. Da er auch ein deutscher Ex-BKA-Beamter war, schaltet sich Interpol ein. Unterstützt wird Valeria diesmal von ihrem neuen Kollegen Colin Bain. Bald ist klar, dass Gress auf der Suche nach den Vermissten war.
Martin Krüger hat seinen Thriller düster inszeniert. Ein Bergdorf hoch oben in den Schweizer Alpen, im Schatten bedrohlicher Berge. Aber nur mäßig spannend. Die Geschichte plätschert vor sich hin und nimmt erst am Ende Fahrt auf - und eine überraschende Wendung.
Die Bewohner von Steinberg, eine verschworene Gemeinschaft. Dazu Richard Rochat, ein geheimnisvoller Comte, ein Graf. Und eine mysteriöse Gestalt, kaum größer als ein Kind, mit einem roten Kapuzenmantel. Sie hat mich an einen Horror-Film aus den 70er Jahren erinnert: „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ mit Donald Sutherland.

Fazit: Fortsetzung einer Thriller-Reihe mit Mystery-Touch voller Abgründe und unerwarteter Wendungen.