Cover-Bild Die Stunde der Hyänen
Band 3 der Reihe "Berlin Noir"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 262
  • Ersterscheinung: 21.11.2022
  • ISBN: 9783518473009
Johannes Groschupf

Die Stunde der Hyänen

Thriller | Ein heißer Höllentrip durch ein Berlin, wie man es nicht kennt. | Deutscher Krimipreis 2022
Thomas Wörtche (Herausgeber)

In Berlin brennen seit Monaten Luxuskarossen. Die Polizei ist überfordert, besorgte Autorfahrer ziehen als »Bürgerstreife« durch den Kiez. Die Wege dreier sehr unterschiedlicher Menschen kreuzen sich während eines Höllentrips durch die Großstadtnacht …

Die junge Polizistin Romina Winter ist gerade aus disziplinarischen Gründen frisch zum Dezernat für Branddelikte versetzt worden und patrouilliert durch die nächtliche City. Durch die streift auch der Postbote Maurice Jaenisch, der ganz sicher weiß, dass die Stadt von Satan beherrscht wird. Und weil er alles richtig machen will, muss er ihm gegenübertreten. Auch Jette Geppert ist unterwegs. Sie ist Reporterin bei Kriminalprozessen in Moabit und ein Super Recognizer: Sie kann Gesichter zuverlässig wiedererkennen. Die drei treiben durch die riesige Stadt, deren Nachtgesicht geheimnisvoll, faszinierend und brandgefährlich ist ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2022

Lust auf Feuer

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Dieser Roman beginnt mit einem Brandanschlag auf den VW-Bus eines polnischstämmigen Wohnungslosen in Kreuzberg, der sich anschließend als eine Art Messias aufspielt, weil er diesen (schwerverletzt) überlebt ...

Dieser Roman beginnt mit einem Brandanschlag auf den VW-Bus eines polnischstämmigen Wohnungslosen in Kreuzberg, der sich anschließend als eine Art Messias aufspielt, weil er diesen (schwerverletzt) überlebt hat und die Reporterin Jette Geppert über seinen Fall geschrieben und eine Spendensammlung für ihn initiiert hat. Es kommt im Anschluss zu weiteren Fahrzeugbränden, aber die junge Polizistin Romina Winter darf zunächst nicht wirklich in die Ermittlungen eingreifen, weil ihre älteren männlichen Kollegen sie zu Schreibtischarbeit verdonnern. Außerdem ist da noch der junge Postbote Maurice Jaenisch, der in einer Sekte groß geworden ist und in ein Mädchen aus der Gemeinschaft verliebt ist, das seinen Antrag aber zunächst abweist, sodass er frustriert ist.

Dieser Thriller oder vielleicht eher Kriminalroman spielt im Berlin der Gegenwart und weist so auch einige zeitkritische Themen auf, wie rechte Bürgerwehren oder die Gentrifizierung. Ich fand es auch sehr interessant, dass er teilweise im Sektenmilieu spielte und zeigte, in welcher eigenen Welt deren Anhänger leben. Neben den Brandstiftungen (dieser Täter ist dem Leser bald bekannt) kommt noch ein viel schlimmeres Vergehen ans Tageslicht und es kommt zwischenzeitlich auch noch einmal zu einer überraschenden Wendung, da nicht jeder der ist, der er vorgibt zu sein.

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Veröffentlicht am 11.12.2022

Gut geschrieben

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Zunächst einmal muss ich sagen, dass sich das Buch sehr gut lesen lässt und man ziemlich schnell vorwärts kommt. Allerdings würde ich sagen, dass es kein klassischer Thriller oder Krimi ist. Es ist eher ...

Zunächst einmal muss ich sagen, dass sich das Buch sehr gut lesen lässt und man ziemlich schnell vorwärts kommt. Allerdings würde ich sagen, dass es kein klassischer Thriller oder Krimi ist. Es ist eher eine Milieustudie mit spannenden Elementen und mit Hilfe einer thrillerähnlichen Atmosphäre dargestellt. Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise in die Berliner Seele. Die verschiedenen Protagonisten bieten eine sehr vielfältige Perspektive. Und genau das macht das Buch so interessant. Hier trifft man auf die unterschiedlichsten Charaktere die das ganze Spektrum von Emotionen in einem abrufen. Und damit auch alles was man über Berlin sagen kann. Zwischen Abschreckung und Liebe. Die Story tritt meiner Meinung nach etwas in den Hintergrund, auch wenn diese ganz gut ist. Hauptanliegen ist glaube ich die Darstellung des Berlins von heute.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Themen mit Sprengstoff -im Thriller brilliant umgesetzt in Berlin

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Allein das Cover verspricht dem Leser schon Spannung und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Obwohl von Anfang an klar ist wer der Brandstifter ist, steigert sich die Spannung und der Leser ...

Allein das Cover verspricht dem Leser schon Spannung und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Obwohl von Anfang an klar ist wer der Brandstifter ist, steigert sich die Spannung und der Leser erkennt von mal zu mal mehr Hintergründe und Handlungen der jeweiligen Personen.

Maurice ist Postbote und mit seiner Mutter und Schwester fest in die Gemeinde der Jünger Jahwes eingebunden. Die Gemeinde hat die Ehe von Maurice Eltern zerstört. Maurice ist total verliebt in Britta, die ebenfalls zur Gemeinde gehört, ihn aber nicht erhören kann. Seiner unbändigen sexuellen Lust kann Maurice nur mit dem Feuer Herr werden. Und so brennen Nacht für Nacht in Berlin die Autos.

Auf die nächtliche Jagd nach dem Täter begeben sich auch Jette, die Reporterin, die von ihrem Freund geschlagen wird und Romina, die im Brandkommissariat arbeitet und von ihren Kollegen gemobbt wird. Fast wäre Romina auf ihrer Jagd erfolgreich gewesen.

Auch eine nächtliche Bürgerwehr marschiert durch Berlin, hetzt gegen Ausländer, Juden und Frauen sowieso und legt sich mit den Linken an.

Es stellt sich heraus, dass der Gemeindevorsitzende Jahwes Dr.Stoll und die beiden Gemeindeältesten sexuellen Missbrauch an Schutzbefohlenen betreiben. Sie sind Wölfe in einem Schafspelz. Sie fordern Sex ein von Mädchen in ihrer Gemeinde ab dem 12. Lebensjahr als sogenannten Dienst, den die Mädchen ihrer Gemeinde erbringen müssen.
Und auch der polnische Messias Radek stellt sich als ein Wolf im Schafspelz heraus.
Gottseidank kommt alles noch zu einem guten Ende.

Der Autor hat einen gut lesbaren flüssigen Schreibstil und ich habe das Buch bis zum Schluss kaum aus der Hand legen können.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Die Stunde der Hyänen - brandheiß und fesselnd

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Die Stunde der Hyänen, von Johannes Groschupe

Cover:
Passt super zum Buch und bringt die Atmosphäre in der die Geschichte spielt schon mal zum Ausdruck.

Inhalt und meine Meinung:
In einem Berliner Kiez ...

Die Stunde der Hyänen, von Johannes Groschupe

Cover:
Passt super zum Buch und bringt die Atmosphäre in der die Geschichte spielt schon mal zum Ausdruck.

Inhalt und meine Meinung:
In einem Berliner Kiez brennen seit Wochen immer wieder Autos.
Die Bewohner bekopmme4n es mit der Angst zu tun. Jeder hat schnell eine eigene Meinung zum Täter. Bürgerwehren beginnen sich zu organisieren und die Polizei hat immer schlechtere Karten.
Auch innerhalb der Polizei ziehen nicht alle an einem Strang. Und die junge Polizistin Romina Winter muss sich gegen starkes Mobbing wehren.
Die junge Reporterin Jette Geppert hat da einen besseren Stand, doch auch sie hat mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen.

Die Geschichte wird super spannend aufgebaut.
Der Autor versteht es vorzüglich uns so nach und nach ins Milieu einzuführen und lässt uns einen Blick hinter die Kulissen werfen. Es ist gewollt dass wir relativ bald den Täter erkennen und mit ihm durchs Viertel streifen.
So nach und nach wandelt sich dann die Geschichte und wir erkennen dass hier so viel auf unglaubliche Weise zusammenhängt und die wahren Gründe und Übeltäter in einer ganz anderen Ecke lauern.

Alle agierenden Personen finde ich total authentisch und glaubwürdig.

Das Ende ist dann in meinen Augen grandios aufgelöst und gefällt mir außergewöhnlich gut.

Autor:
Johannes Groschupf, 1963 in Braunschweig geboren, wuchs in Lüneburg auf. Studium der Germanistik, Amerikanistik und Publizistik an der Freien Universität in Berlin.

Mein Fazit:
Ein super Thriller, der das Leben in einem sozialen Brennpunkt einer Großstadt, (hier Berlin) als Vorbild nimmt.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.01.2023

Groschupf hat's drauf - meistens.

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Johannes Groschupf ist Berlin-Chronist durch und durch ... mit Leidenschaft wühlt er sich durch den Unterbauch einer kalten Metropole, greift sich die Verlierer der Gesellschaft heraus und macht sie zu ...

Johannes Groschupf ist Berlin-Chronist durch und durch ... mit Leidenschaft wühlt er sich durch den Unterbauch einer kalten Metropole, greift sich die Verlierer der Gesellschaft heraus und macht sie zu seinen unwahrscheinlichen Protagonisten. Das war schon in "Berlin Prepper" und erst recht im Hardboiled-Gangster-Thriller "Berlin Heat" so - und auch "Die Stunde der Hyänen" fällt hier wenig aus dem Raster. Ein Krimi oder Thriller ist Groschupf' neuer Roman trotz eines Serienbrandstifters, vielfachem sexuellem Missbrauch und diverser Gewalttaten dennoch nicht, sondern vielmehr eine genau beobachtete Milieustudie aus den sozial benachteiligten Vierteln der Hauptstadt. Das macht aber nichts, denn die Spannung kommt aus seinen Figuren, die allesamt mindestens einen Knacks haben: Maurice, der unauffällige Postbote, der nach Dienstschluss in einer Sekte um Gottes Gunst fleht und nachts die Autos auf den Straßen anzündet. Jette, die Zeitungsreporterin, die eigentlich viel zu selbstbewusst ist und sich trotzdem von ihrem Freund verprügeln lässt. Und Romina, die Roma-stämmige Polizistin, die nicht ernst genommen wird und die man quer durch die Dienststelle mobbt. Zusammen streifen sie durch das Dunkel von Berlin, getrieben von ihren eigenen Dämonen und einer verständnislosen Umwelt. Man leidet mit ihnen, versteht ihren Zynismus und Zorn und wünscht sich für alle einen Neuanfang ...

Ein bisschen liegt da auch der (Story-)Hase im Pfeffer: Über all den starken Charakterporträts verliert Johannes Groschupf gegen Ende ein bisschen den Fokus seiner Geschichte aus den Augen. Nicht alle persönlichen Handlungsstränge werden kathartisch oder wenigstens versöhnlich aufgelöst, die polizeilichen Ermittlungen verlaufen teilweise höchst fragwürdig im Sand und die Entwicklung einer sehr zentralen Figur nimmt mehrfach eine höchst eigenwillige Wendung, als sie Berlin verlässt, obwohl der aus der Figurenperspektive geschriebene Text zuvor nicht ein einziges Mal auf einen derartigen charakterlichen Wandel schließen ließ. Da geht dann ein bisschen der Deus ex Machina mit Groschupf durch, der am Ende sichtlich Mühe hat, alle seine Stränge zu verknüpfen. Das trübt ein wenig die Lesefreude (vor allem, wenn man den ähnlich pessimistischen, aber dennoch hervorragend konstruierten Vorgänger "Berlin Heat" zum Vergleich heranzieht), aber wie immer ist hier auch der Weg das Ziel. Und auf dieser Achterbahn hat der geneigte Leser auf jeden Fall Spaß - der recht abrupte Bremser bei der Zieleinfahrt gehört halt bei jedem Rummel irgendwie dazu. Daher immer noch nahezu uneingeschränkte Leseempfehlung für Liebhaber harter und urbaner Noir-Literatur. Bis zum nächsten Mal, Herr Groschupf!

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